Quelle Nummer 121

Rubrik 27 : MATHEMATIK   Unterrubrik 27.02 : FACHWISSENSCHAFTLICH

TSCHEBYSCHEFF-APPROXIMATION
GUENTHER SCHMITGEN
TSCHEBYSCHEFF-APPROXIMATION VON INTERVALLFUNKTIONEN
DURCH VERALLGEMEINERTE INTRVALLPOLYNOME,
GESELLSCHAFT FUER MATHEMATIK UND DATENVERARBEITUNG
DURCH VERALLGEMEINERTE INTRVALLPOLYNOME,
BONN, NR. 26, BIRLINGHOVEN 1970, S. 1-13


001  Inhaltsübersicht. Die vorliegende Arbeit befaßt sich
002  mit der Einschließung von Intervallfunktionen durch
003  Intervallpolynome. Die Grundlagen der Intervallanalysis - in
004  dieser Arbeit stets im Gitter der reellen Zahlen zu verstehen -
005  dürfen als bekannt vorausgesetzt werden; man siehe hierzu z *bpn
006  B. Moore oder Krückeberg. Die über die
007  intervallarithmetischen Grundoperationen hinaus notwendigen
008  Begriffe und Definitionen sind in Kapitel 1 zusammengestellt. Im
009  weiteren wird dort in die Problemstellung eingeführt: Zu einer
010  gegebenen Intervallfunktion F werden Intervallpolynome P gesucht,
011  derart daß P F einschließt, und diese Einschließung
012  möglichst eng ist. Als Maß für die Güte der Approximation
013  dient dabei die Metrik (Formel) wobei (Formel) eine Norm für (Formel) bedeutet.
