Quelle Nummer 427

Rubrik 07 : POLITIK   Unterrubrik 07.03 : TAGESPOLITIK

KONFRONTATION UND INTERVENTION
URS SCHWARZ
ABKEHR VON DER GEWALT
KONFRONTATION UND INTERVENTION IN DER MODERNEN WELT
ECON VERLAG GMBH DUESSELDORF UND WIEN 1971, S. 269-


001  Nichtmilitärische Intervention. Der Gebrauch von
002  Waffengewalt in einer Intervention steht, wie wir im Laufe dieser
003  Studie gesehen haben, im Gegensatz zu den geltenden Regeln des
004  Völkerrechts und wird von einer wachsamen öffentlichen Meinung im
005  allgemeinen scharf verurteilt. Er ist weniger und weniger geeignet,
006  die leichten Ergebnisse zu erzielen, auf die man im neunzehnten
007  und im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert so zuversichtlich
008  rechnete. Deshalb drängt sich die Frage auf, ob der Gebrauch
009  von Werkzeugen, die sich aus der gegenseitigen technischen und
010  wirtschaftlichen Abhängigkeit unserer modernen Welt ergeben,
011  nicht ein eher erfolgversprechendes Mittel der Intervention sei.
012  Der bloße Gebrauch der Wirtschaftsmacht einer Nation, um die
013  politischen Strukturen und die Entschlüsse einer anderen Nation
014  zu beeinflussen. würde, das ist von Anfang an klar, der
015  Definition der Intervention nicht entsprechen. Ein wichtiges
016  Element, das der plötzlichen Änderung der gegenseitigen
017  Beziehungen, fehlt. Wahrscheinlich würde in solchen Fällen
018  auch die zeitliche Begrenztheit fehlen. Deshalb kann man die
019  gewöhnliche Wirkung und Gegenwirkung wirtschaftlicher Macht in
020  den gegenseitigen Beziehungen von großen und kleinen Nationen -
021  auch wenn sie den Willen von Regierungen und ihre Entschlüsse und
022  sogar die politischen Strukturen tief beeinflußt - gewiß nicht
023  zum Reich der Interventionen rechnen. Wir können nur eine
024  besondere Art wirtschaftlicher Beziehungen und ihrer Wirkungen auf
025  die Politik als dem Begriff der Intervention entsprechend
026  anerkennen - Wirtschaftshilfe und technische Hilfe. Die
027  Dekolonialisierung hat eine große Zahl neuer souveräner Staaten
028  ins Leben gerufen, die aus naheliegenden Gründen über ihre
029  neuerworbene Unabhängigkeit argwöhnisch wachen. Viele von ihnen
030  sind aber wirtschaftlich noch schwach und politisch wenig gefestigt.
031  Die wirtschaftliche Schwäche ergibt sich oft aus den
032  geographischen Tatsachen, aus dem Volkscharakter oder aus der
033  kolonialen Vergangenheit, in der Monokulturen und die Erzeugung
034  von Rohstoffen einer vielseitigen Landwirtschaft und einer reich
035  entfalteten industriellen Tätigkeit und gemischten Exporten
036  vorgezogen wurden. Monolithische Wirtschaftsstrukturen fördern
037  soziale Ungleichheit und Unsicherheit und tragen damit zum Fehlen
038  rationaler politischer Haltungen und Traditionen bei. Aus diesen
039  Gründen hängen solche Nationen von der einen oder anderen Form
040  äußerer Unterstützung ab. Derartige Unterstützung ist an die
041  Stelle der Investitionen von Geld, Talent und Können getreten,
042  welche die früheren Kolonialmächte in ihren überseeischen
043  Besitzungen zu machen pflegten, und sie ist auch ein Gegengewicht
044  gegen den Verlust der reichen Märkte, welche die sogenannten
045  " Mutterländer " ihren Kolonien boten. Entwicklungshilfe ist
