Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 255

     
           
 

Zeile:

 

Text:

 

 

 

 
  01
Phase ε.
     
  02
Allgemeines.
     
   

 

3716.   ε2? η2?   Berliner Staatsbibliothek. L Bl. 29.
 
     
  04 S. I:      
  05 Eine Vernunfterkentnis, die keine anderen principia hat als      
  06 empirische Begriffe, kann nur eine Critik seyn; man kann das allgemeine      
  07 (z.E. das rührende) nur aus dem besonderen verstehn, und die allgemeinen      
  08 Regeln können nur von den besonderen der Ausübung abstrahirt werden.      
  09 so ist es auch mit der Lehre des Warscheinlichen bewandt.      
           
  10 Die Warheit hat obiective Merkmale; aber die gewißheit, das in      
  11 einem ieden Falle diese obiective anzutreffen, kann nur subiective haben,      
  12 d.i. die zusammenstimmung der Erkentnis mit sich selbst.      
           
  13 Ein allgemeiner Begriff ist empirisch, wenn er nicht anders als verstanden      
  14 werden kann, als wenn man sein concretum erkennet. e. g. Man      
  15 kan keinen Begrif vom Wasser bekommen durch alle definitionen, noch als      
  16 wenn man es gesehen hat. vornemlich sind alle Begriffe der schönheit der      
  17 Einfalt, des lächerlichen nur in ihrem concreto begreiflich. Daher können      
  18 die Regeln auch hier nicht die Ausübung veranlassen, sondern diese macht      
  19 die Regeln.      
           
  20 In Ansehung der Beurtheilung des sittlichen ist nicht die Frage : ob      
  21 solches angenehm, sondern: gut sey. Wir erkennen darin wohl eine Verknüpfung      
     

[ Seite 254 ] [ Seite 256 ] [ Inhaltsverzeichnis ]