Quelle Nummer 118

Rubrik 31 : SPORT   Unterrubrik 31.02 : BUECHER

SPORTL. WETTKAMPF (VORTRAG)
HAJO BERNETT
VERAENDERUNG DER BEWEGUNGSGESTALT DURCH WETTKAMPF-
SITUATIONEN
IN: BEITRAEGE VON DEN KONGRESSEN FUER LEIBESERZIEHUNG
1958 IN OSNABRUECK UND 1961 IN GOETTINGEN; SPIEL UND
WETTEIFER (TITEL), ED.: AUSSCHUSS DEUTSCHER LEIBES-
ERZIEHER
SCHORNDORF BEI STUTTGART, S.272-279, HOFFMANN UND
CAMPE VERLAG


001  VERÄNDERUNG DER
002  BEWEGUNGSGESTALT DURCH
003  WETTKAMPFSITUATIONEN. Ausgangspunkt der
004  Überlegung ist eine bekannte Tatsache der Praxis: die
005  Einkleidung turnerischer Übungen in Wettkampfaufgaben. Staffel
006  -Wettkämpfe mit eingefügten Formen des Gerätturnens
007  und Bodenturnes gehören zu den alltaglichsten und wohl
008  bedenklichsten Gepflogenheiten im Turnunterricht der Zehn
009  jährigen bis Zwölfjährigen. Z. B.: Grätsche
010  über den Bock - Rolle auf der Matte - Umkehr - Ablösung.
011  Oder: Unterschwung auf Höhe und Weite, Stützsprünge mit
012  Leistungsmessung. Begründung: man möchte das Turnen vital
013  gestalten, seinen volkstümlichen und jugendgemäßen Charakter
014  betonen. Die Folge ist erfahrungsgemäß eine offenkundige
015  Veränderung der Bewegungsgestalt, welche hypothetisch als
016  " Störung " angesprochen werden soll. Beispiele für derartige
017  Formveränderungen im Turnen: aus der gestalteten Bodenrolle
018  wird ein flüchtiger Purzelbaum; beim Unterschwung über die
019  hochgespannte Schnur folgt dem zu steilen Auftrieb ein
020  gefährlicher Absturz; dem Stützsprung auf Weite fehlt das
021  Abfedern zur Streckung. Phasen und Akzente werden nivelliert -
022  die rhythmische Harmonie geht verloren. Demnach bewirkt diese
023  Methode eine Struktur-Veränderung, die (nach dem
024  Schema von K. Meinel) figural, dynamisch und
025  psychisch in Erscheinung tritt. Figural gesehen wird die
026  turnerische Bewegung zur reinen Zweckform. Aufgabe und Impuls
027  der Wettkampfsituation bewirken eine Verkürzung der vorbereitenden
028  Phase oder der Endphase. Durch Einführung quantitativer
029  Faktoren leidet die Qualität. Dynamische Veränderungen
030  ergeben sich aus der geforderten Beschleunigung. Forcierung durch
031  Zeit-Druck führt zur Hast, die den rhythmischen Wechsel von
032  Spannung und Lösung beeinträchtigt. Psychisch wird der
033  Übende umgerichtet: er konzentriert sich nicht mehr auf seine
034  Bewegung und deren Ablauf, denn jetzt treten Ziel und " Gegner "
035  ins Blickfeld und Bewußtseinsfeld. Es verändert
036  sich also das " Zentrierungsverhältnis " (K. Kohl).
037  Durch den Gruppen-Wetteifer ergibt sich eine affektive
038  Situation: eine Affekt-Steigerung, die zu der bekannten
039  Wetteifer-" Hysterie " entarten kann. Allein um eine
040  methodische Frage würde es sich handeln, wenn die Problematik
041  vom Gesichtspunkt der " Verführung " her zu klären wäre.