046  deshalb eine unerläßliche Bedingung geworden für den
047  wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt der neuen Nationen. In
048  vielen Fällen, wie zum Beispiel denjenigen Indiens, Ägyptens,
049  Algeriens, entscheiden Nahrungsmittelimporte auf einer
050  nichtkommerziellen Grundlage sogar über Leben und Tod ganzer
051  Bevölkerungsgruppen. Abhängigkeit von Auslandshilfe - eher
052  als die Auslandshilfe selber - ist das Instrument, das
053  interventionistisch gebraucht werden kann. Wirtschaftliche und
054  technische Hilfe kann die empfangende Regierung dazu bewegen, das
055  zu tun, was die Nation, die gegen sie intervenieren möchte, von
056  ihr wünscht - wie zum Beispiel einem Bündnis beizutreten,
057  einem Bündnis mit einer anderen Regierung abzusagen,
058  Konzessionen für die Ausbeutung von Bodenschätzen zu erteilen,
059  Rechte zur Einrichtung von Militärbasen zuzusprechen. Geschenke
060  und Versprechungen gehören aber im Grunde zu der gleichen
061  Kategorie von Beweggründen wie diplomatische Überredung und
062  diplomatisches Verhandeln, das nicht als Intervention betrachtet
063  werden darf. So kann zum Beispiel das Einräumen wirtschaftlicher
064  Vorteile an Spanien, die Lieferung von Kriegsmaterial im
065  Austausch gegen militärische Basen durch Spanien an die
066  Vereinigten Staaten gewiß nicht als ein interventionistischer
067  Vorgang betrachtet werden. Überall fehlt hier ein wichtiger
068  Wesenszug der Intervention - diese Handlungen wenden sich nicht
069  direkt an die Machtstruktur der empfangenden Gesellschaft. Der
070  einzige Fall, in dem wir das Leisten von wirtschaftlicher und
071  technischer Entwicklungshilfe als interventionistisch bezeichnen
072  dürfen, ist der Fall, in dem es sich an die Machtstrukturen
073  wendet, nach Dauer und Ziel begrenzt ist, von früheren
074  Beziehungen abweicht. Das alles trifft zu, wenn die Regierung,
075  welche die Auslandshilfe empfängt, in ihrem eigenen Lande einer
076  revolutionären Bewegung gegenübersteht oder in einen
077  internationalen Konflikt verwickelt ist, dessen Ausgang ihr
078  politisches System verändern wird. Auslandshilfe in einem solchen
079  Fall kann eine Intervention darstellen. Alle Einwände und alle
080  Kritik, mit der man Interventionen zu begegnen pflegt, können
081  gegen Auslandshilfe vorgebracht werden, die in solchen Fällen
082  geleistet wird. Nur eine Politik strikter Neutralität könnte
083  dann dem Verdacht begegnen, es sei eine Intervention beabsichtigt.
084  Ein deutliches Beispiel für eine solche Lage bot der
085  Bürgerkrieg in Spanien in den Jahren 1936 bis 1939. Die beiden
086  sich bekämpfenden Parteien, und nicht nur sie als die unmittelbar
087  Beteiligten, antworteten auf die leichteste wirtschaftliche
088  Diskriminierung mit der Anklage, eine auswärtige Regierung
089  ergreife Partei und interveniere deshalb in den Konflikt. Ein
090  anderes Beispiel bot der Bürgerkrieg in Nigeria, der zwischen
091  1967 und 1970 wütete. Wer immer den beiden sich bekämpfenden
092  Parteien, Nigeria und Biafra, auch nur nahe kam und in welcher
093  Absicht oder Funktion es auch sein mochte, auch wenn sie einfach
094  wirtschaftlicher oder gar humanitärer Art war, wurde sofort
095  verdächtigt, eine Intervention zu planen. In diesen und
