Quelle Nummer 329

Rubrik 03 : PHILOSOPHIE   Unterrubrik 03.00 : PHILOSOPHIE

METHODOLOGIE
WOLFGANG ROED
DESCARTES' ERSTE PHILOSOPHIE
VERSUCH EINER ANALYSE MIT BESONDERER BERUECKSICHTI-
GUNG DER CARTESIANISCHEN METHODOLOGIE
KANTSTUDIEN ERGAENZUNGSHEFTE 103
BOUVIER VERLAG HERBERT GRUNDMANN, BONN 1971, S.112-


001  Die denkende Substanz. Die notwendige
002  Verknüpfung von Ich und Bewußtsein. In der die Natur der
003  Erfahrung ausmachenden Fundamentalrelation, die der Satz " Ich
004  denke, also bin ich " ausdrückt, sind die Momente
005  " Bewußtsein " (cogitatio) und " Gegenstand " verknüpft.
006  Diese Momente lassen sich durch Resolution isolieren, was
007  insbesondere hinsichtlich des Moments des Selbstbewußtseins
008  wichtig ist, das nach Descartes, wie oben bereits im Zusammenhang
009  mit der Erörterung der in den Regulae enthaltenen
010  Ansätze einer Ersten Philosophie erwähnt, gegenüber dem
011  gegenständlichen Moment der Erfahrung den Primat zu beanspruchen
012  hat. Wie jedoch allgemein in der Resolution der notwendige
013  Zusammenhang der " Naturen " nicht negiert werden darf, so
014  bedeutet auch die Isolation des " Ich denke " nicht die Negation
015  der notwendigen Verknüpfung von Bewußtsein und Gegenstand. Von
016  ihr wird lediglich vorübergehend abgesehen, wenn die Existenz des
017  Bewußtseins als erstes Prinzip der Erfahrung bezeichnet wird.
018  " Existenz des Bewußtseins ", " Existenz des denkenden Subjekts "
019  und " Existenz der denkenden Substanz " sind hierbei für
020  Descartes gleichbedeutend. Insbesondere schien ihm der später so
021  oft als Grundfehler der Cartesianischen Erkenntnistheorie
022  kritisierte Übergang von " Ich " denke " zu " Ich bin ein
023  denkendes Ding " gänzlich unproblematisch zu sein. Der Grund
024  hierfür ist in seiner Annahme zu erblicken, daß nicht nur
025  zwischen " Bewußtsein " und " Gegenstand ", sondern ebenso
026  auch zwischen " Bewußtsein " und " denkender Substanz " eine
027  notwendige Verknüpfung besteht. Unter Descartes'
028  Voraussetzungen ist der Übergang von der Existenz des Denkens
029  zur Existenz eines denkenden Subjekts deshalb legitim, weil "
030  Denken " sowohl als Attribut der denkenden Substanz, als auch
031  als Synonym für " res cogitans " aufgefaßt, eine " wahre Idee
032  " ist, andernfalls aber eine " Chimäre ", so wie "
033  Ausdehnung " entweder als Attribut der res extensa oder als
034  Synonym für " ausgedehnte Substanz " aufgefaßt werden muß, um
035  eine " wahre Idee " zu bezeichnen. Und so wie die natura
036  corporea als reale Ausdehnung aufzufassen sein soll, so die natura
037  intellectualis als reales Bewußtsein oder als denkende Substanz. "
038  Denken " und " denkendes Subjekt " dürfen hierbei nicht als
039  Abstraktionsbegriffe gedacht werden, wie ganz allgemein die
040  Analyse weder von abstrakten Begriffen ausgehen, noch solche
041  Begriffe zum Resultat haben kann. Demgemäß lehnte es Descartes
042  ab, der Analyse der körperlichen Natur den Gattungsbegriff "
043  Körper " zugrunde zu legen, da er konfuser sei als die Idee
044  eines bestimmten materiellen Dinges, und analog wies er den als "
045  vernünftiges Lebewesen " bestimmten Begriff des Menschen zurück.
