Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 637

     
           
 

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    6321.   ω2? ω3—4??   L Bl. E 50.   S. I.   R II 187.
 
     
  01
Ens necessarium.
     
           
  02 (g Sein conceptus ist nicht generisch, sondern singularis. )      
           
  03 Man sagt: der Begrif eines entis necessarii ist nur conceptus singularis*      
  04 (weil dieses durch seinen Begrif muß als durchgängig bestimmt      
  05 gedacht werden). Nun folgt aber nicht, daß, wenn ein Ding auch nothwendig      
  06 existirt, diese Existenz auch aus seinem Begrif müsse abgeleitet      
  07 werden können (vielmehr kan aus der omnitudine realitatis das Daseyn      
  08 nie gefolgert werden), und es würde dadurch auch nicht zufallig, wenn      
  09 ausser ihm noch mehrere Dinge partim realia, partim negativa als nothwendig      
  10 existirend angenommen würden.      
           
  11 *(g d.i. es können nicht von einander innerlich unterschiedene      
  12 nothwendige Wesen seyn. )      
           
  13 Ein Wesen, das durch seinen Begrif schon durchgängig bestimmt ist      
  14 (g identischer Satz ) (nur auf eine Art existiren kann, wenn es existirt),      
  15 enthält alle realitaet (als aggregat). Eingeräumt. Aber nicht: gebt mir      
  16 einen solchen Begrif, der die absolute Nothwendigkeit bei sich führt.      
  17 Ihr könnt nur einen nennen, von dem es problematisch ist, ob gar ein      
  18 solches Ding moglich sey.      
           
   

 

6322.   ω2.   L Bl. E 35.   S. I, II.   R. II 131—135.
 
     
  20 S. I:      
  21 a contingentia transscendentali — im Gegensatz der Naturali.      
           
  22 Daß ein absolut Nothwendiges Wesen alle realität enthalten müße,      
  23 müßte ein analytisches Urtheil seyn, weil es aus dem Begrif des Absoluten      
  24 Nothwendigen gezogen worden. Also ist das Praedicat dem Begrif      
  25 des Subject identisch, aber nicht umgekehrt; denn sonst müßten es conceptus      
  26 reciproci seyn. Nun sind Also ist es nicht der Begrif von allen      
  27 Prädicaten, die dem necessario zukommen. Also war der Begrif von      
  28 dem object kein solcher, der die durchgängige determination enthielte weil      
  29 das Daseyn nicht darunter war. — Wären die Begriffe nicht ganz identisch so      
  30 würden einige realesten Wesen nicht 81nothwendige Wesen seyn — Also gäbe es      
  31 mehr als ein realissimum, welches doch in dem Satz enthalten verlangt      
  32 wurde, daß das nothwendige Wesen nur auf eine Art determinirt werden      
  33 könne; denn der Begrif vom Ganzen der Realität enthalt nach diesem Gestandnis      
     

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