Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Zum Ewigen ... , Seite 162 |
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| 01 | Zweite Seite |
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| 02 | Vom Argument daß Menschen nicht Engel. Der Krieg ist eine Art | ||||||
| 03 | von Rohigkeit Ungezogenheit Barbarism wie unter Wilden statt der | ||||||
| 04 | Argumente Schläge. | ||||||
| 05 | Die Staatsverfassung stützt sich am Ende auf die Moralität des | ||||||
| 06 | Volkes und diese wiederum kann ohne gute Staatsverfassung nicht | ||||||
| 07 | gehörig Wurzel fassen weil aber der Krieg alles durch die Gewalt aus | ||||||
| 08 | der Regel bringt so: | ||||||
| 09 | Wenn jemand vom Princip der Freyheit u. Gleichheit abgeht so | ||||||
| 10 | möchte ich wissen wo er die Grentzen beyder durch Gesetze bestimmen | ||||||
| 11 | will. Das was er allein wählen kann ist daß er gar keine Principien | ||||||
| 12 | darüber statuirt u. die von jedes Andern Meynung unterschiedene Schädlichkeit | ||||||
| 13 | nach den Umständen (die dann jedem nach Gutdünken zu beurtheilen | ||||||
| 14 | überlassen sind) zum Princip macht wenn das anders einen | ||||||
| 15 | solchen Nahmen verdient. | ||||||
| 16 | Nach Principien reformiren ist nicht am Staat flicken. | ||||||
| 17 | Von der Juristen Verboth Staatsbesserungen vorzuschlagen - | ||||||
| 18 | Wie sie zur politischen Gesetzgebung nichts taugen. | ||||||
| 19 | Ob die Kriegsneigung Bosheit u. Menschenhaß anzeige oder mehr | ||||||
| 20 | Eitelkeit u. Herrschsucht. | ||||||
| 21 | Es ist hier nicht die rede von Beförderung der Sittlichkeit nicht | ||||||
| 22 | einmal der Glückseeligkeit sondern blos den Krieg zu verbannen. | ||||||
| 23 | Die Politische Praktiker schließen daraus wie es bisher gegangen | ||||||
| 24 | ist wie es künftig gehen wird ohne zu bedenken daß gerade diese Voraussetzung | ||||||
| 25 | wenn sie allgemein angenommen wird Ursache ist daß es nie | ||||||
| 26 | besser wird Wenn das aber nicht der eigentliche Grund ihrer trostlosen | ||||||
| 27 | Behauptung ist so thun sie nicht wohl daran die tiefe Einsicht die sie | ||||||
| 28 | von der menschlichen Natur besitzen zu verhelen. Sie kennen (sagen sie) | ||||||
| 29 | Menschen. - Das läßt sich erwarten weil sie mit vielen zu thun haben | ||||||
| 30 | aber ob sie auch den Menschen kennen ist billig zu bezweifeln. Ihre | ||||||
| 31 | Kenntnis mag wohl so wie die welche La Mettrie von sich und seinen | ||||||
| 32 | Geschäftsbrüdern den Anatomikern rühmte beschaffen seyn Wir kennen | ||||||
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