Quelle Nummer 434

Rubrik 13 : GESCHICHTE   Unterrubrik 13.02 : HISTORISCHE

MEDAILLEN
HANNO WEILER
KOELNISCHE MEDAILLEN
PLAKETTEN, SCHAUTALER, JETONS, ZEICHEN UND MARKEN
ERSTER TEIL (BIS 1650)
MANUSKRIPTDRUCK BERGISCH-GLADBACH/KOELN MAERZ 1970
(VON SEITE 6 AN, OHNE SEITENZAEHLUNG)


001  Silberabschlag eines goldenen Porträtmedaillons
002  und Schaumedaillons (Quaternio) für Gallienus um 258.
003  Münzstätte: Köln. Vs.: Belorbeertes Brustbild
004  links, in Panzer, mit der Rechten schultert er eine Lanze; vor
005  seiner linken Schulter ein Ovalschild mit Darstellung eines
006  gefangenen Germanen, die Arme nach hinten gebunden; Umschrift:
007  *sw; Riffelrand. Rs.: Gallienus, nach rechts auf
008  Pferd reitend, mit der Rechten einen gefangenen Germanen beim
009  Haar packend; unter dem Roß ein gefallener und ein verwundeter
010  Germane; vor dem Kaiser, also rechts im Bild, ein behelmter
011  römischer Soldat, zurückblickend; hinter dem Kaiser, also
012  links im Bild, 2 behelmte Leibwächter mit Rechteckschilden;
013  Umschrift: *sw; Riffelrand. Slg.: Cab.d.
014  M‚d. Paris. - Das Goldoriginal ist verschollen.
015  25-26 mm (unregelmäßig rund) Wert DM 600 -l.
016  Gallienus hatte 259 das Rheinland und Gallien verlassen und eine
017  der 3 Kölner Münzoffizinen mit nach Mailand genommen; die
018  Prägung in den 2 übrigen Offizinen Kölns ging weiter bis zur
019  Eroberung Kölns durch Postumus. Kupferabschlag eines
020  goldenen Porträtmedaillons und Schaumedaillons
021  (Quaternio) Postumus, um 260. Münzstätte: Köln. -
022  Postumus regierte von 259-268; im Jahre 259 hatte er sich
023  gegen Valerianus und Gallienus erhoben und zunächst Köln, die
024  Residenz des Saloninus Valerianus, eines Sohnes des Gallienus,
025  erobert; 265 gehörte ihm Köln endgültig; Saloninus
026  Valerianus hatte er ermorden lassen. Nach Festigung seiner Macht
027  mußte er seine Offiziere und Soldaten mit Geld belohnen und ließ
028  Statuen und Gegenstände einschmelzen und zu Münzen verprägen.
029  (In Gold wurde immer nur dann geprägt, wenn der Kaiser in
030  Köln anwesend war) Hierauf entriß er dem Gallienus Spanien und
031  Britannien und setzte sich in den Besitz von ganz Gallien.
032  Mehrere Kriege gegen die Germanen beendete er siegreich. Als er
033  seinen Soldaten die Plünderung der Stadt Mainz verweigerte,
034  wurde er von ihnen in einem Auflauf erschlagen. Vs.:
035  Belorbeertes Brustbild rechts; Umschrift: *sw; Zackenrand.
036  Rs.: Nackter Herkules in Ganzfigur, sich mit der
037  Rechten auf die Keule stützend, in der Linken einen Bogen;
038  Umschrift: *sw; Zackenrand. Slg.: Bad.
039  Landesmus. Karlsruhe. - Das Goldoriginal ist verschollen.
040  25-29 mm (unregelmäßig rund) Wert DM 500 -l.
041  Mittelaltericher Silbernachguß einer Aureus, Postumus, 263.
042  Münzz-stätte: Köln. Vs.: Belorbeertes
043  Brustbild rechts; Umschrift: *sw; Perlrand. Rs.:
044  Postumus in Toga nach links auf Sella sitzend, auf erhöhter
045  Bühne; links ein kniender Bürger; zwischen beiden die
046  Liberalitas mit Füllhorn; rechts neben dem Kaiser ein stehender
047  Liktor; Umschrift: *sw; unten im Abschnitt: AVG;
048  Perlrand. Slg.: Med. Kab. Wien 19,5
049  mm Wert DM 500 -l.Messingabschlag eines goldenen
050  Porträtmedaillons (Quaternio oder Octonio), Postumus, 263
051  Münzstätte: Köln. Vs.: Halsbild Postumus
052  rechts, mit Löwenfell bedeckt; Umschrift: *sw; Zackenrand.
