Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 353 |
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| 3931. κ3. M 432a. E II 542. |
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| 02 | Die erste Principia der empirischen Philosophie sind Erfahrungssätze, | ||||||
| 03 | die allgemein sind, von denen man zu den niedern herabgeht. Die | ||||||
| 04 | von der rationalen sind reine Vernunftgründe. In der empirischen Philosophie | ||||||
| 05 | verfährt man analytisch, in der rationalen synthetisch. | ||||||
| 06 | Wir können von synthetischen Grundsatzen gründe in sensu subiectivo | ||||||
| 07 | angeben, aber nicht in sensu obiectivo. Nur von abstrahirten Begriffen | ||||||
| 08 | könen wir durch die analysin obiectivam Gründe angeben, aber von | ||||||
| 09 | rationalen nur durch analysin subiectivam. Oder vielmehr: von rationlen | ||||||
| 10 | sätzen können wir nur durch Analysin subiectivam gründe geben. | ||||||
| 11 | e.g. Von dem Satz, daß ein Wesen nothwendig existire, weil nemlich | ||||||
| 12 | unsere Gedanken von einer Möglichkeit ohne alle Wirklichkeit widersprechend | ||||||
| 13 | nichtig sind, indem alle Möglichkeit von etwas wirklichem muß | ||||||
| 14 | geborgt werden. | ||||||
| 15 | Die Eigentliche metaphysic oder die reine philosophie besteht aus | ||||||
| 16 | der ontologie. | ||||||
3932. κ3. (λ? ν?) M 432a. E II 546. |
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| 18 | Die ideen und regeln der Vernunft werden auch in dem Verhältnisse, | ||||||
| 19 | empirischer Begriffe gebrauchet, und dieses ist ihr natürlicher und richtiger | ||||||
| 20 | Gebrauch; sie sind alsden aber auf iudicia empirica primitiva gegründet, | ||||||
| 21 | die nur durch induction allgemein sind. aber eben diese Urtheile der Vernunft, | ||||||
| 22 | so fern sie rein sind, sollen an sich allgemein seyn. Die philosophia | ||||||
| 23 | pura ist nicht so wie die mathesis pura an sich selbst gewiß. | ||||||
3933. κ3. M 432b. E II 462. |
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| 25 | In aller Identitaet der Begriffe die nich kommen zwey Begriffe in einem | ||||||
| 26 | überein, d.i. ein Begriff ist in beyden gemein. In allem Urtheil ein Merkm | ||||||
| 27 | Begrif komt zweyen zu; in allem Urtheil kommen zwey Begriffe einem | ||||||
| 28 | Dinge zu. Das Ding, was ich durch den Begriff A denke, ebendasselbe | ||||||
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