Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 673

     
           
 

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  01 uns haben, also keine (g Erfahrungs ) Erkentnis von uns selbst haben.      
  02 Denn was in Raumes und Zeitverhältnissen verbundene Vorstellungen      
  03 enthält, ist blos Erscheinung.      
           
  04 Von Aenesidemus und der Dialele. — Tieftrunk zu beantworten. —      
  05 Wie kann ein Subject sich von ihm selbst angeschaut doch blos als Erscheinung      
  06 erkennen?      
           
  07 Man kann sich von einem Gegenstande durch die bloße Categorie      
  08 gar keine Erkentnis haben: 1. daß Vieles zusammen Eines aus mache;      
  09 2. daß Realitaet einen Grad habe; 3. daß etwas so beschaffen ist, daß      
  10 etwas Anderes davon die nothwendige Folge sey; 4. daß eines Dinges      
  11 Daseyn für sich selbst schlechthin nothwendig sey.      
           
  12 Ebenso kann man durch Anschauungen allein auch keine Erkentnis      
  13 haben und, sind sie empirisch, keine Erkenntnis a priori, wenn nicht schon      
  14 die regel vorhergeht.      
           
  15 Die Idealität des Raumes und der Zeit (folglich der Begriff aller      
  16 Gegenstände der Erfahrung als Erscheinungen) und die R practische      
  17 Realitaet des Vernunftbegriffes von der Freyheit sind die zwey Cardinalpuncte      
  18 der Metaphysik.      
           
  19 Von dem Spectakel, den man mit dem Satz treibt, sich selbst in      
  20 der inneren Anschauung nur Erscheinung, nicht die Sache selbst zu seyn.      
  21 Es bedeutet nur so viel als: „die innere Erfahrung ist nichts weiter als      
  22 Erk empirisches Erkenntnis seiner selbst nur nach dem Subjectiven der      
  23 Art der Anschauung unserer selbst in der Zeit (der Auffassung innerer      
  24 Vorstellungen), wie wir uns innerlich Vorstellen, nicht wie das Subject      
  25 an sich sey; wie es uns innerlich gegeben, nicht wie es von uns gedacht      
  26 wird.“ Die Schwierigkeit geht nur darauf, wie das Subject an sich selbst      
  27 Erfahrung anstellen könne. Es muß nicht blos Empfindungen in sich      
     

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