Kant: AA XI, Briefwechsel 1789 , Seite 088 |
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| 01 | leisten werden, so bitte ich Sie, mir durch meinen Bruder Ihre Entschließungen | ||||||
| 02 | wißen zu laßen, und ich wage es noch einmal Sie zu | ||||||
| 03 | ersuchen, wo möglich, mir meinen Anfang durch den Verlag eines | ||||||
| 04 | Ihrer Werke zu erleichtern, und ich werde mich bemühen, in der Folge | ||||||
| 05 | mich beständig Ihres Zutrauens werth zu machen. Erlauben Sie mir | ||||||
| 06 | noch eine Anfrage, die durch die Spekulation eines Anfängers entsteht, | ||||||
| 07 | der sich gern emporstreben will; und in dieser Rüksicht, erwarte ich Ihre | ||||||
| 08 | Nachsicht. Sie wißen es selber, wie geltend und wie sehr gesucht jezt | ||||||
| 09 | selber Ihre früheren Schriften werden, worunter meiner Ueberzeugung | ||||||
| 10 | nach die Theorie des Himmels das schäzbarste Werk ist, welches leider | ||||||
| 11 | aber schon lange gänzlich fehlt. Ihr Zeitmangel erlaubt es Ihnen | ||||||
| 12 | freilich nicht, sich an eine neue Ausgabe dieser Schrift zu machen, | ||||||
| 13 | vielleicht aber möchten Sie diese Arbeit einem andern Gelehrten anvertrauen, | ||||||
| 14 | der die nöthigen Verbeßerungen und die neueren Entdeckungen | ||||||
| 15 | darinn einzuweben versteht; etwa wäre HE. Bode in Berlin | ||||||
| 16 | oder auch HE. Hofprediger Schulz in Königsberg der Mann, der | ||||||
| 17 | dieses zu thun im Stande wäre. Wie glüklich möchte ich mich schäzzen, | ||||||
| 18 | die Gelegenheit gegeben zu haben, diese versiegte Quelle reichhaltiger | ||||||
| 19 | und schäzbarer Kenntniße wieder zu eröfnen. Ihre Antwort hierüber, | ||||||
| 20 | ob es eine gute oder eine falsche Spekulation ist, erwarte ich auch. | ||||||
| 21 | Verzeihen Sie mir meine Dreistigkeit, die es wagt, Sie so sehr zu | ||||||
| 22 | beschweren, und entziehen Sie Ihr Vertrauen nicht, | ||||||
| 23 | Ihrem | ||||||
| 24 | Sie hochschäzzenden Diener. | ||||||
| 25 | Friedrich, Nikolovius. | ||||||
| 382. | |||||||
| 27 | An Carl Leonhard Reinhold. | ||||||
| 28 | 21. Sept. 1789. | ||||||
| 29 | Der Ihnen, hochgeschätzter Freund, gegenwärtiges zu überreichen | ||||||
| 30 | die Ehre hat, Herr Kleefeld aus Danzig, der schon Ihre Universität | ||||||
| 31 | frequentirt hat, und jetzt dahin wieder zurückkehrt, um sein juristisches | ||||||
| 32 | Studium daselbst zu vollenden, ist zum Theil durchs Letztere abgehalten | ||||||
| 33 | worden, meinen Vorlesungen mit der Ausdaurung beyzuwohnen, | ||||||
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