Quelle Nummer 108

Rubrik 04 : PSYCHOLOGIE   Unterrubrik 04.01 : POPULAERWISSENSCHAFTLICH

TEST (LUESCHER-TEST)
MAX LUESCHER
DER LUESCHER-TEST. PERSOENLICHKEITSBEURTEILUNG
DURCH FARBWAHL (AUS DEM AMERIKANISCHEN). DER
DEUTSCHE TEXT WURDE VON MAX LUESCHER UEBERARBEITET
UND ERGAENZT.
ROWOLT, HAMBURG 1971, S.8-16


001  Anweisungen zum Lüscher-Test. Nehmen Sie die
002  acht Farbkarten aus dem Umschlag am hinteren Buchdeckel.
003  Legen Sie die Karten mit der Farbseite nach oben in einem
004  Halbkreis vor sich. Sehen Sie sich die acht Farben an und
005  wählen Sie die Karte aus, die Ihnen am besten gefällt.
006  Versuchen Sie nicht, die Farbe mit irgend etwas anderem zu
007  verbinden, wie Kleiderstoffe, Möbel, Autos. Wählen Sie
008  einfach die Farbe, die Sie am sympathischsten finden aus den acht
009  vor Ihnen liegenden Farben. Nehmen Sie die ausgewählte
010  Karte und legen Sie sie mit der Farbseite nach unten neben sich
011  hin. Sehen Sie sich die übrigen Farben an, wählen Sie
012  diejenige, die Ihnen jetzt am besten gefällt, und legen Sie sie
013  rechts neben Ihre vorhergehende Wahl. Wiederholen Sie dies
014  mit den restlichen Farben, bis alle acht Karten in einer Reihe
015  liegen - alle Farbseien unten, die angenehmste Farbe links und
016  die unsympathischste rechts. Lesen Sie nacheinander die
017  Zahlen, die auf der Rückseite der Karten erscheinen, und
018  schreiben Sie sie der Reihe nach auf ein Stück Papier.
019  Werten Sie den Test nach den Tabellen auf Seite 47 ff. Wenn
020  Sie den Test mit jemand anderen machen, so gehen Sie in derselben
021  Weise vor. Farbpsychologie. Obgleich die Farben der
022  Natur von Anfang an die Menschheit umgeben haben und sie ihren
023  Einflüssen seit undenkbaren Zeiten ausgesetzt war, sind wir erst
024  seit verhältnismäßig kurzer Zeit imstande, Farben nach unseren
025  Wünschen herzustellen und so vielseitig zu gebrauchen, wie wir es
026  heute tun. Vor dem 19.Jahrhundert war nur eine begrenzte
027  Anzahl von Farbtönen und Pigmenten bekannt. Sie waren
028  hauptsächlich organischen Ursprungs, zudem sehr teuer, so daß
029  farbige Stoffe und Dekorationen das Privileg der Reichen waren.
030  Hunderttausende von Schnecken ließen ihr Leben, damit ein
031  römischen Kaiser sein Gewand aus tyrischem Purpur tragen konnte,
032  während seine Untertanen sich mit ungebleichter Baumwolle,
033  Leinen, Fell oder Wolle begnügen mußten. Erst in den letzten
034  hundert Jahren hat sich dieses Bild wesentlich geändert, zuerst
035  durch Synthese der Anilinfarben, später durch Kohle-Teer
036  -Derivate und die Metalloxide. Heute bleiben nur wenige Dinge,
037  die wir herstellen, in ihrem ursprünglichen Zustand, ohne ganz
038  oder teilweise gefärbt, bemalt oder koloriert zu werden. Jetzt
039  gibt es Tausende von Farben jeder Tönung und Intensität,
040  jederzeit für fast jeden Zweck verwendbar. Heute haben wir nicht
041  nur das Blau des Himmels, das Rot des Sonnenuntergangs, das
042  Grün der Bäume und all die anderen Natufarben, sondern es
043  bezaubern oder bestürmen uns fortwährend auch vom Menschen
044  geschaffene Farben: Neonlicht, Farbanstrich, Tapeten und
045  Farbfernsehen. Die zunehmende Verwendung von Farbe und der
046  überall wachsende Wettbewerb zwischen Unternehmern, die höhere
047  Umsätze erzielen wollen, führte zu einer schnellen Entwicklung
048  der Farbpsychologie, wenn auch ein Teil der Forschungsarbeit,
049  vor allem im Bereich des " marketing " nichts anderes als ein
050  Herumprobieren war. Der Zuckerhersteller weiß zum Beispiel,
051  daß er sein Produkt nicht in einer grünen Verpackung verkaufen
052  darf; Kosmetikartikel in braunen Töpfen stehen noch im Regal,
053  wenn rosarot verpackte schon lange verkauft sind. Die Farben haben
054  Einfluß auf uns, und diese Einflüsse wirken tief auf unsere
055  psychische und physische Verfassung - ob wir wollen oder nicht.