014  Es handelt sich hierbei um ein Approximationsproblem im Bereich
015  der (Formel) wertigen Funktionen unter konvexen beschränkenden
016  Bedingungen. Diese Fragestellung führt über das Gebiet der
017  Approximation reellwertiger Funktionen hinaus. Andererseits
018  erhält man durch Berücksichtigung der konkreten Gegebenheiten des
019  intervallanalytischen Problems stärkere Aussagen, als wenn man
020  nur die allgemeine Theorie der Approximation in normierten Räumen
021  anwenden würde. Kapitel 2 befaßt sich mit der Existenz von
022  einschließenden Intervallpolynomen, von solchen bester
023  Approximation im oben angedeuteten Sinn, und mit der Konvergenz
024  der Elemente bester Approximation gegen F, wenn man zur
025  Approximation eine Folge von Intervallpolynommengen wachsender
026  Dimension zugrunde legt. In Kapitel 3 werden Charakterisierungen
027  für Intervallpolynome bester Approximation in Form des
028  Kolmogoroff-Kriteriums und mit Hilfe linearer
029  Punktfunktionale aufgestellt. Daraus lassen sich in Kapitel 4
030  Aussagen über die Gesamtheit der Elemente bester Approximation,
031  speziell deren Dimension herleiten. Weiterführende Aussagen
032  erhält man, wenn für die zu approximierende Intervallfunktion
033  gewisse Struktureigenschaften vorausgesetzt werden. Von besonderer
034  Bedeutung sind dabei die beiden Spezialfälle, daß F symmetrisch,
035  bzw. daß F eine Punktfunktion ist; schon deshalb, weil man
036  jede Intervallfunktion in einen symmetrischen und einen Punktanteil
037  aufspalten kann. In Kapitel 5 und Kapitel 6 werden für diese
038  beiden Fälle die Charakterisierungen so präzisiert, daß sich
039  Methoden zur effektiven Berechnung von Intervallpolynomen bester
040  Approximation ergeben. Der erste Teil von Kapitel 7 enthält
041  einfache Beispiele, die die Aussagen der früheren Kapitel
042  illustrieren sollen. Im zweiten Teil wird auf die numerische
043  Bestimmung der Intervallpolynome bester Approximation eingegangen.
044  An Hand von Zahlenwerten, die mit Hilfe von FORTRAN 2
045  - Programmen auf der Rechenanlage IBM 7090-1410 der GMD
046  Bonn gewonnen wurden, werden dabei auftretende Fragen erläutert.
047  Für die Anregung und Förderung dieser Arbeit bin ich Herrn
048  Prof. Dr. F. Krückeber g zu großem Dank
049  verpflichtet.Einleitung. In vielen Gebieten der
050  angewandten Mathematik ist in den letzten Jahren mit großem
051  Erfolg Intervall-Analysis eingesetzt worden. Erst nur als
052  Intervallarithmetik, als Rechentechnik zur absolut sicheren
053  Fehlererfassung konzipiert, hat sie sich zur selbständigen
054  Disziplin mit eigenen Mitteln und Methoden entwickelt. Als
055  besonders brauchbares Mittel haben sich dabei Intervallpolynome
056  erwiesen. Auf ihre Bedeutung und Anwendung braucht hier nicht
057  weiter eingegang en zu werden, es genügt, auf Krückeberg zu
058  verweisen. Ebenfalls ist aber dort auch auf die Notwendigkeit
059  hingewiesen, Methoden zu entwickeln, für Intervallfunktionen
060  einschließende Intervall polynome zu berechnen, die in einem
061  näher zu präzisierenden Sinn optimal sind. In dieser Arbeit
062  wird die Güte der Intervallpolynomapproximation in
063  Verallgemeinerung des Gedankens der Tschebyscheff-
064  Approximation bei reellen Funktionen definiert. Das entspricht
065  besonders eng dem Grundkonzept der Intervallanalysis, nämlich der
066  sicheren, aber möglichst engen Einschließung. Aus der
067  Intervallanalysis ergibt sich also hier eine Fragestellung der
068  Approximationstheorie, wobei jedoch der speziellen, aus dem
069  Kalkül der Intervallarithmetik herrührenden Gestalt der
070  Intervallpolynome Rechnung zu tragen ist. Alle Untersuchungen in
071  dieser ArArbeit werden im Gitter der reellen Zahlen durchgeführt.
072  Wollte man gleich ein endliches Gitter zugrunde legen, wie es z.B.
073  auf einer Rechenanlage realisiert ist, so ergäben sich
074  äußerste Schwierigkeiten, da dann fast der gesamte Apparat der
075  Analysis micht mehr anwendbar wäre. Die im reellen Gitter
076  erhaltenen Charakterisisierungen für Intervallpolynome bester
077  Approximation lassen sich jedoch nachträglich benutzen, um, mit
078  ähnlichen Met hoden, wie sie von Härtrich - Sprinkmeier im
079  Spezialfall angewendet werden, optimale Intervallpolynome im
080  endlichen Gitter zu erhalten. Für die hier angestellten
081  Betrachtungen erwies sich der Begriff des Intervallpolynoms in der
082  normalen Form (Formel) als zu eng. Schon allein die Tatsache, daß
083  die geometrische Gestalt solcher Polynomstreifen sehr vom zugrunde
084  liegenden Definitionsintervall abhängig und nicht felxibel genug
085  ist, gab Anlaß zur Definition des verallgemeinerten
086  Intervallpolynoms (Formel) mit beliebigen Punktfunktionen (Formel). Beim
087  Übergang zur Maschinenintervallarithmetik ist dabei die Forderung
088  zu stellen, daß sich die (Formel) ähnlich wie die Potenzen (Formel) leicht
089  und mit minimalem Genauigkeitsverlust auswerten lassen.
090  Kapitel 1: Grundlegende Begriffe und Problemstellung. (Formel)
091  sei die Menge aller abgeschlossenen endlichen reellen Intervalle.
092  Ist (Formel), dann werde mit (Formel), bzw. (Formel) die linke, bzw.
093  rechte Ecke von a bezeichnet; für a kann also auch (Formel)
094  geschrieben werden. Bekanntlich läßt sich (Formel) in (Formel) durch die
095  Zuordnung (Formel) einbetten. Für (Formel) sei die " Weite " von a durch
096  (Formel) definiert. Dann gilt: (Formel). (Formel) bedeute eine beliebige Norm
097  in (Formel); speziell werden später folgende Normen benutzt werden:
098  (Formel), (Formel). Im folgenden Lemma werden einige bekannte Aussagen
099  über die Normen (Formel) zusammengestellt, die weiterhin häufig
100  benutzt werden: Lemma: Sei (Formel) und (Formel). Dann
101  gilt: (Formel). Sei (Formel). Dann wird für (Formel) die N orm (Formel),
102  genau dann minimal auf S, wenn (Formel). Sei A ein kompakter
103  metrischer Raum (später wird A häufig als Intervall vorausge
104  setzt werden), C (A) die Menge der stetigen reellwertigen
105  Funktionen auf A. Für (Formel) sei (Formel) die Tschebyscheff - Norm.
106  Sind (Formel), (Formel), dann (Formel); analog für (Formel). Für (Formel) seien (Formel),
107  (Formel) und (Formel) wie folgt definiert: (Formel) falls (Formel) sonst (Formel) falls (Formel)
108  sonst (Formel) Es ist (Formel); (Formel). Definition: (Formel) heißt
109  Intervallfunktion genau dann, wenn für alle (Formel) gilt (Formel), d.h.
110  für alle (Formel) ist (Formel). Die Menge aller Intervallfunktionen
111  aus (Formel) werde mit (Formel) bezeichnet. Für (Formel) sei (Formel) als
112  Mittelfunktion von F definiert. Ist (Formel), d. h. (Formel), so
113  heiße F symmetrisch. Ist (Formel), so heiße F Punkt (intervall)
114  funktion. Durch (Formel) wird (Formel) in (Formel) eingebettet. Dabei entspricht
115  (Formel) gerade der Menge der Punktintervallfunktionen. Für (Formel) sei
116  definiert: (Formel). Sei F Intervallfunktion, (Formel) eine (Formel)-
117  Norm, dann sei: (Formel) Ist (Formel), so werde (Formel) geschrieben. (Formel)
118  heiße die durch die (Formel)-Norm (Formel) erzeugte
119  Intervallfunktionennorm. Erweitert man die Definition von (Formel) auf
120  (Formel), so ist (Formel) eine Norm für (Formel), und die Menge der
121  Intervallfunktionen bildet einen abgeschlossenen konvexen Kegel mit
122  Spitze in (Formel) in dem Banachraum (Formel). Dabei ist 0 die
123  Nullfunktion in (Formel). Intervallpolynome. Seien (Formel), (Formel),
124  linear unabhängig; (Formel) sei die Menge aller Polynome in (Formel).
125  Für (Formel) sei (Formel) die Menge der Elemente bester Tschebyscheff-
126  Approximation (T-Approximation) aus H an f. (Formel) sei die
127  Minimalabweichung. Bekanntlich ist (Formel) stets nicht leer, und
128  besteht genau dann für alle (Formel) aus genau einem Element, wenn (Formel)
129  ein Tschebyscheff-System (T-System) auf A bilden.
130  Definition Seien (Formel), (Formel). Dann heiße (Formel) mit (Formel) (Formel)
131  (die Multiplikation und Addition ist hier im Sinne der
132  Intervallarithmetik zu verstehen) ein (verallgemeinertes)
133  Intervallpolynom. P ist Intervallfunktion und es gilt, wenn man
134  P nach den Regeln der Intervallarithmetik auswertet: (Formel). Man
135  beachte, daß (Formel) ein echtes Punktpolynom ist, d. h. (Formel);
136  dagegen sind (Formel) und (Formel) i. a. keine Polynome, sondern haben
137  nur stückweise Polynomcharakter, nämlich in Teilmengen von A,
138  die keine Zeichenwechsel von (Formel), enthalten. P läßt sich als
139  Paar (Formel) darstellen, wobei (Formel) und (Formel) die oben angegebene Gestalt
140  haben. Seien nun (Formel), (Formel), so soll diese Darstellung als
141  Definition für (Formel) dienen. Die Menge aller (Formel) mit (Formel) werde mit
142  V bezeichnet, W oder W (Formel), falls das System (Formel) besonders
143  gekennzeichnet werden soll, sei die Menge aller Intervallpolynome,
144  d. h. aller (Formel) mit (Formel). Ist (Formel) eine Intervallfunktion,
145  dann sei (Formel). Für (Formel) und (Formel) seien folgende charakteristischen
146  Mengen definiert: Definition *ne (Formel). Wegen der
147  Stetigkeit von F und P (d. h. Stetigkeit von (Formel)) sind
148  diese Mengen kompakt. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß
149  in den Ausdrücken P (math.Op.) F und (Formel) (math.Op.) (Formel) das Minuszeichen nicht
150  im Sinne der Intervallarithmetik, sondern als (Formel) (math.Op.) Operation
151  zu verstehen ist. Es entspricht der Operation *yd bei Ortolf.
152  Generell bedeutet, wenn (Formel) ist, (Formel). Speziell werde verabredet,
153  daß für gemischte Ausdrücke mit (Formel), (Formel) gelten soll: (Formel).
