Quelle Nummer 095

Rubrik 18 : PHYSIK   Unterrubrik 18.00 : PHYSIK

MESAPHOTODIODEN
KRUMPHOLZ, OSKAR/ MASLOWSKI, STEFAN
AVALANCHE MESAPHOTODIODEN MIT QUEREINSTRAHLUNG,
S. 73-78
WISSENSCHAFTLICHE BERICHTE, AEG-TELEFUNKEN 44
(1971) 2


001  Avalanche Mesaphotodioden mit Quereinstrahlung.
002  Einleitung und Zusammenfassung. In üblichen Sperrschicht-
003  Photodioden setzt sich der von einfallendem Licht hervorgerufene
004  Photostrom lediglich aus den Ladungsträgern zusammen, die bei der
005  Absorption der Photonen direkt erzeugt worden sind. Infolgedessen
006  liegt die Empfindlichkeit der Photodioden - selbst bei den hohen
007  erreichbaren Quantenwirkungsgraden von unter optimalen Bedingungen
008  nahezu 100 % - erheblich unter der von Photomultipliern, die
009  zwar wesentlich geringere Quantenwirkungsgrade haben (unter 1 %
010  im nahen Infrarot), aber den Photostrom durch
011  Sekundärelektronenemission in einem angeschlossenen Dynodensystem
012  um den Faktor (Formel) bis (Formel) verstärken. Andererseits haben
013  Photodioden gegenüber Photomultipliern die Vorteile höherer
014  Demodulation-Grenzfrequenzen und geringeren Raumbedarfs sowie
015  einfacheren Aufbaus und Betriebes und daher geringerer Kosten.
016  Es ist also wünschenswert, den Nachteil der geringeren
017  Empfindlichkeit der Photodioden durch eine interne
018  Photostromverstärkung zu beseitigen. Die Möglichkeit hierzu
019  bietet der sogenannte Avalance-Effekt. Avalanche-
020  Photodioden sind als Empfänger in einem optischen
021  Nachrichtenübertragungssystem vorgesehen, das durch dielektrische
022  Lichtwellenleiter als Kabel und Halbleiter-Injektionslaser
023  als Sender gekennzeichnet ist. Ihre Wirkungsweise und ihre
024  Eigenschaften sollen daher im Hinblick auf diesen Verwendungszweck
025  diskutiert werden. In diesem Zusammenhang ist besonders das
026  Verhalten der Dioden gegenüber hochfrequent moduliertem Licht im
027  Spektralbereich (Formel) (entsprechend der Emissionswellenlänge des
028  Injektionslasers) von Bedeutung. Im folgenden werden in dieser
029  Hinsicht zunächst die üblicherweise verwendeten Planardioden
030  diskutiert; im Anschluß daran wird über erste Ergebnisse an
031  Avalanche-Mesadioden mit Quereinstrahlung berichtet. Die
032  Diskussion wird im wesentlichen auf Dioden aus Silicium
033  beschränkt. Aufbau von Planarphotodioden und
034  Mesaphotodioden. Üblicherweise sind Photodioden in
035  Planartechnik aufgebaut. Auf einen hochdotierten (Formel)-Kristall
036  wird epitaktisch eine niedrig dotierte N-Schicht aufgewachsen,
037  in die mit Hilfe eines Maskenfenster eine hochdotierte (Formel)-
038  Zone eindiffundiert wird. Das Licht dringt über die (Formel)-
039  Schicht in die Diode ein. Die genaue Wirkungsweise von
040  Planarphotodioden ist in[ 5 ]beschrieben. Aber auch
041  Mesadioden nach Bild 1 b haben sich bewährt. Das Licht dringt
042  hier vom Umfang her direkt in den PN-Übergang ein. Der
043  Vorteil dieser Betriebsweise liegt darin, daß keine
044  Ladungsträger in den feldfreien (Formel) und (Formel)-Gebieten entstehen
045  und daß ein langer Absorptionsweg für das Licht zur Verfügung
046  steht. Näheres hierüber ist in[ 6 ]zu finden. Um interne
047  Photostromverstärkung durch Stoßionisation (Avalanche-
048  Effekt) zu erreichen, wird die angelegte Sperrspannung bis nahe
049  an die Durchbruchspannung erhöht. Bei Planardioden nach Bild 1
050  a erfolgt der Durchbruch an der Oberfläche, schon bevor die
051  Feldstärke im Innern so hoch ist, daß Stoßionisation
052  stattfindet. Um dies zu verhindern, setzt man die bei gegebener
053  Vorspannung vorhandene Oberflächenfeldstärke herab, indem man
054  ein Gebiet niedrigerer Dotierung, einen sogenannten Schutzring
055  (guard ring), eindiffundiert (Bild 2 a und[ 7 ]).
