Kant: AA IX, Immanuel Kant's Logik Ein ... , Seite 108

		Kant: AA IX, Immanuel Kant's Logik Ein ... , Seite 108

	Zeile:	Text (Kant):
	01	Daß in den disjunctiven Urtheilen nicht die Sphäre des eingetheilten
	02	Begriffs, als enthalten in der Sphäre der Eintheilungen, sondern das, was
	03	unter dem eingetheilten Begriffe enthalten ist, als enthalten unter einem der
	04	Glieder der Eintheilung, betrachtet werde, mag folgendes Schema der Vergleichung
	05	zwischen kategorischen und disjunctiven Urtheilen anschaulicher machen.
	06	In kategorischen Urtheilen ist x, was unter b enthalten ist, auch unter a:

	07	In disjunktiven ist x, was unter a enthalten ist, entweder unter b oder c etc.
	08	enthalten:

	09	Also zeigt die Division in disjunctiven Urtheilen die Coordination nicht der
	10	Theile des ganzen Begriffs, sondern alle Theile seiner Sphäre an. Hier denke
	11	ich viel Dinge durch einen Begriff, dort ein Ding durch viel Begriffe,
	12	z. B. das Definitum durch alle Merkmale der Coordination.

	13	§. 30.
	14	Modalität der Urtheile: Problematische, assertorische,
	15	apodiktische.

	16	Der Modalität nach, durch welches Moment das Verhältniß des
	17	ganzen Urtheils zum Erkenntnißvermögen bestimmt ist, sind die Urtheile
	18	entweder problematische oder assertorische oder apodiktische. Die
	19	problematischen sind mit dem Bewußtsein der bloßen Möglichkeit, die
	20	assertorischen mit dem Bewußtsein der Wirklichkeit, die apodiktischen endlich
	21	mit dem Bewußtsein der Nothwendigkeit des Urtheilens begleitet.

	22	Anmerkung 1. Dieses Moment der Modalität zeigt also nur die Art und Weise
	23	an, wie im Urtheile etwas behauptet oder verneint wird: ob man über die
	24	Wahrheit oder Unwahrheit eines Urtheils nichts ausmacht, wie in dem problematischen

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§. 30.

Modalität der Urtheile: Problematische, assertorische,

apodiktische.