Kant: AA XXI, Viertes Convolut Oktaventwurf , Seite 399

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 ist eine lebendige Kraft welche ein verschieben an einander bis      
  02 zur kleinsten Oberflache zu bewirken trachtet und arbeitet auf eine      
  03 Textur welche vel filosa oder fibrosa oder villosa (nach allen Seiten      
  04 longitudinalis) ist und Starrigkeit bewirkt, wenn der Wärmestoff entweicht      
  05 obgleich die Wärme noch eben dieselbe ist.      
           
  06 Die Rigidität welche blos der Verschiebung der ineren wiedersteht      
  07 zum Unterschiede von derjenigen welche der Trennung wiedersteht      
  08 oder beyden bey der Dehnbarkeit im Zerreißen oder der Streckbarkeit      
  09 im Schmieden      
           
  10 Von der unvermeidlichen Reibung der geglättetsten aber starren      
  11 Materien beym Glitschen auf derselben und dem rutschen auf einer      
  12 gleichfalls glatten aber Geneigten Ebene. Am leichtesten rutschen sie      
  13 wenn die einander berührende Flächen ungleichartige Materien sind;      
  14 denn die sind nicht zusammenschmeltzlich welches letztere durch Reiben erregt      
  15 wird.      
           
  16 Quecksilberflüßiges ist in einer aufgebogenen Glasröhre in dem      
  17 dünnern Arm erhoben und abwärts zurückgezogen weil es mehr Dichtigkeit      
  18 hat als Glas. — Wasser in einer solchen ist hohl die Säule selbst      
  19 aber über den Wasserpas der umgebenden Flüßigkeit erhoben und aufwärts      
  20 gezogen nicht durch den Glasring über der Flüßigkeit (denn diese      
  21 Anziehung in der Ferne kann man ohne Wagstück nicht behaupten) sondern      
  22 weil die Anziehung des Wassers durch die des Glases geschwächt wird      
  23 nämlich der Hang einen tropfen zu bilden welches beym Queksilber      
  24 wohl geschehen kann mit dem Glase aber als stärker anziehender Fläche      
  25 bekommt: weil das Wasser das Glas benetzt und dieses herausgezogen      
  26 sich nicht vom Wasser sondern Glase abtrennen müßte.      
           
           
    [Faksimile]    
  27 Die Attraction des Flüßigen im (festen) Gefäße ist constringent      
  28 die des gläsernen Gefäßes in Ansehung des Flüßigen in demselben ist      
  29 relaxant für dasselbe; die Theile des Flüßigen ziehen einander weniger      
  30 an weil sie vom Glase mehr als unter sich selbst angezogen werden. —      
  31 Die Flüßigkeit beyder ist die Wirkung von der Erschütterung durch die      
           
    02 und δ der      
    04 Schlußklammer fehlt. bewirkt Kommapunkt. der v.a.?      
    05 obgleich erste Silbe v.a.?      
    06 blos g.Z. der ineren g.Z., ergänze: Theile      
    10 Das Folgende gleichmäßigere Handschrift.      
    12 rutschen r v.a. R      
    14 erregt verstümmelt.      
    16 aufgebogenen auf g.Z.      
    17 abwärts g.Z. (nach Ad. g.Z. am Rande, falsch; erhoben nach Ad. nicht unterstrichen, falsch).      
    17-18 Dichtkeit      
    19 Wasserpas v.a. Wasserpaß      
    21 der v.a.?      
    25 bekommt: Sinn: Schwierigkeiten bekommt .      
    27 20) auf der ersten Seite von Blei 17 .      
    31 beyder Ad.: Arten des Flüssigen durch g.Z. am Rande, erst: durch die der      
           
           
     

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