Quelle Nummer 342

Rubrik 05 : KULTUR   Unterrubrik 05.02 : SCHULBUCH

OETV-INFORMATIONEN
OETV-INFORMATINEN, ABTEILUNG WISSENSCHAFT UND FOR-
SCHUNG, STUTTGART OKTOBER 1971
(VON ANFANG AN) (UEBER UNIVERSITAET BREMEN U.A.)


001  Universität Bremen: Reform-Universität oder rote
002  Kaderschmiede?. Baut Bremen eine rote Kaderschmiede?
003  Warum wird diese Universität erbittert bekämpft und verschrien,
004  noch ehe sie ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat? Die Abteilung
005  Wissenschaft und Forschung beim Hauptvorstand der Gewerkschaft
006  ÖTV informierte sich an Ort und Stelle. Am 20.September
007  1971 fand ein eingehendes Informationsgespräch zwischen Vertretern
008  der Gewerkschaft ÖTV und dem Senator für das Bildungswesen
009  (Kultusminister) des Landes Bremen statt. Am 21.September
010  1971 folgte ein Meinungsaustausch mit dem Gründungsrektor Thomas
011  von der Vring in der Universität. Ist die Universität
012  Bremen nun eine rote Kaderschmiede?. Diese Hochschule macht
013  die Mehrzahl der unbelehrbaren Ordinarien für die Krise der alten
014  Universität verantwortlich. Sie fordert Wissenschaftsfreiheit
015  für alle Lehrenden und Lernenden, nicht nur für die Professoren.
016  Sie kritisiert die Geringschätzung der beruflichen Ausbildung
017  in der alten Universität. Das bringt der Bremer Universität
018  die Gegnerschaft konservativer Ordinarien ein. Ist sie deshalb
019  schon eine " rote Kaderschmiede "? Das Studium an der Bremer
020  Universität soll berufsbezogen sein. Ein sinnvolles Studium
021  setzt voraus, daß der Student sich mit den Fragen seines
022  späteren Berufes bereits im Studium vertraut macht. Das
023  Lehrprogramm der Universität soll planvoll auf die Fragen des
024  Berufs bezogen sein. Die Kenntnis dieser Fragen hilft dem
025  Studenten selbständig zu lernen. Der Student soll auch die
026  Bedeutung seines Berufes für die Allgemeinheit kennenlernen. Er
027  soll wissen, daß sein Studium den Steuerzahler sehr viel Geld
028  kostet. Daraus erwachsen ihm besondere Verpflichtungen gegenüber
029  der Allgemeinheit. Der Ingenieur beispielsweise muß u. a.
030  daran denken, welche möglichen Umweltschäden neue Techniken mit
031  sich bringen. Die gesellschaftliche Verantwortung des Ingenieurs
032  ist wichtig für das Überleben unserer Gesellschaft überhaupt.
033  An der Bremer Universität sollen nun die überkommenen Schranken
034  zwischen den Einzelwissenschaften im Studium aufgehoben werden.
035  Jeder Beruf baut sich auf den Ergebnissen mehrerer Wissenschaften
036  auf. Das erfordert die Zusammenarbeit von Hochschullehrern aus
037  verschiedenen Fachrichtungen in der Lehre - sicherlich der
038  schwierigste Teil der Studienreform; denn viele Wissenschaften
039  befinden sich in unvernünftiger Rivalität zueinander. Wie soll
040  zum Beispiel der Umweltschutz, ein Projekt von lebenswichtiger
041  Bedeutung, bewältigt werden, wenn nicht Chemiker, Physiker,
042  Biologen, Mathematiker, Juristen, Soziologen, Ökonomen und
043  Mediziner gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeiten? Diese
044  Formen des Forschens und Lehrens müssen bereits im Studium
045  angewandt werden. Mit der überholten Herrschaft der Ordinarien,
046  mit der entwürdigenden Abhängigkeit der Assistenten und
047  akademischen Räte, mit der gefährlichen Unmündigkeit der
048  Studenten, die umso leichter einseitigen Lehren erliegen, ist ein
049  solches Studium nicht durchführbar. Die Universität Bremen
050  will neue Formen partnerschaftlicher Zusammenarbeit verwirklichen.