056  Gleichzeitig beseitigt man damit die Feldstärkespitze an den
057  Kanten des (Formel)-Gebiets. Auf diese Weise läßt sich die
058  elektrische Feldstärke im Mittelteil des PN-Übergangs
059  über eine größere Fläche bis auf die für den Avalanche-
060  Effekt hinreichenden Werte steigern. Bei Mesadioden ist der
061  Einfluß der Oberflächen auf den Avalanche-Durchbruch nicht
062  so groß. Bei unseren Untersuchungen (Abb.) (Abb.) hat es sich gezeigt,
063  daß man bereits ohne Oberflächenbehandlung Photostromverstärkung
064  durch den Avalanche-Effekt erzielen kann. Als günstig
065  erweist sich aber, wenn man zur Herabsetzung von Kriechströmen
066  die Oberflächen in geeigneter Weise passiviert. Durch konisch
067  geformte Kristalle (Bild 2 b) kann man zudem die elektrische
068  Feldstärke an den Oberflächen des PN-Übergangs reduzieren.
069  Avalanche-Planardioden. Die Wirkungsweise von
070  Avalanche-Planarphotodioden läßt sich aus der von normalen
071  Planarphotodioden[ 5 ]ableiten. Sie wird an Hand von Bild
072  3 erläutert. Dort ist jeweils ein Ausschnitt aus dem wirksamen
073  Bereich einer Planardiode mit der Schichtenfolge (Formel) (Bild 3 a)
074  und (Formel) (Bild 3 b) gezeigt. Bei Anlegen einer Sperrspannung an
075  die Diode baut sich eine von den Dotierungsverhältnissen
076  abhängige Feldstärkeverteilung auf, die in den Teilbildern
077  schematisch gezeigt ist. Die höchste Feldstärke tritt jeweils
078  dort auf, wo der Leitungstyp des Materials wechselt. Erreicht
079  die Feldstärke dort Werte oberhalb von etwa (Formel), so setzt für
080  Ladungsträger, die dieses Gebiet hoher Feldstärke durchqueren,
081  Ladungsträgermultiplikation durch Stoßionisation ein. Dabei ist
082  die Ionisierungsrate für Elektronen in Silicium wesentlich (um
083  den Faktor 10 bis 50) höher als die für Löcher. Bei der
084  Absorption von eingestrahltem Licht werden in dem Diodenkristall
085  Ladungsträgerpaare gebildet, wobei ihre Verteilung auf die
086  verschieden dotierten Kristallschichten von der Dicke dieser
087  Schichten einerseits und von der Absorptionskonstante (Formel) bzw.
088  der Eindringtiefe (Formel) des Lichts andererseits (Abb.) abhängt. Von
089  den im (Formel) bzw. (Formel)-Gebiet erzeugten Ladungsträgern
090  diffundieren jeweils die Minoritätsträger (also Elektronen in
091  (Formel) bzw. Löcher in (Formel)) zur Sperrschicht und werden dort,
092  sofern sie nicht vorher durch Rekombination verlorengehen, durch
093  das elektrische Feld zu ihrem Majoritätsgebiet befördert. Die
094  in der Sperrschicht erzeugten Ladungsträgerpaare werden durch das
095  elektrische Feld getrennt, und die Partner werden ebenfalls
096  jeweils in ihr Majoritätsgebiet befördert.
097  Ladungsträgermultiplikation und damit Photostromverstärkung tritt
098  nun hauptsächlich für die Elektronen auf, die das Gebiet der
099  maximalen Feldstärke durchlaufen; die Multiplikation der
100  Löcher ist wegen ihrer geringeren Konisierungsrate in erster
101  Näherung zu vernachlässigen. Verstärkt wird also bei der
102  Planarphotodiode im wesentlichen nur jener Anteil des Photostromes,
103  der beim Typ (Formel) (Bild 3 a) durch Lichtabsorption im (Formel)-
104  Gebiet und beim Typ (Formel) (Bild 3 b) durch Lichtabsorption in der
105  Sperrschicht und dem darunterliegenden (Formel)-Gebiet entstanden
106  ist. Damit wird anschaulich klar, daß bei einer Avalanche-
107  Planarphotodiode die Photostromverstärkung und (wie die weiteren
108  Betrachtungen zeigen werden) auch die Demodulationsgrenzfrequenz
109  stark von der Dicke der einzelnen Schichten der Diode und (wegen
110  der Spektralabhängigkeit von (Formel)) von der Lichtwellenlänge (Formel)