056  Unternehmer müssen die Kaufmotive kennen, um sicher zu sein,
057  daß die Konsumenten ihr Produkt einem anderen vorziehen. Wenn er
058  Zucker produziet, sollte er ihn in blauen Packungen anbieten. In
059  jedem Fall sollte er die Packung nicht grün gestalten, aber er
060  wird nicht wissen, warum. Die Farbe Blau steht nämlich in einem
061  psychologischen Zusammenhang mit dem Gefühl des Weichen,
062  Zärtlichen und " Süßen ".Beim Betrachten eines Gemäldes
063  oder einer Farbfotografie bleibt die psychologische Bedeutung der
064  Farben im allgemeinen unbewußt, weil noch viele andere Faktoren
065  mitspielen. Aber bei den einzelnen Farben ist es möglich, ganz
066  genaue Aussagen zu machen. Die Vorliebe für eine Farbe und die
067  Ablehnung einer anderen hat eine bestimmte Bedeutung: die
068  Farbwahl spiegelt den seelischen Zustand genau wider. Auf dieser
069  Erfahrung ist der Lüscher-Test aufgebaut. Zehntausende von
070  Untersuchungen mit dem Lüscher-Farbtest in den
071  verschiedenartigsten Kulturen, fast auf der ganzen Welt, haben
072  gezeigt, daß die Farbwirkung überall unabhängig von Rasse,
073  Geschlecht und sozialer Stellung besteht. Das Leben der
074  Menschen wird von zwei psychologisch und physiologisch wichtigen
075  Faktoren beeinflußt: Tag und Nacht, Dunkelheit und Licht.
076  Die Nacht bringt Bedingungen, die früher eine Tätigkeit
077  unmöglich machte. Also zog sich der Mensch in seine Behausung
078  zurück, wickelte sich in seinen Pelz und schlief bis zur
079  Morgendämmerung. Der Tag brachte die Möglichkeit, wieder
080  tätig zu werden. Dann brach der Mensch auf, um Nahrung zu
081  suchen. Die Nacht zwang ihn zur Passivität und Ruhe. Auch der
082  Körper trat in die Erholungsphase. Der Tag bringt die
083  Möglichkeit zur Tätigkeit, alle Körperfunktionen sind
084  gesteigert; der Organismus ist auf Leistung eingestellt.
085  Helligkeit und Dunkelheit und damit auch die Farben sind mit Tag
086  und Nacht verbunden, mit dem Dunkelblau des nächtlichen Himmels
087  und dem Hellgelb des Tageslichts. Dunkelblau ist die Farbe der
088  Ruhe und der Passivität, Hellgelb die der Aktivität und
089  Entfaltung. Für den Primitiven nahm Aktivität in der Regel
090  zwei Formen an: entweder jagte er oder griff an, oder er wurde
091  gejagt und mußte sich gegen Angriffe verteidigen. Die Aktivität
092  diente zur Eroberung und Bereicherung oder zur Selbsterhaltung.
093  Die Aktionen Angriff und Eroberung werden durch die Farbe Rot
094  repräsentiert, Selbstbehauptung durch die Farbe grün.
