Quelle Nummer 455
Rubrik 03 : PHILOSOPHIE Unterrubrik 03.00 : PHILOSOPHIE
PHILOSOPHIEGESCHICHTE
PROF. DR. WILHELM CAPELLE
DIE GRIECHISCHE PHILOSOPHIE
I VON THALES BIS ZUM TODE PLATONS
DE GRUYTER VERLAG (GOESCHEN), BERLIN, 1971
S. 148-
001 Allgemeine Charakteristik. Die Sophistik. Die
002 Heimat der griechischen Aufklärung, wie der griechischen
003 Wissenschaft überhaupt, ist Ionien. Ein Morgenrot dieser
004 ionischen Freiheit des Denkens lagert schon über den homerischen
005 Gedichten, die kaum noch eine Spur des alten Seelenkults verraten,
006 von Gespensterglauben und Geisterglauben so gut wie
007 nichts wissen, eine starke Vermenschlichung ihrer Göttergestalten
008 und eine ausgesprochen rational betriebene Heilkunst erkennen lassen,
009 die sich, von einem ganz vereinzelten Fall abgesehen, als
010 völlig frei von Aberglauben erweist. Aber der erste
011 epochemachende Aufklärer, den man - immer mit der nötigen
012 Reserve, denn radikale oder gar absolute Aufklärer hat es bei den
013 Griechen nur ganz vereinzelt gegeben - wirklich so nennen darf,
014 ist Xenophanes von Kolophon, den wir früher kennengelernt haben.
015 Auch bei Herakleitos zeigt sich in gewisser Hinsicht eine
016 verwandte Tendenz. Auch das Aufkommen allegorischer Deutung der
017 Göttersage und Heldensage zu Beginn des 5.
018 Jahrhunderts, wenn nicht schon eher (Theagenes von Rhegion),
019 ist ein Symptom beginnender Kritik wie andrerseits die allmähliche
020 Versittlichung des Gottesbegriffs bei einzelnen, ihrer Zeit
021 vorauseilenden Dichtern (Simonides) und Denkern (Xenophanes,
022 Herakleitos). Im Lauf des 5.Jahrhunderts - schon in
023 dessen erster Hälfte - lassen vor allem wichtige Zweige der
024 griechischen Prosaliteratur den neuen Geist kritischer Reflexion
025 und eigenen Denkens erkennen, so in der älteren
026 Geschichtsschreibung vor allem Hekataios von Milet, dann
027 Hellanikos, wie F. Jacoby schön gezeigt hat, und später
028 besonders Thukydides, dessen Auffassung von den Ursachen
029 geschichtlicher Vorgänge ebenso wie von katastrophalen
030 Naturereignissen durchaus rational ist. Bei Thukydides zeigt sich
031 wahrscheinlich auch der Einfluß des Anaxagoras, mit dem um das
032 Jahr 462 die ionische Aufklärung, wenn auch zuerst nur langsam
033 und unter schweren Widerständen, in das altgläubige Athen
034 einzudringen beginnt, das freilich erst im letzten Drittel des 5.
