Quelle Nummer 194

Rubrik 13 : GESCHICHTE   Unterrubrik 13.04 : ALLGEMEINE

GESCHICHTE AFRIKAS
GOSWIN/BAUMHOEGGER
GRUNDZUEGE DER GESCHICHTE UND POLITISCHEN ENTWICKLUNG
OSTAFRIKAS
WELTFORUM-VERLAG, MUENCHEN 1971, S. 54-63


001  Mau Mau. Dieses zentrale Ereignis in der
002  kenyanischen Geschichte ist bis heute nicht zufriedenstellend
003  geklärt worden, obwohl inzwischen viel darüber geschrieben worden
004  ist. Unter der Vielzahl der Bücher und Pamphlete mit höchst
005  unterschiedlichem Wert gibt es drei Autobiographien und eine
006  Darstellung, die von größerer Bedeutung sind und deshalb
007  hervorgehoben zu werden verdienen. Die Darstellung von
008  ROSBERG/NOTTINGHAM: " The Myth of " Mau
009  -Mau " " ist das Standardwerk für diesen Themenbereich -
010  ein umfassendes, etwas widersprüchliches Buch: aufschlußreich
011  in seiner Neuinterpretation, aber trotzdem nicht der Schlußpunkt
012  der Forschung, denn es läßt doch noch manches ungeklärt und ist
013  in einigen Aspekten bedauerlicherweise nicht einmal eine
014  vollständige Analyse des dargebotenen eigenen Materials. Die
015  Autoren, der eine ein sympathisierender ehemaliger District
016  Commissioner (Nottingham), der andere ein bekannter
017  Politikwissenschaftler, bieten nicht ganz das, was man erwarten
018  möchte. Sie greifen weit zurück und geben eine detaillierte
019  historische Darstellung der kenyanischen Nationalbewegung vom
020  Beginn der Kolonialherrschaft an, von der These ausgehend, der
021  frühe Widerstand und die sich dann ausbildenden politischen
022  Organisationen hätten entscheidenden Einfluß auf die spätere
023  Entwicklung der militanten afrikanischen Politik gehabt. Die
024  Autoren hätten sicherlich noch mehr über diese Periode aussagen
025  können, aber trotzdem stellt diese Darstellung doch so etwas wie
026  einen Markstein in der Historiographie über Kenya dar. Mau Mau
027  wurde bisher fast immer entweder nur aus der Psychologie der Kikuyu
028  zu erklären versucht oder als Rückkehr zu " primitiven "
029  Verhaltensformen, als " atavistische " Abkehr von dem
030  Modernisierungsprozeß gesehen, und die anfängliche
031  Fehleinschätzung der Mau Mau als einer der zahlreichen
032  Manifestationen der frühen religiösen afrikanischen Bewegungen
033  unterstützte diese Ansicht, die nunmehr als " Mau-Mau-
034  Mythos " in den Bereich der Irrationalität verwiesen worden ist,
035  nachdem sich besondere Verdienste um die Aufrechterhaltung dieses
036  Mythos noch 1960 der berüchtigte amtliche " Corfield-Report "
037  erworben hatte, der zwar als Quelle für den Historiker leider
038  unentbehrlich bleibt, aber nur mit der allergrößten Vorsicht
039  genossen werden kann. Rosberg und Nottingham bieten einen neuen
040  Ansatz und eine tiefergehende Interpretation. Sie sehen Mau Mau
041  im wesentlichen als Ergebnis eines frustrierten modernen
042  Nationalismus. Die langjährigen Versuche besonders der Kikuyu,
043  durch Kooperation mit der Regierung wirtschaftlichen, sozialen und
044  politischen Fortschritt zu erreichen, waren endgültig in eine
045  Sackgasse geraten. Dieser Prozeß war längst zu einem
046  Nährboden für Uneinigkeit in den afrikanischen Gesellschaften
047  geworden, die zu den alten Landstreitigkeiten z. B.