095  Farbphysiologie. Experimente, bei denen Personen aufgefordert
096  wurden, das Orangerot des Lüscher-Tests einige Zeit zu
097  betrachten, zeigten, daß diese Farbe über das Nervensystem
098  einen stimulierenden Effekt ausübt: Der Blutdruck steigt,
099  Atmung und Herzschlag werden schneller. Daher hat Rot eine
100  " anregende " Wirkung auf das vegetative Nervensystem. Versuche
101  mit dem dunklen Blau des Lüscher-Tests zeigten den
102  umgekehrten Effekt: der Blutdruck fällt, Herzschlag und
103  Atmung werden langsamer. Also hat Dunkelblau eine " beruhigende "
104  Wirkung auf das vegetative Nervensystem. Der Herzschlag, die
105  Tätigkeit der Lunge, die Verdauung, alle komplexen Prozesse im
106  Körper, die ohne bewußte Anstrengung ununterbrochen in Gang
107  gehalten werden müssen, werden vom vegetativen Nervensystem
108  geregelt. Die Entwicklung des Farbensehens. Ein
109  neugeborenes Kind, das anfängt zu " sehen ", wird zunächst
110  Kontraste unterscheiden: " Helligkeit " und " Dunkelheit ".
111  Dann lernt es Bewegungen wahrzunehmen, danach unterscheidet es
112  Gestalten und Formen. Das Erkennen von Farben ist die letzte
113  Entwicklungsstufe. Becker hat 1953 nachgewiesen, daß ein
114  Nervengeflecht von einem Kern in der Netzhaut des Auges direkt
115  zum Mittelhirn (Mesencephalon) und zur Hypophyse fühet und
116  hormonale Steuerungen bewirkt. Die Hypophyse ist eine Drüse mit
117  innerer Sekretion, die fast im Zentrum des Gehirns liegt und
118  einige wichtige Hormone in den Blutkreislauf absondert. Sie ist
119  die wichtigste Drüse, die die anderen endokrinen Drüsen
120  kontrolliert und unter anderem das Wachstum reguliert. Hingegen
121  ist die Unterscheidung von Farben, ihr Erkennen, ihre
122  Bezeichnung und die ästhetische Wirkung jeweils eine Funktion der
123  Hirnrinde. Ist der Lüscher-Test bei " Farbblinden "
124  anwendbar?. Eine Prüfung der Wirksamkeit des Lüscher-
125  Testes bei Farbblindheit wurde von L. Steinke vorgenommen,
126  der eine normale Kontrollgruppe und Personen, die an partieller
127  oder totaler Rot-Grün-Blindheit litten, untersuchte.
128  Seine umfangreichen statistischen Ergebnisse zeigen, daß eine
129  Beeinträchtigung des Farberkennens beim Lüscher-Test keine
130  Rolle spielt, daß also eine partielle " Farbblindheit " nicht
131  berücksichtigt zu werden braucht. Der Lüscher-Test.
