Quelle Nummer 248
Rubrik 13 : GESCHICHTE Unterrubrik 13.02 : HISTORISCHE
MUENZKUNDE
ADOLF KARGEL
MUENZEN ERZAEHLEN
TAUSEND JAHRE DEUTSCH-SLAWISCHE VERFLECHTUNGEN IN
DER NUMISMATIK
VERLAG ERNST UND WERNER GIESEKING, BIELEFELD 1971,
S. 83-
001 Böhmen. Ähnlich wie in Polen und Rußland war auch
002 in Böhmen und Mähren der Denar das erste nachweisbare
003 Zahlungsmittel in Münzform. Jedoch strömten - anders als in
004 jenen Ländern - die bayerischen, fränkischen und sächsischen
005 Münzen in der Frühzeit eigener Münzprägungen nicht mehr bloß
006 als Rohstoff in den Raum zwischen Böhmerwald und Karpaten.
007 Böhmen verfügte nämlich über eigene reiche Silbervorkommen.
008 Der Araber Ibrahim Ibn Jakub, der als Mitglied einer
009 Gesandtschaft seines Kalifen zu Kaiser Otto 1.reiste, wobei
010 er 965/66 auch Prag einen Besuch abstattete, berichtet, daß
011 man dort für den Denar soviel Weizen bekam, daß er einen
012 Menschen einen Monat lang ernähren konnte. Gerste konnte man
013 für das gleiche Geld in einer Menge kaufen, die einem Reiter gar
014 für vierzig Tage genügte, um sein Pferd zu füttern. Für
015 einen Denar konnte man zehn Hühner kaufen. Wann die älteste
016 böhmische Münze geprägt wurde, ist bis heute nicht einwandfrei
017 geklärt. Tschechische Forscher nehmen an, daß es ein Denar des
018 Herzogs Boleslaw 1.(um 955) war. Die Denarwährung
019 basierte in der Mitte des 11.Jahrhunderts auf dem
020 karolingischen Pfund im Gewicht von etwa 408 Gramm, das damals
021 die allgemein gebräuchliche europäische Währungseinheit war.
022 Dieses karolingische Denarpfund (auch Denar-Talent genannt)
023 wurde in 20 Solidi oder Denare geteilt, wobei ein Solidus im
024 Werte von 12 Denaren eine bloße Rechnungseinheit bildete. Die
025 ersten böhmischen Denare glichen den fränkischen Münzen. Die
026 Tschechen nannten den Denar " peniz ", was Pfennig bedeutet
027 (Mehrzahl: penize). So heißt auch das Geld schlechthin. Wir
028 erleben hier den gleichen Vorgang wie in Polen, wo auch der Name
029 des Pfennigs für die Bezeichnung des Geldes schlechthin
030 übernommen wurde. Zwei Münzarten, die in Böhmen das Licht
031 der Welt erblickten, war es beschieden, gewissermaßen
032 Weltgeltung zu erlangen. Die erste dieser Münzen war der
033 sogenannte Prager Groschen. Der Prager Groschen. Für
034 den kleinen Geldverkehr waren die Denare oder Pfennige eine
035 brauchbare Münze: fast 4 Jahrhunderte lang kam man mit ihnen aus,
036 obwohl sie zuletzt als Brakteaten (Blechmünzen) fast
037 papierdünn waren und daher leicht zerbrachen. Schwieriger war es
038 schon, den " Kaufschilling " zu bezahlen, wenn man einen
039 größeren Kauf tätigte - etwa ein Haus oder einen Acker erwarb.
