Kant: AA XIV, Physik und Chemie. , Seite 496 |
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| 01 | Momente nicht selbst schon Geschwindigkeit nennen; denn gesetzt, dies ginge | ||||||
| 02 | an, so sey AD ein unendlich kleiner Theil der Zeit AB, dann ist für BK, | ||||||
| 03 | DE und für BC, DF das Moment, und DF = 2DE. Nimmt man nun | ||||||
| 04 | AG = 2AD, so wird, da AD : AG = DE : GH, GH = 2DE und also | ||||||
| 05 | GH = DF seyn. Da ein Körper nicht eher eine Geschwindigkeit DF erlangen | ||||||
| 06 | kann, bis er alle kleinern (hier also DE) durchgegangen ist, so wird | ||||||
| 07 | eine gewisse Zeit dazu gehören, um DF zu erhalten. Das soll aber nicht | ||||||
| 08 | seyn, eben weil man DF als Moment betrachtet. Man muß daher das | ||||||
| 09 | Moment der Geschwindigkeit nicht schon selbst als Geschwindigkeit betrachten, | ||||||
| 10 | sondern blos als das Bestreben, einem Körper eine gewisse Geschwindigkeit | ||||||
| 11 | mitzutheilen; nicht als extensive, sondern als intensive Größe, | ||||||
| 12 | die aber den Grund der extensiven Größe enthält. Man darf aber auch | ||||||
| 13 | nicht sagen, das Moment der Geschwindigkeit sey Null, weil sonst durch | ||||||
| 14 | die Summirung derselben keine endliche Größe entstehen würde. | ||||||
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