053  Rs.: Geflügelter Caduceus; Umschrift: *sw;
054  Zackenrand. Slg.: Rhein. Landesmus. Trier
055  - Das Goldoriginal ist verschollen. 31 mm Wert DM 400 -l.
056  Schauprägung aus Messing und Kupfer, Postumus,
057  265. Münzstätte: Köln. Prächtige Reliefdarstellung
058  eines Doppel-Brustbildes des 1.Stempelschneiders (das
059  Erzeugnis des 2.Stempelschneiders ist aus Gold!) - Diese
060  Abschläge in Messing und Kupfer einer Goldprägung bedeuten
061  praktisch genommen eine Medaille und sind die echten Vorläufer der
062  späteren Renaissancemedaillen, diesen in ihrer Schöbheit
063  übrigens in nichts nachstehend. Vs.: Belorbeertes,
064  bärtiges Brustbild des Postumus, rechts, dahinter, auch nach
065  rechts, der bärtige belorbeerte Kopf des Hercules; Umschrift:
066  *sw; Riffelrand. Rs.: Interessante Darstellung
067  einer Opferhandlung: Rechts steht Postumus in Ganzfigur, in
068  der Toga, etwas nach links gewendet, in der Mitte der nackte
069  Hercules, links ein Victimarius, der einen Opferstier führt;
070  Umschrift: *sw; Riffelrand. Slgn.: Staatl.
071  Mus. Berlin; Med. Kab. Gotha; Med. Kab.
072  Wien (in Gold) 20-26 mm Wert DM 400 -l. Tetricus
073  ergab sich in der Entscheidungsschlacht auf der Katalaunischen
074  Ebene im Jahre 274 dem rechtmäßigen Kaiser in Rom, Aurelianus,
075  der ihm sein Leben ließ. Damit hörte nach 15jähriger Dauer
076  das gallische Nebenreich zu bestehen auf. Silberner
077  Opferpfennig, Erzbischof Konrad 1., Graf v. Hochstaden,
078  o. j., um 1250 (1238-61). Unter diesem Erzbischof
079  ist mit dem Bau des Domes zu Köln begonnen worden. - Dieser
080  Pfennig fällt ganz aus dem Rahmen der üblichen Gedenkprägungen
081  bzw. Jetons heraus, die erst eine Schöpfung der Renaissance
082  sind. Luckger deutet das Kästchen in der Hand des Erzbischofs
083  (in der Form einer Geldsammelbüchse) als Hinweis auf eine
084  Geldsammlung zugunsten des Dombaus zu Köln oder Altenberg. Die
085  Ansicht Luckgers ist sehr umstritten; das Stück sei
086  kuriositätshalber hier aufgeführt. Vs.: Nach rechts
087  thronender Erzbischof in Halbfirug mit Mitra, Krummstab in
088  seiner Rechten, in der Linken ein Geldkästchen statt der Bibel;
089  got. Umschrift: *sw; Perlkreis. Rs.: Kirchturm
090  mit 2 wehenden Kreuzfahnen seitlich über 2 romanischen Bogen;
091  got. Umschrift: *sw; Perlkreis. Slgn.:
092  Staatl. Mus. Berlin; Kölner Stadtmus.; Mus.
093  Osnabrück; Dr. Frings, Köln; Dr. Füngling,
094  Köln; Dr. Dorst, Köln; Weiler 17 mm 1,44 gr Wert
095  DM 40 -l. Goldabschlag vom Hohlpfennig-Stempel
096  der Stadt Köln, o. j., um 1475. Der normale
097  Hohlpfennig (also einseitig) für den Geldumlauf war aus
098  schlechtem Silber geprägt und wurde seiner dunklen Färbung wegen
099  " Möhrchen " genannt. Der Goldabschlag war nicht für den
100  Umlauf gedacht, sondern stellte eine Sonderfertigung für
101  Ehrengaben dar, vielleicht als kostbare Erinnerung an das der
102  Stadt Köln verliehene Münzrecht. Am 15.Januar 1474 hatte
103  Kaiser Friecrich 3.der Stadt das Münzrecht erteilt; die
104  erzbischöflichen Münzen liefen wohl noch um, hatten aber ihr
105  Primat verloren. Gleichzeitig wurde Köln eine freie Reichsstadt,
106  die nur dem Kaiser unterstand. 1475 fand im Gürzenich-
107  Festhaus zu Köln unter Kaiser Friedrich 3.von Habsburg ein
108  Reichstag statt. Als freie Reichsstadt scheidet Köln endgültig
109  aus dem politischen Staatsgebiet des Kurfuertentums Köln aus.
