Quelle Nummer 472

Rubrik 13 : GESCHICHTE   Unterrubrik 13.03 : TEILGEBIETE

STRASSE (KULTURGESCHICHTE)
HANS HITZER
DIE STRASSE
VOM TRAMPELPFAD ZUR AUTOBAHN, LEBENSADERN VON DER UR-
ZEIT BIS HEUTE.
(KULTURGESCHICHTE IN EINZELDARSTELLUNGEN)
VERLAG GEORG D. W. CALLWEY, MUENCHEN 1971, S.221-


001  Die Straßen der Neuzeit. Im 17., 18. und 19.
002  Jahrhundert machte die durch den staatlich geförderten
003  Merkantilismus und durch die Industrialisierung steigende
004  Güterproduktion einen Umbau des Wegenetzes nötig, das Europa
005  vom Mittelalter bis zum Ende des 17.Jahrhunderts gedient hatte.
006  Es ging dabei nicht so sehr um die Anlage neuer Strecken,
007  sondern mehr um den Ausbau der vorhandenen Erdwege zu festen
008  Straßen, " Chausseen ", die zu jeder Jahreszeit und bei jeder
009  Witterung gut befahrbar waren. Die Entwicklung einer speziellen
010  Straßenbautechnik und die Übernahme des Straßenbauwesens in
011  staatliche Verwaltung waren die wesentlichen Merkmale dieser
012  Umwandlung. Frankreich. Der Fortschritt begann in
013  Frankreich. Dort erkannte man zuerst, daß sich die Wirtschaft
014  des Landes nur dann im gewünschten Ausmaß entwickeln könnte,
015  wenn es gelang die Güterproduktion der " Manufakturen " auf
016  festen Straßen schnell und sicher zu den Verbraucherzentren im
017  Inland und an die Grenzen zur Ausfuhr zu bringen. Hinzu kam die
018  Entwicklung der Post, deren steigende Briefbeförderung,
019  Paketbeförderung und Personenbeförderung im 18.
020  und 19.Jahrhundert für einen regelmäßigen Dienst auch
021  festere Straßen als die mittelalterlichen Erdwege brauchte. Auf
022  Befehl der mächtigen französischen Könige begann ein
023  großzügiger Chausseebau, dessen Ausgangspunkte und
024  Zielpunkte die Seehäfen und großen Städte waren. Dieser
025  Straßenbau hat wesentlich zu Frankreichs wirtschaftlicher und
026  politischer Vormachtstellung im Europa des 18.Jahrhunderts
027  beigetragen. Es war ein nationaler Straßenbau. Napoleon 1.
028  fand 1804 bei seiner Thronbesteigung ein französisches
029  Straßennetz von 52000 Kilometern vor, das er über die Grenzen
030  hinaus, vor allem nach Italien und Dalmatien, noch erheblich
031  erweiterte. Seine Straßen hatten neben dem militärischen Zweck
032  die Aufgabe, die Güter der eroberten Länder für Frankreich
033  nutzbar zu machen. Um im Winter die Alpen und den Apennin
034  umgehen zu können, ließ Napoleon die " Litoralsstraße "
035  (Küstenstraße) von Nizza durch Piemont und die Toskana bis nach
036  Rom bauen. Besser gesagt, er ließ sie ausbauen, denn im
037  wesentlichen folgte die Streckenführung der alten Römerstraße,
038  die im Mittelalter verkommen war. Eine andere große Fernstraße
039  führte von Turin mit zahlreichen Abzweigungen über Mailand,
040  Verona und Triest bis nach Cattaro in Dalmatien. Kaiser Franz
041  -Josef soll bei einer Besichtigungsfahrt über die vielen, von
042  den Franzosen in Dalmatien angelegten Straßen gesagt haben:
043  " Schad', daß sie nicht länger dageblieben sind ". Um eine
044  schnelle und sichere Verbindung zu den nördlichen Departements
045  seines Reiches zu schaffen, ließ Napoleon 1811 eine Chaussee von
046  Wesel über Münster, Osnabrück und Bremen nach Hamburg
047  anlegen. Militärisch besonders wichtig war die auf seinen Befehl
048  sehr sorgfältig ausgebaute Chaussee von Paris über Metz nach
049  Mainz, deren Weiterführung nach Kassel geplant war. Mit seinen
050  Straßenanlagen hat Napoleon nicht nur seinem eigenen Land einen
051  großen und bleibenden Dienst erwiesen, sondern in ganz Europa die
052  Erkenntnis von der entscheidenden Bedeutung eines großzügigen
053  Fernstraßenbaus für die Macht und die Wirtschaftsentwicklung
054  eines Staates gefördert. Österreich. Neben Frankreich
055  hat man zuerst in den Gebieten der späteren österreichischen
056  Monarchie den Gedanken eines staatlich gelenkten Straßenwesens
057  aufgegriffen. Dort war der Straßenbau und der Straßenverkehr
058  bis zum Anfang des 18.Jahrhunderts noch völlig vom Verhalten
059  einer Vielzahl von Ländern und Fürsten abhängig, die durch
060  Vernachlässigung oder Sperrung eines Fernverkehrsweges den
061  Handel im Reich behindern oder gar unmöglich machen konnten.
062  Kaiser Karl 6.(1711-1740) erkannte, daß nur der Staat,
063  der das Wohl des Ganzen im Auge hatte, hier eine Besserung
064  schaffen konnte und daß diesem somit die Aufgabe zufiel, für den
065  Bau durchgehender Fernstraßen zu sorgen, um die wirtschaftliche
066  Entwicklung des Habsburger Reiches zu sichern. Die
067  österreichischen Länder mußten nach seiner Ansicht versuchen,
068  den Anschluß an den mächtig aufblühenden Überseehandel zu
069  erreichen. Es galt, die steigende Produktion von Glas,
070  Leinwand und Wollwaren in Schlesien, Böhmen und Mähren vom
071  Weg nach Hamburg abzulenken und ihr mit Hilfe neuer Kunststraßen
072  den ungehinderten Zugang zu den Häfen Triest und Fiume und damit
073  zum Welthandel zu verschaffen. Nachdem zwischen 1712 und 1715
074  Verhandlungen mit Landständen ergebnislos verlaufen waren, begann
075  Karl 6.mit dem Bau einer Staatsstraße von Wien zur Adria.
076  Die größten Schwierigkeiten der Strecke lagen beim Ausbau des
077  bis dahin kaum von Karren befahrenen Saumpfades über den
078  Semmering und der Umbau des schon 1569 angelegten Weges über den
079  Loibl-Paß. Trotz aller technischen Probleme und trotz des
080  erbitterten Widerstandes der Landstände, die um die Minderung
081  ihrer Mauteinnahmen bangten, war die große " Kaiserstraße "