132  Bei Entscheidungen für oder gegen eine Farbe wird die Wahl oft
133  von äußeren Umständen beeinflußt. Wenn es sich um die Wahl
134  eines Kleidungsstückes, einer Tapete für das Wohnzimmer oder
135  einer Farbe für das Auto handelt, dann wird die endgültige
136  Entscheidung nicht nur von psychischen Vorlieben oder physischen
137  Bedürfnissen bestimmt (obwohl diese nicht ausgeschlossen werden
138  können), sondern von ästhetischen Überlegungen: Sind Farbe
139  und Schnitt des Kleides modisch? Paßt die Tapete zu der
140  übrigen Einrichtung? Und so weiter. Im Lüscher-Test
141  werden die Farben in eine Rangfolge nach der Sympathie zur
142  einzelnen Farbe gebracht. Es wird ausdrücklich nach keinem
143  ästhetischen Zweck und keiner Anwendung gefragt. Es ist also
144  wichtig, Testpersonen, die danach fragen, davon zu überzeugen,
145  daß die Farben nur nach ihrer Schönheit ausgewählt werden sollen,
146  ohne das Werturteil, ob sie als Kleiderstoff, als Möbelbezug
147  oder für die Polsterung eines Autos passen. Außerdem darf auf
148  keinen Fall die Wahl so getroffen werden, daß eine
149  Farbzusammenstellung von zwei oder mehr Farben (z. B.
150  Schwarz und Gelb) als Kombination gesucht wird. Der Klinische
151  Lüscher-Test, von dem die acht Farben nur ein kleiner
152  Auszug sind, besteht aus sieben Farbtafeln. Auf ihnen sind 73
153  Farbfelder aus 25 verschiedenen Farben, unter diesen müssen 43
154  verschiedene Wahlen getroffen werden. Das ganze Testprotokoll
155  dauert sieben bis zehn Minuten und bietet eine Fülle von
156  Informationen, die die bewußte und unbewußte psychische Struktur
157  der Person aufdecken. Verschiedene Bereiche des psychischen
158  Zustandes, des seelischen Gleichgewichtes, der Affektivität,
159  die Neurosentendenz, die Art und der Grad von Störungen sind
160  darin ablesbar. Der Klinische Lüscher-Test liefert
161  außerdem viele physiologische Informationen und direkte
162  entsprechende Therapiehinweise, die für den Arzt und den
163  Psychoterapeuten wichtig sind. Diese sehr gekürzte Form des
164  Testes ist als " Kleiner Lüscher-Test " bekannt. Sie ist
165  zwar nicht annähernd so umfassend und so differenziert wie der
166  Klinische Test, ergibt aber doch erstaunliche Aufschlüsse. Die
167  Kurzfassung bringt bezeichnende Strukturen der Persönlichkeit ans
168  Licht und kann die Aufmerksamkeit auf psychische und physische
169  Störungen richten. Ärzte in den USA und Europa benutzen den
170  Klinischen Lüscher-Test, manche aus Zeitmangel aber nur
171  diese Kurzfassung als zusätzliche diagnostische Hilfe, seit der
172  Nachweis gelang, daß der Lüscher-Test ganz besonders
173  geeignet ist, um seelisch-körperliche Störungen zu erkennen.
174  Der Test stellt ein " Frühwarnsystem " für beginnende
175  Störungen dar, zum Beispiel bei Herzschäden,
176  Durchblutungsstörungen im Gehirn oder Störungen des Magen-
177  Darm-Traktes und allen anderen psychosomatischen Erkrankungen.
178  Der Arzt ist ein vielbeschäftigter Mann, der kaum Zeit für
179  komplizierte diagnostische Auswertungen hat. Beim Lüscher-
180  Test kann er ohne Bedenken seiner Sprechstundenhilfe die
181  Testaufnahme überlassen. Mit ein wenig Übung erkennt der Arzt
182  aus dem Testergebnis, ob der Zustand seiner Patienten normal ist
183  oder ob Alarmzeichen vorhanden sind, denen weiter nachgegangen
184  werden muß. Der deutsche Chefarzt Prof. Dr. J.
185  Erbslöh sagt in seinem Aufsatz " Die Verwendung des
186  Lüscher-Farbtestes in der ärzlichen Praxis ": " Wir
187  müssen Professor Lüscher für die Entdeckung der psychologischen
188  Bedeutung der Farben und für die Entwicklung eines Farbtestes
189  danken, dessen besonderer Vorteil seine einfache Anwendung ist.