046  In gleicher Weise faßte er auch " cogitatio " nicht als
047  Abstraktum, sondern als einfache Natur auf, die durch Intuition,
048  nicht durch Abstraktion erfaßt wird. Die gemäß dem Satz "
049  Ich denke, also bin ich " verknüpften " Naturen " werden in
050  der Liste der " naturae simplices " in Reg. 12 teils explizit,
051  teils implizit erwähnt, da dort neben " Existenz " auch "
052  Erkennen " und " Zweifeln " angeführt sind, und man die beiden
053  letzteren, wie es in den Meditationen geschieht, als
054  Fälle von Cogitationes auffasssen kann. Legt man für das erste
055  Prinzip die Formulierung " Ich zweifle, also bin ich " zugrunde,
056  dann braucht man nur ausdrücklich in Reg. 12 angeführte "
057  einfache Naturen " zu berücksichtigen. Anders als Kant
058  behauptete Descartes, indem er " ego sum, ego existo " sagte,
059  nicht die Existenz eines bloßen (Formel) ohne inhaltliche Bestimmungen,
060  sondern die Existenz der " natura intellectualis " bzw. einer
061  Substanz, deren Wesensattribut die Intellektualität ist. Wie
062  schon in bezug auf das Verhältnis der Ideen " materielles Ding
063  " und " Ausdehnung " festgestellt, kann auch im Fall des
064  denkenden Dings die Substanz nicht klar und deutlich gedacht werden,
065  wenn sie nicht als durch ihr Wesensattribut, das Bewußtsein
066  (cogitatio, pens‚e), bestimmt gedacht wird. Umgekehrt kann "
067  Bewußtsein " bzw. " Denken " ebensowenig wie "
068  Ausdehnung " als selbständige Entität begriffen werden: Nur
069  als Attribut der denkenden Substanz begriffen, ist " cogitatio
070  " eine klare und deutliche Idee. Daß das Bewußtsein das Wesen
071  des Subjekts ausmacht, beweist Descartes, indem er zeigt, daß
072  die Verknüpfung von " Ich " und " Denken " auch durch den
073  radikalen Zweifel nicht aufgehoben werden kann, also prinzipiell
074  unaufhebbar und mithin eine notwendige Verknüpfung ist. Während
075  die Beziehung zwischen dem Ich und allen Bestimmungen, durch die
076  das Subjekt als Teil der materiellen Wirklichkeit, d. i.
077  als empirische Person, charakterisiert wird, im methodischen
078  Zweifel aufgehoben gedacht werden kann, erweist sich die
079  Bestimmung des Bewußtseins als unabtrennbar von der Idee des
080  Ichs: " Das Denken (...) allein kann von mir nicht getrennt
081  werden ". Über dieses Ergebnis kann in Med. 2 nicht
082  hinausgegangen werden, da Descartes gemäß der Forderung, nur so
083  viel und nur so Einfaches auf einmal geistig erfassen zu wollen,
084  als distinkt begriffen werden kann, nur notwendig wahre Einsichten
085  über das Verhältnis von Ich und Körper berücksichtigt. Wohl
086  aber ist es, da " Denken " als einfache Natur keiner weiteren
087  Resolution zugänglich ist, statthaft, weitere Klärungen durch
088  Enumeration der Bewußtseinsweisen anzustreben. Als Modi
089  cogitandi ergeben sich bekanntlich: Zweifeln, Einsehen,
090  Urteilen, Wollen, Imaginieren, Empfinden. Demgemäß läßt
091  sich " denkendes Ding " näher bestimmen als " ein Ding, das
092  zweifelt, einsieht, bejaht, verneint, will, nicht will und das
093  auch Einbildung und Empfindung hat ". In Med. 3 werden die
094  Bewußtseinsweisen in die bekannten drei Klassen der Ideen,
095  Urteile und voluntativ-affektiven Bewußtseinsphänomene
096  zusammengefaßt, wobei Descartes nicht etwa einen Beitrag zur
097  deskriptiven Psychologie leisten wollte - deshalb ist auch auf
