Quelle Nummer 178

Rubrik 13 : GESCHICHTE   Unterrubrik 13.02 : HISTORISCHE

HERALDIK
KLEMENS STADLER
DEUTSCHE WAPPEN, BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BAND 8:
DIE GEMEINDEWAPPEN DES BUNDESLANDES BADEN WUERTTEM-
BERG
ANGELSACHSEN-VERLAG, BREMEN 1971
S. 26-30


001  BLUMBERG, Stadt (Landkreis Donaueschingen).
002  - Wappen: Unter einem im Wolkenschnitt von Silber und
003  Grün geteilten Schildhaupt in Silber ein rotes Zahnrad, darin
004  zwei schräg gekeuzte rote Berghämmer; unten schräg gekreuzt ein
005  grünes Eichenblatt und ein grünes Buchenblatt. -
006  Der Sitz der Herren von Blumberg wurde um 1400 Stadt (s.
007  Hüfingen). 1537 kauften sie die Grafen von Fürstenberg, die
008  ihr das Siegelrecht verliehen. Das älteste Typar von 1564 zeigt
009  oben Wolkenfeh, das im Wappen der Blumberg und (als Schildbord)
010  auch der Fürstenberg vorkommt, unten den für den Ortsnamen
011  redenden Dreiberg, den man später auch wieder wegließ. 1970
012  verlieh das Innenministerium das jetzige Wappen. Außer dem
013  historischen Wolkenfeh enthält es nun Berghämmer und Zahnrad als
014  Symbole des schon im 17.Jahrh. betriebenen Erzabbaues und
015  der Ansiedlung neuer Industriezweige; die Blätter bedeuten den
016  Eichberg und den Buchberg. - Flagge grün, weiß.
017  BLUMENFELD, Stadt (Landkreis Konstanz). -
018  Wappen: In Silber ein geradarmiges schwarzes Tatzenkreuz, in
019  der Mitte überdeckt mit einem grünen Schild, darin eine goldene
020  heraldische Lilie. - Der Verwaltungssitz der 1488 von der
021  Deutschordenskommende Mainau erworbenen Herrschaft Blumenfeld
022  hieß schon im 14.Jahrh. Stadt. Trotzdem besaß er nicht
023  das Siegelrecht. Die Besiegelungen nahmen Obervogt oder Amtmann
024  des Ortsherrn vor. Das erste Stadtsiegel tritt gegen 1840 auf;
025  es zeigt den Schrägbalken Badens, dem Blumenfeld 1806 zugefallen
026  war, darüber eine Heiligenfigur. 1902 nahm der Stadtrat das
027  heutige Wappen an. Es ist durch die " Blume im grünen Feld ",
028  die schon 1860 (als silbern) für die Stadt angegeben worden war,
029  redend. Das Deutschordenskreuz erinnert an die ehemalige
030  Herrschaft. 1957 verlieh das Innenministerium erneut den 1935
031  verlorenen Stadtrang. BÖBLINGEN, große Kreisstadt
032  (Landkreis Böblingen). - Wappen: In Gold eine
033  dreilatzige rote Fahne. - Seit dem ersten erhaltenen, vor 1300
034  entstandenen und mit Abdrucken von 1340 bis 1448 überlieferten
035  Siegel der nach Mitte des 13.Jahrh. gegründeten Stadt ist
036  hier ihr Zeichen die Fahne in Form des Gonfanon (s.
037  Tübingen) aus dem Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen, für
038  die sie seit etwa 1190 nachzuweisen ist. Das Stadtwappen blieb bis
039  heute unverändert. Auch die Abtretung von Burg und Stadt an
040  Württemberg 1357 blieb ohne Auswirkungen. Die Wappenfarben sind
041  seit einer Zeichnung von 1535, die die Fahne " ain Pfaltz "