040 In einem solchen Fall mußte man die Pfennige schon schock
041 weise und pfundweise zur Hand haben. Nach den sogenannten
042 Wiener Tabellen kostete - um ein Beispiel zu nennen - ein Mut
043 Weizen zu Anfang des 14.Jahrhunderts zwei Schock (120)
044 Pfennige, was dem Gewicht eines halben Pfundes entsprach. Je
045 mehr der Handel - vor allem der Fernhandel - sich entwickelte,
046 desto stärker wurde das Bedürfnis, eine Münze zur Hand zu
047 haben, die einen größeren Wert darstellte. Zwar hatte man für
048 den Bedarf an großen Beträgen die Zahlung in Silberbarren
049 eingeführt, die man sich zuwog und daher auch bei der Zahlung
050 geringer Summen benutzte, weil man das Barrengeld beliebig
051 unterteilen konnte. Der Verkehr mit den ungefügen
052 Silbergußstücken privater Herkunft war jedoch zu umständlich,
053 um als befriedigende Lösung angesehen zu werden. So war denn die
054 Zeit für eine größere Münzeinheit reif geworden. König
055 Ludwig 9.von Frankreich wagte als erster die Münzreform.
056 1266 ließ er in den Münzstätte Tours eine Münze im Werte von
057 12 Deniers prägen, die Grossus turonus (Gros tournois) genannt
058 wurde. (Grosses = dick.) Die Turnose kam als Handelsmünze in
059 die Nachbarländer und wurde im 14.Jahrhundert - zunächst
060 unter Beibehaltung des Münzbildes - nachgeahmt. Als gegen
061 Ende des 13.Jahrhunderts bei Kuttenberg in Böhmen überaus
062 reiche Silbererzlager entdeckt wurden, entschloß sich König
063 Wenzel 2.(1278-1305), in Anlehnung an die französische
064 Turnose, das Münzwesen seines Landes neu zu ordnen. Die
065 Denarwährung sollte aufgehoben und eine größere Silbermünze
066 eingeführt werden, deren Nennwert ihrem Metallwert entsprach.
067 Die neuen Münzen sollten Grossi Pragense (Prager Groschen)
068 heißen. Durch die Schaffung der Dickmünze sollte gleichzeitig
069 der Umlauf des Barrensilbers unterbunden und damit dem freien
070 Edelmetallhandel ein Ende bereitet werden. Das Silbermonopol des
071 Königs war geschaffen. Die neuen Silbererzgruben waren so
072 ergiebig, daß man den König Wenzel mit dem griechischen König
073 Krösus und dem biblischen König Salomo verglich. Der Prager
074 Groschen war eine der ersten Münzen, die in einem neuen, dem
075 " gotischen Stil " erschienen. Er war formschön ausgeführt, trug
076 auf der Vorderseite die böhmische Königskrone und in zwei
077 Kreisen die Aufschrift: WENCESLAUS SECUNDUS und
078 DEI GRATIA REX BOEMIE. Die Rückseite zeigte den
079 doppelschwänzigen Löwen (das persönliche Wappen des Königs)
080 mit der Umschrift GROSSI PRAGENSES. Von der neuen
081 Münze gingen 64 Stück auf die feine (Gewichts-) Mark.
082 Ein Stück wog 3,9 Gramm. Der Prager Groschen, der
083 ursprünglich wohl in der Prager Münzstätte, später aber auch
084 in anderen Münzprägeanstalten unter dieser Bezeichnung geprägt
085 worden war, wurde schließlich nur noch in Kuttenberg hergestellt
086 - am Ort, wo das Silber gewonnen wurde. Die Münzstätten in
087 Prag, Brüx, Iglau, Olmütz, Troppau, Glatz, Deutsch-
088 Gabel, Eger, Hohenmaut, Saaz, Brünn, Budweis, Klattau,
089 Kaaden, Pilsen, Deutsch-Brod und Leitmeritz wurden
090 veranlaßt, ihre Einrichtungen nach Kuttenberg zu schaffen. Nur
091 noch hier durften die Münzenschmieden unter der Firma der
092 Kuttenberger Münzstätte weiter arbeiten. Am Münzbild des
093 Prager Groschens änderte sich im Laufe der Zeit nichts - nur
094 daß in der Umschrift jeweils der Herrschername ausgewechselt wurde.
