Quelle Nummer 404

Rubrik 10 : SPRACHE   Unterrubrik 10.01 : LEHRBUECHER

PERSISCH-SPRACHFUEHRER
WALTHER HINZ
PERSISCH
PRAKTISCHER SPRACHFUEHRER
WALTER DE GRUYTER, BERLIN NEW YORK 1971
S. IX-XII, S. 1-


001  Vorwort. DIESER nun in fünfter Auflage
002  vorgelegte, von Grund auf neubearbeitete, praktische
003  Sprachführer des Persischen bezweckt, dem deutschsprachigen
004  Benutzer ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, mit dem er sich in
005  Iran möglichst bals soll verständigen können. Daher legt das
006  Buch sein Schwergewicht auf die heute in Iran gesprochene Sprache,
007  die sich von der Schriftsprache, wie sie seit dem 11.
008  Jahrhundert besteht, allerdings erstaunlich wenig unterscheidet.
009  Die persische Sprache ist in ihren Grundzügen leicht erlernbar.
010  Als indogermanische Sprache ist sie im Satzbau dem Deutschen
011  verwandt. Der Hauptunterschied besteht darin, daß im Persischen
012  das Zeitwort in der Regel an das Satzende tritt. Die persische
013  Grammatik ist so einfach, daß ihre Grundzüge in sechs bis acht
014  Stunden durchgenommen werden können. Hauptaufgabe des Lernenden
015  bleibt daher, sich einen ausreichenden persischen Wortschatz
016  anzueignen, der freilich zahlreiche arabische Lehnwörter
017  und Fremdwörter enthält. Da wir nicht in Worten, sondern in
018  Sätzen zu sprechen pflegen, habe ich diesen Sprachführer
019  überwiegend aus Gesprächsanwendungen des täglichen Lebens
020  aufgebaut (Abschnitt 5). Soweit diese Wendungen von der
021  Schriftsprache abweichen, habe ich die Formen der Schriftsprache
022  regelmäßig in Klammern daneben vermerkt. Ganz der
023  Umgangssprache zugehörig ist Abschnitt 5 (" Eine Reise nach
024  Iran "). Dieses Zwiegespräch hat der frühere Lektor der
025  Universität Göttingen, dr. ParwŒz RadschabŒ,
026  eigens für diesen Sprachführer ersonnen, wofür ich ihm zu
027  besonderem Danke verpflichtet bin. Den Beschluß des Buches
028  (Abschnitt 6) bildet eine Zusammenstellung von rund 3300 der
029  gebräuchlichsten persischen Wörter, nach deutschen Stichwörtern
030  angeordnet. Die in Iran ausschlißlich verwendete arabische
031  Schrift bedeutet allerdings ein gewisses Hindernis für jene,
032  die sich nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich verständigen
033  und Gedrucktes lesen wollen. Bei gutem Willen lassen sich aber
034  die 32 Buchstaben der arabischen Schrift in kurzer Zeit
035  bewältigen. Eine Eigentümlichkeit dieser Schrift macht die
036  Sache wieder etwas schwieriger: die kurzen Selbstlaute (Vokale)
037  werden in ihr nicht ausgedrückt. Der Anfänger vermag daher
038  auch nach Erlernung der arabischen Schrift ein persisches Wort
039  noch nicht mit Sicherheit zu lesen. Aus diesem Grunde verwendet
040  dieser Sprachführer eine Umschrift in lateinischen
041  Buchstaben. Der Benutzer kann somit auch ohne die arabische
042  Schrift auskommen. Die arabische Schrift habe ich in der fünften
043  Auflage beschränkt auf die Schriftlehre in Abschnitt 2, auf die
044  Zahlen in Abschnitt 3, und auf den bereits erwähnten Beitrag von
045  P. RadschabŒ in Abschnitt 5. Alle übrigen Abschnitte
046  verwenden, um mehr Raum für Gesprächsbeispiele zu gewinnen (und
047  auch aus Gründen der Kostenersparnis), ausschließlich eine
048  Umschrift, ohne Hinzufügung des arabischen Schriftbildes.
049  Trotzdem ist es jederzeit möglich, diese Umschrift in arabische
050  Zeichen zurückzuverwandeln. Denn um die persische
051  Rechtschreibung kenntlich zu machen, werden in der Umschrift
052  Laute gleicher Aussprache, aber verschiedener Schreibweise durch
053  hinzugefügte Punkte oder Striche gekennzeichnet. Diesen in der
054  Wissenschaft gebräuchlichen, sogenannten diakritischen Zeichen
055  kommt aber für die Aussprache keinerlei Bedeutung zu.
