Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 657 |
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| 6336. ω3 (2. Hälfte Juni—Anfang August 1795). L Bl. F 4. S. I. R II 281. |
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| 01 | Die Verwandtschaft nach Vitalitätsgesetzen (g der Zuneigung und | |||||||||
| 02 | Abneigung, wobey ich aber den Doctor Akakia fürchte. ), nicht nach chemischen, | |||||||||
| 03 | macht Bastarte. — Gesetze der animalischen affinitaet in den | |||||||||
| 04 | Bastarterzeugungen beweisen das empfindende Princip als ein organ isirtes | |||||||||
| 05 | oder sich organisirendes Fluidum, denn sonst könnten sie s ich nicht | |||||||||
| 06 | durchdringen. | |||||||||
6337. ω3. L Bl. E 75. S. I. R II 255—257. |
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| 08 | Man kätte nicht auf die dyna mathematischen Antinomien fallen | |||||||||
| 09 | können, wenn man nicht die Dinge in Raum und Zeit f0ir Sachen an sich | |||||||||
| 10 | statt Erscheinungen genommen hätte. Denn wie konnte man ein Wel tganzes | |||||||||
| 11 | annehmen, dessen Theile als Bedingungen doch immer un bedingt | |||||||||
| 12 | seyn sollten. Aber im Raum ist es so. An Erscheinungen aber giebt es | |||||||||
| 13 | freylich nichts unbedingtes, weil es bloße Vorstellungen sind. (Uberdem | |||||||||
| 14 | müßte man bey einem gegebenen Ganzen auch von dem Unbedingten, | |||||||||
| 15 | welches unendlich wär, laßen.) — Nehmen wir aber eine Weltg renze an, | |||||||||
| 16 | so haben wir eine Stelle der Welt im leeren Raum, d. i. eine Relation und | |||||||||
| 17 | Veranderung der Stelle ohne Gegenstande, wozu sie das Relatum ist. | |||||||||
| 18 | Beydes ist falsch, weil der Raum nicht sache an sich, sondern Form der | |||||||||
| 19 | Anschauung ist, die den Gr G Raum nur, so fern wir ihn ziehen, also | |||||||||
| 20 | blos als Prozessus in unserer Vorstellung bedeutet. — Eben so unendliche | |||||||||
| 21 | Verflossene oder Angebende Zeit. — Die Unendliche Theilung ist auch | |||||||||
| 22 | nur unter Voraussetzung der Idealität des Raumes moglich, indem die | |||||||||
| 23 | Korper oder Veranderungen in der Zeit nur Erscheinungen sind, folglich | |||||||||
| 24 | an sich in Ansehung der Menge der Theile unbestimt, der Regress us also | |||||||||
| 25 | ins unendliche Geht. — Sie sind aber beyde falsch, weil sie nicht cont | |||||||||
| 26 | logisch entgegengesetztes, sondern realiter opposita enthalten. contraria | |||||||||
| 27 | also mehr sagen als etc. etc. | |||||||||
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