190  Er wird von meinen Hebammen auf der Entbindungsstation und von den
191  Sekretärinnen in meiner Praxis angewandt. Die Deutung der
192  Farben jedoch bleibt Aufgabe des Arztes. " Nachdem er an
193  einigen Beispielen den Vorteil des Tests bei " Frühwarnungen ",
194  wenn andere Methoden versagen, demonstriert hat, fährt er fort:
195  " Der Test vertieft das Verständnis des Arztes für die
196  psychische Verfassung des Patienten und macht ihn weniger
197  voreingenommen. Er gibt wichtige Hinweise, die sowohl bei
198  Diagnose und Therapie als auch bei der Prognose bestimmter
199  Krankheiten verwendet werden können. Wegen seiner
200  Zuverlässigkeit und Einfachheit kann er für den allgemeinen
201  Gebrauch empfohlen werden. " Der deutsche Medizinaldirektor
202  Chefarzt Dr. med. Walter Groh schreibt über den
203  " Lüscher-Farbtest im medizinischen Bereich ": " Der Test
204  überzeugt durch seine einfache Handhabung, seine kurzfristige
205  Erstellbarkeit, die größtmögliche Ausschaltung von
206  Fehlergebnissen, durch seine übersichtliche Gliederung und die
207  mehrfach korrelierenden und kontrollierbaren Ergebnisse, was seine
208  objektive Verwendbarkeit für psycho-vegetative Befunde erhöht.
209  Er ist sowohl zur Zustanddiagnose als auch zur Verlaufskontrolle
210  der Behandlung zu verwenden. Für den Arzt ist die Diagnose der
211  affektiven und psychomotorischen Stimmungslage, der Frustrationen,
212  der Angst und ihrer Kompensationen von besonderer Bedeutung und
213  aus den Einblicken in die Gefühlshaltung, Willens
214  haltung, Antriebshaltung und Kontakthaltung des
215  Patienten, in seine Zwangsreaktionen und ihren Konfliktgrund sind
216  wesentliche Rückschlüsse auf therapeutische Maßnahmen zu ziehen. "
217  Die Verwendungsmöglichkeit des Tests bei Erziehungsfragen
218  ist vielfältig. Hierüber haben Karlheinz Flehinghaus und andere
219  zahlreiche Untersuchungen angestellt. A. Kessler, Rom, hat
220  über 10 000 Kinder mit dem Lüscher-Test in Afrika, Asien
221  und Europa untersucht. Auch die Anwendung des Tests in der
222  Ethnologie (H. Klar; H. u. N. Dietschy),
223  Religionspsychologie (Bokslag), Gerontologie (Bokslag) und
224  Eheberatung (Canziani) wurde vielfach geprüft. Darüber hinaus
225  hat der Lüscher-Personnel-Service in London praktische
226  Erfarung mit dem Test bei der Berufs beratung und Personalauswahl
227  für Industrie und Handel (Scott) gesammelt. Seit seinem
228  Erscheinen vor mehr als zwanzig Jahren wurde der Test verbessert
229  und verfeinert, aber im wesentlichen hat er sich seit zwanzig
230  Jahren nicht verändert. Die Auswertung wurde erweitert und
231  spezifiert, die theoretischen Voraussetzungen des Tests haben
232  jedoch der Zeit widerstanden. Es besteht keine Veranlassung, sie
233  in irgendeiner Weise zu revidieren. Die umfangreichen
234  faktorenanalytischen Statistiken verschiedener wissen schaftlicher
235  Institute haben jetzt, zwei Jahrzehnte nach seiner Erfindung,
236  die Theorie und Zuverlässigkeit des Lüscher-Tests
237  nachgewiesen und bestätigt. Funktionspsychologie. Der
238  Farbtest ist auf der von Professor Lüscher entwickelten
239  Funktionspsychologie aufgebaut. Im Lüscher-Test bleibt die
240  " Struktur " oder Grundbedeutung einer Farbe konstant. Diese
241  Struktur ist als " objektive Bedeutung der Farbe " definiert.
242  Dunkelblau bedeutet zum Beispiel " Ruhe ", gleichgültig, ob
243  irgend jemandem diese Farbe gefällt oder ob er sie ablehnt. Als
244  " Funktion " dagegen bezeichnet Professor Lüscher die
245  " subjektive Einstellung der Farbe ", die von Mensch zu Mensch
246  verschieden ist. Der eine kann eine bestimmte Farbe sympathisch
247  finden, der andere kann sie langweilig finden und deshalb ablehnen,
248  ein dritter kann ihr indifferent gegenüber stehen, während ein
249  vierter sie absolut häßlich finden kann.

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