048  zwischen einzelnen Kikuyu-Gruppen hinzukam - und diese waren
049  auf die Spitze getrieben worden durch die Landwegnahme zugunsten
050  der europäischen Siedler, die mittlerweile skandalöse Formen
051  angenommen hatte. Große Flächen des besten Bodens, der
052  natürlich nur in europäischen Händen war, lagen völlig brach,
053  während gleich nebenan die afrikanischen Völker in überfüllten
054  Reservaten zusammengedrängt lebten. Kenyatta's " Kenya African
055  Union " (KAU, seit 1946, nachdem die KCA 1940 verboten
056  worden war) hatte keine Konzessionen von der Kolonialregierung
057  erreichen können, und selbst ein Kenyatta konnte offenbar einige
058  Elemente in seinem Volk nicht länger unter Kontrolle halten.
059  Sie lösten sich aus der Organisation und spielten die letzte
060  Karte, die zu bleiben schien: Gewalt. Die Gewalttätigkeit
061  dieser sich abzeichnenden " Mau-Mau-Bewegung " war
062  anfangs im Grunde aber nur ein Index für die Schwierigkeiten,
063  angesichts der Kikuyu-Uneinigkeit und Regierungswachsamkeit
064  größere Teile der Bevolkerung in diese radikalere Mittel
065  propagierende Oppositionsbewegung einzubringen, und durchaus kein
066  Versuch, die Kolonialregierung zu stürzen. Angefacht wurde die
067  Gewalttätigkeit dann allerdings erheblich durch die Erklärung des
068  Ausnahmezustandes in Kenia am 20.10.1952: jetzt ging es
069  um das Überleben dieser Bewegung. Die Massenrepatriierungen der
070  Kikuyu aus den Städten und von den europäischen Farmen und die
071  Zerstörung der Kommandostruktur der Bewegung verschlimmerten
072  diesen Zustand erheblich: der Terror der Mau Mau ist allgemein
073  in schlechter Erinnerung. Sieht man sich die Fakten an,
074  verblaßt dieser Eindruck: 32 weiße Siedler kamen um, gewiß,
075  aber die brutalen und erschütternd unzeitgemäßen
076  Unterdrückungsmaßnahmen der britischen Regierung - hier paßt
077  der Ausdruck " atavistisch " eher - zeigten nicht nur, daß die
078  Kolonialadministration nicht begriffen hatte, wie tiefverwurzelt
079  das war, wofür die Kikuyu und andere kämpften, und daß man mit
080  diesen Maßnahmen der Mau Mau nur zu größerem Zulauf und
081  weitverbreiteter Anerkennung verhalf, sondern hatte weitaus
082  verheerendere Effekte als der " Mau-Mau-Terror ". Es
083  wird geschätzt, daß rund 63 Europäer und 2 000 mit ihnen
084  verbündete Afrikaner dabei umkamen, ungefähr 11 500 Afrikaner
085  (sogenannte " aufständische ") ins Jenseits zu befördern.
086  Zusätzlich wurden rund 90 000 Kenyaner in Internierungslager
087  eingeliefert, fast durchweg ohne ordentliches Gerichtsverfahren.
088  Die meisten davon waren ohne Zweifel keine aktiven Kämpfer, aber
089  fast alle politischen Führer, von Kenyatta angefangen, blieben
090  oft bis zu 10 Jahren interniert oder verbannt. Mau Mau, so
091  resümieren Rosberg und Nottingham, war nicht das Versagen der
092  Kikuyu, sich den modernen Institutionen anzupassen, sondern das
093  Versagen der Kolonialmacht, die Notwendigkeit für grundlegende
094  soziale und politische Reformen zu erkennen. Aber es gibt
095  beispielsweise über die späten 50er Jahre sicherlich mehr
096  auszusagen, als es in diesem Buch geschieht. Das wird deutlich,
097  wenn man sich die auch als Taschenbuch erschienene Autobiographie
098  von KARIUKI: " " Mau Mau " Detainee " ansieht, eine
099  sehr ernstzunehmende, eindrucksvoll geschriebene Schilderung eines
100  KAU-Mitgliedes, der als " Aktivist " von 1953-60 in
101  14 verschiedenen Lagern interniert war. Dieses Buch ist
102  sicherlich einer der besten Berichte über die Vorgänge in den
103  Lagern. Eine weitere sehr wichtige Autobiographie ist in dem
104  Buch von BARNETT/NJAMA: " Mau Mau from Within "
105  enthalten. Barnett gibt eine Analyse einiger Mau-Mau-
106  Probleme und leitet dann die Erzählung von Njama ein, der zwei
107  Jahre lang als Guerilla-Führer, einer der wenigen mit
108  verhältnismäßig guter Bildung, zwischen den in den Wäldern
109  zurückgezogenen und inzwischen zerstrittenen Gruppen auszugleichen
110  versuchte. Er wurde schließlich gefangen und bis 1958 interniert.