096  ähnlichen Lagen ist die Trennungslinie zwischen Intervention und
097  Nichtintervention nicht durch objektive Merkpunkte bezeichnet;
098  der Unterschied hängt von der Absicht ab. Wir können nicht von
099  Intervention reden, wenn die Handlung nicht geplant ist, um eine
100  anerkannte Regel des Rechts, der Moral oder ein bestimmtes
101  politisches System zu verteidigen oder zu fördern, oder wenn der
102  Urheber des Aktes es gar nicht darauf abgesehen hat, die
103  politischen Strukturen des Opfers zu verändern. Man kann nun
104  gewiß sagen, die Abhängigkeit einer Regierung von irgend einer
105  Art von Auslandshilfe begründe tatsächlich eine Lage, in der
106  das Geben von wirtschaftlicher und technischer Hilfe
107  gleichbedeutend mit Intervention wird. Wenn eine Regierung alle
108  ihre Hoffnungen auf einen ehrgeizigen Entwicklungsplan gesetzt hat,
109  der nur mit Hilfe von außen verwirklicht werden kann, wird sie
110  gewiß verwundbar. Die Hilfeleistung wird dann zur Vorbedingung
111  von Stabilität, Fortschritt oder wenigstens des Überlebens der
112  an der Macht befindlichen Regierung. Wenn in einer solchen Lage
113  die Hilfe plötzlich zurückgezogen wird, so kann das große
114  Schwierigkeiten erzeugen und die politischen Strukturen schwächen,
115  also gerade die Wirkung erzeugen, welche die intervenierende
116  Macht beabsichtigt. Die Erfahrungen mit diesem Werkzeugder
117  Intervention sind allerdings widerspruchsvoll. Als die
118  Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich
119  1956 ihr ursprüngliches Angebot zurückzogen, für Ägypten den
120  Hochdamm bei Assuan zu bauen, wurde dadurch die Regierung von
121  Gamal Abdel Nasser nicht gestürzt. Und als die Union der
122  Sozialistischen Sowjetrepubliken 1960 plötzlich ihre technischen
123  Experten aus der Volksrepublik China zurückzog, da bewirkte die
124  Unterbrechung in den Entwicklungsplänen des Regimes keineswegs
125  den Sturz des Diktators Mao Tse-tung. Schwächere und
126  ebenso ungesicherte Regierungen kleinerer Länder mögen vielleicht
127  verletzlicher sein. Aber man würde im Falle solcher schwacher
128  Regierungen nicht recht einsehen, warum, wenn man sie schon
129  stürzen will, ein so subtiles und schwer zu handhabendes
130  Instrument, wie es das Geben und Zurückziehen von Hilfe ist,
131  gewählt werden sollte, wenn das Ergebnis viel leichter mit etwas
132  Gewalt, vielleicht ganz im verborgenen angewendet, herbeigeführt
133  werden kann. Wirtschaftliche und technische Hilfe und kulturelle
134  Propaganda sind zugegebenermaßen darauf gerichtet, dem Empfänger
135  gewisse Werte zuzuspielen und ihn damit zu bewegen, seine
136  politischen Strukturen und seine Lebensart und Anschauungen den
137  Anschauungen und Idealen des Spenders anzunähern. Dieser mag
138  ein Vertreter des Sozialismus sein oder der liberalen und
139  demokratischen Regierungsform. Die Nation, die ihre Gaben an
140  eine empfangende Gesellschaft verschwendet, kann so sehr begierig
141  sein, ihr Ziel zu verwirklichen, daß sie sich selber einredet,
142  sie greife entscheidend in die innere Angelegenheiten des
143  Empfängers ein. Der Empfänger seinerseits kann die von der
144  Hilfe ausstrahlenden Einflüsse so intensiv empfinden, daß er
145  sich selber einredet, er sei das Opfer einer Intervention.