095 Erst unter König Ferdinand 1.(1547) wurde der letzte
096 Prager Groschen geprägt. Diese Münze zeigt im Gegensatz zu
097 den bisherigen das Bild des Löwen auf der Rückseite in einem
098 Viereck. Der Prager Groschen war mit seinem Gewicht und hohen
099 Feingehalt (950-1000) eine der wertvollsten Silbermünzen
100 ihrer Zeit und daher überall begehrt. Deshalb mußte er in
101 großen Massen geprägt werden. Wurden - zum Beispiel - in
102 der Freiberger Münzstätte um 1353 jährlich ungefähr 550 Kilo
103 Silber verprägt, so betrug der jährliche Silberertrag in
104 Kuttenberg unter König Wenzel 2.fast das Zwölfache,
105 nämlich etwa 6800 kg, was einer Menge von etwa 1770000 Prager
106 Groschen entsprach. Die Verarbeitung dieser Metallmenge stellte
107 an die damalige Zeit beträchtliche Anforderungen. Es heißt,
108 daß italienische Fachleute dem König bei der Lösung dieses
109 Problems geholfen haben sollen. Der Prager Groschen wurde in 12
110 kleine Denare (Parvi) geteilt. Er trägt genau wie der
111 Groschen die Krone. Dazu die Umschrift: W 2 R BoeM, auf
112 der Rückseite den böhmischen Löwen und als Text die Worte
113 PRAG PARVI. Wertmäßig könnte die Münze dem früheren
114 Denar entsprochen haben. Wie alle Kleinsilbermünzen unterlag er
115 später einer schnelleren Verschlechterung als der Prager Groschen.
116 Der Silbergehalt des Groschens wurde nämlich bereits unter
117 König Johann von Luxemburg herabgesetzt. Die ersten Groschen
118 Johanns wurden leichter (3,64 g) und mit geringerem
119 Silbergehalt als die Groschen Wenzels 2.herausgebracht.
120 Dreimal setzte der schwerverschuldete Herrscher den Silbergehalt
121 des Groschens herab - insgesamt um 13 Prozent. Der König
122 finanzierte z. B. seinen Regierungsantritt in Böhmen,
123 indem er die alten Groschen Wenzels 2.in leichtere und
124 schlechtere Groschen umprägen ließ. 1320 begann der König mit
125 dem alljährlichen Versteigern der wichtigsten Ämter an hohe
126 Adlige; wer die meisten Geldsendungen aus Kuttenberg versprach,
127 bekam das wichtigste Amt - die Verwaltung des Landes und der
128 Münzstätte. Um 1333 hatte der Prager Groschen nur nur 3,
129 36 Gramm Silbergehalt. 1336 beschlagnahmte König Johann in der
130 St. Veits-Basilika auf der Prager Burg Silberstatuen im
131 Werte von etwa 500 Mark Silber (125 kg). In der Prager
132 Synagoge konfiszierte er alles Gold und Silber im Gesamtwert von
133 2000 Schock Groschen. Etwa in den Jahren 1335 bis 1340 enthielt
134 der Groschen nurmehr 3,17 Gramm Silber, und von etwa 1340
135 bis 1345 liegt sein Gewicht um 3,55 Gramm, was nur noch 3,
136 09 Gramm Silber ergibt. 1342 zahlte Kronprinz Karl (der
137 spätere König und Kaiser Karl 4.) seinem Vater 50000 Mark
138 Silber (mehr als 20000 kg) unter der Bedingung aus, daß Johann
139 innerhalb von zwei Jahren den Boden Böhmens nicht mehr betrete.
140 Die Wertverschlechterung des Prager Groschens wurde unter den
141 Nachfolgern König Johanns fortgesetzt. Unter König Wenzel 4.
142 (1378-1419) erreichte sie ihren Tiefstand. Das schlechte
143 Metall der Groschen lockte bald auch die Münzenfälscher an.
144 Ertappte Fälscher wurden allerdings grausam bestraft: sie wurden
145 in Öl gekocht oder verbrannt. Nachbildung des Prager
146 Groschens. Da nach einem alten Gesetz der Geldgeschichte
147 schlechtes Geld das gute verdrängt, breitete der Prager Groschen
148 sich über ein weites Gebiet aus. Die russische Numismatikerin N.A.
