Kant: Briefwechsel, Brief 321, Von Iohann Erich Biester.

     
           
 

 

 

 

 

 
  Von Iohann Erich Biester.      
           
  Berlin, d. 4 März. 88.      
           
  Ich danke Ihnen auf das verbindlichste, vortreflichster Mann, für      
  das Briefchen, welches Sie mir durch den französ. Prediger aus Königsberg      
           
  zusandten. Derselbe hat mich nur einmal besucht, sonst hätte ich      
  gewünscht, ihm mehr Gefälligkeiten erzeigen zu können. Sehr angenehm      
  ist es mir, daß Sie Sich Selbst einen Zeitpunkt vorsetzen, wo      
  Sie wiederum die Monatsschrift mit Ihren treflichen Beiträgen bereichern      
  wollen. Der Himmel sei dafür, daß ich nicht auf Kosten Ihrer      
  wichtigern Arbeiten, welche eine allgemeine Aufklärung der wichtigsten      
  Begriffe u. eine heilsame Revolution in der Denkart für Welt u.      
  Nachwelt bewirken, aus Eigennutz etwas von Ihnen fordere! Indeß,      
  wenn Sie Musse haben, so weiß ich, wählen Sie auch gern diesen      
  unbedeutenderen Weg der Monatsschrift, wodurch doch eine Menge      
  nützlicher Ideen in allgemeinern Kreislauf gekommen sind. Mit innigster      
  Verehrung bitte ich Sie um die Fortsetzung Ihrer Gewogenheit u.      
  Freundschaft.      
           
  Biester.      
           
           
           
     

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