Quelle Nummer 486

Rubrik 19 : CHEMIE   Unterrubrik 19.00 : CHEMIE

SCHULBUCH: CHEMIE B
ALFRED KEMPER U.A.
CHEMIE B
ERNST KLETT VERLAG STUTTGART 1971, S. 52-


001  Wasserversorgung. Ohne Wasser ist kein Leben
002  möglich. Deshalb wurden schon in früheren Zeiten nur an solchen
003  Stellen Siedlungen gegründet, die eine ausreichende
004  Wasserversorgung gewährleisteten. Mit der wachsenden Zahl von
005  Menschen reichten vor allem in Städten die vorhandenen Quellen
006  nicht mehr aus; Grundwasser und Oberflächenwasser von Flüssen
007  und Seen mußten in zunehmendem Maße verwendet werden. Heute ist
008  die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser zu einem ernsten
009  Problem geworden, da der Wasserverbrauch stark gestiegen ist.
010  Pro Person und Tag wurden vor etwa 40 bis 50 Jahren noch rund 50
011  l Wasser verbraucht, heute sind es über 120 l (in Großstädten
012  bis 450 l). Allein für die Haushalte werden in der BRD pro
013  Jahr etwa 4 Milliarden (Formel) Wasser verbraucht. Ein einziger
014  großer Industriebetrieb braucht oft so viel Wasser wie eine
015  Großstadt, da für die Herstellung einer einzigen Tonne Stahl z.B.
016  15 (Formel) bis 20 (Formel) Wasser benötigt werden, für eine
017  Tonne Kunstseide (Reyon) sogar die riesige Menge von 750 (Formel).
018  Der Wasserverbrauch der Industrie übersteigt den der privaten
019  Haushalte heute bei weitem: Etwa 13 Milliarden (Formel) müssen für
020  die Industrie der BRD jährlich aufgebracht werden. Der
021  jährliche Wasserbedarf in der BRD beträgt demnach etwa 17
022  Milliarden (Formel), eine Menge, die etwa 1 (math.Op.) 3 des Bodensee-
023  Volumens entspricht. Der Wasserbedarf wird bis zum Jahr 2000 auf
024  ca. 30 Milliarden (Formel) ansteigen. In Leitungen von oft mehreren
025  hundert Kilometern Länge muß das Trinkwasser aus Seen oder
026  Stauseen in die Ballungszentren des Landes gepumpt werden. Auch
027  das Wasser der Flüsse wird immer wieder zu Trinkwasser
028  aufbereitet, wobei die wachsende Verschmutzung der Flüsse
029  zunehmend Sorgen bereiten. Wasserverschmutzung. Die
030  von der Industrie und den Haushalten verbrauchten Wassermengen
031  fließen beladen mit Abfallstoffen heute noch zu 70 %
032  ungereinigt in die Flüsse. Die Verschmutzung der deutschen
033  Flüsse hat einen derartigen Grad erreicht, daß man sie einem
034  Wannenbad vergleichen kann, in das man 1 (math.Op.) 4 l Jauche gekippt
035  hat. Eine Kommission der Vereinten Nationen hat den Rhein als
036  den schmutzigsten Fluß der Erde bezeichnet. In Düsseldorf
037  wurden im Jahre 1959 in 1 (Formel) Rheinwasser 500 Erreger von Typhus,
038  Cholera und Ruhr festgestellt. Pro Tag führt der Rhein über
039  50 Millionen Kilogramm gelöste Stoffe ins Meer. Betroffen von
040  der katastrophalen Verschmutzung der Flüsse und Seen sind vor
041  allem die vielen Städte, die ihr Trinkwasser aus diesen
042  Gewässern gewinnen müssen, da selbst durch riesige Filteranlagen
043  viele gelöste Fremdstoffe nicht zu entfernen und Krankheitserreger
044  nur durch die Desinfektion mit Chlor abzutöten sind. Das Baden
045  in vielen Flüssen ist gesundheitsschädlich geworden. Der
046  Fischbesatz der Flüsse wird ständig kleiner, da u.a. mit
047  der zunehmenden Verschmutzung der für die Fische zum Atmen
048  notwendige Sauerstoffgehalt der Gewässer abnimmt; so kommt die
049  Flußfischerei praktisch zum Erliegen. Eine neue Gefahr für
050  unser Wasser ist das Öl. Ablaßöl von Kraftfahrzeugen wird oft
051  achtlos weggeschüttet. Viele tausend Heizölbehälter und
052  Treibstofftanks lagerten ohne jegliche Sicherung im Boden, bevor
053  entsprechende Schutzvorschriften erlassen wurden. Werden sie im
054  Laufe der Jahre leck, verseucht das auslaufende Öl das
055  Grundwasser. 1 l Öl macht 1 Million Liter Trinkwasser
056  ungenießbar. Ein Beispiel dafür bot Neckarsulm, eine Stadt
057  mit 16 000 Einwohnern. Dort mußte im August 1960 ein großer
058  Teil der Bevölkerung längere Zeit aus Trinkwasserwagen versorgt
059  werden, weil Mineralöl in einen Tiefbrunnen eingedrungen war.