111  abhängen. Wir wollen unsere Betrachtungen nun auf den
112  interessierenden Spektralbereich (Formel) und zum Vergleich dazu auf die
113  Wellenlänge des Helium-Neon-Lasers (Formel) konzentrieren.
114  Tabelle 1 bibt für Silicium die Absorptionskonstante (Formel) bzw.
115  Eindringtiefe (Formel) nach[ 11 ]an. (Abb.) Typ (Formel). Um
116  hohe Photostromverstärkung zu erzielen, müßte beim Typ (Formel)
117  (Bild 3 a) die Dicke (Formel) des (Formel)-Gebietes möglichst groß
118  gewählt werden, da bei den großen Eindringtiefen des Lichtes in
119  dem interessierenden Spektralbereich sonst der Hauptteil des
120  erzeugten Photostromes praktisch unverstärkt bliebe. Andererseits
121  ist in[ 5 ]gezeigt worden, daß wegen des Einflusses der
122  Diffusion das (Formel)-Gebiet möglichst dünn sein muß, wenn die
123  Diode zur Demodulation schneller Lichtsignale geeignet sein soll.
124  Insbesondere wurde gezeigt, daß nach Einstrahlung eines Dirac
125  -Lichtimpulses in die Diode der Diffusionsstromimpuls, der in
126  die Sperrschicht injiziert wird, in seinem zeitlichen Verlauf
127  durch (Formel) gegeben ist. Daraus kann mit Hilfe der
128  Fouriertransformation die zugehörige Spektralfunktion berechnet
129  werden: (Formel) (Abb.) (Formel) Um die Grenzfrequenz (Formel) der
130  Übertragungsfunktion des P-Gebietes näherungsweise zu
131  berechnen, können ohne großen Fehler die Reihen in Gleichung
132  (3) nach dem ersten Glied abgebrochen werden. So erhält man aus
133  (Formel) den Wert (Formel). Bei genügend hoher Verstärkung ist die
134  Grenzfrequenz der Übertragungsfunktion der gesamten Avalanche-
135  Diode etwa gleich (Formel) nach Gleichung (5), sofern die Laufzeiten
136  der Ladungsträger in der Sperrschicht vernachlässigt werden.
137  Sie können in der Praxis zu einem weiteren Sinken der
138  Grenzfrequenz (Formel) führen. Um die vorliegenden Verhältnisse zu
139  veranschaulichen, ist in Bild 4 die Grenzfrequenz (Formel) nach
140  Gleichung (5) (mit (Formel)) als Funktion der P-Schichtdicke
141  (Formel) aufgetragen. Außerdem ist in Bild 4 für verschiedene
142  Wellenlängen (Formel) der jeweils im P-Gebiet absorbierte Anteil
143  des Photostromes, der durch Ladungsträger-Multiplikation
144  verstärkt werden kann, eingezeichnet, Man erkennt, daß eine
145  Avalanche-Planardiode aus Silicium, die eine Grenzfrequenz
146  (Formel) von etwa 500 MHz erhalten soll, nur eine P-Schichtdicke
147  (Formel) von etwa 1,5 *ym haben darf. Dann aber werden bei der
148  Wellenlänge (Formel) nur noch etwa 6 % der einfallenden Photonen im
149  P-Gebiet absorbiert. Liegt für diesen Anteil des
150  Photostromes eine Verstärkung von beispielsweise (Formel) vor (die
151  restlichen 94 % tragen unverstärkt zum Photostrom bei), dann
152  ist die Gesamtverstärkung der Diode nur noch etwa 200 (Formel). Der
153  Typ (Formel) ist also für die Wellenlängen des nahen Infrarot relativ
154  ungünstig. Typ (Formel). Ähnliche Überlegungen lassen
155  sich auch für den Diodentyp (Formel) (Bild 3 b) durchführen. Hier
156  wird im wesentlichen nur jener Anteil der Photostromes durch
157  Ladungsträgermultiplikation verstärkt, der durch Absorption der
