Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 506 |
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| 01 | oder Schein der Sinne zum Grunde. Nachahmung. Vermessene | |||||||||
| 02 | Unwissenheit. | |||||||||
| 03 | Dem Wahne ist der Erfahrungsgebrauch der Vernunft entgegen gesetzt. | |||||||||
| 04 | Nicht daß sie ihre Gründe eben aus der Erfahrung nehmen müßte, | |||||||||
| 05 | sondern auf sie müsse nicht weiter denken, als daß so weit sie nach Gesetzen | |||||||||
| 06 | des auf Erfahrung nach Gesetzen, nach denen diese selbst moglich ist, | |||||||||
| 07 | angewandt werden kan. | |||||||||
| 08 | Th 3': | |||||||||
| 09 | Was ist Erfahrungsgebrauch unserer Vernunft? | |||||||||
| 10 | Wir können allen unseren Begriffen nur Bedeutung und unseren | |||||||||
| 11 | Urtheilen nur so fern realitaet geben, als daß wir sie so ferne (g sie ) mit | |||||||||
| 12 | den Principien einer darnach möglichen Erfahrung zusammen stimmen | |||||||||
| 13 | (sonst sind sie paraphysisch). Alle Grundsätze, die Dinge der Erfahrung | |||||||||
| 14 | zu erklären, die nicht den Regeln einer möglichen Erfahrung gemäß sind, | |||||||||
| 15 | sondern unab transscendent bricht ab. | |||||||||
6216. ψ3. Th 3'. |
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| 17 | Es nimmt jemand (g zum ) Grundsätze der Erfahrung das... ein Erfahrungen | |||||||||
| 18 | an, wobey sich gar keine Vernunft brauchen läßt, und ist abergläubisch; | |||||||||
| 19 | oder zum Grundsatze der Vernunft, wobey alle Zuverlaßigkeit | |||||||||
| 20 | keine Verknüpfung der Erfahrung möglich ist, und ist schwarmerisch. | |||||||||
| 21 | Oder es verwirft jemand alles, was nicht entweder durch Vernunft | |||||||||
| 22 | oder Erfahrung erweislich ist, und der ist Ungläubig. Der hingegen, | |||||||||
| 23 | welcher auch etwas als nothwendige Hypothesis zu volle, so fern sie zu | |||||||||
| 24 | Vollendung des theoretischen oder practischen Gebrauchs der Vernunft | |||||||||
| 25 | unentbehrlich ist, einräumt, ist gläubig. | |||||||||
| 26 | Der Gläubige nimmt zwar etwas an, was gar kein Gegenstand der | |||||||||
| 27 | Erfahrung seyn kan bricht ab. | |||||||||
6217. ψ3. Th 3'. |
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| 29 | Der also eine Idee (g der Vernunft ) annimmt, mit der keine Erfahrungsgesetze | |||||||||
| 30 | zusammen stimmen können, ist scharmerisch; der Erschei | |||||||||
| 31 | Erfahrungsgesetze annimmt, mit denen kein Gebrauch der Vernunft zusammenbestehen | |||||||||
| 32 | kan, ist abergläubisch. Der, welcher zwar die Wechselseitige | |||||||||
| 33 | Zusammenstimmung der Vernunft und Erfahrung in einem ob der | |||||||||
| 34 | Beurtheilung de eines obiects als nothwendig erkennt, aber zugleich kein | |||||||||
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