Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 306 |
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Text (Kant):
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| 01 | Anhang. |
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| 02 | Von der Schifffahrt. |
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| 03 | §. 80. |
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| 04 | Von den Schiffen. |
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| 05 | Die Befrachtung eines Schiffes wird nach Lasten gerechnet. Eine | ||||||
| 06 | Last hält zwei Tonnen, eine Tonne 2000 Pfund. Man schätzt die Schwere | ||||||
| 07 | der Fracht, die ein Schiff tragen kann, nach der Hälfte desjenigen Gewichtes, | ||||||
| 08 | welches das Wasser wiegen würde, das im Schiffe Raum hätte. | ||||||
| 09 | Z. B. es mag ein Schiff 500 Tonnen, jede à 2000 Pfund fassen, so kann | ||||||
| 10 | es 250 Last tragen. Der große Ostindienfahrer ist von 800 Last; die | ||||||
| 11 | größten ehemaligen portugiesischen Caraquen steigen bis 1200 Last. Man | ||||||
| 12 | merkt noch an, daß die sonst im Seewesen unerfahrenen Indier eine Art | ||||||
| 13 | eines Fahrzeuges, die fliegende Proa genannt, erfunden haben, welche für | ||||||
| 14 | die schnellste in der Welt gehalten wird. Ihr Durchschnitt ist auf einer | ||||||
| 15 | Seite gerade, auf der andern gebogen, sie hat zur Seite Ausleger, welche | ||||||
| 16 | verhindern, daß der Wind sie nicht umwerfe. | ||||||
| 17 | §. 81. |
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| 18 | Von der Kunst zu schiffen. |
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| 19 | Man segelt stärker etwas neben als ganz mit dem Winde, aus zwei | ||||||
| 20 | Ursachen, sowohl weil das Schiff, wenn der Wind gerade hinter ihm ist, | ||||||
| 21 | gleichsam den Wind flieht, als auch weil ein Segel dem andern den Wind | ||||||
| 22 | auffängt. | ||||||
| 23 | Ein Seefahrer muß die Prospecte der Küste, alle Tiefen des Meeres | ||||||
| 24 | an allen Orten, die Beschaffenheit des Ankergrundes, die Klippen, Brandungen, | ||||||
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