Kant: AA XX, Vorredeentwürfe zur ... , Seite 440 |
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| 01 | seyn mag hier als reine Vernunfttheologie zu behandeln wiewohl | ||||||
| 02 | nicht so wohl in speculativer Absicht die letztere zur Erkentnis des | ||||||
| 03 | Unerforschlichen (das Nachbeten aber nicht verstandener Worte ist kein | ||||||
| 04 | Erkentnis) zu erweitern als vielmehr so fern die Ideen derselben practisch | ||||||
| 05 | sind um sie zur Religion als moralischer Gesinnnung zu brauchen. Ob | ||||||
| 06 | nun gleich durch diese Vorliebe mancher Sinn der angeführten Schriftstellen | ||||||
| 07 | an sich verfehlt seyn mag so ist doch auch die bloße Möglichkeit daß | ||||||
| 08 | sie einen solchen annehme für die Ausbreitung und Bevestigung dieser | ||||||
| 09 | Glaubenslehre darinn sehr vorteilhaft daß sie den vernünftelnden Theil | ||||||
| 10 | der Menschen (der aber wird bey zunehmender Cultur man mag ihn | ||||||
| 11 | niederdrücken so sehr man will allmälig sehr gros) zur Annehmung derselben | ||||||
| 12 | geneigt macht („es fehlt nicht viel daß ich ein Christ würde”) das | ||||||
| 13 | Ubrige wofern noch etwas mehr zu thun übrig ist als jene Begriffe in | ||||||
| 14 | Kraft zu setzen kan dann die Offenbahrungslehre hinzu thun | ||||||
| 15 | Die Philosophie stößt im Fortgange der zu ihrem reinen Vernunftgeschäfte | ||||||
| 16 | gehörenden Moral zuletzt unvermeidlich auf Ideen einer Religion | ||||||
| 17 | überhaupt und kan sie nicht umgehen wohl aber die Anordnung welche | ||||||
| 18 | Menschen darüber treffen (oder sich der schon vorhandenen fügen) mögen | ||||||
| 19 | um einen Religionszustand unter sich zu errichten. In diesem Betracht | ||||||
| 20 | scheinen gegenwartige Abhandlungen nicht reine (mit Empirischem unbemengte) | ||||||
| 21 | Philosophie zu enthalten und über ihre Gräntze zu gehen. | ||||||
| 22 | Allein der Uberschritt von dem Gebiete reiner practischer Ideen zu | ||||||
| 23 | dem Boden hin auf dem sie in Ausübung gebracht werden sollen da die | ||||||
| 24 | Philosophie mit einem Fuße noch nothwendig auf dem ersteren stehen | ||||||
| 25 | muß gehört was diesen betrift doch immer noch zum Felde der reinen | ||||||
| 26 | Philosophie. Man kan also nicht sagen daß sie über ihre Gränze hinausgegangen | ||||||
| 27 | sey wenn sie die Betrachtung und Beurtheilung einer positiven | ||||||
| 28 | Religion in ihr Geschäfte zieht an welcher sie die Bedingungen am besten zeigen | ||||||
| 29 | zu können glaubt unter denen allein die Idee einer Religion realisirt werden | ||||||
| 30 | kan. — Daher können gegenwärtige Abhandlungen schlechterdings nicht | ||||||
| 31 | anders als blos zur Philosophie gehörige Betrachtungen beurtheilt werden. | ||||||
| 01 hier g.Z. v.a. auch hier | |||||||
| 02 nicht δ um Absicht δ sich zur g.Z., erst: in der | |||||||
| 03-04 (das — Erkentnis) g.Z. am Rande. | |||||||
| 05 sie δ für Schrifstellen? Schriftstelle? (überklebt). | |||||||
| 07 an sich g.Z. | |||||||
| 11 niederdrücken g.Z., erst: zurückhalten | |||||||
| 12 Anführungsstriche am Schluß fehlen; etwas Spatium im Text. | |||||||
| 13 mehr — thun g.Z. | |||||||
| 14 setzen δ muß | |||||||
| 16 zuletzt g.Z. am Rande. | |||||||
| 17 die δ An E | |||||||
| 18 darüber g.Z. der — vorhandenen g.Z., erst: ihr mögen δ nur (?) | |||||||
| 19 diesem v.a. dieser δ Rük | |||||||
| 20 gegenwartige δ Betr | |||||||
| 22 Gebiete g.Z., erst: Boden | |||||||
| 23 in Ausübung v.a. sie ausgeübt | |||||||
| 24 noch g.Z. | |||||||
| 25 doch immer g.Z. reinen δ Moral | |||||||
| 28 sie v.a. die | |||||||
| 30 Der Gedankenstrich g.Z. am Rande. nicht v.a. nichts | |||||||
| 31 blos g.Z. | |||||||
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