Kant: AA X, Briefwechsel 1783 , Seite 315

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 ich Ihnen auflege, ist groß; aber groß wird auch der Lohn seyn, der      
  02 in der Ewigkeit auf Sie wartet, und der Dank, den Ihnen zärtliche um      
  03 das Wohl ihres Kindes besorgte Aeltern bringen können, wird, so schwach      
  04 er auch ist, doch allemahl den guten Willen zeigen, den sie haben, die      
  05 Größe Ihrer deren Sohne zu erweisenden Wohlthaten nach Würden      
  06 zu schätzen, und vorzüglich die Verehrung in meinem Herzen zu vermehren,      
  07 mit der ich Lebenslang seyn werde      
           
  08   Ew. Wohlgeb.      
  09   ganz gehorsamer treuer Diener      
  10 Berlin den 16n April. 1783. Gentz.      
           
           
    193.      
  12 Von Friedrich Victor Leberecht Plessing.      
           
  13 18. April 1783.      
           
  14 Wohlgebohrner, Hochgelahrter Herr,      
  15 Verehrungswürdiger Menschenfreund,      
           
  16 Dero menschenfreundliche Liebe und die Theilnehmung deren Sie      
  17 mich nun so verschiedentlich gewürdigt, läßt mich hoffen, daß Ew.      
  18 Wohlgeb. mir vergeben werden, wenn Sie schon wieder durch GeschäftsAngelegenheiten      
  19 von mir beschwert werden: Meinen Brief vom Dienstag,      
  20 mit 46 rthlr., worin 40 für das Diplom und 6 für HE Haman bestimmt      
  21 waren, werden Sie vermuthlich erhalten haben, wie ich denn      
  22 auch noch der Hoffnung lebe, durch dero Vorsorge mein Gesuch bei      
  23 der Fakultät zu erreichen, wie dero gütiges Schreiben mir diese Hoffnung      
  24 gemacht hat. Das was ich Ew. Wohlgeb. in meinem ersten      
  25 Briefe neulig geschrieben trift ziemlich ein: Ew. Wohlgeb. werden ohngefehr      
  26 auf den Montag als den 21 April 45 rthlr. vom HE Regimentsquartiermeister      
  27 Crüger vom Rothkirchschen Regiment ausgezahlt erhalten,      
  28 wogegen ich Ew. Wohlgeb. bitte nur einen Empfangsschein zu      
  29 geben, daß Ihnen vom HE Regimentsquart. 45 rthl. ausgezahlt worden.      
  30 Und hiebei erinnere ich: HE Crüger weiß nicht, daß dieses Geld in      
  31 meiner Angelegenheit an Ew. Wohlgeb. gezahlt wird; sondern mit der      
  32 heutigen fahrenden Post (: ich schreibe dies mit der reitenden :) wird      
  33 ihm blos gemeldet durch einen gewißen Capitain von Lartsch er solle      
  34 an HE Prof. Kant 45 rthl. auszahlen: ich bitte daher Ew. Wohlgeb.      
  35 gehorsamst sich auch gegen HE Crüger nicht merken zu laßen, da      
  36 dieses Geld für mich gezahlt wird, sondern ihm blos zu sagen, daß Ew.      
           
     

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