Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 255

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 z. B. die Luft, oder attractiv//flüßig welche dem Verschieben blos auf      
  02 der Oberfläche der Materie (in der Berührung mit dem leeren Raum)      
  03 wiedersteht. Die letztere ist die tropfbar//flüßige Materie z. B. Wasser,      
  04 Qveksilber u.d.g. Tropfen sind Körper aus flüßiger Materie die durch      
  05 ihr eigenes Gewicht auf einer festen sie nicht anziehenden (z. B. mit      
  06 Bärlappensamen bestreueten) Unterlage nicht zerfließen aber doch      
  07 ihre Figur, nämlich die der Globosität, durch innere Anziehung zu erhalten      
  08 strebend gleich den elastisch//vesten sich platt drücken oder auch beym      
  09 Fallen von einer kleinen Höhe wie veste Körper aufspringen. — Von      
  10 diesem letzteren Phänomen abgesehen: wenn man nämlich einen Wasserkörper      
  11 welche größe und Figur er auch haben mag sich in der Luft schwebend      
  12 denckt würde dieser sich doch immer in die eines so großen Tropfens      
  13 wie man will durch die Anziehung seiner Theile auf der Oberfläche      
  14 bilden      
           
           
  15
§. 12
     
           
  16 Das was aufs innerste aller Materie unmittelbar wirkt und sie ausdehnt      
  17 mithin expansive Kraft hat aber auch die attractive der Flüßigkeit      
  18 der Materie bewirkt ist die Wärme, zu welcher sich einen besonderen      
  19 alles durchdringenden Stoff zu denken jetzt allgemein als die schicklichste      
  20 Hypothese zur Erklarung der Phänomene mit recht angenommen wird.      
           
  21 Der Wärmestoff ist nach dieser Hypothese ein durch alle andere      
  22 verbreitetes die Körper im Inneren ausdehnendes nirgend für sich      
  23 allein subsistirendes sondern nur den übrigen adhärirendes Flüßige dessen      
  24 repulsive Kräfte nicht von seiner ursprünglichen Elasticit abgeleitet      
  25 werden können denn um ein elastisch//flüßiges zu haben bedarf es der Wärme      
  26 sondern darinn besteht daß sie alle Materien elastisch macht zugleich aber      
  27 auch ihre Verbindung zu einem stetigen Ganzen vermittelt.      
           
           
    02 der Materie erst: einer Materie δ als eines abgesonderten Körpers wiedersteht      
    03 die erst: das      
    04 sind steht doppelt.      
    05 anziehenden δ Unterlage      
    06 Hinter: Unterlage versehentlich Schlußklammer noch einmal. zerfließen 2. Silbe verbessert.      
    08 vesten v erst: f sich δ durch      
    11 größe und g.Z. am Rande.      
    12 dieser sich sich g.Z. so g.Z.      
    17 Kraft hat erst: Elasticität bezieht der erst: einer      
    19 alles durchdringenden g.Z. am Rande. zu denken es eineals δ Hypo die δ zur Erklarung Erklarung schicklichste g.Z. am Rande.      
    21 ein erst: eine      
    22 Körper δ durchdringende im Inneren g.Z. am Rande. ausdehnendes v.a. ausdehnende      
    23 den v.a. der erst: adhärirende Flüßigkeit ausder 1. Fassung unverbessert: adhärirende dessen v.a. deren      
    24 seiner 1. Fassung: einer 2. Fassung: ihrer      
    25 kann (statt: können ) δ denn diesedenn — Wärme g.Z. am Rande.      
    27 zu δ Bewirkung einer Flüßigkeit als eines einem g.Z.      
           
           
     

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