158  Photonen innerhalb der Sperrschicht und im (Formel)-Gebiet erzeugt
159  wird. Die im (Formel)-Gebiet erzeugten Ladungsträger gehen durch
160  Rekombination verloren, sofern sie in einem Abstand von der
161  Sperrschicht entstehen, der größer ist als etwa die
162  Diffusionslänge der Elektronen im (Formel)-Material. Die
163  übrigen Ladungsträger müssen erst zur Sperrschicht diffundieren,
164  ehe sie einen Photostrom bilden können. Bei einer
165  Diffusionslänge der Elektronen von mehreren Mikrometern hat
166  dieser Anteil des Photostromes demnach eine ähnlich niedrige
167  Grenzfrequenz wie bei dem Typ (Formel) der verstärkbare Anteil aus
168  einem (Formel)-Gebiet entsprechend großer Dicke (Bild 4). Soll
169  die Grenzfrequenz der gesamten Diode nicht zu niedrig liegen, muß
170  also der Anteil aus dem (Formel)-Gebiet möglichst klein und der
171  Anteil aus der Sperrschicht möglichst groß gehalten werden. Das
172  erfordert eine möglichst große Sperrschichtdicke. Andererseits
173  wird mit zunehmender Sperrschichtdicke die Grenzfrequenz des
174  Anteils aus der Sperrschicht infolge der zunehmenden
175  Ladungsträger-Laufzeiten erniedrigt. Avalanche-
176  Mesadioden mit Quereinstrahlung. Die bei der Diskussion der
177  Avalanche-Planardioden gemachten Annahmen werden durch
178  Untersuchungen der Avalanche-Mesadioden bestätigt, bei denen
179  es möglich ist, durch Wahl der Einstrahlstelle Verstärkung und
180  Grenzfrequenz der in den verschiedenen Diodengebieten erzeugten
181  Photostromanteile zu untersuchen. Einige der erzielten Ergebnisse
182  werden im folgenden behandelt. Herstellung und elektrische
183  Eigenschaften. Für die Untersuchungen standen Silicium-
184  Mesadioden vom Typ (Formel) als runde Pellets zur Verfügung
185  (Durchmesser etwa 400 *ym). Sie waren aus diffundierten und mit
186  Kontaktierungsschichten versehenen Wafern mit Ultraschall
187  herausgesägt worden. Ihre Dicke betrug etwa 165 *ym. Das
188  Ausgangsmaterial der Dioden war N-*Silicium mit dem
189  spezifischen Widerstand von 2 *zq cm entsprechend einer Dotierung
190  (Formel). Das (Formel) und das (Formel)-Gebiet waren durch Diffusion
191  hergestellt. Die Dicke des (Formel)-Gebietes betrug etwa 70 *ym m,
192  die Dicke des (Formel)-Gebietes 53,5 *ym m. Das
193  Dotierungsprofil in der Umgebung des (Formel)-Übergangs wurde aus
194  den Diffusionsbedingungen des (Formel)-Gebiets (Bor-Diffusion,
195  12 Stunden bei 1300^ C) berechnet. Die daraus abgeleitete
196  Abhängigkeit der Sperrschichtkapazität von der Spreespannung
197  wurde experimentell sehr gut bestätigt. Daher können auch die aus
198  den Diffusionsbedingungen berechneten Feldstärkeverteilungen in
199  der Diode (Abschnitt 3.2) als zutreffend angesehen werden.
200  Die Durchbruchspannungen der Dioden schwankten zwischen 200 und
201  etwa 230 V. Die Sperrschichtkapazität betrug dicht unterhalb der
202  Durchbruchspannung etwa 1 (Formel), der Bahnwiderstand ungefähr 10 *zq.
203  Die Dioden wurden in seitlich aufgeschliffenen Gehäusen der
204  Reaktanzdiode BAY 79 aufgebaut. Das Gehäuse bildete den
205  Abschluß eines 50-*zq-Streifenleiters, so daß der (Formel)
206  -Übergang für den Lichteinfall freilag.
