Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 295 |
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| 01 | derselben auf uns und auf der Vernunftseite der Natur und dem | |||||||||
| 02 | Vermögen der menschlichen Vernunft so fern wohl in ihrem speculativen | |||||||||
| 03 | Gebrauch der Metaphysik als dem practischen in der Moral nachzuspühren | |||||||||
| 04 | und ihre Grenzen, imgleichen ihren Umfang und die nothwendigen | |||||||||
| 05 | Principien des letzteren überzeugend auszumachen, beseitigt | |||||||||
| 06 | werden. | |||||||||
5646. ψ3? (υ—χ?) L Bl. Essen-Königsberg 1. S. I: |
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| 09 | Nach den Erscheinungen des inneren (g sowohl als äußeren ) Sinnes | |||||||||
| 10 | kan man sich niemals als das identische Selbst ansehen, selbst dem sensibelen | |||||||||
| 11 | Character nach. Blos in Ansehung der Moralitaet, welche Int | |||||||||
| 12 | das reine Bewustseyn unserer selbst unabhängig von Bestimmung in | |||||||||
| 13 | Raum und Zeit ist, ist immer dasselbe Subiect der freyen Handlungen | |||||||||
| 14 | unter denselben Gesetzen so lange in allem, wo wir uns unserer bewust | |||||||||
| 15 | seyn, und da wird das Gantze unserer Handlungen wie Einheit angesehen, | |||||||||
| 16 | und wir können darum, weil wir uns einmal bessern, nicht glauben, | |||||||||
| 17 | daß wir darum schon eine andere Personlichkeit hätten und des vorigen | |||||||||
| 18 | wegen nicht gestraft werden könnten, wie fast fast alle Menschen | |||||||||
| 19 | glauben. Freylich kan dieses nicht von Menschen (s als Richtern ) geschehen. | |||||||||
| 20 | Eben so verweiset man sich das Böse seiner Kinderjahre | |||||||||
| 21 | (Rousseau: Bandgeschichte) oder auch, was wir im Trunk gethan | |||||||||
| 22 | haben. Nur ist die Besserung doch eine Erfahrung, daß in uns der Character | |||||||||
| 23 | nicht so ganz böse sey. | |||||||||
5647. ψ3. L Bl. J 6. S. IV: |
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| 25 | Die Vernunft hat keinen andern als analytischen Gebrauch. Der | |||||||||
| 26 | synthetische, dadurch sie Grundsätze macht, ist dialectisch. Daher sind die | |||||||||
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