Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 406 |
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| 01 | Meere schon eine Salzrinde auf dem Felde, ingleichen hin und wieder in | ||||||
| 02 | der Erde. Die Türken, die diese Länder besitzen, sind eigentlich von tatarischer | ||||||
| 03 | Abkunft, wohlgestaltet, gastfrei, mildthätig gegen Arme und gegen | ||||||
| 04 | Reisende in der Besorgung der Caravanserais. Sie sind indessen | ||||||
| 05 | ziemlich der Faulheit ergeben, können Stunden lang bei einander sitzen, | ||||||
| 06 | ohne zu reden. Der Geiz ist ihr siegendes Laster. Sie sollen zwar keinen | ||||||
| 07 | Wein trinken, aber man trinkt ihn doch heimlich. Man hat bei ihnen keinen | ||||||
| 08 | Adel, keine Duelle. Ihr Glaube von der Prädestination. Sie spielen | ||||||
| 09 | nie um Geld. Sie sind Mahomedaner von der sogenannten rechtgläubigen | ||||||
| 10 | Secte. Haß gegen die Perser als heterodoxe Schiiten. Es giebt selbst | ||||||
| 11 | noch viel mehrere Secten unter ihnen, ja sogar Skeptiker und Atheisten. | ||||||
| 12 | Mingrelien, Georgien und Imeretien sind die Pflanzschulen schöner Weiber. | ||||||
| 13 | Mingrelien ist sehr regenhaft. Das Erdreich ist hier so durchweicht, da | ||||||
| 14 | man das Getreide in den ungepflügten Acker hinwirft oder zum höchsten | ||||||
| 15 | mit einem hölzernen Pfluge umwühlt. Die Georgier sind schlechte | ||||||
| 16 | Christen, unkeusch, diebisch, dem Trunke ergeben. Die Armenier gehören | ||||||
| 17 | unter die größten Kaufleute im Oriente. | ||||||
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