Kant: AA XX, Vorredeentwürfe zur ... , Seite 430 |
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Text (Kant):
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| 01 | Rechte geschehen sey weil er was solche speculative Untersuchungen | ||||||
| 02 | betrift nicht als Geistlicher der ein kirchliches Monopol besitzt sondern als | ||||||
| 03 | Gelehrter betrachtet werden muß über dessen Ansprüche gegen Andere | ||||||
| 04 | (die zu demselben gelehrten gemeinen Wesen gehören) der Staat kein | ||||||
| 05 | Erkenntnis sondern nur das Recht und so gar die Verbindlichkeit hat, die | ||||||
| 06 | Freyeheit eines jeden in Bearbeitung seiner Wissenschaft von Anderen | ||||||
| 07 | ungeschmälert zu erhalten und sie also unter einander ihre Sachen selbst | ||||||
| 08 | ausfechten läßt. | ||||||
| 09 | Wenn Gelehrte sich nicht lieber gleich als im Naturstande befindliche | ||||||
| 10 | freye Menschen in ihren Ansprüchen gegen einander betragen | ||||||
| 11 | sondern in Zünfte (Facultäten genannt) eintheilen sollen deren jede | ||||||
| 12 | ihre Wissenschaft (oder eine gewisse Zahl verwandter) methodisch zu bearbeiten | ||||||
| 13 | sich berufen glaubt so ist ein gewisses Ganze dieser Zünfte, | ||||||
| 14 | eine Universität, gleichsam die oberste verwaltende Magistratur des | ||||||
| 15 | Interesse dieses gemeinen Wesens welche daher darauf sehen muß daß | ||||||
| 16 | sich nicht eine zum Nachtheile der anderen ausschließliche Rechte herausnehme | ||||||
| 17 | und wenn sich deshalb Gefahr zeigt nach der solennen Formel: provideant | ||||||
| 18 | consules ne quid respublica detrimenti capiat alsbald ins Mittel | ||||||
| 19 | treten diesem Unfug zu wehren, indessen der Staat von dergleichen | ||||||
| 20 | gelehrten Streitigkeiten gar keine Notiz nimmt. Der Geistliche als ein | ||||||
| 21 | solcher mag dagegen immer den besonderen Anordnungen des letzteren | ||||||
| 22 | unterworfen ja auch für eine gewisse Art der öffentlichen Behandlung | ||||||
| 23 | der Religion privilegirt seyn so steht eben derselbe doch als Gelehrter | ||||||
| 24 | der sich mit dem Philosophen mißt unter dem Urtheile der Facultät | ||||||
| 25 | dazu seine Wissenschaft gezält wird, nämlich der biblisch//theologischen | ||||||
| 26 | welche als ein Departement der Universität nicht blos fürs Heil der | ||||||
| 27 | Seelen (in Bildung zum Lehren im geistlichen Stande) sondern auch | ||||||
| 01 Rechte δ Eingrif | |||||||
| 02 ein — besitzt erste Fassung: eine besondere Salbung hat | |||||||
| 05 Erkenntnis δ hat und g.Z. hat, g.Z. | |||||||
| 07 erhalten δ: und einen jeden seine Sache selbst vertheidigen zu lassen also g.Z. | |||||||
| 08 läßt. erst: zu lassen. | |||||||
| 09 Erste Fassung: Wenn Gelehrte nicht | |||||||
| 11 (Facultäten genannt) g.Z. am Rande | |||||||
| 14 Kein Komma. | |||||||
| 14-15 Magistratur des Interesse g.Z. am Rande. Im Text δ: Autorität | |||||||
| 15 daher g.Z. | |||||||
| 16 ausschliesliche | |||||||
| 16-17 herausnehme g.Z., erste Fassung: anmaße | |||||||
| 17 wenn — zeigt g.Z. | |||||||
| 18 capiat δ: so bald sich Gefahr eräugnet Mittel δ: träte in welchem Falle | |||||||
| 19 treten — wehren, g.Z. diesem — wehren, g.Z. am Rande. Unfug δ ab indessen g.Z. von δ: diese über den Srteit | |||||||
| 21 dagegen g.Z. des letzteren g.Z., erst: desselben | |||||||
| 22 der δ Beh | |||||||
| 26 ein g.Z. blos g.Z., erst: so wohl | |||||||
| 27 Bildung δ der zum Lehren g.Z. (in — Stande) g.Z. am Rande. sondern auch g.Z., erst: als vielmehr | |||||||
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