154  Das Approximationsproblem, das in dieser Arbeit behandelt wird,
155  lautet nun: Problemstellung: Gegeben sei eine
156  Intervallfunktion F, eine Intervallfunktionennorm (Formel) und ein
157  Kegel W von Intervallpolynomen. Gesucht sind diejenigen P *ye
158  W mit P *ye W (F) (Formel) Die Menge aller P *ye
159  W, die und erfüllen, werde mit TW (F) bzeichnet.
160  Ist dabei speziell eine der Normen (Formel), (Formel), gemeint, so werde
161  das durch den Index r in T W (F) und E W (F) gekennzeichnet.
162  Das Problem ist eine Übertragung der einseitigen T-
163  Approximation für reellwertige Funktionen, wie in der Literatur
164  z. B bei Laurent behandelt, auf (Formel)-wertige Funktionen.
165  Hinzu kommt allerdings als weitere beschränkende Bedingung, daß
166  die approximierenden (Formel)-Polynome die unter angegebene
167  spezielle Gestalt haben müssen, insbesondere, daß für die
168  Koeffizientenpaare (Formel) gelten muß (Formel) d. h. (Formel). Aus der
169  Problemstellung ergeben sich nun folgende Fragen:
170  Wann ist (Formel), wann (Formel)? (Existenz)) Wann besteht (Formel) aus
171  genau einem Element? (Eindeutigkeit) Wie läßt sich (Formel)
172  beschreiben? (Charakterisierung) + Die Frage läßt
173  sich leicht generell beantworten. Die Lösung von geschieht
174  mit Hilfe von Verallgemeinerungen des Kolmogoroff-Kriteriums
175  und mittels linearer Punktfunktionale, die auf den Mengen (Formel) und
176  (Formel) basieren. Frage läßt sich nur in Spezialfällen unter
177  einschränkenden Bedingungen positiv beantworten. Im allgemeinen
178  liegt keine Eindeutigkeit vor, jedoch lassen sich Schranken für
179  die Dimension von (Formel) angeben. Die Aufgabe kann ebenfalls nur
180  in Spezialfällen durch einen eigenen problemorientierten
181  Algorithmus gelöst werden, schon au s dem Grunde, daß man für
182  die Konvergenz vom Verfahren meist Eindeutigkeit verlangen muß.
183  Der allgemeine Fall mit den Normen (Formel) und (Formel) läßt sich
184  jedoch durch Diskretisierung auf ein Problem des Linear
185  Programming zurückführen. Kapitel 2: Existenzfragen.
186  Sei (Formel) und V wie in Kapitel 1 definiert. Dann wird durch die
187  Zuordnung (Formel) mit (Formel), (Formel) eine lineare Abbildung (Formel) definiert.
188  Satz: Die Abbildung *yf ist bijektiv genau dann,
189  wenn (Formel) linear unabhängig sind. Beweis: Daß *yf
190  surjektiv ist, ergibt sich sofort aus der Definition von V. Es
191  bleibt also zu zeigen, daß für alle (Formel) mit (Formel) gilt genau dann,
192  wenn (Formel) linear unabhängig sind. Angenommen, es seien (Formel) und (Formel),
193  d. h (Formel) und (Formel) Durch Addition von und
194  ergibt sich (Formel) und daraus wegen der linearen Unabhängigkeit der
195  (Formel) (Formel) Sei (Formel), dann erhält man durch Einsetzen von in
196  und (Formel). Mit (Formel) ist also (Formel) und damit (Formel) linear
197  abhängig. Ist umgekehrt (Formel) mit (Formel) erfüllt, so definiert (Formel)
198  durch (Formel) und (Formel). Es ist (Formel), und a und b erfüllen mit *n r;
199  d. h. es gilt (Formel). Analog, wie sich (Formel) in (Formel) einbetten
200  läßt, so lassen sich auch die Koeffiziententupel der
201  Intervallpolynome in (Formel) einbetten. Definiere: (Formel) M ist
202  abgeschlossener konvexer Kegel in (Formel) mit (Formel), denn es ist (Formel).