035 Jahrhunderts tiefdringende Wirkungen der " modernen "
036 Denkweise zeigt. Ein merkwürdiges Zeugnis hiervon ist jene
037 Antitheodicee in nuce in einer Partie von Aristophanes' " Wolken "
038 v. 394 ff., deren unbekannter Autor vermutlich ein
039 Zeitgenosse des wirklichen Atheisten Diagoras von Melos war.
040 Auf wahrhaft imponierender Höhe zeigt sich die Aufklärung in
041 einzelnen Schriften der hippokratischen Sammlung, so in der
042 " Von Lüften, Gewässern und Ortslagen " und in der " Von der
043 heiligen Krankheit ", d. h. der Epilepsie, die beide
044 denselben scharfen Denker zum Verfasser haben, der augenscheinlich
045 dem Perikleischen Zeitalter angehört. Aber die " Freiheit von
046 Aberglauben " (*sw) ist überhaupt ein Ruhmestitel der
047 hippokratischen Medizin, die grundsätzlich eine rein rationale
048 Ätiologie der Krankheiten erstrebt und teilweise schon das
049 Experiment bewußt als Prinzip zur Erforschung der
050 Krankheitsursachen verwendet. Aus anderen Kreisen des ionischen
051 Lebens (Handel und Schiffahrt) bringt die vergleichende
052 Völkerkunde, deren bedeutsame Anfänge wir schon bei Xenophanes
053 gewahren, auch in das griechische Mutterland (Athen) den
054 Anstoß zu Gedankengängen, die eine starke Gärung in den
055 führenden Geistern hervorrufen mußten. Keime von
056 relativistischer Lebensanschauung kommen dadurch zur Entfaltung.
057 Das Problem, was unter den menschlichen Sitten und Gewohnheiten
058 von Natur (*sw), was nur dem Herkommen nach (*sw) zu Recht
059 besteht, fängt an, die denkenden Köpfe der griechischen Nation
060 nachhaltig zu beschäftigen und wird so bald nicht wieder zur Ruhe
061 kommen. Zur beherrschenden Macht aber im geistigen Leben
062 überhaupt wurde in der zweiten Hälfte des 5.Jahrhunderts
063 diese ganze Bewegung, deren letzte Gründe noch weiterer
064 Aufhellung bedürfen, doch erst durch die Sophistik, die
065 freilich auch hier ihren Nährboden in dem Zeitgeist selbst hat, d.h.
066 aus den sozialen, überhaupt den allgemeinen
067 Kulturzuständen jener Periode erwachsen ist. Hauptquelle unserer
068 Kenntnis der Sophistik sind die platonischen Dialoge, besonders
069 die der ersten und die der Übergangsperiode des platonischen
070 Schrifttums, die freilich bei aller Plastik des großen
071 Künstlers Platon die Sophistik in einseitiger und daher nicht
072 unparteiischer Beleuchtung zeigen, daneben Aristophanes (insbes.
