Quelle Nummer 352

Rubrik 07 : POLITIK   Unterrubrik 07.11 : TAGESPOLITIK

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
FAZ, DIENSTAG 29.12.1970, NR.300, D-AUSGABE, S.1-


001  Sechs Basken in Burgos zum Tode verurteilt.
002  Neunmal die Todesstrafe verhängt/Das Gericht ist über den
003  Antrag des Staatsanwalts hinausgegangen. BURGOS, 28.
004  Dezember. Das Militärgericht in Burgos hat neun Todesurteile
005  gegen baskische ETA-Mitglieder ausgesprochen, der
006  Staatsanwalt hatte nur sechs gefordert. Die Angeklagten Izko,
007  Uriarte und Gorrostidi wurden zu je zwei Todesstrafen verurteilt,
008  Dorronsoro, Larena und Onaindia zu je einer. Auch bei den
009  Gefängnisstrafen ging das Gericht zum Teil weit über die
010  Anträge des militärischen Anklägers hinaus. So wurde der
011  Priester Calzada, für den das geringste Strafmaß, sechs Jahre,
012  gefordert war, zu zwölf Jahren verurteilt. Die drei doppelten
013  Todesurteile sind einmal für den Mord an dem politischen
014  Polizisten Manzanas, zum anderen wegen Banditentums und
015  Terrorismus ausgesprochen worden. Die Verteidiger haben sich
016  geweigert, die Mitteilung der Urteile zu unterschreiben. Die
017  sechs zum Tode verurteilten Basken sind zwischen 25 und 29 Jahre
018  alt. Bei einigen Angeklagten fielen die Gefängnisstrafen etwas
019  geringer aus, als vom Ankläger gefordert. Der Arbeiter
020  Abrisqueta, für den achtzig Jahre verlangt worden waren, wurde
021  zu sechzig Jahren verurteilt. Die Verteidiger haben die Urteile
022  als " monströs und schrecklich " bezeichnet. Sie hatten bis
023  Montag 24 Uhr Zeit, um ihre Einwände vorzubringen. Beim
024  Generalkapitän von Burgos haben die Verteidiger einen Rekurs
025  gegen die Zuständigkeit des Gerichts angebracht und die
026  Annullierung des Verfahrens verlangt. Ein weiterer Rekurs
027  richtet sich gegen angebliche Zeitfehler in der Urteilsbegründung.
028  Eine gerichtliche Berufungsinstanz gibt es nicht. Wenn der
029  Generalkapitän die Urteile unterzeichnet, sind sie rechtsgültig.
030  Er kann die Unterschrift verweigern, dann geht das gesamte
031  Verfahren an den Obersten Militärgerichtshof, der über die
032  Gültigkeit der Urteile entscheiden muß. Die Verteidiger haben
033  den Angeklagten am Montag die Urteile in ihre ungeheizten Zellen
034  des Gefängnisses von Burgos überbracht. Die Angehörigen der
035  sechs von der Erschießung bedrohten Basken bereiten zusammen mit
036  der Verteidigung ein Gnadengesuch an Franco vor. Die
037  Gefängnisstrafen machen zusammen 519 Jahre, sechs Monate und
038  vier Tage aus. Gefordert waren 754 Jahre. Für mehrere Delikte,
039  für die die Staatsanwaltschaft Gefängnisstrafen verlangt hatte,
040  sind die drei zusätzlichen Todesurteile gefällt worden. Diese
041  drei Todesurteile wurden ausgesprochen wegen besonders schweren
042  Banditentums. Die Delikte, für die Gefängnisstrafen
043  ausgesprochen worden sind, sind Terrorismus, Banditentum,
044  bewaffneter Überfall, Autodiebstahl. Die schwersten dieser
045  Vergehen werden nach dem Sondergesetz gegen Banditentum und
046  Terrorismus abgeurteilt. Die Urteile im einzelnen: Francisco
047  Izco wurde zweimal zum Tode verurteilt und zu 26 Jahren 18
048  Monaten und einem Tag Gefängnis. Der 25jährige Student
049  Uriarte erhielt zu den beiden Todesurteilen noch 30 Jahre
050  Gefängnis. Ebenfalls 30 Jahre Gefängnis erhielt auch der
051  26jährige Arbeiter Gorostidi, der ebenfalls zweimal zum Tode
052  verurteilt wurde. Auch der einmal zum Tode verurteilte 25jährige
053  Student Larena bekam noch 30 Jahre Gefängnis zugesprochen. 51
054  Jahre und einen Tag Gefängnis erhielt außer seinem Todesurteil
055  der 22 jährige Arbeiter Onaindia. Der 29jährige Philosophie
056  -Student J. M. Dorronsoro wurde zum Tode verurteilt.
