Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 357 |
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| 01 | Zeit und Raum. Dauer, Augenblik, Ewigkeit, Anfang, Ende. Veränderung, | ||||||
| 02 | Beharrlichkeit. Ort, Ausdehnung, Punkt. (g Raum und Zeit: ) | ||||||
| 03 | Bewegung, ruhe. Allgegenwart. | ||||||
| 04 | Wirkung im Raume: Erfüllung, Kraft, Masse. | ||||||
| 05 | Wirkung in der Zeit: Veränderung, Schopfung, Vernichtung. | ||||||
3942. κ2? η? M LIV. E II 533. |
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| 07 | Wahr ist eine Erkenntniß, die mit der beschaffenheit des obiects | ||||||
| 08 | zusammenstimmt. Weil durch die idee des Raumes die Vorstellung äusserer | ||||||
| 09 | obiecten nur Möglich ist, so stimmen alle axiomen des Raumes, und was | ||||||
| 10 | daraus hergeleitet wird, mit dem obiecte, imgleichen alle Verhaltnisse | ||||||
| 11 | der Begriffe nach der Regel der identitaet. Denn die ideen stimmen alsdenn | ||||||
| 12 | unter einander. Allein da die metaphysische Begriffe von Grund, | ||||||
| 13 | substantz etc. nicht eigentlich vorstellungen der obiecten seyn, indem auch | ||||||
| 14 | der Vollkommenste Sinn diese an keinem Dinge empfinden kann und | ||||||
| 15 | ohne diese Verhaltnisse die Dinge insgesammt, obzwar nicht durch unsere | ||||||
| 16 | Vernunft, können vorgestellt werden: so sind diese Begriffe nicht obiectiv | ||||||
| 17 | also ist in den axiomen derselben alles subiectiv. Daher, wenn sie (g als ) | ||||||
| 18 | obiectiv fälschlich angesehen werden, gilt von ihnen weder Wahrheit noch | ||||||
| 19 | Falschheit. Ueberhaupt, will man den Begriff der Ursache finden, so wird | ||||||
| 20 | man ausser den Verhaltnissen der Verknüpfung nach ideen der Zeit | ||||||
| 21 | keine erklärung finden, die nicht einen Zirkel einschlösse, und sie scheint | ||||||
| 22 | nichts anderes. | ||||||
| 23 | Der sicherste Beweis, daß sie nicht obiectiv sind, ist, daß sie in | ||||||
| 24 | evidentem Wiederspruch stehen. | ||||||
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