Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 097 |
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| 01 | Wir haben allerley triebe die uns als Mittel dienen sollen anderen | ||||||
| 02 | zu dienen u. ofter unmittelbar herrschen. Erstlich uns mit anderen | ||||||
| 03 | zu vergleichen damit wir uns selbst schätzen können daraus entspringt | ||||||
| 04 | die Falschheit seinen Werth Vergleichungsweise zu schätzen der Hochmuth | ||||||
| 05 | u. sein Glük eben so zu schätzen der Neid. Zweytens uns in die stelle eines | ||||||
| 06 | anderen zu setzen damit wir wissen was er empfinde daraus entspringt | ||||||
| 07 | das blinde Mitleid welches auch die Gerechtigkeit in Unordnung bringt. | ||||||
| 08 | Drittens andrer Urtheile zu erforschen weil dieses so wohl logisch als | ||||||
| 09 | moralisch die warheit der Unsern berichtigen kann daraus entspringt | ||||||
| 10 | die Ruhmbegierde Viertens uns allerley zu erwerben u. zu erspahren | ||||||
| 11 | zum Genuß daraus entspringt die Habsucht welche karg ist. | ||||||
| 12 | Man sagt die Ehrbegierde sey die letzte Schwachheit des Weisen | ||||||
| 13 | Ich glaube daß wofern nicht die Weisheit von der Art ist daß sie das Alter | ||||||
| 14 | voraussetzt die Weiberliebe die letzte Schwachheit ist | ||||||
| 15 | Die Benennung der dames u. chapeaux ob sie gleich eine modische | ||||||
| 16 | Kleinigkeit im Umgange der Deutschen ist zeigt doch sehr wohl das läppische | ||||||
| 17 | im Geschmacke an was sich bey uns einschleicht und uns zur Nachäffung | ||||||
| 06 empfinde δ: u. urtheil | |||||||
| 08 Drittens δ: andere uns in die andrer? andre? | |||||||
| 11 Kurzer Trennungsstrich, Fortsetzung in gleicher Schrift. | |||||||
| 15 56. Seite, Durchschuß (Blei 27). Oberer Rand. Gleiche Schrift und Tinte wie Ende der vorigen Seite. | |||||||
| 24-27 Vgl. 99, 1 — 3. | |||||||
| 29-31 Vgl. 99, 4 — 5. | |||||||
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