Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 093 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | künftig hin mein Zustand nicht in Meinen sondern in eines andern | ||||||
| 02 | Willen soll gelegt seyn. Es ist heute eine strenge Kälte ich kan ausgehen | ||||||
| 03 | oder auch zu Hause bleiben nachdem es mir beliebt allein der wille eines | ||||||
| 04 | andern bestimmt nicht das was mir sondern ihm diesesmal das angenehmste | ||||||
| 05 | ist. Ich will schlafen so wekt er mich. Ich will ruhen oder spielen u. er | ||||||
| 06 | zwingt mich zum arbeiten. Der Wind der draussen tobt nöthigt mich wohl | ||||||
| 07 | in eine Höhle zu fliehen aber hier oder anderwerts läßt er mich doch | ||||||
| 08 | endlich in Ruhe aber mein Herr sucht mich auf und weil die Ursache | ||||||
| 09 | meines Unglüks Vernunft hat so ist er weit geschikter mich zu qvälen | ||||||
| 10 | als alle Elementen. Setze ich auch voraus er sey gut wer steht mir davor | ||||||
| 11 | daß er sich nicht eines andern besinne. Die Bewegungen der Materie | ||||||
| 12 | halten doch eine gewisse bestimte Regel aber des Menschen eigensinn | ||||||
| 13 | ist regellos | ||||||
| 14 | Es ist in der Unterwurfigkeit nicht allein was äusseres gefahrliches | ||||||
| 15 | sondern noch eine gewisse Häßlichkeit u. ein Wiederspruch der zugleich | ||||||
| 16 | seine Unrechtmäßigkeit anzeigt. Ein Thier ist noch nicht ein completes | ||||||
| 17 | Wesen weil es sich seiner selbst nicht bewust ist u. seinem Triebe u. Neigungen | ||||||
| 18 | mag nun durch einen andern wiederstanden werden oder nicht | ||||||
| 19 | so empfindet es wohl sein Übel aber es ist jeden Augenblik vor ihm verschwunden | ||||||
| 20 | u. es weiß nicht von seinem eignen Daseyn. Daß der Mensch | ||||||
| 21 | selbst aber gleichsam keiner Seele bedürfen u. keinen eignen Willen haben | ||||||
| 22 | soll u. daß eine andere Seele meine Gliedmaßen bewegen soll das ist | ||||||
| 23 | ungereimt u. verkehrt: Auch in unsern Verfassungen ist uns ein jeder | ||||||
| 24 | Mensch verächtlich der in einem großen Grade unterworfen ist — — | ||||||
| 25 | Liverey — | ||||||
| 26 | Anstatt daß die Freyheit mich schiene über das Vieh zu erheben | ||||||
| 27 | so setzet sie mich noch unter dasselbe denn ich kann besser gezwungen werden | ||||||
| 28 | Ein solcher ist gleichsam vor sich nichts als ein Hausgeräthe eines | ||||||
| 29 | andern. Ich konte eben so wohl den Stiefeln des Herrn eine Hochachtung | ||||||
| 02 seyn. δ: Ich stelle mir nur die strenge Kälte | |||||||
| 04 sondern ihm g.Z. | |||||||
| 07 Hole | |||||||
| 08 weil v.a. wie? | |||||||
| 11 nicht Sigel. | |||||||
| 12 halten v.a. haben Menschen abgekürzt. | |||||||
| 14 Durchschuß zu S. 54. Blei 26. Fortsetzung des Textes. Unterwurfigkeit δ: auch so etw | |||||||
| 15 sondern δ: so etwas | |||||||
| 18 mag v.a.? | |||||||
| 20 es v.a. er Daß v.a. Das | |||||||
| 21 u. δ: durch ein | |||||||
| 22 bewegen v.a.? daß statt: das | |||||||
| 24 Mensch abgekürzt. | |||||||
| 24 u. 25 Striche im Text. | |||||||
| 26 das statt: daß | |||||||
| 26-27 Anstatt — werden s.Z., in kleiner Schrift zwischen den vorigen und nachfolgenden Absatz eingeschoben. | |||||||
| 28 Nicht eingerückt. | |||||||
| 29 andern. δ es (?) den Stiefeln? dem Stiefel? | |||||||
| [ Seite 092 ] [ Seite 094 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||