082  1730 fertig. Ihre technische Qualität war, verglichen mit den
083  Straßen, die zur selben Zeit in Frankreich entstanden, noch
084  sehr mangelhaft. Zwischen Op‡ina und Triest stieg die
085  Straße zum Beispiel so steil an, daß ein beladener Handelswagen
086  noch 20 Pferde Vorspann brauchte. Trotzdem entwickelte sich rasch
087  ein regelmäßiger Verkehr, der von der Donau bis zur Adria im
088  Sommer neun und im Winter zehn Tage benötigte. Gegenüber der
089  mittelalterlichen Verbindung mit ihrem vielfachen Umladen auf
090  Karren und Maultiere bedeutete dies einen großen Fortschritt.
091  Um den durch " seine " Straße erzielten Vorteil voll ausnutzen
092  zu können, ließ Karl 6.weitere sechs Straßen in Böhmen
093  anlegen, die von Prag nach Wien, Linz und in Richtung Leipzig,
094  Breslau, Nürnberg und Zittau führten. Dazu kamen noch
095  Straßen im Osten des Reiches. Dieser Habsburger gilt daher zu
096  Recht als der Schöpfer eines Staatsstraßennetzes, das eindeutig
097  und zielbewußt auf die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten
098  österreichischen Reiches ausgerichtet war. Seine Nachfolgerin
099  Maria Theresia (1740-1780) konnte sein Werk infolge
100  ständiger Kriegswirren und den daraus entstehenden
101  Finanzschwierigkeiten nicht fortführen. Erst unter ihrem Sohn
102  Joseph 2.(1780-1790) begann dann wieder eine lebhaftere
103  Straßenbautätigkeit. Um den Expansionsbestrebungen Preußens
104  zu begegnen, wurde ein Straßenzug durch Böhmen und Mähren
105  angelegt, der den Durchzug des polnischen Handelsverkehrs nach
106  Leipzig durch Preußisch-Schlesien verhindern sollte. Mit
107  Eifer betrieb Joseph 2.auch den Ausbau der Straßen in der
108  Bukowina und in Siebenbürgen, ja, er nahm sogar den von Karl 6.
109  geplanten Straßenbau über den Arlberg in Angriff in der
110  kühnen Hoffnung, damit Holland die süddeutschen Märkte
111  entreißen zu können, um sie dem ostindischen Seehandelsverkehr
112  von Triest aus zu erschließen. Diese Straße blieb jedoch ein
113  überhastetes Unternehmen. Infolge ihrer schlechten Qualität
114  vermochte sie es nicht, den Fernverkehr, der über den Fernpaß
115  nach Lindau führte, auf sich zu ziehen. Anfangs des 19.
116  Jahrhunderts verfügte Österreich über 7460 Kilometer
117  Staatsstraßen. Doch war ihre Unterhaltung angesichts der
118  Finanzschwierigkeiten des Staates, die 1811 zum Staatsbankrott
119  geführt hatten, sehr vernachlässigt worden. Außerdem erwiesen
120  sich die meisten Straßen als zu eng, zu steil und zu kurvenreich.
121  Bei ihrem Bau hatte stets die " Instruktion an die K. K.
122  Wegedirection " aus dem Jahre 1739 eine wesentliche Rolle
123  gespielt, nach der die Richtung der vorhandenen Wege so weit wie
124  möglich eingehalten werden sollte, um " die Durchschneidung
125  untertäniger Äcker zu vermeiden ". Erst nach dem Sieg über
126  Napoleon und nach dem Wiener Kongreß besserten sich die
127  Finanzverhältnisse Österreichs und es gelang von 1816 bis 1836
128  die alten Straßen auszubauen und ein Staatsstraßennetz von 12375
129  Kilometer guter Chausseen zu schaffen. Unter diesen ist ganz
130  besonders die hohe technische Qualität der neuen Alpenstrecken
131  hervorzuheben. Zu bedauern ist es, daß nicht parallel zu dieser
132  großen österreichischen Leistung ein deutsches oder gar
133  europäisches Fernverkehrsnetz von Kunststraßen entstand.
134  Österreich schloß sich gegen seine Nachbarstaaten durch hohe
135  Zollmauern ab, um seine Wirtschaft gegen Einfuhren zu schützen.
136  Deutschland. Während sich nun in anderen europäischen
137  Ländern im 17.und 18.Jahrhundert die " Staatwerdung "
138  vollzog, war Deutschland aus dem 30jährigen Krieg als ein in
139  zahlreiche kleine und kleinste Teile zersplitterter Torso
140  hervorgegangen, dessen Zerrissenheit und Schwäche im krassen
141  Gegensatz zu den sich mehr und mehr festigenden Nachbarn stand.
142  Politisch und wirtschaftlich schien es ein Deutsches Reich nicht
143  mehr zu geben und alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß dieser
144  Zustand von Dauer sein würde, nachdem die übrigen Nationen gar
145  kein Interesse an einem wiedererstarkenden deutschen Staat im
146  Herzen Europas haben konnten, vielmehr dieses Konglomerat mehr
147  oder weniger auseinanderstrebender Zwergstaaten durchaus begrüßten.