098  diesen Punkt hier nicht genauer einzugehen -, sondern die unter
099  psychologischen Gesichtspunkten getroffene Einteilung auf
100  Fragestellungen der Ersten Philosophie bezog. Namentlich
101  bezweckte er mit der angedeuteten Einteilung die Aussonderung jener "
102  cogitationes ", in bezug auf die die Unterscheidung von Wahr
103  und Falsch sinnvoll möglich ist. Diese Feststellung wiederum ist
104  für Descartes' Irrtumstheorie relevant. Indem er außerdem die
105  Ideen in eingeborene, durch äußeren Reiz hervorgerufene (ideae
106  adventitiae) und willkürlich gebildete (ideae factitiae)
107  einteilte, bereitete er den Gottesbeweis der Med. 3 vor. Auf
108  die Gottesbeweise soll im nächsten, auf die Problematik von
109  Wahrheit und Irrtum im übernächsten Kapitel eingegangen werden:
110  Beide Themenkreise sind innerhalb der Ersten Philosophie
111  wesentlich; ihre Vorbereitung mit den Mitteln der deskriptiven
112  Psychologie ist innerhalb der Ersten Metaphysik dagegen nur
113  insofern von Belang, als sie den Boden, auf dem der systematische
114  Aufbau erfolgen soll, freilegt. Die Erkenntnis der
115  intellektuellen Natur im Verhältnis zur Erkenntnis der
116  körperlichen Natur.. Der Nachweis, daß die Ausdehnung das
117  Wesensattribut materieller Körper ist, verläuft parallel zum
118  Nachweis, daß das Wesen des Subjekts ausschließlich im Denken
119  besteht: In beiden Fällen erfolgt die Dekomposition der
120  Ausgangserfahrung durch den methodischen Zweifel; in beiden
121  Fällen ergibt sich die Unaufhebbarkeit des Zusammenhangs von
122  Substanz und Wesensattribut. Aber während die Aussagen über
123  die körperliche Natur, zu denen Descartes auf Grund seiner
124  analytischen Betrachtungen gelangt, reine Wesensaussagen, d.h.
125  Aussagen sind, die keine Behauptungen über die Existenz
126  von Dingen enthalten, führt die Resolution der Erfahrung zur
127  Aufstellung eines Existentialsatzes, der die Grundlage für die
128  Formulierung weiterer existentieller Prinzipien bildet. Wie bei
129  der Bestimmung des Wesensattributs der denkenden Substanz tritt
130  die subtraktive Natur des methodischen Zweifels als Instrument der
131  Dekomposition deutlich zutage, wenn Descartes im Zusammenhang mit
132  der Analyse des Materiebegriffs - in Med. 2 durch die Idee
133  eines Wachsstückchens repräsentiert - fordert: " Entfernen
134  wir alles, was nicht zu dem Wachse gehört, und sehen wir zu, was
135  übrig bleibt ". Die durch dieses subtraktive Verfahren bewirkte
136  Elimination aller Bestimmungen, deren Verbindung mit dem Begriff
137  des materiellen Dings nicht notwendig ist, führt zum Resultat,
138  daß das Wesensattribut physikalischer Körper die Ausdehnung sei
139  und daß keine anderen als quanitative Begriffe geeignet sind, das
140  Wesen des Körpers zu erfassen. Trotz diesem
141  Methodenparallelismus bestehen zwischen der Erkenntnis des Wesens
142  des Ichs und der Erkenntnis des Wesens materieller Dinge
143  unübersehbare Unterschiede: Während die Ausdehnung als Wesen
144  des physikalischen Körpers erkannt werden kann, ohne daß man
145  wissen müßte, ob den Ideen ausgedehnter Dinge etwas
146  denkunabhängig Reales entspricht, setzt die Beantwortung der
147  Frage, was das denkende Ding sei, die Beantwortung der
148  Frage voraus, ob es existiert. Die fundamentalen Sätze
149  der Ersten Philosophie sind nämlich Existentialsätze, wie z.B.