207  Feldstärkeverteilung und Empflindlichkeitsprofil. Um die in
208  Abschnitt 1 gemachten Annahmen über die Verstärkbarkeit des
209  Photostromes, der in verschiedenen Gebieten einer Diode erzeugt
210  wird, auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, wurde für mehrere
211  Vorspannungen (Formel) einerseits die Feldstärkeverteilung berechnet
212  und andererseits das Empfindlichkeitsprofil gemessen. Die
213  Berechnung der Feldstärkeverteilungen erfolgte nach[ 11 ]aus
214  den Diffusionsbedingungen bei der Herstellung der Dioden. Zur
215  Messung des Empfindlichkeitsprofils wurde der auf etwa 6 *ym m
216  Strahldurchmesser ((Formel) Wert der Intensität) fokussierte
217  abgeschwächte Ausgangsstrahl eines HeNe-Lasers (40 (Formel) bei
218  (Abb.) (Formel)) benutzt. Der Auftreffpunkt des Strahls auf dem
219  Kristall wurde durch Verschieben der Diode variiert und dabei der
220  Photostrom als Funktion des Auftreffpunktes gemessen. Die
221  Ergebnisse sind in Bild 5 zusammengestellt und werden nachfolgend
222  für die verschiedenen Spannungen diskutiert. (Formel): Die
223  Sperrschicht ist noch wesentlich schmaler als der Strahldurchmesser.
224  Der Schwerpunkt des Empfindlichkeitsprofils liegt auf der P-
225  Seite neben der Sperrschicht, da die Diffusionslänge der
226  Elektronen im (Formel)-Gebiet größer als die der Löcger im N
227  -Gebiet ist. (Formel) und 100 V: Zwischen 30 und 100 V
228  Sperrspannung ändert sich das Empfindlichkeitsprofil nur
229  unwesentlich. Die Sperrschicht ist in diesem Bereich bereits
230  breiter als der Strahldurchmesser. Dementsprechend fällt das
231  Empfindlichkeitsmaximum mit der Sperrschichtlag zusammen, und der
232  Photostrom im Maximum ist gegenüber (Formel) angestiegen, da jetzt
233  alle erzeugten Ladungsträger in der Sperrschicht erzeugt und vom
234  Feld zu ihrem Majoritätsgebiet hin abgesaugt werden. (Formel): Die
235  Feldstärke am PN-Übergang (Formel) übersteigt nun den Wert von
236  (Formel), und es setzt Verstärkung durch Ladungsträgermultiplikation
237  ein. Wegen der höheren Ionisierungsrate der Elektronen macht
238  sich die Verstärkung im Empfindlichkeitsprofil hauptsächlich auf
239  der P-Seite neben dem Maximum durch ein Anheben der Flanke
240  bemerkbar. (Formel): Das weitere Anwachsen der Feldstärke bewirkt
241  einen deutlichen Verstärkungseffekt. Das Maximum des
242  Empfindlichkeitsprofils hat sich wieder in das P-Gebiet hinein
243  verschoben; liegt nämlich der Auftreffpunkt auf der P-Seite
244  neben der PN-Übergang (Formel), so durchlaufen mehr erzeugte
245  Elektronen das Gebiet hoher Feldstärke (und bewirken eine
246  Photostromverstärkung), als wenn direkt in den PN-
247  Übergang eingestrahlt wird. (Formel): Der bereits bei (Formel)
248  beobachtete Effekt der Verstärkung und der Verschiebung des
249  Empfindlichkeitsprofil-Maximums in das P-Gebiet ist jetzt
250  noch ausgeprägter. Die unterschiedliche Ionisierungsrate von
251  Elektronen und Löchern macht sich ganz deutlich bemerkbar: Ein
252  Vergleich des Empfindlichkeitsprofils mit dem bei (Formel) zeigt, daß
253  die P-seitige Flanke um etwa den Faktor 30 verstärkt wird,
254  während die N-seitige nur etwa um den Faktor 2 angehoben ist.
255  Die Verstärkung beeinflussende Parameter. Als
256  Photostromverstärkung bei der Sperrstannung (Formel) ist das
257  Verhältnis des Photostromes bei dieser Spannung zu dem
258  Photostrom bei einer Referenzsperrspannung definiert, bei der noch
259  keine Ladungsträger-Multiplikation auftritt. Als
260  Referenzspannung wurde bei den Dioden 30 V gewählt, also (Abb.) (Formel).
261  Aus Bild 5 geht hervor, daß Empfindlichkeit und Verstärkung
262  stark von der Auftreffstelle des Lichtes in bezug auf den PN-
263  Übergang abhängen. Die im folgenden beschriebenen
264  Verstärkungsmessungen beziehen sich jeweils auf die Auftreffstelle,
265  bei der für hohe Vorspannungen (Formel) maximaler Photostrom auftrat,
266  also auf die Stelle maximaler Verstärkung.

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