073 Die Wolken), auch Xenophon und Isokrates. Wichtige
074 Nachrichten finden sich auch bei Aristoteles und, aus späterer
075 Zeit, vor allem in den Sophistenbiographien des Philostrat sowie
076 bei Dionysios von Halikarnaß. Das gesamte Quellenmaterial über
077 die ältere Sophistik ist bei Diels, Fr. d. Vorsokr. 2
078 (Formel) 252 ff., zusammengefaßt. zusammengefaßt. Der Ausdruck
079 " Sophist " hat in der älteren Sprache (wenigstens bis zum
080 Beginn des Peloponnesischen Krieges) noch nichts Schimpfliches.
081 Er bezeichnet den Vertreter einer Wissenschaft oder einer Kunst
082 (auch einer Technik, daher auch den klugen Erfinder). So nennt
083 Herodot den Solon und den Pythagoras Sophisten, Androtion so
084 die Sieben Weisen wie auch den Sokrates, Lysias den Platon und
085 Aischines. Sophist und Philosoph werden ursprünglich fast
086 synonym gebraucht. Erst in Athen bekommt das Wort einen
087 schlechten Klang. Schon bei Aristophanes, der alle neumodischen
088 Weisheitslehrer darunter versteht, andererseits bei Sokrates und
089 nach ihm vor allem durch Platon, der die ganze Richtung
090 grundsätzlich bekämpft. Ist doch nach ihm der Sophist ein Mann,
091 der, auf hohen Lohn erpicht, auf reiche Jünglinge Jagd macht,
092 ein Händler und Krämer von geistiger Ware (von *sw,
093 Kenntnissen), von deren Wert oder Unwert er selbst keine Ahnung
094 hat. Und auch für Xenophon, der hier sicher die Stimmung nicht
095 nur des Sokratikers, sondern des alteingesessenen athenischen
096 Bürgertums wiedergibt, sind Sophisten Leute, die wie Kuppler
097 die Weisheit für Geld an jeden beliebigen verkaufen. Sie reden,
098 um zu betrügen, schriftstellern aus Gewinnsucht und stiften
099 keinerlei Nutzen. Aristoteles aber erklärt die Sophistik für
100 eine Scheinweisheit und den Sophisten für einen Händler auf
101 Grund solcher Scheinweisheit. Daß das Wort " Sophist " noch
102 heute in schlechtem Sinne verstanden wird, verdanken wir der
103 Sokratik, vor allem Platon, dem Todfeinde der Sophistik.
104 Hiernach kann man auf diese selbst einigermaßen gespannt sein.
105 Die Ursprünge der Sophistik sind teilweise schon berührt worden.
106 Mehrere Tatsachen wirken hier folgenreich zusammen: zunächst
107 das Ergebnis der bisherigen naturphilosophischen Spekulation, die
108 im Eklektizismus, Resignation oder Skeptizismus geendet war;
109 sodann die mächtige Erweiterung des geographischen und
110 ethnographischen Gesichtsfeldes, durch die die menschliche Kultur
111 selbst mit all ihren " Errungenschaften " immer mehr zum Problem
112 wurde. Aber den entscheidenden Anstoß hat doch erst das
113 praktische Bedürfnis des demokratischen Bürgertums nach einer
114 völlig neuen Art von Bildung und Erziehung gegeben, weil die
115 alte den veränderten Ansprüchen des Lebens nicht mehr genügte.
116 Denn wer sich jetzt durchsetzen, Glück und Erfolg im Ringen um
117 Ansehen und Macht haben will, der muß vor allem in der
118 souveränen Volksversammlung durch sein persönliches Auftreten in
119 Wort und Gebärde der Masse der Mitbürger zu imponieren
120 verstehen. So entsteht trotz des leidenschaftlichen Widerstandes
121 der Anhänger des Alten, wie ihn besonders gewisse aristophanische
122 Komödien zeigen, allmählich ein ganz neues Bildungsideal,
123 und schon sind auch die Männer da, die dies Bedürfnis
124 befriedigen, dies Ideal durch ihre Lehre verwirklichen wollen.
125 Denn der allseitigen Nachfrage entspricht auch hier das Angebot.
126 Die Männer aber, die sich anheischig machen, solche Ansprüche
127 zu erfüllen, nennt man " Weisheitslehrer " (Sophisten)