060  Bei geringer Verschmutzung wirkt in den Gewässern eine sogenannte
061  biologische Selbstreinigung. Bakterien und andere Kleinlebewesen
062  bauen die meisten Abfallstoffe ab. Zu diesem Abbau ist in Wasser
063  gelöster Sauerstoff nötig. - Erreicht die Verschmutzung einen
064  immer höheren Grad, verarmt das Wasser an Sauerstoff, die
065  biologische Selbstreinigung hört auf. Die Erkenntnis, daß der
066  zunehmenden Gewässerverschmutzung durch gesetzgeberische
067  Maßnahmen und durch den Bau von Kläranlagen Einhalt geboten
068  werden muß, kam zu spät und setzt sich auch heute nur zögernd
069  durch. Industriebetriebe und Kommunalverwaltungen scheuen den
070  riesigen Kapitalaufwand, der für die Jahre zwischen 1970 und 1985
071  etwa 28 Milliarden DM betragen würde, wenn man etwa 90 % der
072  Abwässer reinigen wollte. Atombau. Periodensystem.
073  Wir hatten in Kap. festgestellt, daß die kleinsten
074  Teilchen der Stoffe entweder Atome sind oder aus Atomen
075  zusammengesetzt sind. Will man in die Vorgänge, die bei
076  chemischen Reaktionen ablaufen, weiter eindringen, so ist es
077  notwendig, sich mit den Atomen näher zu befassen. Der erste,
078  der über die Atome im heutigen Sinn Aussagen machte, war der
079  englische Chemiker DALTON. Er stellte sich die Atome als
080  massive Körperchen vor, die als unveränderliche Urteilchen die
081  Elemente zusammensetzen. Die Atome der einzelnen Elemente
082  sollten sich durch ihre Masse und ihre Größe voneinander
083  unterscheiden. Bei chemischen Reaktionen sollten die Atome
084  unverändert bleiben und sich lediglich entsprechend der
085  Zusammensetzung der Verbindungen vermischen. Die von Dalton
086  entwickelten Vorstellungen von den Atomen genügen heute nicht
087  mehr, um die Eigenschaften der Stoffe und ihr Verhalten bei
088  chemischen Reaktionen zu erklären. Um mehr über die Atome
089  aussagen zu können, müssen wir uns zunächst einmal mit den
090  Erscheinungen befassen, die im folgenden Abschnitt geschildert
091  sind. Der elektrische Zustand der Materie. Reibt man
092  einen Glasgegenstand mit einem Tuch aus Synthesefasern (Perlon,
093  Dralon), so zieht er kleine Papierschnitzel an. Die gleiche
094  Erscheinung zeigen manche Kämme oder Füllfederhalter, wenn sie
095  mit einem Wolltuch gerieben werden. Man sagt, die Gegenstände
096  sind elektrisch geladen. Wir können es einem Gegenstand
097  nicht ansehen, ob er geladen ist; wir erkennen es nur an der
098  Anziehung, die er auf leichte nichtmetallische Körper ausübt.
099  Manchmal laden sich Kleidungsstücke aus Synthesefasern beim
100  Bewegen so stark auf, daß man im Dunklen Funken überspringen
101  sieht, ein deutliches Knistern hört und beim Berühren eines
102  metallischen Gegenstands ein Zucken spürt. Nähert man zwei mit
103  einem Wolltuch geriebene, an einem Faden hängende
104  Hartgummistäbe (Füllfederhalter) einander, so stoßen sie sich
105  gegenseitig ab. Von einem geriebenen Glasgegenstand werden aber
106  beide angezogen. Der elektrische Ladungszustand der
107  Hartgummistäbe muß also ein anderer sein als der des Glases.