056  Sie sind überhaupt nur erforderlich, weil die zahllosen arabischen
057  Lehnwörter und Fremdwörter im Persischen ihre
058  ursprüngliche Schreibung beibehalten haben, während der Iraner
059  deren Aussprache in den meisten Fällen vereinfacht hat. So gibt
060  es, um ein Beispiel zu nennen, im Arabischen drei verschiedene
061  Lautzeichen (umschrieben (Zeichen), (Zeichen) und (Zeichen)), die im Persischen
062  völlig gleich ausgesprochen werden, nämlich genau wie das einfache
063  z (= weiches deutsches s). Der Iraner
064  unterscheidet diese vier Zeichen in der arabischen Schrift, weil
065  er die arabische Rechtschreibung beibehalten hat, spricht sie aber
066  alle ganz gleich aus. Ich wiederhole daher: der Lernende braucht
067  die Punkte und Striche der Umschrift für die Aussprache
068  überhaupt nicht zu beachten; sie zeigen ihm nur, wie das
069  betreffende Wort in der arabischen Schrift geschrieben wird.
070  Denn die arabische Rechtschreibung arabischer Wörter muß, wie
071  gesagt, auch im Persischen streng beibehalten werden. Wörter mit
072  diakritischen Zeichen sind an eben diesen sogleich als arabische
073  Lehnwörter oder Fremdwörter zu erkennen. Gegenüber
074  der in den früheren Auflagen benutzten Umschrift weist die jetzige
075  einen Unterschied auf: ich habe auf den Gebrauch des Zeichens
076  ä verzichtet. Im Wortinnern schreibe ich statt dessen
077  a, am Wortausgang ‚. Nach dieser Änderung stimmt meine
078  Umschrift der persischen Selbstlaute überein sowohl mit dem
079  Persisch-deutschen Wörterbuch von H. Junker und
080  Bozorg Alavi (Berlin 1966) als auch mit dem in Lieferungen seit
081  1959 in Wiesbaden erscheinenden Deutsch-persischen
082  Wörterbuch von Wilhelm Eilers. Als 1943 die erste Auflage
083  meines Buches erschien, gab es kein dem damaligen Stand
084  entsprechendes Werk über das gesprochene Persisch. Seitdem
085  erschienen nicht nur die grundlegende Darstellung Grammaire du
086  persan contemporain von Gilbert Lazard (Paris 1957),
087  sondern auch der Deutsch-persische Sprachführer von
088  Dr. Issa Chehabi (Wiesbaden 1965) und das Lehrbuch der
089  persischen Sprache von Bozorg Alavi und Manfred Lorenz
090  (Leipzig 1967). Vor allem den beiden letztgenannten Werken
091  verdanke ich zahlreiche Anregungen, die ich dankbar anerkenne.
092  Als Ergänzung für diejenigen, die sich eingehender mit der
093  persischen Sprache befassen wollen, ist im gleichen Verlag wie
094  dieser Sprachführer ein Persisches Lehrbuch und
095  Lesebuch von Dr. Farhad Sobhani erschienen. Für
096  vielfältige Beratung und Belehrung bin ich Dr. P.