110  Einseitig. Im Hohlring Stadtschild mit 3 Kronen und 5 Funken;
111  kein Text 14 mm c. 0,26 gr Wert DM 800 -l falls
112  späterer Abschlag 40 -l 1463-1480: Der " Neußer Krieg ";
113  die Stadt Köln steht wieder auf Seiten der Gegner des
114  Erzbischofs von Köln. Silberabschlag eines
115  Goldguldens, Stadt Köln, o. j., um 1476.
116  Sonderfertigung zu Liebhaberzwecken, evtl. moderne Arbeit.
117  Vs.: Christus, auf got. Kastenbank thronend, zu seinen
118  Füßen der Kölner Stadtschild mit 3 Kronen und 5 Flämmchen;
119  got. Umschrift: *sw. Rs.: Reichsapfel in Dreipaß;
120  got. Umschrift zwischen 3 Kleinen Kronen: *sw 23 mm c.
121  3 gr Orig. Wert DM 400 -l mod. Abg.: DM 40 -l.
122  Silbernes Pilgerabzeichen, vergoldet, zur
123  Dreikönigswallfahrt nach Köln o. j., um 1480.
124  rechteckig, im Hochformat, oben abgerundet, einseitig. Schon
125  seit der Überführung der Gebeine der hl. 3 Könige im Jahre
126  1164 von Mailand nach Köln bestehen diese Wallfahrerabzeichen,
127  die man sich an den Hut steckte, aus Metall, meist in Zinn oder
128  Blei, auch in Silber. Es war geradezu ein mittelalterlicher
129  Massenartikel geworden. Pro Jahr sind 10 bis 20000 Pilgerzeichen
130  verkauft worden. Von anderen Wallfahrtsorten meldete man sogar bis
131  zu 130000 stück innerhalb von 14 Tagen, z. B. von Kloster
132  Einsiedeln. Die einfachen aus Zinn oder Blei kosteten nur wenige
133  Pfennige. Sie dienten dem Aberglauben als Amulett und Talismann,
134  um vor Gefahren und Krankheit zu schützen, als Wundertäter
135  und allgemeiner Nothelfer, zur Vorbeugung gegen Hexerei und
136  Verzauberung. - Über die Dreikönigswallfahrten siehe auch die
137  ausführlichen zeitgeschichtlichtlichen Erklärungen bei den
138  nachfolgenden Dreikönigstalern! Anbetung der 3 Könige, rechts
139  Maria mit Kind; vor ihr kniet einer der Weisen; die anderen
140  nähern sich von links; oben Stern mit Spruchband. Slg.:
141  Kunstgewerbemuseum, Köln 38:27 mm, und Öse
142  Wert DM 300 -l. Silberne Ursula-Schaumünze,
143  o. j., um 1490 in Halbtalerform; siehe auch das Stück um
144  1632-36!. Die hl. Ursula war nach den hl. 3
145  Königen die am meisten verehrte Patronin unter den Schutzheiligen
146  der Stadt. Nach der Legende war sie eine Königstochter aus der
147  Bretagne, die einen heidnischen englichen Prinzen heiraten sollte.
148  Auf ihrer Heimreise von einer Wallfahrt nach Rom sei sie mit
149  ihrem Gefolge von 11000 Jungfrauen in die Hände von Attilas
150  Hunnen gefallen, die Köln belagerten. Die Werbung des
151  Hunnenkönigs habe sie abgelehnt und mit ihren Gefährtinnen den
152  Märtyertod durch Pfeilschüsse erlitten. Ihre Gebeine liegen in
153  der für sie im 12.Jahrhundert errichteten Ursula-Kirche
154  zu Köln. (Siehe auch die Schautaler von 1512 und 1516!)