108  Man sagt, der Hartgummistab ist negativ geladen, während
109  das Glas positiv geladen ist. Aus dem Verhalten der
110  geladenen Gegenstände zueinander können wir schließen, daß sich
111  gleichartige Ladungen abstoßen und ungleichartige anziehen.
112  Prüft man das Wolltuch, mit dem man einen Hartgummistab gerieben
113  hat, so stellt man fest, daß auch dieses auf leichte Körperchen
114  (Papierschnitzel) anziehend wirkt. Es ist elektrisch geladen.
115  Bei näherer Untersuchung zeigt sich, daß das Tuch immer die
116  entgegengesetzte Aufladung zeigt, wie der geriebene Gegenstand.
117  Die Aufladung erfolgt nur durch Reiben der Gegenstände (Tuch
118  und Stab) aneinander. Es kommt von außen weder etwas hinzu,
119  noch wird etwas weggenommen. Daraus schließen wir, daß die
120  beiden Ladungsarten schon in den Stoffen vorhanden waren. Wir
121  konnten sie nur nicht feststellen, weil sich ihre Wirkung
122  gegenseitig aufhob. Durch Reiben wurden die Ladungsarten
123  voneinander getrennt und konnten so wirksam werden. Wir haben die
124  Existenz von positiven und negativen Ladungen und ihr Verhalten
125  zueinander kennengelernt. Da die Stoffe letztlich aus Atomen
126  aufgebaut sind, müssen wir einen Zusammenhang zwischen diesen und
127  den elektrischen Ladungen finden. Diesen Zusammenhang können wir
128  nur mit Hilfe eines Atommodells erklären. Wir können
129  jetzt die gleichen Überlegungen durchführen, wie wir sie bei den
130  kleinsten Teilchen anstellten. Auf Grund experimenteller
131  Tatsachen stellten wir die Hypothese (unbewiesene Behauptung)
132  auf, daß es solche kleinsten Teilchen geben müsse. Da die
133  Teilchen selbst uns wegen ihrer Kleinheit nicht zugängig waren,
134  mußten wir mit einem Modell arbeiten. Dieses Modell mußte so
135  beschaffen sein, daß wir das Verhalten der Stoffe damit erklären
136  konnten. Dazu genügte unser Kugelmodell, wenn wir den
137  Kugeln drei Eigenschaften zuordneten: Sie mußten Masse haben,
138  sich gegenseitig anziehen und in ständiger Bewegung sein. Wir
139  nahmen dabei in Kauf, daß ein Teilchen, könnten wir es sichtbar
140  machen, vielleicht gar keine Kugel ist. Später stellten wir fest,
141  daß die kleinsten Teilchen meist Moleküle sind, die aus zwei
142  oder mehr Atomen aufgebaut sind und deshalb gar keine Kugeln sein
143  können. Trotzdem erwies sich das Kugelmodell auch weiterhin als
144  brauchbar. Die Atome, von deren Existenz wir überzeugt sind,
145  sind nicht sichtbar. Dennoch kennen wir eine ganze Reihe von
146  Tatsachen über sie, z.B. daß sie positive und negative
147  Ladungen enthalten. Wir müssen nun auf Grund bekannter
148  Tatsachen ein Atommodell entwickeln, das es uns ermöglicht, das
149  Verhalten der Stoffe, den Ablauf chemischer Reaktionen und
150  vieles mehr zu erklären. Je mehr man mit einem Modell erklären
151  will, desto komplizierter wird es. Da wir nur einen ganz kleinen
152  Teil des riesigen Wissensstoffes der Chemie bearbeiten müssen,
153  genügt für uns auch ein verhältnismäßig einfaches Modell.