111  Njama's Bericht über die Vorgänge während dieser Zeit der
112  Defensive sind unschätzbar, da er, trotz der etwas unbeholfenen
113  Sprache, eben das authentisch darzustellen vermag, was dem
114  Historiker völlig verborgen bleiben muß, bis er
115  Augenzeugenberichte wie diese auswerten kann. Die hier
116  wiedergegebene Schilderung der Bemühungen beispielsweise um die
117  Bildung einer afrikanischen Interimsregierung für Kenya mit der
118  Errichtung des (Guerilla)-Kenia-Parlamentes von 1954 und
119  anderer Versuche sind schon sehr aufschlußreich. Gleichfalls
120  wichtige Informationen über die Organisation der Guerilla-
121  Gruppen enthält eine weitere inside-Geschichte, die
122  Autobiographie von ITOTE: " " Mau Mau " General ".
123  Der unter dem Namen " General China " bekannte Itote war wohl
124  die führende Figur schließlich auch bei dem Versuch, nach 10
125  Jahren Untergrundkampf die Re-Integration der Guerilla-
126  Gruppen in den neu entstehenden afrikanischen Staat durchzuführen.
127  Ihm selbst gelang das, dank seiner guten Beziehungen zu
128  Kenyatta, aber daß dieser Vorgang so unproblematisch nicht war,
129  zeigt sich an dem etwas eigenartigen Verhalten der afrikanischen
130  Regierung gegenüber diesen aus den Wäldern zurückkehrenden
131  Gruppen, von denen einige enttäuscht schon bald wieder
132  zurückkehrten, woher sie kamen. Itote's Bericht will weit mehr
133  als die beiden anderen eine Verteidigungsschrift sein und ist
134  entsprechend vorsichtiger auszuwerten. Moderne politische
135  Entwicklung. Auch wenn der Ausnahmezustand erst 1959 aufgehoben
136  wurde, so waren doch die direkten politischen Folgen der Mau-
137  Mau-Krise schon eher zu sehen: bereits 1954 gab es den ersten
138  afrikanischen Minister in Kenya, und insgesamt läßt sich
139  erkennen, daß der Mau-Mau-Schock nicht nur das direkte
140  Eingreifen der Metropole der Kolonialmacht bewirkt hatte, sondern
141  zugleich damit auch eine Bereitschaft, mit der afrikanischen Seite
142  ernsthafter als je zuvor zu verhandeln. Während dieses Dialoges
143  verschob sich die Macht langsam, aber endgültig von den Kenya-
144  Europäern zu den Kenya-Afrikanern. Und obwohl Parteien
145  erst 1955, und dann auch nur auf Distriktsebene, wieder erlaubt
146  wurden, fanden sich noch genügend Gesprächspartner, trotz der
147  Tatsache, daß ein großer Teil inhaftiert war. Ein besonders
148  geschickter Schachzug in dieser von der Kolonialmacht verordneten
149  Notlage war der Ausbau der Gewerkschaftsbewegung zu einer
150  politischen Bewegung. Das geschah wesentlich unter Tom Mboya,
151  einem jungen Luo, der die " Kenya Federation of Labour " als
