Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 570 |
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| 1290. υ. M 291. E I 556. |
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| 02 | Bis dahin, daß wir die Weibliche Natur besser werden studirt haben, | |||||||
| 03 | thut man am besten, die Erziehung der Tochter den Müttern zu überlassen | |||||||
| 04 | und sie mit Büchern zu verschonen. Gegen Schönheit und Jugend | |||||||
| 05 | ist es nicht allein natürlich, sondern auch anständig: hoflich, nachgebend | |||||||
| 06 | und gelinde zu seyn. Denn es ist eine Ehre, durch sanfte Eindrücke | |||||||
| 07 | geleitet werden zu können; und die rauhigkeit der groben Gewalt ist | |||||||
| 08 | wenigrühmlich. | |||||||
1291. υ. M 291. E I 577. |
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| 10 | Manche haben gesellschaftliche Neigung, aber nicht gesellige Eigenschaften | |||||||
| 11 | und sind entweder intolerant oder intolerabel in der Gesellschaft; | |||||||
| 12 | wollen: es soll nur ihr Vergnügen befödert werden, wie die, so eine Frau | |||||||
| 13 | nehmen zur Pflege. | |||||||
| 14 | Ein wohldenkender Mensch sucht eine Frau darum, daß er jemand | |||||||
| 15 | habe, den er pflegen, d. i. ihm das Leben angenehm machen kan, und den | |||||||
| 16 | er lieben könne, damit ihm diese Bemühung aus Neigung entspringe. | |||||||
1292. υ. M 291. E I 595. |
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| 18 | Wenn das Frauenzimmer die Neigung zur Pracht ablegen (g den | |||||||
| 19 | Guten Geschmak selbst in der Sparsamkeit zeigen und darin den Vorzug | |||||||
| 20 | vor andre ihres Geschlechts setzen wolte. ) und wegen ihrer Ehrbarkeit | |||||||
| 21 | die Männer sicherer machen wolte, so würden sie die Freude des Lebens | |||||||
| 22 | allgemein machen. | |||||||
1293. υ. M 291. E I 580. |
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| 24 | Eine junge Frau herrscht über einen Alten durch seine ialousie und | |||||||
| 25 | ein junger Mann über eine alte Frau durch die ihrige; solte dieses nicht | |||||||
| 26 | die Gründe des häuslichen regiments entdeken. | |||||||
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