Kant: AA XXIII, Nachträge zur Kritik der reinen ... , Seite 019 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
Verknüpfungen:
|
|
||||
| 01 | Alle Erscheinungen gehen mich nicht in so fern an als sie in den | ||||||
| 02 | Sinnen sind sondern als sie wenigstens in der apperception können | ||||||
| 03 | angetroffen werden. In dieser aber können sie nur angetroffen werden | ||||||
| 04 | vermittelst der Synthesis der apprehension d. i. der Einbildungskraft | ||||||
| 05 | diese aber muß mit der absoluten Einheit der apperception stimmen, | ||||||
| 06 | also sind alle Erscheinungen nur so weit Elemente einer möglichen Erkentnis | ||||||
| 07 | als sie unter der transscendentalen Einheit der synthesis der | ||||||
| 08 | Einbildungskraft stehen. Nun sind die Categorien nichts anders als | ||||||
| 09 | Vorstellungen von Etwas (Erscheinung) überhaupt so fern es durch | ||||||
| 10 | transsc. Synthesis der Einbildungskraft vorgestellt wird also stehen alle | ||||||
| 11 | Erscheinungen als Elemente möglicher Erkentnis (Erfahrung) unter den | ||||||
| 12 | Categorien. | ||||||
| 13 | Alle Anschauungen sind nichts vor uns wenn sie nicht ins Bewustseyn | ||||||
| 14 | aufgenommen werden. Also ist ihr Verhältnis zur möglichen Erkentnis | ||||||
| 15 | nichts als das Verhältnis zum Bewustseyn. Aber alle Verknüpfung des | ||||||
| 16 | Manigfaltigen der Anschauung ist nichts wenn es nicht in die Einheit der | ||||||
| 17 | Apperception aufgenommen worden ingleichen gehört iede an sich | ||||||
| 18 | mögliche Erkentnis nur dadurch zu einem möglichen Erkentnis daß sie | ||||||
| 19 | mit allen andern möglichen im Verhältnis zu einer Apperception gehöret. | ||||||
| 20 | Zweite Seite |
||||||
| 21 | Das Manigfaltige kan aber nicht durchgängig zu einer apperception | ||||||
| 22 | gehören als vermittelst einer durchgängigen synthesis der Einbildungskraft | ||||||
| 23 | u. den Functionen derselben in einem Bewustseyn. Diese transscendentale | ||||||
| 24 | Einheit in der Synthesis der Einbildungskraft also ist eine Einheit | ||||||
| 25 | a priori unter welcher alle Erscheinungen stehen müßen. Jene sind aber | ||||||
| 26 | die Categorien also drücken die Categorien die nothwendige Einheit der | ||||||
| 27 | Apperception aus unter welche alle Erscheinungen so fern sie zu einem | ||||||
| 28 | Erkenntnis gehören a priori und nothwendiger weise gehören. | ||||||
| 29 | Es ist kein Wunder daß der Verstand der Erfahrung a priori Gesetze | ||||||
| 30 | vorschreiben kan welche die Bedingungen aller empirischen enthalten. | ||||||
| 31 | Da durch diesen Verstand dieienige Einheit allein möglich ist welche die | ||||||
| 32 | Erscheinung uranfänglich in der Apperception haben müße u. wodurch | ||||||
| 33 | sie in eine Erfahrung zusammenfließen. Er . . . . | ||||||
| 34 | Der Verstand also als der Grund aller analytischen Einheit in | ||||||
| 35 | Urtheilen ist auch der Grund der Regeln u. der Qvell derselben. | ||||||
| [ Seite 018 ] [ Seite 020 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||