149 Sobolewa stellte in einer Veröffentlichung fest:
150 " Die Bodenfunde des Prager Groschens vereinigen Deutschland,
151 Österreich, Ungarn, Böhmen, Polen, die südwestliche Rus,
152 die Länder Großlitauens und die Moldau ". Und der deutsche
153 Numismatiker Professor P. Berghaus schreibt: " Der Prager
154 Groschen lief in der Ukraine um, er begegnet uns in den
155 Münzschatzfunden des 15.Jahrhunderts in Ostdeutschland
156 und Mitteldeutschland und war auch in Süddeutschland, Hessen
157 und Westfalen ein allgemein bekanntes Zahlungsmittel. (...) Der
158 Prager Groschen ist in rund 150 Städten mit Gültigkeitsstempeln
159 versehen worden. Als gegengestempelter Groschen heißt er in
160 westfälischen Urkunden Vaddernkrosschen. Bis in das 20.
161 Jahrhundert hinein hat sich die Erinnerung an den Prager Groschen
162 gehalten. Besonders in Schlesien wurde der preußische Groschen
163 gern auch als Böhm bezeichnet. " des 14.Jahrhunderts waren
164 die Prager Groschen in Österreich verboten. Trotzdem finden sie
165 sich vereinzelt in Ausgrabungen aus dieser Zeit. Erst in den 30er
166 Jahren des 15.Jahrhunderts wurden sie offiziell im Geldverkehr
167 zugelassen. Mit der Entwicklung und Ordnung des Geldverkehrs in
168 Europa wurde der Prager Groschen die dritte Größe zwischen dem
169 Denar und der Goldmünze (15.Jahrhundert). Nachahmungen
170 des Prager Groschens lagen auf der Hand. An erster Stelle ist
171 hier der Meißner Groschen zu nennen, eine Prägung der
172 Landgrafen von Thüringen. Die um 1340 erstmals geprägte Münze
173 erinnert besonders auf der Löwenseite noch deutlich an das
174 böhmische Vorbild. Die Vorderseite ist weiter ausgebildet. Sie
175 zeigt ein Blumenkreuz im Vierpaß, rund um die Buchstaben
176 CRUX (Kreuz). Die Aufschrift der Vorderseite nennt den
177 Namen des Münzherrn, die der Rückseite lautet: GROSSUS
178 MARCH (ionis) MUSNENSIS (Groschen des Markgrafen
179 von Meißen). Geprägt wurden die Meißner Groschen vor allem
180 in Freiberg, wo Silbergruben reichlich Prägematerial lieferten,
181 ferner in Colditz, Gotha, Leipzig, Sangershausen und Zwickau.
182 Auch die Meißner Groschen kommen mit nachträglich
183 eingeschlagenen Wertstempeln vor. Später, im 15.Jahrhundert,
184 wurde ihr Bild gelegentlich auch abgewandelt. Da hält der
185 Löwe den Meißner Schild, oder er wird durch heraldische
186 Darstellungen ersetzt. 1498 wurden die Silbergruben des
187 Schreckenberges bei Annaberg erschlossen. Als " Schreckenberger "
188 setzte sich der Meißner Groschen in den ersten Jahrzehnten des
189 16.Jahrhunderts nochmals als erstrangiges Zahlungsmittel in
190 Mitteldeutschland und Norddeutschland durch. Er sollte
191 zur Grundlage des deutschen Münzwesens der Neuzeit überhaupt
192 werden. Auch der Meißner Groschen wurde nachgeahmt. Seit 1380
193 waren es vor allem die hessischen Groschen, die auf den ersten
194 Blick von ihrem Vorbild kaum zu unterscheiden sind. In der
195 zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts begann in den rheinischen
196 Gebieten die Ausgabe von Groschen als selbständige Prägung.
197 Sie wurden Albus oder Weißpfennig genannt. Diese Groschen
198 gehen auf eine Absprache der vier rheinischen Kurfürsten zurück.
