Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 872 |
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| 01 | Speculative Gelehrte (g ^s Mit Herzensantheil sind ) gemeiniglich von gutem | |||||||
| 02 | Character. Der soldatenstand veranlaßt offenheit, der Geistliche aber | |||||||
| 03 | einen durch Verstellung verderbten Character. Doch je mehr das | |||||||
| 04 | publicum vom Wahne frey wird, verliert sich auch jene Zweydeutigkeit, | |||||||
| 05 | und Geistliche werden (g nicht als Priester, sondern ) als Gelehrte und | |||||||
| 06 | redliche Leute beurtheilt. | |||||||
| 07 | S. IV: | |||||||
| 08 | (s Falschheit ist eigentlich das Böse im Character; denn die hat | |||||||
| 09 | einen Grundsatz des Bösen. Nicht Misanthropie oder auch Unverträglichkeit, | |||||||
| 10 | Neid, Undankbarkeit, Schadenfreude. ) | |||||||
| 11 | Der fehlerhafte Character (g Leichtsinn ) ist darum noch nicht der | |||||||
| 12 | Böse. Dazu gehören Grundsätze des Bösen (s niederträchtig. Falschheit. | |||||||
| 13 | Bosheit. Verachtungs und Haßwürdig ). Z. E. Daß der gemeine Mann | |||||||
| 14 | nichts haben dürfe. (s Nicht nach Sprichwörtern denken. ) Ein jeder vor | |||||||
| 15 | sich, Gott vor uns alle. Daß Betrug die eigene Schuld des Betrogenen | |||||||
| 16 | sey. Daß Gott den Ungläubigen hasse. Daß alle Menschen (s maudite | |||||||
| 17 | race ) Bosewichter sind und das, was wir ihnen Übels thun, sie uns auch | |||||||
| 18 | würden gethan haben. Unglaube an die Tugend. (s Falschheit. Undankbarkeit. | |||||||
| 19 | Schadenfreude. ) | |||||||
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