042  nennt, und einer Wappenfensterscheibe von 1552 bekannt. 1953 wurde
043  die endgültige Wappengestaltung von Gemeinderat festgelegt, die
044  in der Farbgebung von Sibmacher (1605) und von der Abbildung bei
045  Hupp nicht unerheblich abweicht. - Flagge rot, gelb.
046  BÖNNIGHEIM, Stadt (Landkreis Ludwigsburg).
047  - Wappen: In Rot unter einem sechsspeichigen silbernen Rad
048  ein liegender, gesichter silberner Mond. - Das älteste Siegel
049  der wohl vor 1280 auf Reichsbesitz gegründeten Stadt zeigt deshalb
050  den Reichsadler (Abdruck von 1285). In der Folgezeit wechselte
051  das Schildbild mehrfach: im 14.Jahrh. zwei Büffelhörner
052  der Mitgahnherren von Sachsenheim, seit dem 15.Jahrh. das
053  Mainzer Rad wegen der seit 1279 bestehenden Lehnsoberhoheit des
054  Erzstifts und zusätzlich im 17.Jahrh. ein Mond, der auch
055  das Ortszeichen war und aus dem Wappen der Herren von Wöllwarth
056  als Ganerben seit 1436 stammt. Von 1785 ab ersetzten infolge der
057  neuen Herrschaft Württembergs die Hirschstangen in Verbindung
058  mit dem Mond das Mainzer Rad. Letzteres wurde 1921 dieser
059  Kombination in einem geteilten und oben gespaltenen Schild wieder
060  zugefügt. Das heuteige Wappen legte man amtlich erst 1936 fest.
061  - Flagge weiß, rot. BONNDORF IM
062  SCHWARZWALD, Stadt (Landkreis Hochschwarzwald).
063  - Wappen: In Blau ein silberner Löwe. - Als
064  Landgerichtssitz führte der Ort schon seit dem Ende des 13.
065  Jahrh. eigene Siegel. Das erste (Abdruck 1304) enthält
066  einen Löwen, der in Unkenntnis der ursprünglichen Farben bisher
067  auf die Zähringer (Bad. Städtebuch) oder die Habsburger
068  Grafen (Hupp) bezogen wurde. Heute erinnern jedoch die Farben
069  an das Wappen der Herren von Krenkingen. Seit dem 16.Jahrh.
070  zeigen die Siegel dem Zeitgeschmack entsprechend mit wechselden
071  Einzelheiten das für den Ortsnamen (falsch) redende Bild einer
072  Bohne oder von Bohnenstauden mit und ohne Dreiberg. Hupp
073  bezeichnete nach einem Siegel des frühen 16.Jahrh.
074  nebeneinander drei golden bewurzelte grüne Puffbohnenstauden als
075  Stadtwappen. Als 1891 der Großherzog von Baden Bonndorf zur
076  Stadt erhob, nahm man wieder das Löwenwappen in die Siegel auf.
077  - Flagge blau, weiß. BOPFINGEN, Stadt
078  (Landkreis Aalen). - Wappen: In Gold ein schwarzer
079  Adler, belegt mit einem von Rot und Blau gespaltenen Brustschild,
080  darin eine goldene Hafte. - Schon 1241 in der
081  Reichssteuerliste als Stadt geführt, zeigt Bopfingen in dem
082  wenig späteren ältesten Siegel (Abdruck 1279) nur den
083  Reichsadler (ebenso noch Sibmacher 1605), der im zweiten Siegel
084  (1283) von zwei Sternen beseitet ist. Das gespaltene Schildchen
085  mit der Hafte, die auch als Schlaufe oder Öse bezeichnet wird
086  und unerklärbar ist, tritt in Siegeln als Beizeichen 1552 zuerst
087  auf dem Schwanz, seit dem 17.Jahrh. auf der Brust des
088  Adlers auf. In dieser Form und in der 1955 bestätigten
089  Tingierung ist das städtische Zeichen als Wappen aber schon 1462
090  nachweisbar. Im 19.Jahrh. enthielt der goldene Brustschild
091  die von der (schwarzen) Hafte umgebenen drei Württemberger
092  Hirschstangen als Sinnbild der neuen Landesherrschaft seit 1810.
093  - Flagge rot, blau. BOXBERG, Stadt (Landkreis
094  Tauberbischofsheim). - Wappen: In Gold auf grünem
095  Dreiberg ein aufgerichteter schwarzer Bock. - Erstmals 1287
096  Stadt genannt, dürfte Boxberg dem Stil des ältesten bekannten
097  Siegels (Abdruck 1480) zufolge im ausgehenden 14.Jahrh.
098  mit der Sigelführung begonnen haben. Das für den Ortsnamen
099  redende Bild des Bocks blieb in allen folgenden Siegeln bis heute
100  nahezu unverändert. Der Berg als weiteres redenes Zeichen ist
101  seit dem späteren 16.Jahrh. hinzugekommen, zuerst als Zwei
102  berg, dann als Dreiberg wiedergegeben. Obwohl die
103  heutige Farbgebung seit Spangenbergs " Adelsspiegel " von 1594
104  bekannt ist, hat man im 19.Jahrh. das Wappentier rot oder
105  schwarz in Silber, vereinzelt auch ohne den Berg, dargestellt.