042  Gesetzt den Fall, daß man die genannten Wettkampfformen als
043  kindgemäßen Leistungsvergleich bejaht, so würde man sich auf
044  folgende Grundsätzte stützen: das gekonnte soll sich unter den
045  veränderten Bedingungen und im Fluidum der Wettkampfsituation
046  bewähren; was " todsicher " und " wie im Schlaf " beherrscht
047  wird, soll im agonalen Kräftevergleich unter Beweis gestellt
048  werden. Um einer verfrühten Bewährungsprobe vorzubeugen,
049  müßte also das Können vorauszusetzen sein. Das heißt: wird
050  diese Methode gebilligt, so gehört sie grundsätzlich nicht auf
051  die Stufe des Übens. Denn sie wäre absurd, wenn sie die
052  Qualität des bereits erworbenen, aber noch ungefestigten Könnens
053  gefährden würde. Wer die Methode glaubt verantworten und
054  beführworten zu können, wird eines zugeben: auf diese Weise
055  wird nichts entwickelt oder gefördert, sondern bestenfalls erprobt.
056  Wird der bedenkliche Weg beschritten, so ist ferner das
057  Prinzip des rechten Maßes unabdingbar. Der Stützsprung mit
058  vergrößertem (gemessenem) Brettabstand z. B. ist nur
059  vertretbar, sofern diese Maßnahme den Sprung steigert, das
060  Sprung-Erlebnis durch die Verlängerung der Flugphase
061  intensiviert. Aber: das Hochfedern vom Stütz zur Streckung
062  muß gewährleistet sein und als eigentliches Kriterium der
063  Bewegungsaufgabe immer bewußt bleiben. Die Grenze dieser
064  möglichen Steigerung zeigt sich, wenn die zweite Phase ihren
065  dominierenden Akzent verliert. Es darf also jedem Schüler -
066  seiner Konstitution und seinem Können entsprechend - nur ein
067  bestimmtes individuelles Höchstmaß zugestanden werden. Will man
068  das sportliche Wettkampfprinzip durchaus einführen, so bedarf es
069  unbedingt der verantwortlichen Steuerung durch den Lehrer. Es
070  gibt hier demnach keine " Autonomie " des Wettkämpfers und damit
071  auch keine wahre Wettkampfsituation. Denn das Abwägen und
072  Einschätzen des rechten Maßes kann nicht dem Schüler
073  überlassen werden; dieser würde durch den Druck der Aufgabe
074  veranlast, die Qualität der Bewegung und Haltung dem
075  " Schneller-höher-weiter " zu opfern und sich überdies in
076  Gefahr zu begeben. Wird diese Methode also pädagogisch
077  durchdacht praktiziert, so kann von einem wirlichen Wettkampf keine
078  Rede sein. Erweitern wir nun die methodische Betrachtung nach der
079  phychologischen Seite, so stellen wir fest: mit der Veränderung
080  der psychischen Einstellung verbindet sich eine Modefizierung
081  des Bewegungserlebnisses, eine Überlagerung der turnerischen
082  Erlebnisweise durch die sportliche. In diesem Zusammenhang ist
083  die von E. Klinge eingeführte Kategorie der
084  Erlebnisweise höchst aufschlußreich. Nach Klinge hat
085  der Erzieher " den Erlebnisinhalt wesentlich zu berücksichtigen "
086  und zu bedenken, daß bei der " geformten Bewegung " die
087  " Einstellung auf sich selbst " vorherrscht. (K. Kohl
088  nennt diesen Zustand " ichzentriert ".) Gemeint ist wohl bei
089  beiden Autoren die Konzentration auf die Eigenbewegung und ihre
090  Gestaltung. Demnach ist anzunehmen, daß durch die Einführung
091  des Zeitfaktors und durch die Veränderung der Raum-
092  Auffassung (begrenzt durch Strecke und Ziel) quantitative
093  Bedingungen hergestellt werden, die dem spezifischen
094  Bewegungserlebnis des Turnens unangemessen sind. Folgerung.
095  Wir kommen damit zu dem didaktischen Grundsatz, daß die
096  Wettkampfaufgabe neben der charakteristischen Struktur der
097  Übungsgebiete (Grundformen) auch deren eigentümliche
098  Erlebnisweise zu berücksichtigen hat. Es ist hier nicht die
099  Frage, ob sich eine Systematik der Erlebensinhalte (E.
100  Klinge) aufstellen läßt; gleichwohl besteht kein Zweifel,
101  daß Turnen und Sport unterschiedliche Erlebnisweisen wecken und
102  daß die " Erfolgserlebnisse " differieren. Das
103  charakteristische Bewegungserlebnis im Turnen beruht auf dem
104  Gelingen der vollendeten Bewegungsführung, auf dem Gestalten und
105  Beherrschen der Form, - fremd ist ihm das quantitativ meßbare
106  Resultat, denn die Erfüllung liegt in der Bewegung
107  selbst. Beim Turnen und den verwandelten Disziplinen
108  (" Kunstformen ") gilt nur die Qualität der Bewegung -
109  beim Sport aber entscheiden Ergebnis und Sieg (K. Meinel).