155  Daß es sich um eine reine Legende handelt, die auf keinerlei
156  geschichtlichen Tatsachen beruht, hat die katholische Kirche nach
157  800 Jahren anerkannt: Sie fühlte sich im Mai 1969 bewogen, die
158  Heiligenverehrung der Ursula aus dem liturgischen Kalender zu
159  streichen. Die Äbtissin Elisabeth von Schönau hatte die
160  Ursulalegende nach einer ihr gewordenen " Offenbarung "
161  aufgeschrieben. Die Ursula - und Dreikönigentaler sind etwa
162  während zwei Jahrhunderten geprägt worden; sie wurden von
163  begüterten Pilgern als Erinnerung an die Wallfahrt nach Köln
164  gekauft, wobei die Stücke natürlich auch als Beweis für die
165  Wallfahrt vor anderen zeugen sollten. Solche Wallfahrten zu
166  berühmten Reliquien waren außer den Handelskarawanen der
167  Kaufleute und den Arbeitsreisen der Handwerker - natürlich auch
168  den Kriegszügen -, besonders in Erinnerung an die Kreuzzüge
169  die einzigen Anlässe zu einer Reise in der damaligen Zeit;
170  Reisen im heutigen Sinne, zum Vergrügen oder zur Bildung oder
171  Erholung, gab es nicht; solche kamen erst zu Goethes Zeit
172  allmählich auf. Bis dahin war die Reise Nebenzweck; die
173  Hauptsache war das Seelenheil, daß man durch die Pilgerfahrt
174  sichern wollte. Für derartige Wallfahrten gab es von höchster
175  päpstlicher Stelle " Ablässe " = Sündenvergebungen. Papst
176  Bonifaz 9.verlieh z. B. 1393 allen, die nach Beichte
177  die Reliquien der 3 Könige im Kölner Dom besuchten, für jeden
178  Tag ihres Besuches einen Sündenablaß von 5 Jahren, ebenso
179  denjenigen, die Almosen für Kerzen im Dom spendeten, d.h.
180  also 5 Jahre Verkürzung des läuternden Brennens im
181  Fegefeuer. Seit dem 17.Jahrhundert wurden auch auf den
182  Erwerb religiöser Medaillen in Verbindung mit einem guten Werk
183  - das konnte schon die Pilgerreise selbst sein - Ablässe
184  gewährt. Die Fürsprache eines Heiliggesprochenen, zu dem man
185  gewallfahrtet war, sollte an Gottes Thron allerhand für einen
186  guten Platz im Himmel ausrichten. Durch diese Pilgerströme kam
187  reichlich Geld in die Wallfahrtsorte - die höchst reale Seite
188  der frommen Reliquienverehrungen. Handel und Wandel blühten.
189  Verständlich ist im Falle Köln, daß Stadtverwaltung und
190  Kirche ein lebenswichtiges Interesse daran hatten, die Reliquien
191  in ihren Mauern zu behalten. Es wurde sogar der Papst bemüht,
192  der ein Verbot erließ, Reliquien aus der Stadt Köln
193  herauszubringen. Vs.: Die hl. Ursula, mit Pfeilen, den
194  Symbolen ihres Martyriums, in den Händen, 6 ihrer
195  Gefährtinnen unter ihrem ausgebreiteten, unten glatt
196  herunterfallenden Mantel bergend; got. Umschrift: *sw
197  zwischen Kerbkreisen. Rs.: Stadtkölnisches Wappen auf
198  Blumenkreuz, mit 11 glatthängenden Tropfen, unregelmäßig
199  verteilt (etwa 5,3,3); in den Winkeln vier
200  Sterne; got. Umschrift *sw (= Anfang eines alten
201  Kirchenliedes, das später als katholisches Trutzlied gegen die
202  Reformation gebräuchlich wurde; siehe Guldengroschen von ca.
203  1513!) zwischen 2 Kerbkreisen Es ist eine Silbermünze von
204  ausgewogener Schönheit. Für die Darstellung der Ursula hat
205  anscheinend ein Bild als Vorlage gedient, das zum Altar der
206  Kloster-Kirche Heisterbach im Siebengebirge gehört hatte und
207  später ins Kölner Wallraf-Richartz-Museum übergeführt
208  worden ist. Es soll ein Jugendwerk Stephan Lochners sein
209  (mittelalterliche " Kölner Schule "). Slg.: Köln.
210  Stadtmus. 28 mm c. 20 gr Wert DM 3.000 -l.
211  Goldabschlag dieser Ursula-Medaille, um 1490.
212  Slg.: Staatl. Mus. Berlin c. 28 mm c. 23 gr
213  mod. Abschlag = DM 100 -l. Zweite silberne
214  Ursula-Schaumünze o. j., um 1490. wie die
215  vorhergehende erste; jedoch Umschrift auf der Rs.: *sw.