106  Diese Feldfarbe erscheint auch noch in der Abbildung von Hupp.
107  Die Festlegung des Wappens 1959 knüpft an die Vorlage von 1594
108  an. BRACKENHEIM, Stadt (Landkreis Heilbronn).
109  - Wappen: In Rot ein stehender silberner Bracke mit
110  schwarzem Halsband und silbernem Leitring. - Gleichzeitig mit
111  der Verleihung der Stadtrechte durch König Rudolf 1.1280
112  entstand das in Abdrucken seit 1301 erhaltene erste Siegel, dessen
113  Bild der für den Ortsnamen redende Bracke ist; es ist auch seit
114  1304 für das gleichnamige Geschlecht bezeugt, das wohl zur
115  Ministerrialität der Herren von Magenheim als der damaligen
116  Ortsherrschaft gehörte. In vielen späteren Siegeln kommt immer
117  der Hund vor, wenn auch abwechselnd stehend, schreitend oder
118  " suchend ", seit dem 16.Jahrh. auch mit Halsband. Auf
119  Bauplastiken erscheint das Wappen seit 1495, als Marksteinzeichen
120  seit 1577, farbig erstmals auf einem Schlußstein in der
121  Pfarrkirchensakristei 1509 und in einer Zeichnung 1535. Amtliche
122  Neubestätigung 1953. - Flagge weiß, rot.
123  BRÄUNLINGEN, Stadt (Landkreis Donaueschingen).
124  - Wappen: In Gold ein roter Löwe. - Die Grafen von
125  Fürstenberg, die seit 1283 den Mittelpunkt einer großen
126  Markgenossenschaft mit der Burg besaßen, erhoben ihn 1295 zur
127  Stadt. Von 1305 bis 1805 war sie österreichisch und
128  vorübergehend im ersten Viertel des 15.Jahrh. sogar freie
129  Reichsstadt. Der vorher von der Bürgerschaft gewählte
130  Stadtschultheiß wurde seit 1576 vom Erzhaus Österreich, seit
131  1685 vom Kaiser selbst ernannt. Das erste Siegel (Abdruck von
132  1305) enthält schon einen Löwen, der späteren farbigen
133  Abbildungen und der Tradition zufolge nur derjenige der Habsburger
134  sein kann. Als solcher wird er sowohl mit einfachem als auch mit
135  doppeltem Schweif und gelegentlich auch blau bewehrt (z. B.
136  Abbildung von Hupp) dargestellt. Die heutige Fassung stützt
137  sich auf ein Relief von 1733. - Flagge gelb, rot.
138  BREISACH AM RHEIN, Stadt (Landkreis Freiburg).
139  - Wappen: In Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler,
140  belegt mit rotem Brustschild, darin ein schwebender silberner
141  Sechsberg. - Das erste Siegel der Stadt mit Abdruck von 1266
142  ist wohl identisch mit dem schon 1234 und 1245 angekündigten. Es
143  zeigt als Bild ein Tor mit zwei Türmen, darüber thronend die
144  Madonna mit dem Kind. Nach dem endgültigen Übergang an das
145  Reich 1275 führte Breisach als Reichsstadt den Reichsadlern in
146  Siegeln und anderen Belegen. Seit 1793 wurde mit ihm der Schild
147  mit dem Sechsberg aus dem Wappen der Herren von Grünenberg
148  verbunden, der schon im 15.Jahrh. als Münzzeichen der
149  Breisacher Prägungen genutzt worden war, als das Geschlecht in
150  mehreren Generationen das Oberschultheißenamt innehatte. Unter
151  der badischen Herrschaft war der Sechsberg allein das Stadtwappen
152  (s. Hupp). Die heutige Fassung verlieh das Innenministerium
153  1956. - Flagge rot, weiß. BRETTEN, Stadt
154  (Landkreis Karlsruhe). - Wappen: Silbern und blau
155  gerautet mit auf der stehenden Rauten. - Der Ort wurde um die
156  Mitte des 13.Jahrh. Besitz der Grafen von Zweibrücken
157  durch Heirat mit der Tochter des Grafen von Eberstein. Damals
158  erhielt er Stadtrechte und das erste (schildförmige) Siegel,
159  das von 1283 bis 1354 bezeugt ist und ebenso wie ein seit 1317
160  benutztes Rundsiegel die (rote) Rose der Ebersteiner zeigt.