051  Es soll nur noch zwei Gruppen von Hochschullehrern geben:
052  Assistenzprofessoren, angestellt auf 6 Jahre, und Professoren
053  auf Lebenszeit. Professoren und Assistenzprofessoren haben die
054  gleichen Rechte. Persönliche Abhängigkeit wird es nicht mehr
055  geben. Gleichberechtigung aller Lehrenden, partnerschaftliche
056  Beteiligung der Studenten und der wissenschaftlichen, technischen
057  und Verwaltungs-Mitarbeiter - eine demokratische Verfassung
058  der Universität, Bremen will dies verwirklichen. Ist die
059  Universität deshalb eine rote Kaderschmiede? Drei Schwerpunkte
060  in Lehre und Forschung wird es in Bremen zunächst geben:
061  Ausbildung reformbewußter Lehrer aller Schultypen von der
062  Vorschule bis zum Gymnasium. Ausbildung lebensnaher Juristen
063  und Verwaltungsfachleute. Forschungsvorhaben auf dem Gebiet
064  der Arbeitsmedizin und des Unfallschutzes, der Sicherung der
065  Arbeitsplätze und des technischen Fortschrittes. Erforscht
066  werden soll weiter die Einkommenserzielung und Einkommensverwendung
067  in der Bundesrepublik und die berufsbezogene und
068  gesellschaftspolitisch orientierte Erwachsenenbildung. Diese
069  Forschungsprojekte sind Teil eines Vertrages zwischen der
070  Arbeiterkammer Bremen und der Universität, des ersten Vertrages
071  zwischen einer Vertretung der Arbeitnehmer und einer Universität
072  in der Bundesrepublik. Ist die Universität Bremen nun eine
073  rote Kaderschmiede?. Die Beschwörung roter Gespenster
074  reicht nicht mehr aus, um mündige Bürger zu überzeugen. Die
075  Gewerkschaft ÖTV begrüßt den Versuch an der Universität
076  Bremen, neue Formen des Lehrens und Lernens zu erproben und von
077  vornherein das Entstehen autoritärer oder hierarchischer
078  Strukturen zu vermeiden. Die Gewerkschaft ÖTV ist der
079  Meinung, daß dieses Experiment einer Reform-Universität
080  unter allen Umständen in die Praxis umgesetzt werden muß.
081  Keinesfalls darf es aus parteitaktischen Erwägungen scheitern.
082  Die Gewerkschaft ÖTV bedauert, wenn in diesem Zusammenhang
083  die Universität Bremen zum Objekt unsachlicher und unbegründeter
084  Angriffe gemacht worden ist. Universität Stuttgart:
085  Professor Volkmanns Demokratieverständnis. Daß es vielen
086  Universitäten schwerfällt, sich eine zeitgemäße, demokratische
087  Verfassung zu geben, die allen Mitgliedern die partnerschaftliche
088  Beteiligung an den Entscheidungsprozessen innerhalb der
089  Selbstverwaltung sichert, ist bekannt. Daß selbst mühsam
090  erkämpfte Verbesserungen, mögen sie noch so klein sein, immer
091  wieder in Gefahr sind, von unbelehrbaren Konservativen in Frage
092  gestellt zu werden, beweist wieder einmal folgendes Beispiel: Im
093  Großen Senat der Universität Stuttgart stellte Professor
094  Volkmann, Ordinarius der Mathematik, die rhetorische Frage, ob
095  die Demokratie unbedingt verlange, daß man nur der Optik willen
096  Damen in Organe entsendet, obwohl das Interesse dieser Damen
097  hierfür vermutlich nicht sehr groß sei. Hiergegen hat die
098  Sprecherin der weiblichen Angestellten der Universität, unser
099  Mitglied Kollegin Elisabeth Lunkenheimer, scharf protestiert.
100  Ausgangspunkt war eine Diskussion darüber, ob die Bestimmung der
101  Universitätsgrundordnung, nach der Vertreter des technischen und
102  Verwaltungspersonals Mitglieder der Fakultät sind, auch dann
103  angewandt werden soll, wenn, wie im geisteswissenschaftlichen
104  Bereich, kein technisches, sondern nur Verwaltungspersonal
105  beschäftigt sei. Volkmann wies darauf hin, daß in der ersten
106  Fassung des Entwurfs einer Grundordnung eine Beteiligung des
107  technischen und Verwaltungspersonals überhaupt nicht vorgesehen war
108  und stellte zur Überlegung, ob man nicht zu dieser ersten Fassung
109  zurückkehren sollte. Diese Haltung Volkmanns ist symptomatisch
110  für eine zwar kleiner werdende, aber immer noch einflußreiche
111  Gruppe konservativer Hochschullehrer, die sich bei den
112  Bemühungen um eine demokratische Neugestaltung der Hochschulen
113  als ein Hemmschuh erster Ordnung erwiesen hat. Die Abteilung
114  Wissenschaft und Forschung wird die weitere Entwicklung aufmerksam
115  verfolgen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen einleiten, um die