128 schlechthin. Vor allem in Athen, dem Vorort der immer radikaler
129 werdenden Demokratie und dem Haupt des attischen Reiches,
130 strömen sie von nah und fern zusammen, so daß die Stadt des
131 Perikles alsbald zum Mittelpunkt des Ringens der Geister wird und
132 zum Brennpunkt der neuen Lebensanschauung. Die Sophisten selbst
133 dagegen, die sich in der Hochburg griechischer Kultur zu sammeln
134 beginnen, sind vom Standpunkt des Atheners ausnahmslos
135 " Ausländer ", die sich als Lehrer der Weisheit den jungen
136 Leuten aus reichem Hause anbieten, um sie für den Kampf um
137 Reichtum und Macht in der - wie sie behaupten - allein
138 geeigneten Weise vorzubereiten. Es liegt auf der Hand, daß der
139 Gegenstand ihrer Reflexion überhaupt nicht das Naturgeschehen ist,
140 sondern der Mensch als erkennendes und handelndes Subjekt,
141 als Individuum wie als Gesellschaftswesen. Schon deshalb wird
142 man mit der Sophistik die zweite Periode der alten Philosophie
143 beginnen, obgleich diese zweite Periode keineswegs die organische
144 Fortsetzung oder Weiterentwicklung der ersten ist, deren
145 Gegenstand die Natur war. Die griechische Philosophie ist
146 vielmehr, wie Eduard Meyer treffend gesagt hat, " durch die
147 geistige Entwicklung der Nation gezwungen worden, ihre alte
148 Richtung zu verlassen und sich Fragen zuzuwenden, deren
149 Erörterung bisher, von der fachmännischen Forschung kaum
150 beachtet, neben ihren Untersuchungen einherlief ". Schon hieraus
151 ergibt sich, daß die Wesensunterschiede zwischen den Sophisten
152 und den griechischen Philosophen vor ihnen tiefgehender Art sind
153 und nicht nur in dem Gegenstand ihrer Spekulation liegen. Auch
154 ihre Methode ist eine völlig andere, wie wir bald sehen werden,
155 vor allem aber der Zweck ihrer Tätigkeit. Die alten Physiker
156 waren reine Forscher gewesen, ihr einziges Ziel, die Wahrheit um
157 der Wahrheit willen zu ergründen, den Zusammenhang der Dinge im
158 Leben des Makrokosmos und Mikrokosmos zu erforschen.
159 Ihr Interesse war daher verständlicherweise vom Treiben des
160 Tages gänzlich abgewandt (Anaxagoras). Auch ob sie Schüler
161 hatten oder nicht, war eine durchaus untergeordnete Frage. Ganz
162 anders die Sophisten! Sie alle sind öffentlich auftretende
163 Lehrer der Weisheit, die diese, als Wanderlehrer von Stadt zu
164 Stadt ziehend, für gutes Geld an ihre erstaunten Zuhöhrer
165 verkaufen. Sie alle, von dem unvergleichlichen Wert ihres
166 Könnens und Wissens durchdrungen, die meisten von einer fast
167 grotesken Eitelkeit und Überhebung, einem unbegrenzten
168 Selbstbewußtsein, dem auf der andern Seite, mag man sie auch in
169 den Kreisen der attischen " Gesellschaft " nicht für voll
170 ansehen, bei der jeunesse dor‚e ein glühendes Interesse und
171 oft geradezu stürmischer Enthusiasmus für ihre Weisheit und
172 Person entspricht - man vergleiche nur im Eingang von Platos
173 " protagoras " die meisterhafte Schilderung des Eindrucks, den die
174 Nachricht von der Ankunft des berühmten Sophisten in Athen auf
175 den jugendlichen Hippokrates gemacht hat -, sie alle haben für
176 ihre werte Person letzten Endes kein anderes Ziel als durch ihr
177 Auftreten zu möglichst hohem Ansehen und Reichtum zu gelangen.
178 Den alten " physiologen " war die Sache alles, hinter der ihre
179 Person fast völlig zurücktrat. Für den Sophisten dagegen ist
180 das Maßgebende die Geltung seiner Person, für die die Sache
181 meist nur Mittel zum Zweck ist. Daher auch die so heterogene
182 Mannigfaltigkeit der Gegenstände, die viele von ihnen behandeln.
183 Aber die Hauptgegenstände der Lehre sind doch allen gemeinsam,
184 wie sich das aus dem Bedürfnis des praktischen Lebens in den in
185 den griechischen Demokratien von selbst ergab. Allen voran die
186 Rhetorik und die Dialektik, demnächst die Ethik und Politik
187 (politische Theorie). Daneben " Bildung " (*sw) im weitesten
188 Sinne: Rhetorik, Grammatik, Stilistik, Mythologie,
189 Dichtererklärung, musikalische Theorie, aber auch - infolge