057  50 Jahre Gefängnis erhielt der 27jährige Guezalaga. 70 Jahre
058  Gefängnis der gleichaltrige Arbeiter Arana. 50 Jahre Kerker
059  die Musiklehrerin Juana Dorronsoro, die Frau Izcos und
060  Schwester Jos‚-Maria Dorronsoros. Die beiden Priester
061  Calzada und Echave erhielten 12 beziehungsweise 50 Jahre
062  Gefängnis, die Musiklehrerin Iziar Aizpurua, Frau des zweimal
063  zum Tode verurteilten Gorostidi, wurde zu 15 Jahren Kerker
064  verurteilt. Barzel rät Brandt zur Reise nach Washington.
065  Klare Verhältnisse schaffen/Unveränderte Vorbehalte der
066  Opposition zu den Verträgen. Bonn, 28.Dezember Der
067  Oppositionsführer im Bundestag, Barzel, hat am Montag den
068  Bundeskanzler aufgefordert, möglichst bald in die Vereinigten
069  Staaten zu reisen, da der Eindruck zumindest klimatischer
070  Spannungen zwischen Bonn und Washington bestehe und bewährte
071  Freunde Deutschlands in Amerika öffentlich Fragezeichen hinter
072  das offizielle Einverständnis mit der Bonner Politik setzten.
073  Die Haltung der Opposition zu dieser Politik umriß Barzel vor
074  Journalisten mit der Aussage, eine Politik, die den Sowjets
075  alles, den Polen alles, den Deutschen aber nichts bringe, werde
076  im Bundestag wie auch bei den Wählern ohne Mehrheit bleiben.
