Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 601 |
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| 01 | Zweites Hauptstück. |
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| 02 | Von der Mitteilung der Religionserkenntniss. |
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| 03 | Erster Abschnitt. |
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| 04 | Von der sinnlichen Mittheilungsart. |
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| 05 | § 73. |
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| 06 | Beschaffenheit und Schicklichkeit derselben. |
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6308. ψ3. Th 105'. Zu Th § 73: |
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| 08 | In der Religion ist obiectiv Rechtgläubigkeit (g orthodoxie ), subiectiv | |||||||||
| 09 | aber Gewissenhaftigkeit, d.i. reine geprüfte Aufrichtigkeit im Bekentnisse | |||||||||
| 10 | dessen, was als orthodox gelehrt wird, das Erfodernis. | |||||||||
| 11 | Wenn jemand nach seinem besten Vermögen das als, was ihm jetzt | |||||||||
| 12 | rechtgläubig dünkt, zu wählt, so kan er mit volliger Gewissenhaftigkeit | |||||||||
| 13 | Religion haben, und in der That ist nur bey reiner Gewissenhaftigkeit | |||||||||
| 14 | Religion. Wo nun keine Freyheit der Wahl ist offentlichen Untersuchung | |||||||||
| 15 | ist, wo entweder das Zuvorkommen mit eingedrükten Vorurtheilen oder | |||||||||
| 16 | der Zwang die Untersuchung hindert, da ist ungewissenhafte Religion, | |||||||||
| 17 | d.i. Pfaffenthum oder die Unterwürfigkeit Macht de, sclavische Gottes oder | |||||||||
| 18 | heuchlerische Unterwürfigkeit unter dem Drucke frommer Observanzen. | |||||||||
| 19 | Man solte daß nicht Religion nennen: es ist Pfaffenthum. Denn Religion | |||||||||
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