116  Mitbestimmung der von ihr vertretenen Mitarbeiter sicherzustellen.
117  Volkmann vermutet, wie er erklärte, daß das Interesse der
118  Damen an der Mitgliedschaft in der Fakultät nicht sehr groß sei.
119  Die Reaktion der Betroffenen beweist das Gegenteil. In einem
120  Schreiben an den Personalrat der Universität Stuttgart versuchte
121  Volkmann den Protest der weiblichen Angestellten zu verniedlichen
122  und damit abzuqualifizieren. Mit auf 2 DIN A 4-Seiten
123  aneinandergereihten Bedeutungslosigkeiten, vermischt mit kleinen
124  Boshaftigkeiten, vorgetragen in einem schon fast arrogant
125  anmutenden gönnerhaften Ton, der dieser Sache nicht angemessen
126  ist, versucht Volkmann zu verschleiern, daß er die Gruppe der
127  Mitarbeiter in Technik und Verwaltung auseinanderdividieren will,
128  um weite Teile der Universität " mitbestimmungsfrei " zu halten.
129  Hier ein Abschnitt seines Schreibens, wörtlich zitiert:
130  " Vielleicht ist der Hinweis erlaubt, daß die Bundesrepublik einen
131  relativ kleinen Teil des internationalen Universitätslebens
132  darstellt. Fragen wie die hier erörterte sind überall sonst in
133  der Welt - in Zürich wie in Amsterdam, in
134  Pasadena wie in Moskau, in Dresden wie in
135  Sidney anders geregelt, als es manchmal die 150prozentige
136  deutsche Gründlichkeit, auch bei der sogenannten Demokratisierung
137  gerne wahrhaben möchte. Erlaubt es uns die wirtschaftliche Lage
138  wirklich, in dieser Hinsicht ohne Vergleich mit der übrigen Welt
139  ein provinzielles Sonderdasein zu führen? " Es lohnt sich
140  eigentlich nicht, sich mit dieser unqualifizierten Argumentation
141  des Prof. Volkmann auseinanderzusetzen, wenn er nicht als
142  beauftragter Sprecher der Professorenschaft im Senat der
143  Universität Stuttgart auftreten würde und bisher ernsthafter
144  Widerspruch dieses von ihm vertretenen Mitarbeiterkreises nicht
145  bekannt geworden ist. Wie verlautet, will sich Herr Volkmann
146  bei den anstehenden Wahlen zum Landtag Baden-Württembergs um
147  ein Mandat bewerben. Er muß sich in diesem Zusammenhang die
148  Frage nach seinem Demokratieverständnis gefallen lassen. Eine
149  befriedigende Antwort dürfte nicht nur für die Beschäftigten der
150  Universität Stuttgart interessant sein. Kleine
151  Tarifkommission der Abteilung Wissenschaft und Forschung tagte.
152  Die Kleine Tarifkommission der Abteilung Wissenschaft und
153  Forschung tagte am 27.und 28.September 1971 in Stuttgart.
154  Sie beschäftigte sich eingehend mit tarifpolitischen Problemen an
155  Hochschulen und hochschulfreien Forschungseinrichtungen. Dem
156  Beschluß des Abteilungsvorstandes vom 26./27.August
157  1971 entsprechend erarbeitete die Kleine Tarifkommission Vorlagen
158  für den Arbeitskreis Tarif und Besoldung der 2.