203  Sei nämlich (Formel), dann definiere (Formel) durch (Formel), (Formel). Dann sind
204  (Formel) und (Formel). Jedem (Formel) wird nun mittels *yf ein Intervallpolynom
205  zugeordnet, d. h. es ist (Formel). Wegen der Linearität von
206  *yf ist also (Formel) und (Formel). korollar: Sei A ein
207  Intervall und (Formel) ein Tschebyscheff-System auf A; dann ist
208  (Formel). Beweis: Nach Satz und den obigen Bemerkungen
209  ist zu zeigen, daß (Formel) linear unabhängig sind Wegen der
210  Haarschen Bedingung besitzt jedes (Formel) nur endlich viele
211  Nullstellen. Es gibt also ein nicht ausgeartetes Intervall B (math.Op.)
212  A, in dem die (Formel) vorzeichenfest sind. Dann gilt also in B:
213  (Formel) mit (Formel). Diese Linearkombination kann also in B, falls
214  mindestens ein (Formel) ist, nur endlich viele Nullstellen haben. Also
215  sind (Formel) linear unabhängig. Satz: (Formel) Beweis:
216  Angenommen, für (Formel) sei (Formel). Dann ist (Formel) für alle (Formel) und
217  damit (Formel) für alle (Formel). Für alle (Formel) mit (Formel) ist dann (Formel). Da
218  (Formel) und A kompakt ist, gibt es ein (Formel), so daß (Formel). Für (Formel)
219  definiere: (Formel). Dann ist (Formel) und es gilt: (Formel); analog (Formel),
220  also F (math.Op.) P und damit (Formel). Satz: Für alle (Formel)
221  ist (Formel) abgeschlossen und konvex. Beweis: Für (Formel) ist
222  die Behauptung richtig; also (Formel). " abgeschlossen ": Sei (Formel)
223  Cauchyfolge mit (Formel) und (Formel). (W ist abgeschlossen in V, V als
224  endlich dimensionaler U nterraum abgeschlossen in dem Banachraum
225  (Formel), also existiert das Grenzelement P). Dann konvergieren (Formel)
226  und (Formel) gegen (Formel) und (Formel) im Sinne der Tschebyscheff-Norm von
227  (Formel). Die Relationen (Formel) und (Formel) bleiben daher beim Grenzübergang
228  erhalten, und es gilt also (Formel) und (Formel), d. h. (Formel).
229  " konvex ": Seien (Formel) und (Formel). Dann gilt mit (Formel), (Formel) auch (Formel)
230  und (Formel), d. h. (Formel).: Sei (Formel) und (Formel). Dann
231  ist (Formel) abgeschlossen, konvex und nicht leer. Bemerkung:
232  Hierbei kann der mengenwertige Operator T im Sinne einer durch
233  eine beliebige (Formel)-Norm induzierten Intervallfunktionennorm
234  (gemäß Kapitel 1) aufgefaßt werden. Beweis: Nach
235  Satz ist (Formel) abgeschlossen konvexe Teilmenge des normierten
236  Raumes (Formel); da W endlich dimensional ist, ist (Formel) also auch
237  schwach lokal kompakt. Damit ist Köthe Satz (1), S.
238  347, anwendbar, der die Existenz mindestens eines Lotpunktes
239  sichert, d. h. (Formel); aus dem Beweis des zitierten Satzes
240  folgt ferner die Konvexität und Abgeschlossenheit der Lotpunkte.
241  Bei der Approximation reellwertiger Funktionen durch Polynome
242  besagt der Approximationssatz von Weierstraß, daß man jede
243  stetige Funktion f beliebig genau durch Polynome approximieren kann,
244  wenn man nur den Grad der Polynome hinreichend groß wählt.
245  Entsprechend stellt sich bei der Approximation durch
246  Intervallpolynome die Frage, unter welchen Bedingungen man eine
247  beliebige Intervallfunktion durch verallgemeinerte
248  Intervallpolynome beliebig genau approximieren kann. Genauer
249  formuliert: Sei (Formel) eine Folge von linear unabhängigen
250  Funktionensystemen, (Formel) die Menge der von (Formel) erzeugten
251  Intervallpolynome. Für alle (Formel) gelte ferner: (Formel) d. h.
252  die (Formel) sind inklusiv geordnet. Daraus braucht nicht zu folgen,
253  daß (Formel), wegen (Formel) gilt jedoch (Formel) für alle (Formel). Die
254  aufgeworfene Frage lautet nun: Wann gilt für alle
255  Intervallfunktionen (Formel), daß (Formel)? Von besonderem Interesse ist
256  auch die speziellere Fragestellung: Wann gilt obige Relation
257  für alle Punktfunktionen (Formel)? Vorausgesetzt sei im weiteren,
258  daß für alle (Formel), bzw. (Formel) stets (Formel), bzw. (Formel). Da alle
259  (Formel) Normen äquivalent sind, und damit auch die
260  Intervallfunktionennormen, ist es gleich, welche für die
261  folgenden Betrachtungen zugrunde gelegt wird. Speziell sei hier
262  (Formel) gewählt.

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