077  Solange in der Lage der Deutschen in Deutschland keine
078  unwiderruflichen Fortschritte zu verzeichnen seien, werde es keine
079  Ratifikation von " Fragmenten " des gesamten Konzepts geben,
080  kündigte der Vorsitzende der CDU/CSU-
081  Bundestagsfraktion des Bundestages an. Diese Lage der Deutschen
082  in Deutschland bezeichnete Barzel als den Kernpunkt der
083  Ostpolitik. Er hob sehr nachdrücklich hervor, daß die CDU
084  /CSU-Fraktion in keinem Fall einer gesonderten
085  parlamentarischen Behandlung eines einzelnen Vertrags zustimmen
086  werde und daß auch für den Vertrag mit Moskau entscheidend sei,
087  wie sich die Lage der Deutschen in Deutschland entwickle. Zu
088  Berlin meinte Barzel, die zusammen mit der Regierung
089  ausgearbeiteten vertraulichen Vorstellungen über eine befriedigende
090  Berlin-Lösung seien durch die letzten Erklärungen des SPD
091  -Fraktionsvorsitzenden Wehner und von Regierungssprecher
092  Ahlers in Frage gestellt. Diesen Erklärungen setzt Barzel
093  entgegen, daß der freie Zugang von und nach Berlin keine Sache
094  für innerdeutsche Regelungen sei, sondern in der Verantwortung
095  der vier Mächte stehe. " Die Sowjetunion selbst muß
096  verbindlich den freien Zugang garantieren und anerkennen wie die
097  Zusammengehörigkeit des freien Deutschlands und des freien
098  Berlins ", sagte Barzel. Geschehe das nicht, so gebe es weder
099  den von der Bundesregierung behaupteten Geist des Moskauer
100  Vertrags noch eine befriedigende Berlin-Lösung, noch eine
101  Ratifikation der unterschriebenen Verträge. Man müsse mit
102  Sorge sehen, daß die Sowjetunion wie die DDR die
103  Zusammengehörigkeit des freien Berlins und des freien
104  Deutschlands bekämpfe. Es sei eine Illusion, anzunehmen, daß
105  Ulbricht auf eigene Faust handle. Barzel sagte, er verzichte in
106  diesem Augenblick darauf, mit der Koalition die Kontroverse über
107  die Berlin-Politik öffentlich zu beginnen. Erst wenn das
108  Kabinett durch Beschluß den Boden der Gemeinsamkeit verlassen
109  sollte, würde die Opposition in der Öffentlichkeit und im
110  Bundestag konkret die Kontroverse suchen. Sie bleibe bereit zur
111  Gemeinsamkeit in der Berlin-Frage und werde die Antwort der
112  Koalition auf diese Pressekonferenz besonders sorgsam beachten.
113  Zur innenpolitischen Entwicklung sprach Barzel von einer kritschen
114  Phase der deutschen Wirtschaft und der Gefahr einer Finanzkrise.
115  " Wir sehen steigende Preise, Sorge um den Arbeitsplatz,
116  sinkende Steuereinnahmen bei steigendem Finanzbedarf und geringerem
117  Geldwert. " Es würden weniger Sozialwohnungen gebaut, und der
118  Bau von Straßen, Schulen, Krankenhäusern komme nur noch
119  schleppend voran. Die Preislawine und Kostenlawine
120  stelle Wachstum und Vollbeschäftigung in Frage. Barzel wurde
121  auf die Erklärung des Mainzer Ministerpräsidenten Kohl
122  angesprochen, daß dieser für den Parteivorsitz kandidieren wolle,
123  falls Kiesinger verzichten werde. Auf die Frage, ob auch er
124  das für sich erklären wolle, erwiderte Barzel, er werde mit
125  Kiesinger sprechen und vorher nichts sagen. Dieselbe Antwort gab
126  er auf die Frage, ob er die Bestimmung eines Kanzlerkandidaten
127  vor dem CDU-Parteitag im Herbst für gut halte. Die
128  Schlußworte der Angeklagten im Leningrader Prozeß.
129  Kusnezow bestreitet antisowjetische Gefühle/Das Gericht der
130  Unterstellungen beschuldigt. MOSKAU, 28.Dezember.
131  Die Schlußworte der im Leningrader Flugzeugentführerprozeß
132  verurteilten elf Angeklagten sind am Montag von zuverlässigen
133  Gewährsleuten einigen westlichen Korrespondenten in Moskau zur
134  Verfügung gestellt worden. Sie waren von Angehörigen der
135  Angeklagten, die dem Prozeß beiwohnen durften, nach der
136  Erinnerung niedergeschrieben worden. Der zum Tode verurteilte
137  31jährige Edward Kusnezow erklärte diesen Aufzeichnungen zufolge:
138  " Der Ankläger ging davon aus, daß ich mich, wenn ich mich
139  erst einmal im Ausland befunden hätte, antisowjetisch betätigt
140  haben würde (...). Ich habe niemals irgend jemandem gegenüber
141  antisowjetische Gefühle zum Ausdruck gebracht. Ich hatte niemals
142  die Absicht, der Sowjetunion Schaden zuzufügen. Alles, was
143  ich wollte, war, in Israel zu leben. Ich betrachtete ein