152  eine Art Nachfolgeorganisation der Gewerkschaftsbewegung des oben
153  erwähnten Singh (der natürlich auch inhaftiert worden war)
154  ausbaute. Mboya's professioneller Stil war auch bald in einer
155  weiteren " Ausweichorganisation " erkennbar, nämlich dem
156  " Kenya Independence Movement ", das im Gesetzgebenden Rat
157  gegründet wurde, mit Mboya als Sekretär und einem weiteren Luo,
158  Oginga Odinga, als Präsident. Beide zählten zu den
159  prominentesten Politikern Kenyas der 50er und 60er Jahre und
160  verkörperten die Repräsentanten einer neuen Führungsschicht,
161  die ohne stärkere Bindungen an die alte Nationalbewegung der
162  KAU emporgekommen war und schon sehr bald ihre Position in den
163  Wahlen von 1957 festigen konnte, den ersten übrigens mit direkter
164  Beteiligung der Afrikaner in Kenya. Nicht zuletzt Mboya's und
165  Odinga's geschickte politische Führung, mit vielen anderen
166  zusammen natürlich, bewirkte letzten Endes auf der entscheidenden
167  Lancaster-House-Verfassungskonferenz 1960 den Sieg des
168  afrikanischen Nationalismus über die europäischen
169  Siedlerinteressen, die sich noch einmal zum vergeblichen Kampf
170  formiert hatten. In dem Bemühen, noch zu retten, was zu retten
171  war, verfiel ein Teil der Siedlergemeinde sogar auf den Versuch,
172  den Afrikanern die Idee der " Vielrassenherrschaft " propagieren
173  zu wollen. Da Wahlen bevorstanden, gründete man zu diesem Zweck
174  sogar eine Partei unter dem vorher nicht gerade übermäßig von
175  diesem Kurs überzeugten BLUNDELL, dessen Memoiren " So
176  Rough a Wind " nicht uninteressant zu lesen sind, auch wenn sie
177  natürlich nur den einen Teil der Vorgänge abdecken. Sein
178  Versuch war vergeblich, denn allein nur die Erwähnung, die
179  " weißen Hochlande" sollten den anderen " Rassen " zugänglich
180  gemacht werden, genügte, den überwiegenden Teil der
181  Europäerschaft gegen ihn aufzubringen. Dieser Teil der Siedler
182  sperrte sich fortan entschieden gegen die Entwicklung Kenyas zur
183  Selbstregierung hin, gegen eben das, wofür sie fast 50 Jahre
184  lang zu kämpfen jederzeit bereit gewesen waren, als ihnen das
185  Ruder noch nicht vollends aus der Hand geglitten war. Die
186  allgemeinen Wahlen Anfang 1961 zeigten dann auch den Umschwung
187  konkret. Sie brachten den beiden größten afrikanischen Parteien
188  67,4 % (KANU - Kenia African National Union) bzw.
189  16,4 % (KADU - Kenya African Democratic Union)
190  der Stimmen, obwohl immerhin 11 Parteien zur Wahl gestanden
191  hatten. Über diese Wahl gibt es eine sehr ausführliche und trotz
192  der - wegen der Aktualität - schnellen Kompilation
193  zuverlässige Studie von BENNETT/ROSBERG:
