Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 267 |
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01 | Das Spiel der | Eindrüke ist Music. | ||||||
02 | — — — | Empfindungen: Roman, Theater. | ||||||
03 | — — — | Gedanken, Empfindungen (g Bilder oder Gestalten | ||||||
04 | (theater) ) und Eindrüke: poesi. Die Eindrüke sind nur durch die Sprache, | |||||||
05 | weil sie die Gedanken begleiten sollen. | |||||||
06 | Die Poesie hat weder die Empfindungen noch Anschauungen noch | |||||||
07 | Einsichten zum Zwek, sondern alle die Krafte und Federn im Gemüthe in | |||||||
08 | Spiel zu setzen; ihre Bilder sollen nicht zur verstandlichkeit des Gegenstandes | |||||||
09 | mehr beytragen, sondern die Einbildung lebhaft bewegen. Sie | |||||||
10 | müssen einen Inhalt haben, weil ohne Verstand keine Ordnung ist und | |||||||
11 | dessen Spiel das meiste Wohlgefallen erregt. | |||||||
12 | Eine jede Handlung ist entweder ein Geschafte (was einen Zwek hat) | |||||||
13 | oder ein Spiel (was (s zur Unterhaltung dient ) zwar eine Absicht hat, | |||||||
14 | aber keinen Zwek). In dem letzteren hat die Handlung keinen Zwek, | |||||||
15 | sondern sie ist selber der Bewegungsgrund. | |||||||
16 | Bey allen producten der Natur und Kunst ist etwas, was sich lediglich | |||||||
17 | auf den Zwek bezieht, und etwas, was blos die Übereinstimmungen | |||||||
18 | mit der Erscheinung der Hand mit dem Gemüthszustande angeht, d. i. | |||||||
19 | die Manier, die Einkleidung. Die letztere, wenn man auch keinen Zwek | |||||||
20 | versteht, macht mannigmal alles aus. e. g. Figur und Farbe bey Blumen, | |||||||
21 | Ton und Harmonie bey Music. Symetrie im Gebäude. | |||||||
22 | (s Suaviter in modo, fortiter in re. ) | |||||||
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