Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Zum Ewigen ... , Seite 176 |
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| 01 | 2. sie durch Krieg allerwärts hin selbst in die unwirthbarste getrieben | ||||||
| 02 | hat um sie zu bevölkern. 3. durch eben denselben sie in mehr oder weniger | ||||||
| 03 | gesetzliche Verhältnisse gebracht hat. - Daß in den kalten Wüsten am | ||||||
| 04 | Eismeer noch das Moos wächst welches das Rennthier unter dem | ||||||
| 05 | Schnee hervorscharrt um selbst die Nahrung oder auch das Angespann | ||||||
| 06 | des Ostiaken oder Samojeden zu seyn oder daß die saltzigte Sandwüsten | ||||||
| 07 | doch noch dem Cameel welches zu Bereisung derselben gleichsam | ||||||
| 08 | geschaffen zu seyn scheint um sie nicht unbenutzt zu lassen ist schon bewundernswürdig. | ||||||
| 09 | Noch deutlicher leuchtet Zweck hervor wenn man | ||||||
| 10 | gewahr wird daß außer den bepelzten Thieren am Ufer des Eismeers | ||||||
| 11 | noch Robben, Wallrosse und Wallfische an ihrem Fleische Nahrung und | ||||||
| 12 | mit ihrem Thran Feurung für die dortige Anwohner darreichen. Am | ||||||
| 13 | meisten aber erregt die Vorsorge der Natur durch das Treibholtz Bewunderung | ||||||
| 14 | was sie (ohne daß man recht weiß wo es herkommt) diesen | ||||||
| 15 | Gewächslosen Gegenden zubringt ohne welches Material sie weder ihre | ||||||
| 16 | Fahrzeuge und Waffen noch ihre Hütten zum Aufenthalt zurichten | ||||||
| 17 | könnten, wo sie dann mit dem Kriege gegen die Thiere gnug zu thun | ||||||
| 18 | haben um unter sich friedlich zu leben. - - Was sie aber dahin getrieben | ||||||
| 19 | hat ist vermuthlich nichts anders als der Krieg gewesen. Das erste Kriegswerkzeug | ||||||
| 20 | aber unter allen Thieren die der Mensch binnen der Zeit der | ||||||
| 21 | Erdbevölkerung zu zähmen und häuslich zu machen gelernt hatte ist das | ||||||
| 22 | Pferd (denn der Elephant gehört in die spätere Zeit nämlich des Luxus | ||||||
| 23 | schon errichteter Staaten) so wie die Kunst gewisse für uns jetzt ihrer | ||||||
| 24 | ursprünglichen Beschaffenheit nach nicht mehr erkennbare Grasarten | ||||||
| 25 | Getrayde genannt imgleichen die Vervielfältigung und Verfeinerung | ||||||
| 26 | der Obstarten durch Verpflanzung und Einpfropfung (vielleicht blos | ||||||
| 27 | zweyer Gattungen, der Holtzäpfel und Holtzbirnen) nur im Zustande | ||||||
| 28 | schon errichteter Staaten wo gesichertes Grundeigenthum stattfand entstehen | ||||||
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