Kant: AA X, Briefwechsel 1782 , Seite 284 |
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Text (Kant):
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| 01 | Sache annehmen und das Schreiben abgeben würden. Ich bitte | ||||||
| 02 | darin, daß er dem Laufling selbst den Arrest ankündigen möge, ich | ||||||
| 03 | wünschte auch daß dieser würdige Man, der mich weder vergessen haben | ||||||
| 04 | noch verkennen wird, ihm zum Schrecken KriegsDienste anbiethen möge. | ||||||
| 05 | Der Ministre würde den jungen Menschen zu sich rufen lassen ohne | ||||||
| 06 | sein Vorwissen - Sie L: F: würden aber zugleicher Zeit da seyn; | ||||||
| 07 | und in dem rechten Augenblick mit der Bitte leicht einfallen, ihn auf | ||||||
| 08 | Ihre Bürgschaft und Verantwortung in dem Vertrauen zu seinem | ||||||
| 09 | künftigen Gehorsam wieder frey zu machen. Ich bin versichert dieser | ||||||
| 10 | Auftritt wird großen Eindruck auf ihn machen. Geben Sie doch unserm | ||||||
| 11 | Freund Hamann von allem mit Nachricht, ich zähle auf seinen Rath | ||||||
| 12 | und Beystand. Und Ihnen L: F: wie gerne habe ich Ihnen dafür | ||||||
| 13 | die größte Verbindlichkeit. Ein psychologisches und paedagogisches | ||||||
| 14 | Experiment mehr - Sie sind glücklich Sie können Ihre Geistes Kinder | ||||||
| 15 | so schön organisiren wie Sie wollen, das können wir andern fleischlichen | ||||||
| 16 | Väter nicht. Ich bin unterdessen dem Dessauschen Institut | ||||||
| 17 | dafür nicht feind, ich schickte vieleicht meinen ältesten Sohn zu späth | ||||||
| 18 | dahin - den jüngsten will ich um so viel lieber bald hingeben, weil | ||||||
| 19 | sie jetzt einen guten Liturgum haben | ||||||
| 20 | Ich bin voller Erkentlichkeit und guter Erwartung | ||||||
| 21 | Ihr | ||||||
| 22 | verbundenster | ||||||
| 23 | Riga d 30. Ap: 1782 | I C Berens | |||||
| 24 | Mit dem Arrest treiben Sie es nach den Umständen so weit als | ||||||
| 25 | Sie es für gut befinden; vielleicht finden Sie es auch für besser bey | ||||||
| 26 | der Unterredung nicht zu gegen zu seyn sondern dazu gerufen zu | ||||||
| 27 | werden. | ||||||
| 178. | |||||||
| 29 | Von Iohann Christoph Berens. | ||||||
| 30 | 1. Iuni 1782. | ||||||
| 31 | Ich schreibe, sehr geehrter Freund, vom Lande von wo man mich | ||||||
| 32 | nicht nach der Stadt fahren lässet, meine Post zu expediren - da | ||||||
| 33 | Sie Sich aus Freundschaft einmal mit der Sache befasset haben, so | ||||||
| 34 | werden Sie Sich es schon müssen gefallen lassen, noch ehe der Lachs | ||||||
| 35 | ankommt, Geschafts=Briefe von mir zu lesen. Ihrem Freund HE. | ||||||
| 36 | Motherby bin ich unendlich verbunden, daß er sich so viel gütige Mühe | ||||||
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