190 historischer Nachwirkung der vorhergehenden Periode - Astronomie,
191 Meteorologie, Kosmologie (für jedermann natürlich!); bei
192 einzelnen geradezu völlige Polyhistorie (Hippias). Das
193 Endziel ihrer Lehre aber ist dies: sie wollen erziehen
194 (*sw), ihre Schüler die *sw lehren, d. h. sie möglichst
195 tüchtig machen im Denken, Reden und Handeln, damit sie im
196 Leben möglichst Erfolg haben. Die Vorbereitung auf das
197 praktische Leben ist ihr eigentliches Ziel. So wird durch die
198 Sophisten das Bildungsproblem ganz eigentlich
199 heraufgeführt; der Kampf um die Jugendbildung wird davon die
200 unvermeidliche Folge sein. Die Form, in der die Sophisten ihre
201 Weisheit darbieten, ist sehr verschieden. Entweder durch einzelne
202 Vorträge vor einem größeren Publikum, vorher sorgfältig
203 ausgearbeitet oder auch aus dem Stegreif gesprochen, in
204 Festversammlungen (Olympia), in den Gymnasien oder vor einer
205 geladenen Gesellschaft, etwa im Hause eines reichen Gönners wie
206 Kallias, oder in engerem Kreise Disputationen, also in Form der
207 Wechselrede (*sw, *sw); aber auch ganze Vortragszyklen und
208 längere Kurse (*sw). Neben dem gesprochenen Wort, auf dem
209 ihre Hauptwirkung beruhte, verschmähten sie aber durchaus nicht,
210 auch durch die Abfassung von Schriften auf die Menschen
211 einzuwirken, und auch diese haben starke Wirkungen, wenn auch
212 nicht immer zum Heil ihrer Verfasser, ausgeübt. So sicher aber
213 auch alle Sophisten gewisse gemeinsame Grundzüge haben - in den
214 Hauptgegenständen ihrer Lehre, in der " Methode " wie in der
215 Art ihres öffentlichen Auftretens als Lehrer der Weisheit, mit
216 demselben praktischen Ziel und nicht zuletzt in der gesamten
217 Geistesrichtung, einem kritischen Rationalismus, der bei den
218 meisten zum grundsätzlichen Skeptizismus oder gar Nihilismus wird
219 -, so zeigt doch die Sophistik mannigfache Typen und wesentlich
220 verschiedene Richtungen, zumal in ihrer älteren gegenüber ihrer
221 jüngeren Entwicklungsphase. Der bedeutendste von ihnen allen ist
222 unzweifelhaft PROTAGORAS aus Abdera, der nach Apollodor
223 in der 84.Olympiade (444-441) " blühte ", ist
224 wahrscheinlich um 480 (oder etwas eher) geboren. Außer Sizilien
225 hat er vor allem Athen, wenigstens dreimal, auf längere Zeit
226 besucht, ist hier auch zu Perikles in nähere persönliche
227 Beziehung getreten und vermutlich unter seinem Einfluß 444/43
228 mit nach dem neu gegründeten Thurioi gegangen, für das er die
229 Gesetze entwarf. Danach ist er offenbar noch wiederholt in Athen
230 gewesen und hat hier in der attischen Gesellschaft eine
231 ungewöhnliche Wirkung ausgeübt. Hier hat er auch - abgesehen
232 von seinem sonstigen Auftreten als Weisheitslehrer, für das er
233 als Erster Honorar nahm und, ähnlich wie Gorgias und Hippias,
234 märchenhafte Einnahmen erzielte - aus seinen Schriften
235 vorgelesen, so aus der " Von den Göttern ", deren Anfang
236 später die Handhabe zum Angriff gegen ihn bieten sollte. Denn im
237 Jahre 411 wurde er von Pythodoros, einem der Vierhundert, wegen
238 " Gottlosigkeit " angeklagt, seine Schriften auf Volksbeschluß
239 von den Besitzern wieder eingetrieben und auf dem Markt verbrannt.
240 Er selbst scheint sich seiner Verurteilung durch die Flucht
241 entzogen zu haben. Jedenfalls ertrank er auf der Überfahrt nach
242 Sizilien, etwa 70 Jahre alt. Nach Platons Zeugnis ist er mehr
243 als 40 Jahre lang als Weisheitslehrer in Griechenland tätig
244 gewesen, so daß seine öffentliche Wirksamkeit etwa in die Zeit
245 von 451-411 fällt. Zahlreiche, z. T. sehr
246 charakteristische Schriftentitel, wie " Antilogien ", " Die
247 Wahrheit oder die Niederwerfenden (näml. Reden) ", werden
248 von ihm erwähnt. Eine Reihe inhaltlich wichtiger Fragmente sind
249 uns durch Platon und andere erhalten. Ein lebendiges Bild seiner
250 Persönlichkeit und seiner ganzen Art sowie von dem sophistischen
251 Treiben überhaupt gewinnen wir aus Platons gleichnamigen Dialog.
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