148  Eine Folge dieser Kleinstaaterei war es auch, daß es in
149  Deutschland zu keinem reichseinheitlichen Straßenbau kam und daß
150  ein gesamtdeutsches Straßennetz nur als Wunschtraum durch die
151  Köpfe der Straßenbaumeister geisterte. 1779 schlug der
152  Straßenbauingenieur Christian von Lüder einen " Chaussee-
153  Plan-Entwurf " zur " Durchkreuzung Deutschlands mit
154  Chauss‚es " vor, der in vielfacher Beziehung Ähnlichkeit
155  mit dem heutigen Autobahnnetz aufweist. Auch seine Anregung blieb
156  unbeachtet. Jeder Staat baute allenfalls innerhalb seines eigenen
157  Hoheitsgebietes einige Wege zu Chausseen aus und kümmerte sich
158  wenig darum, ob sie Anschluß im Nachbarland fanden. Der sonst
159  so aufgeschlossene preußische König Friedrich der Große hielt
160  Fernstraßen aus strategischen Gründen sogar für unklug, da sie
161  dem Feind den Einmarsch in das Land erleichtern würden. Der
162  oben erwähnte Straßenbaumeister Lüder wies diese anscheinend
163  damals weitverbreitete Auffassung energisch zurück:
164  " Wenigstens kann ich nicht begreifen, daß der Gebrauch guter
165  Chauss‚es dem Feind einen größeren Vorteil, wie dem,
166  welchen man selbst davon hat, bringen solle (...) Denn, wenn schon
167  dem anrückenden Feind die Zugänge durch Sperrung der Wege
168  erschweret (...) wird; so erschweret man sich doch auch seine eigenen
169  Unternehmungen zugleich mit, und muß manche gute Gelegenheit
170  fahren lassen, wo man dem Feind hätte Abbruch thun können (...)
171  Lüder liefert auch eine " Beschreibung aller bekannten Chausse
172  1es ". Er kann von einer ganzen Anzahl ausgebauter
173  Straßenabschnitte in Europa berichten, aber er klagt, wie sehr
174  überall - im Gegensatz zu Frankreich - nur Stückwerk
175  vorhanden sei. So lobt er zum Beispiel die Anstrengungen
176  Frankfurts, in seinem Gebiet einige gute feste Straßen angelegt
177  zu haben: " Doch, was hilft denen, welche von weiten dahin
178  kommen, oder von dort in entfernte Gegenden reisen wollen alle
179  diese schönen Weege, wenn nichts dazu getan wird, daß auch die
180  Benachbarten solche verlängern helfen. Denn man trifft längs dem
181  Rhein und der Mosel keine lange Chaussee, worauf man eine Reise
182  von etlichen Tagen fortsetzen könnte, an (...) ". So mancher
183  deutsche Duodezfürst versuchte zwar, den französischen Königen
184  im Straßenbau nachzueifern, aber keiner von ihnen besaß
185  gegenüber dem Adel und den Grundherren auch die entsprechende
186  Macht, die notwendige Landnahme zur Begradigung und Erweiterung
187  alter Wege notfalls mit Gewalt durchzusetzen. In Frankreich war
188  der Monarch unumschränkter Herr und konnte viele Hemmnisse und
189  Privilegien wegräumen, die im Mittelalter den Fortschritt im
190  Straßenbauwesen verhindert hatten. Ein bezeichnendes Beispiel
191  dafür ist der 1774 von Ludwig 15.befohlene Umbau der Zaberner
192  Steige über die Vogesen im Elsaß. Sie war - von den Römern
193  schon angelegt - sehr steil und nur mit vielfachem Vorspann zu
194  befahren. Nach der neuen Trassierung betrug die Steigung nur
195  maximal 3 %! C. F. von Lüder berichtet 1779 darüber: "
196  (...) Ein junger königlicher Ingenieur, 22 Jahre alt,
197  Namens König, hat den Plan davon ausgeführt, und die
198  Einwohner von Zabern haben mit Ihren heftigen Beschwerden, daß
199  sie ihre Nahrung von den Vorspannen verlieren würden, bey dem