144  Ersuchen um politisches Asyl nicht als feindseligen politischen
145  Akt (...). Ich bitte das Gericht um Gnade für meine Frau und
146  mich. Wir leben nur einmal. " Der ebenfalls zum Tode
147  verurteilte 43jährige Mark Dymschiz führte in seinem Schlußwort
148  aus: " Vermutlich empfindet jeder Verbrecher sein Strafmaß als
149  äußerst hart. Ich betrachte jedoch den Strafantrag des
150  Staatsanwaltes als äußerst grausam. Der Staatsanwalt hat
151  während der Verhandlung oft das Wort " falls " gebraucht. Ich
152  finde, er hat seinen gesamten Vorrat an schrecklichsten
153  Unterstellungen aufgebraucht. " Falls " wir in Finnland
154  gelandet wären, " falls " wir ausgeliefert worden wären (...) Ich
155  danke den Behörden für die Milde, die sie gegenüber meiner
156  Frau und meiner Tochter walten ließen. " Die zu zehn Jahren
157  Arbeitslager verurteilte 27jährige Sylvia Salmanson, die
158  Ehefrau von Kusnezow, erklärte: " Ich bin von den
159  Strafanträgen der Staatsanwaltschaft schockiert. Zwei von uns
160  sollen für etwas hingerichtet werden, was nicht stattgefunden hat
161  (...). Ich glaube, das sowjetische Gesetz sollte nicht diejenigen
162  als " Verräter " verfolgen, die in einem anderen Land leben
163  möchten (...). Möge das Gericht zumindest die Tatsache in
164  Erwägung ziehen, daß es, falls man uns die Ausreise gestatten
165  würde, keine kriminellen Handlungen gäbe. Israel ist ein Land,
166  mit dem die Juden geistig und historisch verbunden sind. Wir
167  werden niemals die Hoffnung auf schließliche Vereinigung mit
168  unserem alten Vaterland verlieren (...) Ein Urteil. Der
169  Prozeß von Burgos endet mit dem Todesurteil für sechs
170  Angeklagte. Mit einem normalen Gerichtsverfahren hatte er von
171  Anfang an nicht viel zu tun. Sicher werden die Mängel dieses
172  Prozesses noch Gegenstand von ganzen Büchern sein. Aber selbst
173  das wurde nur möglich, weil der Vatikan wenigstens die
174  Öffentlichkeit des Prozesses erzwingen konnte. Nach allem, was
175  an Aufregung die europäischen Nachbarn in dieser Sache zeigten,
176  waren zwei Reaktionen der Spanier zu erwarten: Entweder, daß
177  der Staatschef unter dem Anschein der entschiedenen Härte doch
178  seine alte Geschmeidigkeit im Taktieren zugunsten eines
179  Kompromisses spüren lassen werde. Darin war am Montagabend das
180  letzte Wort noch nicht gesprochen. Oder daß eine Trotzreaktion
181  Gerechtigkeit und Vernunft zugleich beiseite schob. Die
182  Militärrichter, fast alle Laien, was die Rechtswissenschaft
183  anbetrifft, waren überfordert. Das zeigte das für ein
184  summarisches Standgericht endlose Konklave von über dreizehn
185  Tagen. Auch wird niemand beschwören Können, daß sie bei
186  alledem ohne Kontakt zur Außenwelt gestanden hätten. Und die
187  war voller Reaktionen. Dabei war die erstaunliche Demonstration
188  der recht ansehnlichen Reste des falangistischen Spanien wohl
189  ausschlaggebend. Sie mußten denjenigen Militärs den Rücken
190  stärken, die für entschiedene Maßnahmen zur Rettung " der
191  Einheit der Nation " plädierten. Die spanische Armee, deren
192  Offiziernachwuchs sich in letzter Zeit mehr aus
193  Unteroffiziersfamilien rekurutiert und dementsprechend anfällig
194  für kleinbürgerlich-faschistische Vorstellungen ist, zeigt
195  plötzlich in den letzten Tagen eine deutliche eigene politische
196  Meinung: Gegen die " Technokraten ", gegen die " Liberalen
197  ", für eine Wiederherstellung der straffen Ordnung. Im Grunde
198  hat man, nach einem trügerischen Tauwetter, in Spanien schon
199  seit 1967 wieder alle Liberalisierungstendenzen zu bremsen begonnen:
200  die auffällige, weil juristisch sehr dubiose Demonstration
201  durch das Urteil von Burgos ist nur ein Ausrufezeichen für diese
202  Entwicklung, die allem sonstigen spanischen Fortschritt
203  zuwiderläuft - ja geradezu von ihm provoziert wird. Denn man
204  kann nicht soviel an einem Lande ändern, vor allem seiner
205  wirtschaftlichen Entwicklung soviel mehr Freiheit, förderliche
206  Freiheit geben, ohne auch die gemäße politische Ordnung
207  herbeizuführen. In diesem Sinne war die Urteilsverkündung von
208  Burgos eher ein Symptom der Ohnmacht des Systems gegenüber
209  diesem Problem. Lehren aus dem Besoldungs-Streit.