097  RadschabŒ zu herzlichem Danke verpflichtet.
098  Lautlehre. Gleichmäßig genaues und sorgfältiges
099  Hervorbringen aller Laute ist unerläßlich, wenn man sich auf
100  Persisch verständlich machen will. Mitlaute. Folgende
101  Mitlaute (Konsonanten) hat das Persische mit dem Deutschen
102  gemein: b, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, r, s,
103  sch, t, w. Stimmhafte Laute wie b, d bleiben
104  stets stimmhaft, also auch am Wortende, und dürfen nicht zu p
105  oder t verhärtet werden. Dasselbe gilt umgekehrt für
106  p und t, die keinesfalls erweicht (etwa auf
107  sächsisch!) ausgesprochen werden dürfen. Das h ist ein
108  deutlich vernehmbar r Hauchlaut, niemals Dehnbuchstabe, muß also
109  auch im Wortinnern oder im Auslaut zu hören sein: mohr
110  " Siegel, Stempel " darf nicht nach deutscher Weise wie
111  Mohr oder Moor gesprochen werden, vielmehr ist das
112  h deutlich zu hören; ebenso in Wörtern wie ku8h
113  " Berg " oder scha8h " König ", obschon dieses
114  Schluß-h in der Umgangssprache aus Bequemlichkeit
115  vestummt ist. Das r ist ein rollendes Zungen-R
116  oder Bühnen-R, nicht das schwäbische oder französische
117  Rachen-R. Das s ist stets ein hartes, stimmloses
118  ss wie in " hassen ". Außer den genannten, jedem Deutschen
119  geläufigen Mitlauten finden sich in der persischen Sprache einige,
120  deren richtige Aussprache erst erworben werden muß. Es sind
121  dies: z, z5, dsch, tsch, ch, gh, q und '.
122  Das z bezeichnet in unserer Umschrift den
123  weichen,stimmhaften s-Laut, etwa in franz. z‚ro.
124  Dieser Laut darf unter keinen Umständen mit dem
125  harten s verwechselt werden, und noch weniger natürlich mit
126  dem deutschen z (= ts), das es im Persischen nicht gibt.
127  Das selten vorkommende z ahl ist wie das j in franz.
128  journal auszusprechen. Der Laut, den wir mit dsch
129  umschreiben, ist nicht ganz so breit auszusprechen wie im
130  Deutschen, eher wie das J in engl. Jim.
131  Entsprechendes gilt für tsch, das wie ch in engl.
132  church zu sprechen ist. Das ch unserer
133  Umschrift ist der deutsche Laut in " Bach ", " machen ", d.h.
134  dieses ch muß - wie die Schweizer es tun -
135  rauh im Rachen gesprochen werden, niemals wie in " ich ",
136  " Milch ". Am schwierigsten ist der Laut, den wir - hierin der
137  arabischen Rechtschreibung folgend - teils mit gh, teils
138  mit q wiedergegeben. Beide bezeichnen im heutigen
139  Persischen einen einzigen Laut. Die Aussprache von gh
140  bzw. q ist annährend getroffen, wenn man einen g
141  -Laut tief im Rachen so hervorbringt, daß das Zäpfchen sich
142  dabei hebt und man bei eifriger Wiederholung der Übung das
143  Vorgefühl eines Brechreizes bemerkt (...) Das Zeichen '
144  endlich bedeutet einen Stimmabsatz im Wortinnern und Wort
145  ende, während es am Wortanfang in der Aussprache nicht erkennbar
146  ist. Beispiel: 'Abbƒs (ein Eigenname) sprich
147  wie Abbƒs, dagegen ma'lu8m " bekannt "
148  wie ma *st alu8m, wobei man zwei a kurz
149  hintereinander zu hören vermeint. Am Wortende wirkt sich das
150  Zeichen ' wie ein plötzliches und straffes Abschließen
151  aus, wie ein kurzes Absetzen in der Rede. Selbstlaute
152  Das Persische unterscheidet scharf zwischen den langen
153  Selbstlauten (Vokalen) a8, i8, u8 und den
154  kurzen Selbstlauten a, e und o. Ein kurzes i
155  ist im Persischen äußerst selten. Doch kennt es noch die
156  Doppellaute (Diphthonge) ei und ou.
157  Gelegentlich wird auch langes o8 gesprochen. Das a
158  8 ist ein gedehnter, getrübter, d. h. leicht durch
159  die Nase gesprochener Laut wie in " lahm ". Die Nasalierung
160  ist nicht so stark wie in engl. call, eher wie in franz.
