Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 380 |
||||||||
Zeile:
|
Text:
|
Verknüpfungen:
|
|
|||||
| 01 | besser zu Urtheilen im stande bin, mache ich nicht aus. Aber ich kan mir | |||||||
| 02 | keine Dreustigkeit darin anmaßen. | |||||||
862. υ? (μ?) κ3?? M 218. E I 54. |
||||||||
| 04 | Der abstechende Schein ist angenehm, der wiederlegende Schein entweder | |||||||
| 05 | blos befremdend und denn rathselhaft und spielend, oder verwirrend | |||||||
| 06 | und angenehm. | |||||||
| 07 | Vom Lachen: das ist angenehm. | |||||||
| 08 | Der Gegenstand selbst kan häßlich, fein, witzig seyn. | |||||||
863. υ. M 218'. E I 61. |
||||||||
| 10 | Die Plagen* des gesellschaftlichen Geschmaks rühren von dem her, | |||||||
| 11 | was das in die sinne fallende ohne die Wahl des Verstandes Lästiges an | |||||||
| 12 | sich hat. Gravitaetische Feyerlichkeiten ohne Nutzen: Aufzuege (g in ) Galla, | |||||||
| 13 | (g Heyrathen, ) Oration, disputation. Manche Andachtige Gebräuche, deren | |||||||
| 14 | einige ohne Nutzen, manche auch wohl (g gelegentlich ) dem Gewissen zuwieder | |||||||
| 15 | seyn können. Das etiqvette. Die etiqvette Die Herrschaft tyranney | |||||||
| 16 | des Gebrauchs, die unter steife gesetze Gebrachte höflichkeit oder so genannte | |||||||
| 17 | Lebensart, das willkührliche decorum. Die Umständlichkeit und | |||||||
| 18 | der Aufwand (g das kostbare Spiel ) bei der Aufnahme guter Freunde. | |||||||
| 19 | Jedermann klagt hierüber, jeder sieht das Beschwerliche und unnutze davon | |||||||
| 20 | ein, und jedermann beqvemt sich der Gewohnheit. Woher kommt diese | |||||||
| 21 | Last? woher kan nicht Vernunft und wahrer Geschmak da herrschen, wo | |||||||
| 22 | es menschen mit einander gut meinen und wohlgesinnt seyn. | |||||||
| [ Seite 379 ] [ Seite 381 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||