194  " The Kenyatta Election ", die viel brauchbares Material bietet,
195  verbunden mit einer ausführlichen Analyse. Ihren Namen hatte die
196  Wahl daher, daß Kenyatta der Ausrichtungspunkt der afrikanischen
197  Parteien im Wahlkampf gewesen war, besonders der KANU unter
198  Mboya und Odinga. Zwar brachte die Wahl auch sichtbar das Ende
199  der Siedlervorherrschaft, aber weder die Regierungsbeteiligung der
200  KANU, noch die sofortige Freilassung Kenyatta's, wovon die
201  KANU eine Regierungsbeteiligung abhängig gemacht hatte.
202  Kenyatta wurde erst Mitte August 1961 freigelassen, und
203  inzwischen waren KADU-Minister unter Ronald Ngala in die
204  Regierung eingetreten. Es war auch die KADU, die knapp einen
205  Monat nach Kenyatta's Rückkehr dessen Führung verwarf, so daß
206  er im Oktober dann Präsident nur der KANU, nicht auch der
207  KADU, wurde. Im April 1962 aber zogen Kenyatta, Mboya und
208  andere KANU-Mitglieder in die Koalitionsregierung ein, und
209  im Juni 1963 bildete Kenyatta seine erste Regierung, mit Mboya
210  und Odinga, die beide viele Jahre auch noch nach der
211  Unabhängigkeit im Dezember 1963 Ministerämter innehatten und zu
212  den einflußreichsten Politikern zählten. Beide galten lange
213  Zeit als mögliche Nachfolger Kenyatta's. Doch die Entwicklung
214  verlief anders, spannungsreicher und überraschender, als man es
215  nach der Erreichung der Unabhängigkeit annehmen konnte. Die
216  ersten fünf Jahre des unabhängigen Kenya sind in der Studie von
217  GERTZEL: " The Politics of Independent Kenya 1963-8 "
218  aufgezeichnet. Ist dieses Buch auch ein wenig kompliziert und
219  bisweilen abstrakt geschrieben, so vermögen die 6 Kapitel doch
220  sehr eingehend das politische Geschehen Kenyas in dieser
221  entscheidenden Phase unter neuen Gesichtspunkten (nur das Kapitel
222  5 ist ein Nachdruck) und zum ersten Mal so umfassend zu
223  analysieren. Eines der entscheidenden Probleme stellte von Anfang
224  an der " Regionalismus " dar. Es ist für neu entstehende
225  Nationen ein bekanntes Entwicklungsmuster, daß nationale
226  Forderungen nach Änderungen im Zentrum erst einmal auf lokale
227  Angelegenheiten übertragen und mit ihnen verknüpft werden. In
228  Kenya konnte diesem Prozeß nicht genügend gegenbalanciert werden
229  wegen der Beschränkung politischer Aktivitäten auf Distriktebene
230  infolge des Ausnahmezustandes. Der jetzt einsetzende Prozeß ist
231  sehr oft als " Tribalismus " bezeichnet worden, eine nicht ganz
232  treffende Formulierung insofern, als nicht so sehr eine Abgrenzung
233  aufgrund völkischer Unterschiede erfolgte. Viel eher war dieser
234  Vorgang ein Ausdruck der Angst vor einer wirtschaftlichen
235  Vernachlässigung einzelner Gebiete - und damit einzelner
236  Völker - im verstärkt einsetzenden Modernisierungsprozeß.
237  Diese Angst richtete sich vor allem gegen einen möglichen
238  wiederauflebenden Dominanzanspruch der Kikuyu, die politisch bis
239  1961 von der Kolonialadministration ausgeschaltet worden waren.
240  Doch gerade das hatte ein engeres Zusammenrücken dieses Volkes
241  bewirkt, dessen Kernland - die Zentralprovinz - sich in jener
242  Zeit durch britische Investitionen allen anderen voraus entwickelte.
243  Als eine der wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit
244  wirtschaftlicher Entwicklung und Modernisierung stellt Gertzel die
245  Landfrage (zukünftige Neuverteilung) heraus, die gerade in der
246  Zentralprovinz von erstrangiger Bedeutung war und deren Lösung
247  von den Kikuyu leicht zum entscheidenden Faktor gemacht werden
248  konnte für die Wiedererlangung ihrer dominierenden Position. Die
249  Landfrage war dementsprechend auch einer der Hauptgründe für die
250  Aufsplitterung in die beiden Parteien KANU und KADU. In
251  der KADU sammelten sich die Minderheiten-Völker,
252  hauptsächlich die Küstenvölker und die Kalenjin (eine aus
253  verschiedenen mittelgroßen Völkern bestehende Gruppe), und
254  steuerten auf einen Regionalismus mit einer föderativen Verfassung
255  hin.

Zum Anfang dieser Seite