146  Zwischen den Amtsstellen und den Bürokraten der gebenden und der
147  empfangenden Nation kann sich eine Beziehung von gegenseitiger
148  Abhängigkeit, ja von gegenseitigem Vertrauen entwickeln, die sie
149  auf beiden Seiten dem Vorwurf aussetzt, Werkzeug ausländischer
150  Interessen zu sein. Obwohl auf beiden Seiten, beim Gebenden und
151  beim Empfangenden, solche Eindrücke bestehen mögen, können
152  beide sich täuschen. Vielleicht liegt in Wirklichkeit überhaupt
153  keine Intervention vor. Die Ergebnisse von Unternehmungen, die
154  mit Hilfeleistung arbeiten, sind nämlich so ungewiß, daß
155  technische und wirtschaftliche Entwicklungshilfe tatsächlich nicht
156  die Eigenschaften wirklich brauchbarer Werkzeuge für eine
157  Intervention aufweist. In den meisten Fällen deckt die
158  Definition, die wir vorgeschlagen haben, um den Begriff der
159  Intervention zu umgrenzen und um so eine nützliche Untersuchung zu
160  ermöglichen, die Vielzahl möglicher Handlungen, die mit
161  Auslandshilfe zusammenhängen, nicht. Die Schlußfolgerung muß
162  deshalb lauten, daß technische und wirtschaftliche
163  Entwicklungshilfe, die einem fremden Land gewährt wird, als
164  solche und auf Grund der ihr eigenen Kriterien betrachtet werden
165  muß und nicht nach den für Interventionen maßgebenden
166  Kennzeichen. Das Ergebnis wird anders sein, wenn wir einen
167  Nebenzweig der technischen und wirtschaftlichen Hilfe betrachten:
168  die Militärhilfe. Hilfe, die in der Form von Kriegsmaterial
169  oder von militärischem Können geboten wird, also entweder als
170  Waffen und Munition oder als Beratung bei Ausbildung und
171  Führung, ist keine militärische Intervention, sondern vielmehr
172  eine besondere Form technischer und wirtschaftlicher Unterstützung.
173  Militärhilfe in diesem Sinne ist für manche unstabile
174  Regierung die Vorbedingung des Überlebens der an der Macht
175  befindlichen Gruppen und Personen. Die Regierung würde
176  gestürzt, wenn sie nicht auf eine Armee zählen könnte, die
177  verhältnismäßig reichlich mit amerikanischen oder russischen oder
178  tschechoslowakischen oder französischen oder britischen oder
179  chinesischen Feuerwaffen und Lastwagen versehen ist und zufrieden
180  mit der Regierung, die ihr die Quellen solcher Reichtümer
181  offenhält. Es ist vor allem aus diesem Grund, daß in der ganzen
182  Welt Militärhilfe so verschwenderisch verteilt wird. All das ist
183  nicht notwendigerweise Intervention. Wenn derartige
184  Unterstützung der Streitkräfte ein dauernder Aspekt der
185  Beziehungen der die Hilfe spendenden Nation und der sie
186  empfangenden Nation ist, dann können wir das Beeinflussung nennen,
187  Einmischung, Abhängigkeit, aber nicht Intervention. Zu
188  dieser Klasse der dauernden Beziehungen gehört die traditionelle
189  Zusammenarbeit zwischen der französischen Armee und einigen
190  Armeen im französischsprachigen Afrika. Die eigentlichen
191  Waffenlieferungen werden dort ergänzt durch Einrichtungen zur
192  Ausbildung auf dem Boden der Empfängernation, die auch eine
193  kleine fremde Besatzung aufnehmen können. Diese Beziehung ist
194  nicht interventionistischet Natur trotz der Tatsache, daß unter
195  Umständen die Militärs beider Seiten sich darüber verständigen
196  können, wer in dem betreffenden afrikanischen Land regieren soll.
197  Die gegenseitigen Beziehungen werden enger geknüpft, und die
198  Abhängigkeit des Empfängers wächst, wenn der Nachschub für
199  seine Streitkräfte dauernd und ausschließlich aus einer einzigen
200  Quelle, die bei der gebenden Nation liegt, fließt. Es liegt
201  auf der Hand, daß das die Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit
202  des Empfängers erheblich einschränkt. Aus diesem Grunde pflegen
203  souveräne Staaten zu versuchen, solche dauernde Bindung
204  abzuschütteln, wenn sie dazu imstande sind. So wandte sich zum
205  Beispiel Guinea für die ihm nötige Militärhilfe von Frankreich
206  zur Sowjetunion, und Mali von Frankreich zu den Vereinigten
207  Staaten. Ein anderes Verfahren, trotz aller Abhängigkeit von
208  ausländischer Militärhilfe Souveränität und Unabhängigkeit zu
209  wahren, besteht darin, die Hilfsgesuche an verschiedene Nationen
210  zu richten. Ein gutes Beispiel bietet der Kongo-Kinshasa.