110  Sportliche Formen sind immer Zweckformen, die etwas
111  bewirken wollen, was als Effekt aus der Bewegung hervorgeht.
112  Dieser unaufhebbaren Differenz entsprechend werden die durch
113  Wetteifer motivierten Leistungen entweder gewertet oder gemessen
114  - die Alternative ist nicht zu überbrücken. Wer
115  Wettkampfaufgaben stellt, muß sich für einen Typus
116  entscheiden; das heißt, der Wetteifer muß in Bahnen gelenkt
117  werden, die in diesem oder jenem Typus beschlossen liegen. Die
118  beschriebene dissonante Umstruktuierung ensteht jeweils dann, wenn
119  diese vorgezeichneten Bahnen verkannt werden. Ein Problem der
120  Didaktik. Daraus folgt, das unser Problem (das einer nur
121  empirischen Methodik entstammt) weder von der Methodik noch von
122  der Bewegungslehre allein gelöst werden kann. Dies gelingt
123  letztlich nur in der didaktischen Besinnung, d. h. durch die
124  Rückfrage nach dem Typus und seiner Bildungswirkung. Dahin
125  führen zwei Wege: einmal die typologische Schau des
126  " Natürlichen Turnens ", nämlich die Abgrenzung von
127  " Zweckformen " (" Sportformen ") und " Kunstformen "; zum
128  anderen die von L. Mester, O. Hanebuth und
129  vom Verfasser getroffene Unterscheidung von " Grundformen des
130  Verhaltens ", " Tätigkeitselementen " oder " Aktionsweisen ".
131  Diese Rückfrage erschließt uns die Eigengesetzlichkeit
132  der Grundformen der Leibeserziehung. Wird dieser Aspekt
133  verdunkelt, so entstehen Zwitterwesen: wie man einstmals den
134  Sport durch das Turnen bastardiert hat (Einführung des
135  Haltungsprinzips in Leichtathletik und Rudern), so heute oft
136  umgekehrt durch Übertragung eines unangemessenen agonalen Prinzips.
137  Gestalten und kämpfen - Bestrebung und Erlebnisinhalt dieser
138  Aktionsweisen sollten in ihrer reinen Form gepflegt werden.
139  Weiterführung. Es liegt nun nahe, die genannten Beispile zu
140  ergänzen und die Fragestellung auf andere Übungsgebiete
141  auszudehnen. Zunächst einige Hinweise auf den methodischen
142  Mißgriff der Verfrühung. Denken wir an das Schwimmen:
143  bei vorzeitiger Hinlenkung zum Wetteifer wird es evident,
144  wie Schüler mit unfertiger Technik unter dem Druck der Zeit und
145  dem Sog des Ziels ihre Bewegung derart forcieren, daß sie ihre
146  figural-dynamische Qualität (und damit auch ihren
147  Wirkungsgrad) einbüßt. Zum Spiel: die gleiche
148  Erscheinung begegnet uns, wenn wir gemäß dem Standardprogramm
149  der Ballspiel-Methodik schon den Anfängern eine bestimmte
150  Wurfart in Wettkampfsituationen üben lassen. (Welches Paar
151  spielt sich den Ball innerhalb einer Minute am häufigsten zu?)
