Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 643 |
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| 01 | Dieser ist allein der Freyheit entgegengesetzte causalitaet. | ||||||
| 02 | Wenn das hochste Gut dem moralischen Antheil nach aus der Freyheit | ||||||
| 03 | entspringen soll, so haben wir keinen Grund es von der Gottlichen | ||||||
| 04 | Schopfung und auch nicht von uns selbst zu erwarten nach theoretischen | ||||||
| 05 | Principien. Aber in practischer Absicht, um unsere Handlungen darauf | ||||||
| 06 | zu richten, haben wir doch Grund in unserer Moralität. --- | ||||||
| 07 | Theoretisch würde es Mystik und Tavmaturgie. | ||||||
| 08 | Mystic ist teleologie theoretische teleologie des Uebersinnlichen. | ||||||
| 09 | Gesetzgeber. Regieren. Richter. | ||||||
| 10 | Schwärmerische mystick oder abergläubische Tavmaturgie. | ||||||
8101. ω3. L Bl. G 22. S. I, II und III. R III 72ff. |
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| 12 | S. I: | ||||||
| 13 | 1) daß der Mensch keinen andern Gott verehre, als den er sich einstimmig | ||||||
| 14 | mit dem moralischen Gesetze macht. | ||||||
| 15 | 2) Daß seine Religions er keine Handlungen zur Religion rechne, | ||||||
| 16 | die (g deren Zwek ) auf Gott gerichtet seyn soll, sondern nur auf Menschen | ||||||
| 17 | in der Welt und zu denen er die Erweckung aus und Aufmunterung | ||||||
| 18 | von aus dem Vernunft= oder Offenbahrungs=Begriffe von Gott hernimmt. | ||||||
| 19 | ≠ | ||||||
| 20 | 3) Daß er im Selbstgestandnisse seines Glaubens sowohl was den | ||||||
| 21 | gegenstand als den Grad desselben betrifft die größte Aufrichtigkeit und | ||||||
| 22 | lautere Warhaftigkeit beobachte und sich darüber aufs strengste prüfe. Auch | ||||||
| 23 | in den Fällen, wo er zum Lehrer berufen ist, eben solche Offenherzigkeit | ||||||
| 24 | nur nicht diejenige historische Lehren ohne Noth anzufechten. | ||||||
| 25 | ≠ Es giebt daher keine Pflichten gegen Gott, sond aber wohl können | ||||||
| 26 | sollen alle Pflichten als Gottliche Gebote befolgt werden. Warum aber | ||||||
| 27 | das? Es ist nicht an sich Pflicht und nothwendig einen Gott anzunehmen, | ||||||
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