200  König nichts ausrichten können ". Erst ein königliches
201  Machtwort vermochte es also, gegen die hemmenden Ansprüche
202  einzelner Fuhrleute endlich einen brauchbaren Straßenzug zum
203  Nutzen des allgemeinen Verkehrs durchzusetzen. In Deutschland
204  mußten sich die Straßenbaumeister noch im 19.Jahrhundert bei
205  der Projektierung neuer Straßen und bei der Begradigung alter
206  Wege mit den ständigen und meist erfolgreichen Widerständen der
207  Grundherren abfinden. 1821 schrieb der Ober-Inspecteur des
208  Straßenbaues H. Wesermann in seinem Buch " Der
209  Kunststraßenbau " (mit dem bezeichnenden Untertitel " zur
210  Beherzigung für Regierungen und Volk "): " Wer sich durch
211  eigene Anschauung von unverantwortlichen Wendungen der
212  Straßenzüge überzeugen will, der bereise nur die (...) Straße
213  von Aachen über Crefeld nach Uerdingen, (...) von Cöln über
214  Düsseldorf nach Duisburg, sodann die Straßen von Düsseldorf
215  nach Elberfeld (...), und von Benrath über Hilden nach Solingen:
216  und man wird finden, daß da, wo ein Bogen in der Linie oder
217  ein Zickzack vorkommt, jedesmal die Grundstücke der Vornehmen
218  liegen ". Und schon 1786 hieß es in einem Straßenbaulehrbuch zu
219  dem gleichen Thema: " Dort hat der Herr Hofrat, jenseits der
220  Beichtvater, einen Besoldungsacker und weiter fort stößt ein
221  Hofgut auf die schöne gerade Linie, die die Straße nehmen soll.
222  Will der Baumeister nicht auf artige Weise zum Teufel gejagt
223  werden oder doch wenigstens bei Hofe für einen unbescheidenen Mann
224  declariert sein, so muß er all diesen Gegenständen mit seiner
225  Straßenanlage ausweichen ". In vieler Beziehung war die
226  Situation im deutschen Straßenbau also selbst Anfang des 19.
227  Jahrhunderts noch wie im Mittelalter. Zwar hatte der Wiener
228  Kongreß 1815 die 300 deutschen Staaten auf 34 reduziert, aber
229  auch diese bedeuteten noch ein anscheinend unüberwindliches
230  Hindernis für die Entwicklung eines gesamtdeutschen
231  Fernstraßenbaues. Nur Bayern und Preußen besaßen nach dem
232  Wiener Kongreß ein Gebiet, daß groß und entwicklungsfähig
233  genug war, um einen Kunststraßenbau nach dem Beispiel
234  Frankreichs und Österreichs in Angriff zu nehmen. Bayern
235  Bayern hatte im 18.Jahrhundert angefangen, ein
236  Staatsstraßennetz anzulegen, und nach dem Gebietszuwachs durch
237  den Wiener Kongreß begann die bayerische Regierung, den
238  Straßenausbau auch im Nürnberger, Bamberger, Bayreuther und
239  Würzburger Gebiet energisch zu betreiben. Von 1819-1823
240  wurden in diesem Raum 180 Kilometer Chausseen neu gebaut und eine
241  Anzahl Anschlüsse an das altbayerische Verkehrsnetz geschaffen.
242  In der Rheinpfalz existierte schon die von den Franzosen angelegte,
243  über Kaiserslautern führende Staatsstraße von Mainz nach
244  Paris. Nach Übernahme der Pfalz durch die Krone Bayerns
245  entstand dort in wenigen Jahren ein hervorragendes Straßennetz.
246  1828 schloß Bayern mit Württemberg, daß zu jener Zeit 2200
247  Kilometer ausgebaute Chausseen besaß, einen Zollverein. Mit
248  den im Jahre 1830 vorhandenen 6608 Kilometern des bayerischen
249  Staatsstraßennetzes entstand dadurch im süddeutschen Raum ein
250  zusammenhängendes Hauptstraßennetz ohne Zollschranken, das dem
251  Handelsverkehr große Vorteile brachte.

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