150  daß es gegenständliche Erscheinungen gibt, daß es
151  ein denkendes Subjekt gibt, daß Gott existiert. Die
152  fundamentalen Sätze der Physik sind dagegen Aussagen über das "
153  Wesen " materieller Dinge, unabhängig von der Frage, ob sie
154  existieren. Da in der Cartesianischen Physik aber stets
155  vorausgesetzt wird, daß ausgedehnte Dinge existieren, kann die
156  Richtigkeit dieser Voraussetzung nicht innerhalb der Physik,
157  sondern nur innerhalb der Ersten Philosophie erwiesen werden:
158  Die Cartesianische Physik hängt von der Ersten Philosophie ab.
159  Ein weiterer, oben bereits erwähnter Unterschied zwischen
160  Aussagen über die körperliche Natur und Aussagen über die
161  intellektuelle Natur besteht darin, daß die ersteren Anschauung
162  voraussetzen, die letzteren dagegen nicht. Die Unanschaulichkeit
163  der Idee der natura intellectualis ergibt sich ohne weiteres aus
164  Descartes' Definition der Anschauung. Das hatte Gassend
165  übersehen, als er darauf insistierte, daß es eine anschauliche
166  Idee des Geistes gebe. Infolge der Unanschaulichkeit der Idee
167  der res cogitans kann diese auch nicht " Ding " in derselben
168  Weise wie materielle Dinge sein. " Ding ", vom denkenden
169  Subjekt ausgesagt, ist ein bloßer Verlegenheitsausdruck, der ein
170  substantielles Etwas bezeichnen, nicht aber eine Kategorie der
171  räumlich ausgedehnten Wirklichkeit auf das Subjekt übertragen
172  soll, wie immer wieder gegen Descartes vorgebracht worden ist.
173  Erkenntnis der intellektuellen Natur und Erkenntnis der
174  körperlichen Natur sind aber vor allem darum innerhalb der Ersten
175  Philosophie nicht von gleichem Rang, weil die natura
176  intellectualis notwendige Bedingung der Perzeption der Ausdehnung
177  ist, die im Zusammenhang mit dem Beispiel vom Wachsstückchen als
178  Einsicht des reinen Intellekts (solius mentis inspectio) erwiesen
179  wird. Hieraus schloß Descartes, daß der Selbsterkenntnis zwar
180  nicht genetisch, wohl aber systematisch der Primat gegenüber der
181  Erkenntnis materieller Dinge zukomme. Die Cartesianische
182  Metaphysik ist in diesem Sinne spiritualistisch. Die
183  Junktion der Gottesbeweise in der Ersten Philosophie..
184  Das Verhältnis von endlichem und unendlichem Sein.. Die
185  Resolution der Erfahrung läßt sich über das erreichte Resultat
186  hinaus fortsetzen, und zwar sowohl ausgehend von der Wirklichkeit
187  des Subjekts, als auch ausgehend von der Wirklichkeit
188  gegenständlicher Erscheinungen, namentlich solcher von
189  ausgedehnten Dingen. a.Die intellektuelle Natur des denkenden
190  Subjekts ist die Natur eines endlichen " Dings ", dem
191  gegenständliche Erscheinungen gegenwärtig sind. Von diesen steht
192  zwar fest, daß sie wenigstens partiell vom Subjekt abhängen,
193  ohne daß jedoch auf Grund der bisher erreichten Ergebnisse erkannt
194  werden könnte, ob sie auch von denkunabhängigen Dingen abhängig
195  wären. Da die Tatsache, daß gewisse Vorstellungsinhalte nicht
196  willkürlich modifizierbar sind, als Indiz für das Vorhandensein
197  einer Bedingtheit derselben a parte rei gelten kenn, dieses Indiz
198  jedoch nicht ausreicht, um die Existenz denkunabhängiger
199  materieller oder idealer Sachverhalte zu beweisen, suchte
200  Descartes die Endlichkeit des Ichs auf andere Weise darzutun:
201  Die Endlichkeit des denkenden Subjekts zeigt sich seiner Ansicht
202  nach klar im Zweifeln und Begehren, da nur zweifeln kann, wer die
203  Wahrheit nicht besitzt, und nur begehren, wem etwas mangelt. Ist
204  das Ich als endliches Seiendes erkannt, dann läßt sich die Idee
205  des Unendlichen durch Resolution der Idee des Ichs gewinnen, in
206  der sie als Moment enthalten ist. Descartes geht nämlich davon
207  aus, " daß (...) der Begriff des Unendlichen dem des Endlichen
208  (...) in gewisser Weise vorhergeht ". Wenn also ein Ding als
209  endlich gedacht wird, dann muß auch die Idee des Unendlichen
210  wenigstens implizit gedacht gewesen sein. Es genügt daher, von
211  den einschränkenden Bestimmungen der natura intellectualis, sofern
212  sie die intellektuelle Natur eines endlichen Wesens ist, abzusehen,
213  um zur Idee einer unendlichen solchen Natur, d. h. zur
214  Natur Gottes, zu gelangen. Der Zusammenhang zwischen dem mit
215  Hilfe des methodischen Zweifels gewonnenen ersten Prinzip, der
216  Bestimmung des Wesens des Subjekts und der Perzeption der Idee
217  der unendlichen Natur Gottes, mit deren Hilfe Descartes die
218  Existenz des absolut vollkommenen Wesens zu beweisen suchte, ist
219  deutlich: Es ist der durch die Analyse der Erfahrung gebahnte
220  Weg. Erfahrung von beliebigen Gegenständen, so läßt sich
221  sagen, enthält unter anderem als Moment die eventuell zunächst
222  konfuse Idee des Unendlichen; sie explizit zu machen, ist
223  Aufgabe der Ersten Philosophie. Die Idee des Unendlichen bzw.
224  Gottes muß näherhin als " Bedingung der Möglichkeit
225  " gelten, eine Idee des endlichen denkenden Dings zu bilden. Wenn
226  aber, wie bereits als erwiesen gilt, die Existenz der denkenden
227  Substanz unbezweifelbar gewiß ist, dann ist auch die Existenz
228  Gottes als des einzigen unendlichen Wesens gewiß: Das denkende
229  Subjekt könnte nicht existieren, wenn das unendliche Wesen nicht
230  existierte. Die Identifikation von ratio cognoscendi und ratio
231  essendi tritt in dieser Argumentation besonders deutlich zutage.b.
232  as hier für die Erkenntnis des denkenden Subjekts bzw.
233  für die intellektuelle Natur Festgestellte gilt für die
234  Erkenntnis endlicher Dinge im allgemeinen, d. h. auch die
235  Erkenntnis vom Subjekt gedachter endlicher Objekte, abgesehen von
236  der Frage, ob sie denkunabhängig real sind oder nicht, bedarf der
237  Idee des Unendlichen als Bedingung ihrer Möglichkeit. Wiederum
238  wird vorausgesetzt, daß " endlich " eine Privation anzeigt,
239  wogegen " unendlich ", unbeschadet der sprachlichen Form, nicht
240  durch Negation von " endlich " gebildet sein, sondern eine
241  selbständige positive Idee ausdrücken soll. Etwas Wirkliches
242  (" un e5tre ") ohne inhaltliche Bestimmungen denken, heißt
243  daher nach Descartes, die unendliche Wirklichkeit denken, gemäß
244  der berühmten, hier in etwas freierer Übersetzung wiedergegebenen
245  Äußerung: " Indem ich das Sein, d. h. das, was ist,
246  begreife, ohne daran zu denken, ob es endlich oder unendlich ist,
247  begreife ich das unendliche Sein; um aber ein endliches Sein
248  begreifen zu können, muß ich jenen allgemeinen Begriff des Seins
249  einschränken, der folglich der primäre ist ".

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