159  Berufspolitischen Arbeitstagung der Abteilung Wissenschaft und
160  Forschung, die vom 20.bis 27.Oktober 1971 in Mosbach
161  stattfindet. In diesem Arbeitskreis wird es drei Arbeitsgruppen
162  geben: AG Eigene Anlage zum BAT, MTL/MTB/
163  MTG für den Bereich Wissenschaft und Forschung Mantel
164  BAT, MTL/MTB/MTG Laufende
165  Tarifverhandlungen Bibliotheken, Dokumentation, Archive,
166  EDV Technik und Spezialberufe Verwaltung
167  (Schreibkräfte, Hausmeister u. a.). Die Kleine
168  Tarifkommission hat das Augenmerk darauf gerichtet, daß die
169  Mitarbeiter in den Hochschulen und hochschulfreien
170  Forschungseinrichtungen nach den gleichen Kriterien behandelt
171  werden, daß Nachteile der Angestellten mit Teilzeitverträgen
172  beseitigt werden und Berufsgruppen an wissenschaftlichen
173  Forschungseinrichtungen, die bisher in den derzeit geltenden
174  Tarifverträgen nicht bzw. nicht genügend berücksichtig sind,
175  bei künftigen Verhandlungen erfaßt werden. Die Kleine
176  Tarifkommission erarbeitete umfangreiche Änderungsvorschläge für
177  den BAT-Mantel. Nachrichten aus der Abteilung..
178  Karlsruhe. Am 25.August 1971 informierten sich die
179  Kollegen Jürgen H. Braeuner (Abt. Wissenschaft und
180  Forschung beim Hauptvorstand) sowie Hans Pischack (BV Baden
181  -Württemberg) anläßlich eines Besuches im
182  Kernforschungszentrum Karlsruhe über die Situation der
183  Mitarbeiter dieser Einrichtung. Eine Diskussion mit Betriebsrat
184  und Vertrauensleuten ergab wichtige Anregungen für die künftige
185  Organisationsarbeit im Bereich der Kernforschung. Stuttgart
186  Am 26.und 27.August 1971 tagte der Vorstand der
187  Abteilung Wissenschaft und Forschung in Stuttgart. Gegenstand
188  der Beratungen waren organisatorische Fragen sowie die
189  Vorbereitung der berufspolitischen Arbeitstagung in Mosbach vom 20.
190  bis 27.Oktober 1971. Es wurde folgender Arbeitsplan für
191  diese Tagung beschlossen: Arbeitskreise Mitbestimmung
192  und Hochschulgesetzgebung Tarifrecht und
193  Besoldungsrecht Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
194  Referat " Hochschulplanung und Hochschulfinanzierung " mit einem
195  Referenten des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft.
196  Referat: " Die Neuordnung des Personalvertretungsrechts "
197  Abschluß: Plenumsdiskussion der Arbeitskreisergebnisse.
198  Nordrhein-Westfalen. Vom 30.August bis 8.
199  September 1971 fand eine Informationsreise durch Nordrhein-
200  Westfalen statt, an der die Kollegen Jürgen H. Braeuner,
201  Hanna Punessen (BV Nordrhein-Westfalen 1, Düsseldorf),
202  Peter Blechschmidt (BV Nordrhein-Westfalen 2, Bochum),
203  die sachbearbeitenden Sekretäre der jeweiligen Kreisverwaltung
204  und die Hauptvertrauensleute bzw. Personalratsvorsitzenden der
205  jeweiligen Hoschschule teilnahmen. Bonn. Am 30.August
206  1971 fand ein Gespräch mit dem Kanzler der Rheinischen-
207  Friedrich-Wilhelms-Universität statt. In einer
208  anschließenden Vertrauensleutebesprechung wurde über die künftige
209  Organisationsarbeit in der Universität Bonn und den
210  hochschulfreien Forschungsinstituten im Bereich der
211  Kreisverwaltung beraten und organisationspolitische Beschlüsse
212  gefaßt. Köln. Eine Vertrauensleutekonferenz am 31.
213  August 1971 ergab, daß die Organisationsarbeit im Bereich der
214  Universität jetzt aktiviert werden soll. Es wird ein
215  Abteilungsvorstand gewählt werden, der geeignete Maßnahmen
216  einleitet. Düren-Jülich. Am 1.September 1971
217  fand eine eingehende Diskussion mit Vertrauensleuten der
218  Kernforschungsanlage Jülich statt. Es wurde der
219  Gesellschaftervertrag für die KFA sowie die Leitlinien des
220  Bundesministers für Bildung und Wissenschaft für Grundsatz
221  fragen, Strukturfragen und Organisationsfragen in
222  rechtlich selbständigen - Forschungseinrichtungen kritisch
223  diskutiert. Düsseldorf. Am 2.September 1971
224  informierte der Ltd. Regierungsdirektor Ueding sowie die
225  Personalsachbearbeiter die Vertreter der Gewerkschaft ÖTV sehr
226  eingehend über die personellen Probleme in der Universität, die
227  sich aus der Unzulänglichkeit der Tätigkeitsmerkmale des BAT
228  und MTL ergeben. Im Anschluß an dieses Gespräch fand eine
229  Besprechung mit den Vertrauensleuten der Universität über die
230  künftige Organisationsarbeit statt. Essen. Am 3.