161  en. Das lange i8 klingt wie in " Spiel ",
162  das lange u8 wie in " Schuh ". Der kurze a
163  -Laut hat im Persischen oft eine Neigung zu ä, etwa
164  in bad " schlecht ", das genau wie im Englischen
165  ausgesprochen wird (und auch dieselbe Bedeutung hat). In
166  Verbindung mit Kehllauten (gh, q, ch) und mit r
167  ist es jedoch ein reines a. Grundsätzlich ist eine
168  Aussprache a immer vertretbar, weshalb ich auch durchweg
169  a umschreibe, nicht mehr - wie in den früheren Auflagen
170  - teils a, teils ä. Die Laute e und
171  o sind stets kurz und hell (geschlossen) zu sprechen,
172  e wie kurzes franz. ‚ oder wie in deutsch
173  " Emma ", o wie das erste o in " Otto " (hell
174  und kurz), auf keinen Fall offen wie in kommen ". Der
175  Doppellaut ei ist nicht wie in " sein " zu sprechen,
176  sondern wie ej, genauer eigentlich äj, etwa wie in
177  engl. may. Der Doppellaut ou ist genau so
178  auszusprechen, wie geschrieben steht, also helles o + u,
179  dem engl. ow in snow vergleichbar.
180  Betonung. Im Persischen wird grundsätzlich jedes Wort
181  vernehmlich auf der letzten Silbe betont. Ausnahmen
182  hiervon bilden das " i8 der Einheit " (z. B.
183  g¢li8 " eine Blume ", mit Ton auf dem o,
184  von gol " Blume ") und gewisse Wörter wie b 
185  le " ja ", w li8 " aber " und andere.
186  Ferner ziehen beim Zeitwort die Vorsilben b‚ *st und
187  mŒ *st, sowie die Verneinung n  *st
188  (klingt oft wie nä1 *st) den Ton auf sich.
189  Unbeschadet dieser Regeln ist in diesem Sprachführer zur
190  Sicherheit der Wortton jedesmal ausdrücklich vermerkt, und zwar
191  durch einen Akzent. Dieser Akzent ist bei kurzen Silben ein (Zeichen)
192  (Akut), bei langen Silben ein (Zeichen) (Circumflex). Bei
193  Doppellauten erhält der erste Bestandteil den Akzent (‚
194  i, ¢u). Dieser Akzent oder Wortton ist, wenn man im
195  Persischen verstanden werden will, genau zu beachten. So ist es
196  Beispielsweise ein Unterschied, ob man d–sti8
197  spricht (mit dem Ton auf dem u), oder du8sti
198  3 (mit dem Ton auf dem i): das erste bedeutet "
199  ein Freund ", das zweite " Freundschaft ". Der persische
200  Satzton ist nur durch sorgsames Zuhören bei Gesprächen
201  Einheimischer zu erlernen. Um sich zu verständigen, braucht man
202  ihn nicht zu beherrschen. Sprachlehre. Die folgende
203  Übersicht über die persische Sprachlehre bezweckt, den
204  Lernenden möglichst rasch in das Verständnis des Persischen
205  einzuführen, ohne ihn durch verwickelte Regeln mit ihren
206  unvermeidlichen Ausnahmen aufzuhalten. Diese wie auch die
207  Feinheiten der heutigen Sprache Irans lehrt ihn von Fall zu Fall
208  der praktische Teil des Sprachführers. Geschlechtswort
209  Die persische Sprache kennt kein Geschlecht. Ein bestimmtes
210  Geschlechtswort (bestimmter Artikel) fehlt daher. So bedeutet
211  mard " Mann " zugleich " der Mann ". Das unbestimmte
212  Geschlecht kann auf zwei Arten ausgedrückt werden: durch
213  Vorsetzen des Zahlwortes jek " eins "; durch
214  Anhängen des unbetonten " i8 der Einheit ".
215  Demnach heißt im Persischen " ein Mann " entweder jek m rd
216  oder m rdi8. Das natürliche
217  Geschlecht wird entweder wie im Deutschen durch besondere
218  Ausdrücke oder (bei Tieren) durch Anhängen von nar
219  (" Männchen ") bzw. ma8d‚ (" Weibchen
220  ") bezeichnet. Beispiele: mard " Mann ", zan "
221  Frau, Weib "; ga8w " Rind ", ga8w
222  *st e n r " Stier ", ga8w *st e ma8de
223  1 " Kuh ". Bei weiblichen Berufsbezeichnungen wird
224  zan " Frau " angehängt: a8schp z "
225  Koch ", a8schp z *st e z n " Köchin
226  ". Hauptwort. Die Mehrzahl des Hauptwortes wird
227  gebildet durch Anfügen von *st hƒ, das den Ton auf
228  sich zieht: mard *st hƒ * - " die Männer
229  " Vereinzelt begegnet bei der Mehrzahl lebender Wesen noch
230  die ältere Endung *st ƒn, z. B. ped r "
231  der Vater ", pedarƒn " die Väter ".