154  Auch dieses ist sicher nicht ein vergrößtertes Abbild eines
155  Atoms. Niemand weiß, wie ein Atom wirklich aussieht. Wichtige
156  Grundlagen für ein modernes Atommodell schufen die Physiker
157  LORENTZ und ZEEMANN, als sie 1896 erkannten, daß die
158  Atome negative geladene Teilchen außerordentlich kleiner Masse,
159  die Elektronen, enthielten. Im gleichen Jahr entdeckte
160  der Physiker BECQUERL die radioaktive Strahlung.
161  Die darin enthaltenen sogenannten alpha-Strahlen bestehen aus
162  positiv geladenen Materieteilchen mit der Masse 4 u, die sich
163  gleichfalls als Atombestandteile radioaktiver Elemente erwiesen.
164  Den entscheidenden Versuch für die Entwicklung eines modernen
165  Atommodells machte im Jahre 1911 der englische Chemiker
166  RUTHERFORD. Er beschoß eine sehr dünne Goldfolie mit
167  alpha-Teilchen, den Materieteilchen der alpha-Strahlung.
168  Die Folie bestand bei einer Dicke von 1 (math.Op.) 2000 mm aus etwa 1000
169  Atomschichten. Wären die Atome massive Kugeln, so hätten die
170  alpha-Teilchen teils an der Oberfläche der Folie abprallen,
171  teils in den obersten Atomschichten stecken bleiben müssen.
172  RUTHERFORD konnte aber feststellen, daß die alpha-
173  Teilchen die 1000 Atomschichten fast ungehindert durchdrangen.
174  Nur etwa jedes 100 000.Teilchen stieß in der Folie auf ein
175  Hindernis, durch das es aus seiner Bahn abgelenkt wurde.
176  RUTHERFORD schloß aus seinem Versuch, daß die Atome im
177  Verhältnis zu ihrer Größe winzige Massezentren enthalten, die
178  von einem praktisch masseleeren Raum umgeben sind. Unter
179  Verwertung der Kenntnisse über die im Atom enthaltenen negativen
180  und positiven Masseteilchen entwickelte er ein Atommodell, das in
181  seinen Grundzügen heute noch verwendet wird. Auch das von uns
182  benutzte Atommodell, das wir im folgenden beschreiben wollen, ist
183  eine etwas abgewandelte Form des Rutherfordschen.
184  Atommodell. Das Atom besteht aus einem sehr kleinen
185  Atomkern, der aus Protonen und Neutronen zusammengesetzt ist
186  (ausgenommen das Wasserstoffatom, dessen Kern nur aus 1 Proton
187  besteht). Protonen sind Teilchen, die ungefähr die
188  Masse 1 u besitzen und eine positive Ladung tragen.
189  Neutronen sind elektrisch neutral und haben etwa die
190  gleiche Masse wie die Protonen. Um den Atomkern bewegen sich
191  Elektronen. Dies sind Teilchen mit einer negativen
192  Ladung. Ihre Masse beträgt rund 1 (math.Op.) 1800 der
193  Protonenmasse. Die negative Ladung eines Elektrons ist genau so
194  groß wie die positive eines Protons. Da die Zahl der Protonen
195  und Elektronen in einem Atom gleichgroß ist, gleichen sich die
196  Ladungen gerade aus. Ein Atom ist deshalb ein elektrisch
197  neutrales Körperchen. Atomkern. Wir wollen uns nun
198  zunächst etwas näher mit dem Atomkern befassen. Er
199  enthält praktisch die ganze Masse des Atoms. Die Elektronen
200  tragen wegen ihrer geringen Masse dazu kaum etwas bei. Die
201  Atommasse ist deshalb gleich der Summe aus den Massen der
202  Kernteilchen. Der Kern eines Fluoratoms besteht z.B.
203  aus 9 Protonen (Masse 9 u) und 10 Neutronen (Masse 10 u);
204  die Atommasse des Fluors ist 19 u. Die Zahl der Protonen ist
205  dafür maßgeblich, zu welchem Element ein Atom gehört; z.B.