210  Von Friedrich Karl Fromme. Bundeskompetenz,
211  Besoldungseinheit, lineare Anpassung, strukturelle
212  Verbesserungen: alle diese Wort-Bausteine, die in den
213  letzten Wochen durcheinanderpurzelten, klingen nach der Sprache
214  des beamtlichen " Fachidioten ", und es duftet penetrant nach
215  mühsam " versachlichten " Interessen. Daneben aber ging es um
216  ein handfestes Stück Politik. Für die Beamten war, erstens,
217  zum Jahresende die " Gehaltsrunde " fällig, vorgeprägt (mag
218  man dies nun leugnen, mag man drüber jammern) durch die
219  Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst. Die
220  Bundesbeamten sind hinter den Landesbeamten im Durchschnitt um
221  fünf Prozent zurückgeblieben, aber nicht alle Landesbeamten
222  haben teil an diesem Vorsprung. Eine Angleichung ist ein Gebot
223  der Gerichtigkeit und des " Arbeitsmarkts ". Aber die
224  Angleichung kostet viel Geld, und dieses Geld kann jetzt nur zu
225  einem Teil aufgebracht werden. Zum zweiten erkannten Koalition
226  und Regierung, voran der zuständige Bundesinnenminister, hier
227  ein dankbares Feld für " innere Reformen ". Es sollte das
228  System der Besoldungswippe, auf der sich Länder untereinander
229  und Länder mit dem Bund in der Besoldung gegenseitig
230  hochschaukelten, wobei die jeweils anstehenden Wahlen den rechten
231  Schwung gaben, abgeschafft werden, und zwar durch Übergang der
232  vollen Besoldungskompetenz auf den Bund. Für diese
233  Grundgesetzänderung aber braucht die Koalition die Zustimmung der
234  Opposition, da eine Zweidrittelmehrheit her muß. Und die
235  Opposition wollte die Zustimmung nur geben, wenn gleichzeitig
236  sichtbar würde, was die Regierung mit der neuen Kompetenz machen,
237  sprich: wie sie die Besoldungseinheit herstellen wolle. So ist
238  die Grundgesetzänderung erst einmal nicht zustande gekommen. Der
239  Entwurf, den das Bundeskabinett vor kurzem verabschiedet hat, ist
240  ein Notinstrument, rasch zusammengeschustert, nachdem weiter
241  reichende, solidere, aber eben auch teurere Pläne des
242  Innenministeriums vom Bundesfinanzminister und wohl auch vom
243  großen Koalitionsbruder der FDP verworfen worden waren. Das "
244  Besoldungskonzept " wird jetzt von einer interfraktionellen
245  Arbeitsgruppe ausgearbeitet werden. Auf deren Mitgliedern liegt
246  die schwere Last, das zu erreichen, was der Bundesregierung nicht
247  gelungen ist: ein Konzept, das eine sinnvolle Vereinheitlichung
248  in ihren Stationen erkennen läßt (an sofortige Verwirklichung
249  ist nicht zu denken) und das geeignet ist, der Opposition das Ja
250  zur Grundgesetzänderung zu entlocken. Die eigentliche "
251  Inthronisation " dieser Kommission hat am 18.Dezember
252  stattgefunden, als der Bundesrat, die Vertretung der Länder,
253  die ihrerseits des für sie allzu teuren bisherigen Besoldungsspiels
254  müde sind und hier gern den Bund ins Joch treten sehen, der
255  Kommission seine Erwartungen zuwandte.

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