232  Endet das Wort auf einen langen Selbstlaut, so wird bei dieser a
233  $lteren Mehzahlendung ein j eingeschoben: a8qa
234  3 " der Herr ", a8qa8jƒn " die
235  Herren ". Lebende Wesen auf *st ‚ haben als
236  Mehrzahlendung *st gƒn, z. B. band‚ "
237  der Diener, Sklave ", bandegƒn " die
238  Diener, Sklaven ". Die Umgangssprache verwendet jedoch nur die
239  Mehzahlendung *st hƒ. Bei zusammengesetzten Wörtern
240  tritt die Mehrzahlendung ganz an den Schluß: ma8dar-
241  boz¢rg " Großmutter ", Mehrzahl ma8dar-
242  bozorgƒn " Großmütter "; pedar-boz¢rg "
243  Großvater ", pedar-bozorgƒn "
244  Großväter ". Merke: mard *st hƒ oder mardƒn "
245  die Männer ", mard¢m " die Leute
246  ". Als unbestimmtes Geschlechtswort dient bei Hauptwörtern in der
247  Mehrzahl nur das " i8 der Einheit ": docht r "
248  die Tochter, das Mädchen ", jek docht r
249  oder docht ri8 " eine Tochter, ein Mädchen
250  ", aber dochtar *st hƒ *st i aul (bzw.
251  dochtarƒni8) " Töchter, Mädchen ". Die
252  Endungen *st hƒ *st i8 werden auch *st hƒ
253  *st ji8 gesprochen, d. h. wie so oft wird zur
254  Erleichterung der Aussprache ein j eingeschoben. Die
255  Beugung (Deklination) des Hauptwortes geschieht
256  folgendermaßen: Der zweite Fall (Genetiv) wird durch die
257  sogenannte E-Verbindung gebildet. Zwischen die beiden
258  Hauptwörter eines Besitzverhältnisses tritt ein kurzes, helles,
259  unbetontes e, das in der Aussprache mit dem voraufgenden
260  Wort völlig verschmilzt: d st *st e m rd
261  - " die Hand des Mannes ". Hierbei ist das dast *st
262  e wie ein Wort (d ste) auszusprechen. Endet
263  das voraufgehende Hauptwort auf einen Selbstlaut, so tritt zur
264  Erleichterung der Aussprache vor das e der E-
265  Verbindung ein j: cha8n‚ *st je m 
266  rd - " das Haus des Mannes ". Folgen mehrere
267  Genetive aufeinander, so tritt jedesmal die E-Verbindung
268  dazwischen: d r *st e cha8n‚ *st je d–st
269  *st e wazŒr - " die Tür des Hauses des Freundes des
270  Ministers ". Anders als im Deutschen stehen Namen von Personen,
271  Ländern, Städten, Bergen, Flüssen, Meeren u. ä.
272  im Genetiv, d. h. sie erfordern eine E-Verbindung.
273  Beispiele: " Herr Doktor " - a8qƒ *st je dokt¢r; "
274  Frau Bina " - cha8n¢m *st e Bi8nƒ; "
275  die Stadt Isfahan " - sch hr
276  *st e Esfahƒn; " das Land Persien " - keschw r
277  *st e I8rƒn. Auch zwischen Vorname
278  und Zuname tritt die E-Verbindung: 'Omar *st e
279  Chajjƒm (" omar der Zeltmacher ", persischer Dichter
280  und Astronom des 11.Jahrhunderts). Die E-Verbindung
281  entfällt jedoch, wenn der Vorname auf Selbstlaut endet:
282  'AlŒ Morƒd.

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