231  September 1971 informierten sich die ÖTV-Vertreter in einem
232  Gespräch mit Sachbearbeitern des Hochschulplanungsamtes über den
233  Stand der Planungen für die Gesamthochschule. Es wurden
234  weitergehende Kontakte vereinbart. Dortmund. In der
235  Universität Dortmund fand am 6.September 1971 ein sehr
236  eingehendes Informationsgespräch mit dem Rektor Prof. Dr.
237  Martin Schmeisser und dem Verwaltungsdirektor statt. Erörtert
238  wurden die Schwierigkeiten, die sich im Zusammenhang mit der
239  Errichtung der Hochschule ergeben haben. Eingehend wurde auch die
240  personelle Situation diskutiert. In der anschließenden
241  Mitgliederversammlung besprachen die Teilnehmer eine große Anzahl
242  tariflicher und organisatorischer Probleme. Bielefeld. Am
243  7.September 1971 fand ein Gespräch mit der Leitung der
244  Universität, vertreten durch Verwaltungsdirektor Kleineberg und
245  Reg.-Rat Huvendick, über Personalprobleme und
246  Strukturprobleme der Universität statt. Dabei kam zum Ausdruck,
247  daß BAT und MTL für den Bereich der Hochschulen nicht
248  mehr ausreichen, da durch die expansive Entwicklung im
249  Hochschulbereich eine Reihe von Tätigkeiten entstanden sind, die
250  nicht in die zur Zeit bestehenden Tätigkeitskataloge einzuordnen
251  sind. Ein gleiches Ergebnis brachte auch das anschließende
252  Gespräch mit dem Ltd. Bibliotheksdirektor Dr. Harro Heim
253  und dem stellv. Bibliotheksdirektor Adams über den speziellen
254  Bereich der Bibliotheken. Es wurden weitergehende Kontakte
255  vereinbart. Am späten Nachmittag fand eine Sitzung mit
256  Vertrauensleuten und ÖTV-Personalratsmitgliedern der
257  Universität, der Pädagogischen Hochschule und der
258  Fachhochschule statt, auf der die künftige Entwicklung im
259  Bielefelder Bereich engagiert diskutiert wurde. Münster.
260  Am 8.September 1971 fand die NRW-Informations-
261  Rundreise ihren Abschluß mit einem Besuch der Westfälischen
262  Wilhelms-Universität in Münster. Auch die Gespräche mit
263  Regierungsdirektor Roland und Verwaltungsdirektor Reiffig über
264  Personalangelegenheiten und Strukturangelegenheiten der
265  Universität ergaben eine weitgehende Übereinstimmung mit den
266  Vorstellungen der ÖTV hinsichtlich der erforderlichen
267  Maßnahmen. In der am gleichen Tage stattfindenden
268  Mitgliederversammlung wurde noch einmal die personelle Situation
269  diskutiert und Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Bremen
270  Bei einem zweitägigen Besuch in Bremen vom 20.bis 21.
271  September 1971 führte die Abteilung Wissenschaft und Forschung u.a.
272  Gespräche mit dem Senator für das Bildungswesen,
273  Moritz Thape, und mit dem Gründungsrektor der Universität
274  Bremen, Thomas von der Vring. Mit dem Senator für das
275  Bildungswesen wurden Fragen der Hochschulpolitik unter dem
276  Gesichtspunkt der Entwicklung einer integrierten Gesamthochschule
277  und der sich daraus ergebenden personalpolitischen Konsequenzen
278  erörtert. Dabei ging es insbesondere um Probleme, die in diesem
279  Zusammenhang für die bestehenden Fachhochschulen entstehen. Die
280  Gesprächspartner waren sich darüber einig, daß im Zuge der
281  Errichtung der Gesamthochschule nach Maßgabe der
282  bundesrechtlichen Möglichkeiten eine soziale oder statusmäßige
283  Gleichstellung aller in der Hochschule Tätigen erreicht werden
284  muß. Grundsätzliche Zustimmung des Senators für das
285  Bildungswesen fand die Forderung der Gewerkschaft ÖTV, daß
286  in den Organen einer Hochschule ausnahmslos alle Angehörigen der
287  Hochschule mitbestimmend zu beteiligen sind.

Zum Anfang dieser Seite