152  - Nach dieser erweiternden Umschau ziehen wir den allgemeinen
153  Schluß: der Wettkampf gehört weder bei Kunstformen noch bei
154  Zweckformen in die Anfänge der Bewegungsschulung, denn " jede
155  Leistung ist nur auf der Grundlage einer einwandfreien Form
156  denkbar " (K. Gaulhofer). Bewegungsschulung heißt
157  im jeden Falle: Erziehung zur Bewegungsqualität. Diese darf
158  in einer verfrühten Wettkampfsituation nicht aufs Spiel gesetzt
159  werden. - Lenken wir die Betrachtung von dem methodischen
160  Problem der Verfrühung noch einmal hinüber zur didaktischen
161  Frage nach der Eigensetzlichkeit, so ergeben sich Zweifel an
162  einer Gymnastik, die man als sog. " Haltungswettkampf "
163  für die Bundesjugendspiele empfohlen hat. Wenn man z.B.
164  in der Bauchlage am Boden die Bewegungen des Brustschwimmens
165  nach Zeit aufführen läßt, die Zahl der in 30 Sekunden
166  geleisteten Schwimmbewegungen mit weiteren neun " Haltungszahlen "
167  zu einem Wettkampfergebnis addiert, - dann strapaziert man
168  nicht nur die Schwimmtechnik, sondern in noch höherem Maße die
169  gymnastische Haltung und ihre in der rhythmischen Gestaltung
170  beruhende Eigengesetzlichkeit. Vor solchen Mißgriffen bewahrt
171  uns die didaktische Besinnung auf den Eigenwert und die spezifische
172  bildende Wirkung der aus typischen menschlichen Verhaltungsweisen
173  (Tätigkeitselementen, Aktionsweisen) erwachsenen Grundformen der
174  Leibeserziehung. Ergebnis Das Thema enthält eine
175  Methodenfrage (Verfrühung) und ein didaktisches
176  Problem (Eigengesetzlichkeit). Bei Veränderung der
177  Bewegungsgestalt durch Wettkampfsituationen ist der Zusammenhang
178  von psychischer Erregung und figural-dynamischem
179  Erscheinungsbild zu beachten. Die Wettkampfaufgabe ist
180  verfehlt, wenn durch die Impulsgebung eine Affektivität
181  bewrikt wird, welche die Struckturveränderung der Bewegung als
182  Störung erscheinen läßt. Der Wetteifer ist deshalb
183  innerhalb der Bewegungsschulung nur mit größter Vorsicht
184  zuzulassen. Bewegungsschulung gedeiht nur im Klima der
185  Besinnlichkeit; Wetteifer führt leicht zu nervöser
186  Überreizung. Der Wetteifer darf die im Lernprozeß
187  erworbene Bewegungsqualität niemals gefährden. Er
188  gehört also nicht auf die Stufe des Übens, sondern als eine
189  Bewährungsprobe in das Stadium des Könnens. Die im
190  Gerätturnen und Bodenturnen beliebten Wettkampfaufgaen
191  sind nur zu verantworten, wenn sie vom Lehrer unter dem
192  Gesichtspunkt des " rechten Maßes " gesteuert werden.
193  Die Eigengesetzlichkeit der Grundformen
194  (Übungsgebiete) ist zu achten. Bei Wettkampfaufgaben ist zu
195  berücksichtigen, daß den Sportformen und Kunstformen
196  bzw. den Grundformen der Leibeserziehung spezifische Aktions
197  weisen, Erlebnisweisen und Wettkampfweisen zu
198  eigen sind. Spezifische Übungsmethoden und
199  Wettkampfmethoden können nicht ohne weiteres vom Bereich der
200  Zweckformen auf den der Kunstformen übertragen werden. Es
201  gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Schule, auch in der
202  Bewegungsschulung vorrangig zur Qualität zu erziehen, was nur im
203  Fluidum der Besinnlichkeit möglich ist. Durch
204  Lichtspuraufnahmen ist nachgewiesen worden, wie bei unangemessener
205  Beschleunigung turnerischer Übungen ein deutlicher
206  Qualitätsverlust eintritt. Zweifel bestehen im Hinblick
207  auf die Betonung der Eigengesetzlichkeit der Übungsgebiete, im
208  besonderen der Kunstformen. Unter der Perspektive " vom Kinde
209  aus " erscheint der Eigenwert nur relativ; er muß zurücktreten
210  hinter dem Bestreben, in spielerisch-emotionaler Weise (also
211  auch durch Wetteifer-Motivation) zu Bewegungserfahrungen zu
212  WETTEIFER UND AUSZEICHNUNG. Der
213  Wetteifer ist im Menschen von Natur aus angelegt, er läßt sich
214  auf vielfältige Antriebserlebnisse zurückführen. Die hierbei
215  wirkenden Kräfte entstammen verschiedenen personalen Schichten und
216  Bereichen, sie sind eng gebunden an die jeweilige Situation.
217  Beim Wetteifer handelt es sich um ein in der Hauptsache
218  sozialgerichtetes Phänomen, das auf den Leistungsvergleich mit
219  dem anderen zielt; der bisherige Partner wird zum Konkurrenten.