216  Nach dieser Inschrift zu urteilen, sollte es eine Münze sein,
217  sogar eine Goldmünze. Diese Ursulataler sind aber nirgends in
218  den Münzakten des Rates der Stadt Köln erwähnt; sie sind
219  also als Schautaler zur Erinnerung an eine Wallfahrt nach Köln
220  zu betrachten. Als wertvolle und hochinteressante kleine
221  Kunstwerte der ausgehenden Gotik sind sie zeitgeschichtliche
222  Dokumente von seltener Schönheit. Slg.: Köln.
223  Stadtmus. 28 mm 20,34 gr Wert DM 3.000 -l.
224  1492 entdeckt Columbus Amerika; das Weltbild weitet sich,
225  Kopernikus und Galilei hatten recht; die alten Kirchendogmen
226  werden von der Wissenschaft abgelöst; der Mensch tritt vor,
227  Humanismus und Renaissance fegen mit elementarer Kraft das alte
228  Weltbild beiseite. Aber das Neue muß sich kämpfend durchsetzen;
229  alte Bastionen werden noch Jahrhunderte hindurch verteidigt.
230  Silbernes Ratszeichen der Stadt Köln, 1497. Dieses
231  Weinzeichen - auch " Saufgröschelchen " genannt - war eine
232  Gutmarke für eine bestimmte Menge Wein, die kostenlos den an
233  Sitzungen beteiligten Ratsmitgliedern ausgegeben wurde. Siehe
234  auch die späteren Weinzeichen, um 1540 bis 1730, sowie die
235  modernen Fälschungen um 1888! Im Jahre 1730 wurden alle
236  vorhergehenden Prägungen eingeschmolzen, daher sind diese ziemlich
237  selten.Vs.: Eine Krone, seitlich die Jahreszahl: (Formel);
238  Got. Umschrift: *sw Rs.: Weinbecher, auch dieser
239  eingeklammert in die Jahreszahl: (Formel); Got. Umschrift: *sw.
240  Slgn.: Köln. Stadtmus.; Mus.
241  Dresden 18 mm 1,97 gr Wert DM 400 -l. Dieses
242  Stück als Klippe. Spätere Arbeit, etwa um 1600; siehe die
243  Doppeltalerklippe von 1568; Slg.: Dr. Frings,
244  Köln c. 27:19 mm Wert DM 250 -l (falls moderne
245  Arbeit = DM 50 -l). Silberner Jeton der Stadt
246  Köln auf Kaiser Maximilian, o. j., um 1499.
247  Geschenkmünze, ursprünglich zum Auswerfen unter das Volk (von
248  französ. jeter=werfen); später wurde der Ausdruck
249  beibehalten, auch wenn das Erinnerungsstück feierlich überreicht
250  wurde. - Kaiser Maximilian 1.regierte von 1493 bis 1519;
251  daher datiert der Jeton frühestens aus 1493. Menadier möchte ihn
252  in das Jahr 1499 legen, als eine Huldigungsfeier vor dem Kaiser
253  auf dem Domhof zu Köln stattfand. - Siehe auch den
254  Rechenpfennig um 1510! Vs.: In romanischem Dreipaß der
255  Stadtschild mit 3 Kronen und 12 Flammen; Got. Umschrift:
256  *sw; diese Vs. ist vom Stempel der städtischen
257  Groschenmünze geschlagen, der um 1475 datiert. Rs.
258  Gekrönter Reichsadler mit der Umschrift *sw. Slg.:
259  Köln. Stadtmus. 27,5 mm 3,46 gr Wert DM 120
260  -l. Silbernes Ratszeichen der Stadt Köln, 1500
261  Das Ratszeichen oder Weinzeichen von 1497; das
262  neue Jahr 1500 eingeschlagen. Slgn.: Mus.
263  Dresden; Dr. Frings, Köln 18 mm 1,97 gr Wert DM
264  400 -l (angeblich nur 3 Ex. bekannt). Dieses
265  Stück als Klippe. Von der Rs. (Weinbecher) eine
266  spätere Fälschung, kombiniert mit einer anderen Vs., von
267  Paul Joseph 1888 hergestellt. Lt. Noß, s. 29, mußten
268  alle Fälschungsstücke an das Stadtmuseum Köln abgeliefert
269  werden; daher sind auch diese Fälschungen selten anzutreffen.
270  Slg.: Staatl. Mus. Berlin c. 27:19 mm
271  13,14 gr Wert DM 80-l.

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