206  sind alle Atome mit 8 Protonen im Kern Sauerstoffatome,
207  alle mit 6 Protonen Kohlenstoffatome. Nach der Zahl der
208  Protonen in ihren Atomen wurden die Elemente durchnumeriert.
209  Diese Elementnummern nennt man die Ordnungszahlen. Chlor
210  hat die Ordnungszahl 17; seine Atome enthalten 17 Protonen.
211  Isotope. Bei genaueren Untersuchungen hat man festgestellt,
212  daß nicht alle Atome des selben Elements die gleiche Atommasse
213  haben. So enthält z.B. das Chlor Atome mit der Masse
214  35 u und solche mit der Masse 37 u. Da beide Atomsorten die
215  gleiche Anzahl von Protonen besitzen, können sie sich nur in der
216  Zahl der Neutronen im Kern unterscheiden. Die eine Atomsorte
217  enthält 18 Neutronen im Kern, die andere 20. Man nennt solche
218  verschieden schwere Atome des gleichen Elements Isotope.
219  Um sie unterscheiden zu können, hat man eine besondere
220  Schreibweise eingeführt. Für die beiden Chlorisotope schreibt
221  man: (Formel) und (Formel). Die obere Zahl gibt die Atommasse, die
222  untere die Ordnungszahl an. Die Atommassentabellen geben einen
223  Durchschnittswert für alle natürlich vorkommenden Atome des
224  Elements an, wobei die Häufigkeit der einzelnen Isotope
225  berücksichtigt wird. Beispiel: Für Chlor wird die Atommasse
226  35,45 u angegeben, da es ein Isotopengemisch ist aus
227  75,4 % Atomen mit der Masse 35 u und 24,6 %
228  Atomen mit der Masse 37 u. Elektronenhülle. Der
229  Atomkern ist für die Masse des Atoms und für manche
230  physikalischen Eigenschaften der Stoffe maßgebend. Die
231  chemischen Eigenschaften werden jedoch weitgehend von den
232  Elektronen bestimmt. Wir müssen uns deshalb näher mit ihnen
233  befassen. Die Elektronen bewegen sich sehr schnell um den Kern.
234  Könnte man die Bewegung verlangsamen und ein Elektron beobachten,
235  so könnte es etwa mit einem um eine Straßenlaterne flatternden
236  Nachtfalter verglichen werden. Die Schnelligkeit der Bewegung
237  läßt jedoch das Elektron im Bewegungsraum verschwimmen, wie die
238  Flügel eines schnell laufenden Ventilators. Es macht den
239  Eindruck, als hülle es als eine äußerst durchsichtige Wolke den
240  Atomkern ein. Man spricht deshalb von einer Elektronenwolke,
241  die ein Elektron bildet. Um das Verhältnis zwischen
242  Atomkern und Elektron besser verstehen zu können, sollten wir uns
243  an das Verhalten der kleinsten Teilchen erinnern. Wir hatten
244  festgestellt, daß sich z.B. die kleinsten Teilchen einer
245  Flüssigkeit lebhaft bewegen, jedoch durch die gegenseitige
246  Anziehungskraft zusammengehalten werden. Führt man den Teilchen
247  Energie zu, indem man die Flüssigkeit erwärmt, so werden die
248  Teilchenbewegungen lebhafter, die Teilchen rücken weiter
249  auseinander, bis schließlich die Anziehungskraft nicht mehr
250  ausreicht, sie zusammen zu halten; die Flüssigkeit verdampft.
251  Die Teilchen bewegen sich jetzt unabhängig voneinander, sie
252  befinden sich im Gaszustand.

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