220  Angestrebt wird, durch gesteigerte Leistung den eignen Standort
221  innerhalb einer Rangreihe zu verbessern. Wetteifer als menschliche
222  Verhaltensweise konkretisiert sich im Wettbewerb; übertragen auf
223  das Feld der Leibeserziehung führt er in seiner deutlichsten
224  Ausprägung zum Wettkampf. Mit der Themenstellung " Wetteifer
225  und Auszeichnung " beziehen wir eine Situation in unsere
226  Überlegungen mit ein, in der dieser dynamische Akt der
227  Auseinandersetzung mit dem Konkurrenten bereits abgeschlossen ist.
228  Der Wettkampf ist ausgetragen. Die gültige Entscheidung teilt
229  die Teilnehmer in Sieger und Unterlegene, wobei sich der Sieger
230  in einer vor den anderen ausgezeichneten Stellung befindet. Da die
231  Problematik des Themas sehr ausgedehnt ist, scheint es mir für
232  die Bearbeitung vorteilhaft, die Fragestellung auf das Gebiet der
233  Schulwettkämpfe und die Formen ihrer Auszeichnung
234  einzuschränken. Es ist zu hoffen, daß dennoch allgemein gültige
235  Aussagen gemacht werden können. Ich halte es für besonders
236  fruchtbar, auch einmal die Meinung der Schüler zu diesem Problem
237  zu Wort kommen zu lassen. Denn sie sind doch die eigentlich
238  unmittelbar Beteiligten und können aus der Reflexion über ihre
239  Erlebnisse dem Leibeserzieher sicher manchen wertvollen Hinweis
240  geben. Aus diesem Grunde habe ich versucht, auf dem Wege der
241  Befragung Meinungen und Einstellungen von Kindern verschiedenen
242  Alters zu unserem Thema zu erhalten. Methodisch bin ich dabei
243  folgendermaßen vorgegengen: Jungen und Mädchen aus Volkschul
244  klassen und Berufsschulklassen im Alter von 11 bis 18
245  Jahren haben in freier Form Aufsätze geschrieben über das Thema:
246  " Wie stehst Du zur Verleihung von Auszeichnungen bei
247  Sportwettkämpfen? " Diese Niederschriften wurden nach einem
248  kurzen einleitenden Gespräch, in dem der Klassenlehrer die
249  Kinder zur Stellungnahme aktivierte, ohne Rücksicht auf Stil
250  und Fehler angefertigt und anonym abgegeben. Zum Zwecke der
251  späteren Auswertung waren sie lediglich mit der Altersangabe und
252  der Kennzeichnung des Geschlechts versehen worden. Natürlich
253  kann mit der Auswertung der abgegebenen 262 Aufsätze nicht der
254  Anspruch auf eine repräsentativ gültige Befragung erhoben werden.
255  Es kann sich vielmehr nur um einen bescheidenen Versuch handeln,
256  aus einer mehr qualitativen Betrachtung der aufgetauchten Meinungen
257  und Einstellungen vorherrschende Tendenzen unserer Schüler zu der
258  gegebenen Problemstellung herauszuspüren. Immerhin hat der
259  Versuch gezeigt, daß auch auf diesem Wege pädagogische
260  Erkenntnisse zu erlangen sind, wenn man die Fragen ernst nimmt,
261  die unsere Jungen und Mädchen bewegen und zu denen sie erstaunlich
262  frei und offen Stellung genommen haben. Die Auswertung dieser in
263  freier schriftlicher Darstellung niedergelegten Ansichten haben wir
264  dann mit dem Einverständnis der Arbeitskreisteilnehmer zur
265  Grundlage unserer Aussprache gemacht.

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