161  Seit 1349 kurpfälzisch und Sitz eines Oberamts, führte die
162  Stadt nachweislich von 1359 ab in den Siegeln und im späteren
163  Wappen nur den Rautenschild der wittelsbachischen Landesherrschaft,
164  jedoch stets mit den von der Wiedergabe der Rauten des
165  pfalzbayerischen Hauses abweichenden senkrecht gestellten " Wecken ",
166  deren Zahl wiederholt wechselte. Unsere Abbildung entspricht
167  der heute üblichen Gestaltung. - Flagge weiß, blau.
168  BRUCHSAL, große Kreisstadt (Landkreis Bruchsal).
169  - Wappen: In Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz, im
170  Obereck eine silberne Kugel. - Der salische Königshof wurde
171  1056 dem Bistum Speyer geschenkt und nach Mitte des 13.Jahrh.
172  städtische Siedlung. Im ältesten Stadtwappen
173  (Siegelabdruck 1270) steht das Kreuz aus dem seit 1240 bekannten
174  Bistumswappen allein als Hoheitszeichen. Ebenso zeigen das Kreuz
175  zwei weitere schildförmige Siegel aus der ersten Hälfte des 14.
176  Jahrh. Als Unterscheidungsmerkmal (Brisure) tritt
177  erstmals in einem 1400 entstandenen und seit 1447 nachgewiesenen
178  Stadtsiegel die kleine Kugel auf; Hupp hielt sie " für ein
179  vielleicht zufälliges Pünktchen ". Sie bildet aber seidem einen
180  wesentlichen Bestandteil des Wappens. Unter dem Fürstbischof
181  Damian Hugo von Schönborn (1719 bis 1743) wurde die Residenz
182  des Hochstifts Speyer von Philippsburg nach Bruchsal verlegt.
183  - Flagge weiß, blau. BRÜHL, (Landkreis Mannheim).
184  - Wappen: In Blau ein silbernes Hufeisen. - Das
185  ehemals zur Kurpfalz gehörige Dorf führte im 18.Jahrh.
186  als Fleckenzeichen das auch anderwärts in Ortssiegeln unseres
187  Betrachtungsgebiets ungemein häufige Hufeisen in den
188  Gerichtssiegeln. Es zählte zu den landwirtschaftlichen
189  Sinnbildern. Die frühere Vermutung, es stamme aus dem Wappen
190  des einstigen Klosters Maulbronn, ist unzutreffend. Nachdem in
191  einem Bildstock von 1496 und auch in einem mit 1704 datierten
192  Gemeindesiegel sich das Hufeisen findet, wurde bei der
193  Kommunalwappenreform im Großherzogstum Baden um 1900 ein neues
194  Gemeindesiegel in Anlehnung an das älteste Vorbild geschaffen und
195  die Farbgebung, die sich auf das Rautenwappen der pfälzischen
196  Wittelsbacher bezieht, festgelegt. - Flagge weiß, blau (1955
197  verliehen). BUCHEN (ODENWALD), Stadt
198  (Landkreis Buchen). - Wappen: In silber auf grünem
199  Dreiberg, auf dessen äußeren Kuppen je ein auswärts geneigter
200  grüner Zweig, eine grüne Buche, deren Stamm mit einem
201  gelehnten roten Schild überdeckt ist, darin eine sechsspeichiges
202  silbernes Rad. - Die Edelherren von Dürn als Besitzer des
203  Ortes seit der zweiten Hälfte des 12.Jahrh. erhoben ihn
204  vor 1250 (1216?) zur Stadt. Diese gelangte von 1296 bis 1309
205  allmählich völlig unter die Landeshoheit des Erzstifts Mainz,
206  die bis 1802 fortbestand. Das älteste Stadtsiegel stammt erst aus
207  der mainzischen Zeit und dürfte bald nach 1309 entstanden sein;
208  es enthält das sechsspeichige Rad von Kurmainz in Verbindung mit
209  der für den Ortsnamen redende Buche in der heutigen Form