211  Von 1964 an hat General Mobuto, dem klugen Ratschlag der
212  Vereinten Nationen folgend, die Militärhilfe auf verschiedene
213  Länder aufgeteilt. Er tat es, indem er bilaterale Abkommen mit
214  mehreren Regierungen schloß. An Belgien wandte er sich um
215  Beratung bei der Ausbildung der Armee und für die Einrichtung
216  von Ausbildungszentren. Er sicherte sich Rat und Hilfe Israels
217  bei der Aufstellung und Ausbildung seiner Fallschirmtruppen.
218  Kanada hilft beim Aufbau der Flotte, Italien bei der Luftwaffe,
219  und die Vereinigten Staaten von Amerika lieferten das Material
220  für alle Wehrzweige. In ähnlicher Weise hat Äthiopien seine
221  Unabhängigkeit geschützt, indem es seine militärischen
222  Bedürfnisse bei verschiedenen Lieferanten deckt. Gerade diese
223  Bemühungen, die militärische Hilfe von verschiedenen Quellen zu
224  beziehen, beweist, daß Militärhilfe an sich zur Intervention
225  werden kann. So wie bei Wirtschaftshilfe und technischer Hilfe
226  ist es weniger die Hilfe an sich, die einer Intervention
227  gleichkommen kann, sondern das Unterbrechen der Leistungen. Die
228  Regierung eines Entwicklungslandes, die gerade eine Polizeiaktion
229  gegen aufrührerische Stämme führt oder mit einer inneren
230  Opposition im Kampfe steht, würde durch das plötzlicbe
231  Ausbleiben der ausländischen Gewehre, Maschinengewehre,
232  Minenwerfer, Lastwagen und Jeeps empfindlich getroffen. Wenn
233  die Regierung, die bis zur Stunde all das geliefert hat, sich
234  entschließt, plötzlich nicht mehr zu liefern, so kann man sich
235  leicht vorstellen, wie dann die Machtstruktur ins Wanken kommt.
236  Wenn dann noch die anderen Bedingungen der Definition erfüllt
237  sind, dann wird man sagen müssen, dieser Schritt komme einer
238  Intervention gleich. Man hat sich gefragt, ob der Entschluß der
239  französischen Regierung vom Juni 1967, die 50 Mirage-
240  Jagdbomber nicht zu liefern, die Israel gekauft und bezahlt hatte,
241  eine Intervention gegen Israel darstellte. Eine Intervention
242  war es vielleicht im weiten und ungenauen Wortsinn, wenn man damit
243  nur den Versuch meint, irgendwie den Ausgang eines internationalen
244  Konfliktes zu beeinflussen. Intervention aber im eigentlichen
245  Sinne war es nicht, da Frankreich ja offensichtlich nicht
246  beabsichtigte, die Regierung Israels zu stürzen oder eine ideale
247  politische und moralische Ordnung im Mittleren Osten aufzurichten.
248  Es handelte sich für Frankreich vielmehr um ein diplomatisches
249  Spiel mit dem Ziel, die Beziehungen zur Sowjetunion zu
250  verbessern, die Zuneigung der arabischen Nationen zu gewinnen und
251  die Politik der Vereinigten Staaten zu durchkreuzen. In
252  Lateinamerika hängen die Armeen in hohem Maße von ausländischer
253  Hilfe ab, und zwar viel weniger für ihre Ausbildung und Führung
254  - dazu verfügen sie selbst über ausgezeichnete Fachleute - als
255  für die Lieferung modernsten und komplizierten Materials.

Zum Anfang dieser Seite