Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 367 |
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| 01 | Die Cementwasser sind Kupfer in vitriolischem Wasser aufgelöst, woraus | ||||||
| 02 | das Kupfer durch die Präcipitation gezogen wird, wie bei Neusohl in | ||||||
| 03 | Ungarn. Messing wird aus Kupfer mit Galmei vermischt gemacht. Galmei | ||||||
| 04 | wird in Polen sehr häufig gefunden, ist ein Halbmetall. | ||||||
| 05 | 4. Zinn. |
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| 06 | In England und Malakka sind die besten Sorten. Tutenag in | ||||||
| 07 | China und den anliegenden Gegenden ist eine Art weißen Zinnes oder | ||||||
| 08 | weißen Kupfers, welches aber mit Galmei versetzt wird, wodurch es ziehbarer | ||||||
| 09 | wird. Man macht davon die Tutenagdosen. - Pinchbak. | ||||||
| 10 | Prinzmetall. - Mannheimer Gold. | ||||||
| 11 | 5. Eisen |
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| 12 | ist allenthalben. Nur ist ein Eisenstein reichhaltiger als der andere. Eisenerz | ||||||
| 13 | wird nicht eher vom Magnet angezogen, bis es durch die Hitze des | ||||||
| 14 | Ofens gegangen. Man findet Eisen in allen Pflanzen, im Holze, ja sogar | ||||||
| 15 | im menschlichen Blute, im Fleisch und in den Knochen findet man Eisentheilchen. | ||||||
| 16 | Die Peruaner wußten vor Ankunft der Spanier nichts von Eisen | ||||||
| 17 | und machten ihre Beile, Meißel usw. aus Kupfer. In Afrika, am Senegal | ||||||
| 18 | und in Guinea ist der stärkste Handel der Europäer mit Eisenstangen, | ||||||
| 19 | und der Werth eines Negers wird nach Eisenstangen gerechnet. | ||||||
| 20 | Halbmetalle. |
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| 21 | 1. Quecksilber. |
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| 22 | In den Bergwerken von Idria in Friaul ist es am häufigsten und | ||||||
| 23 | wird zuweilen ganz rein geschöpft. Am meisten steckt es im Zinnober. | ||||||
| 24 | Die Bergleute in Idria und Almaden in Spanien bekommen ein starkes | ||||||
| 25 | Zittern und großen Durst. Wenn sie ins Bad gebracht werden, so schlagen | ||||||
| 26 | aus ihrem Leibe Kügelchen Quecksilber aus. Die Ratten und Mäuse bekommen | ||||||
| 27 | hier Convulsionen und sterben. Einige Arbeiter sind davon so | ||||||
| 28 | durchdrungen, daß eine kupferne Münze in ihrem Munde weiß wird, oder | ||||||
| 29 | wenn sie sie mit den Fingern reiben. Wird in Weizenklei vor dem Verdunsten | ||||||
| 30 | bewahrt. | ||||||
| 31 | 2. Antimonium |
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| 32 | oder Spießglanz ist schwärzlich und wie Blei anzusehen. Ist spröde; | ||||||
| 33 | Flintenkugeln davon sind giftig. | ||||||
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