210  (Nachweise 1350, 1386). Vorher nur geringfügig in Details
211  wechselnd, erhielt 1964 das Wappen die dem frühesten Vorbild
212  entsprechende jetzige Form. - Flagge Grün, weiß. BÜHL,
213  Stadt (Landkreis Bühl). - Wappen: In Blau
214  drei, zwei zu eins gestellte, bienenkorbartige goldene Hügel
215  (" Bühel "). - Der schon im späten 13.Jahrh. genannte
216  Flecken wurde 1386 mit dem nördlichen Teil badisch, während der
217  südliche Reichslehen der Herren von Windeck blieb. Aus dieser
218  Zeit stammt dem Stil nach der erste Fleckensiegel, das seit 1409
219  bezeugt und seit 1453 im Abdruck bekannt ist. Die Umschrift
220  betont die Lage nahe der Burg Windeck. In diesem Siegel und
221  seinen Nachfolgern erscheinen als das für den Ortsnamen redende
222  Bild die " Bühel " (d. h. Hügel, Anhöhe). Im
223  vorigen Jahrh. deutete man sie fälschlich auch als Bienenkörbe
224  und sogar wegen ihrer Form als " Immensteine ", d. h. die
225  in der Umgebung gefundenen römischen Meilensteine. 1597 trifft
226  man das Wappen auf Marksteinen an, anläßlich der Erhebung
227  Bühls zur Stadt (1835) blieb es unverändert, 1900 wurde die
228  Erklärung der Figuren erneut bestätigt. - Flagge blau, gelb,
229  blau. BÜLERTAL (Landkreis Bühl). -
230  Wappen: In Blau ein goldener Schrägbalken, überdeckt mit
231  einem silbernen Schildchen, darin der schwarze Großbuchstabe B;
232  links oben ein silbernes Freiviertel. - Das alte badische
233  Dorf ist erst in neuester Zeit durch die Ansiedlung bzw.
234  Vergrößerung von Wirtschaftsunternehmen sehr rasch gewachsen und
235  die größte Landgemeinde des Kreises geworden. Das um 1820
236  bezeugte früheste Gerichtssiegel zeigt nur das damalige
237  Landeswappen mit dem Schrägbalken in der oberen und dem Löwen in
238  der unteren Hälfte. Das 1895 angenommene heutige Wappen, das
239  nicht ganz den heraldischen Farbregeln entspricht, knüpfte an das
240  Stammwappen der 1592 im Mannestamm erloschene Herren von Windeck
241  als der Ortsherrschaft mit Schrägbalken, linkem Freiviertel und
242  in der Tingierung an und enthält als Unterscheidungszeichen die
243  Initiale des Ortsnamens. BÜHLERTANN (Landkreis
244  Schwäbisch Hall). - Wappen: Gespalten; vorne dreimal
245  geteilt von Gold und Schwarz, hinten in Silber auf grünem Boden
246  ein grüner Tannenbaum. - Die bei der schon im 11./12.
247  Jahrh. errichteten Tannenburg entstandene, 1228 erstmals
248  erwähnte bürgerliche Siedlung war ebenso wie die Feste von
249  Anfang an Besitz der Reichsabtei Ellwangen des
250  Benediktinerordens; ihr früherer Name war Tannberg. Dem
251  damals nahezu stadtähnlichen Marktflecken und Sitz des
252  gleichnamigen Klosteramts verlieh Kaiser Maximilian 1.auf
253  Antrag des Probstes Albrecht des (1460 in ein adeliges
254  Chorherrenstifts umgewandelten) Klosters Ellwangen 1510 mit
255  Wappenbrief das heutige Wappen. In ihm deutet der Tannenbaum auf
256  den Ortsnamen hin, während die vordere Schildhälfte des Wappens
257  des Fürstpropstes aus dem Geschlecht der Thumb von Neuburg
258  enthält. Unter einigen Pröpsten im 16.Jahrh. wurde es
259  durch deren Familienwappen ersetzt.

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