199 Wie Professor Berghaus feststellt, läßt sich der Albus in der
200 deutschen Münzgeschichte als beliebte Kleinmünze vor allem des
201 Rheinlandes bis 1789 verfolgen. Zur Familie des Albus gehört
202 auch das " petermännchen " der Erzbischöfe von Trier, das
203 weite Gebiete Westdeutschlands überschwemmte. In
204 Süddeutschland, wo lange Zeit die Prager und Meißner Groschen
205 umgelaufen waren, begann man am Ende des 15.Jahrhunderts mit
206 der Prägung des Batzens. Er hat sich lange halten können. In
207 der Schweiz fand er sich noch zu Beginn des 19.Jahrhunders.
208 Eine Groschenmünze verschiedensten Wertes war auch der Schilling
209 zu 12 Pfennigen. Wir begegnen Schillingen des Deutschen Ordens
210 und solchen in Norddeutschland, Franken und Schwaben. In
211 Bremen und Oldenburg wurden als Abarten des Groschens die Groten
212 geprägt. Der letzte bremische Grote wurde 1870 geprägt. In
213 Niedersachsen kamen um das Jahr 1500 Groschensorten auf, die sich
214 zum Teil über Jahrhunderte hielten. Da ist besonders der
215 Mariengroschen zu nennen, der - zuerst 1503 in Goslar geprägt
216 - von vielen anderen niedersächsischen Städten übernommen wurde.
217 Alles in allem gab es Adlergroschen, Annen
218 groschen, Bauerngroschen, Engelgroschen,
219 Fürstengroschen, Horngroschen, Judenkopf
220 groschen, Kranzgroschen, Löwengroschen,
221 Matthiasgroschen, Schildgroschen,
222 Schwertgroschen, Spitzgroschen, Zins
223 groschen und andere Groschen. Auch im übrigen Ausland setzte
224 sich der Groschen bald durch. Besonders die Niederlande brachten
225 prachtvolle Groschensorten heraus. In England kam der Groat auf.
226 In Spanien der Croat. In Dänemark der Gros. Zahlreiche
227 Grossi kennen wir aus Italien. In Polen ist der Groschen heute
228 noch Scheidemünze. In der Ukraine wird der Name des Groschens
229 zur Bezeichnung des Geldes an sich verwendet: " Hroschi " sind
230 Geld schlechthin. Der Groschen aber heißt " Tschech ". In
231 Österreich gibt es heute noch den Groschen, desgleichen in der
232 Türkei, wo er Grusch (Kurusch) heißt. Als die große Zeit
233 des Groschens vorüber war, diente er immer noch als Wechselmünze
234 des Talers. Dem Groschen kam nun die Mittlerstellung zwischen
235 dem Reichstaler und der Landmünze dem landschaftlich gebundenen
236 Kleingeld zu. In Süddeutschland erhielt auch das 3-Kreuzer
237 -Stück zeitweise die Bezeichnung Groschen. In Mittel
238 deutschland und Norddeutschland hatte sich die Pfennigrechnung
239 festgesetzt, die nach verschiedenen Schillingsarten und
240 Groschenarten gerechnet wurde. Das Rheinland hielt jedoch an
241 seiner Albuswährung fest. In Norddeutschland lehnte man sich
242 vorerst an den sächsischen Groschen an, von dem 24 auf den Taler
243 gerechnet wurden. Auf den Groschen erscheinen die Wertzeichen 12
244 (auf 12 Pfennige) oder 24 (für 1 (math.Op.) 24 Taler). Bald trat
245 dann aber auch der Mariengroschen (1 (math.Op.) 36 Taler) hinzu, den es
246 noch im 19.Jahrhundert gab. 1667 einigten sich Kur-
247 Brandenburg, Kur-Sachsen und Braunschweig-Lüneburg auf
248 einen gemeinsamen Münzfuß. In Brandenburg-Preußen und
249 zahlreichen anderen Gebieten gab es seitdem den Groschen als 1 (math.Op.)
250 24 Taler. Besonders bekannt geworden sind die Groschen aus der
251 Zeit Friedrichs des Großen, die des Königsmonogramms wegen den
252 Spottnamen " Stiefelknecht " erhielten. Auch das kurzlebige
253 Königreich Westphalen (1787-1813) hat Groschen zu 1 (math.Op.) 24
254 Taler geprägt.
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