Quelle Nummer 091

Rubrik 18 : PHYSIK   Unterrubrik 18.00 : PHYSIK

ZEITSCHRIFT FUER ANGEWANDTE PHYSIK
W. PFEIFFER
DER SPANNUNGSZUSAMMENBRUCH AN FUNKENSTRECKEN IN
KOMPRIMIERTEN GASEN, S. 265-272
ZEITSCHRIFT FUER ANGEWANDTE PHYSIK, BD. 32, HEFT 4,
1971, SPRINGER BERGMANN MUENCHEN


001  Der Spannungszusammenbruch an Funkenstrecken in
002  komprimierten Gasen. Institut für Hochspannungs
003  technik und Meßtechnik der TH Darmstadt. Eingegangen
004  am 22.Januar 1971. - Endgültige Fassung am 15.Juli
005  1971. Die Gültigkeit der drei bekannten Funkengesetze von
006  Toepler, Rompe-Weizel und Braginskii wird in einem
007  möglichst weiten Bereich von Schlagweite, Gasdruck und Gasart
008  untersucht. Dabei wird ausschließlich der Zeitraum des
009  Spannungszusammenbruchs an der Funkenstrecke betrachtet. Aus den
010  Messungen ergibt sich, daß alle Funkengesetze unter diesen
011  Umständen brauchbar sind. Die höchste Genauigkeit und der
012  geringste Aufwand bei der Anwendung wird allerdings vom
013  Toeplerschen Funkengesetz erreicht. Einleitung.
014  Die sogenannten Funkengesetze beschreiben den zeitlichen Verlauf
015  der elektrischen Größen bei Funkenentladungen, und zwar
016  vorzugsweise im Bereich des raschen Spannungszusammenbruchs. Die
017  Anwendbarkeit dieser Gesetze wird aber dadurch erschwert, daß in
018  allen Konstanten vorkommen, deren Zahlenwert nicht aus den
019  Eigenschaften des betreffenden Gases berechnet werden kann. Das
020  Ziel dieser Arbeit ist es daher, die Funkenkonstanten in einem
021  möglichst weiten Bereich experimentell zu bestimmen. Dabei soll
022  besonders das noch weitgehend unerforschte Gebiet für hohen
023  Gasdruck erfaßt werden. Die zu erwartenden
024  Spannungszusammenbruchzeiten im Bereich weniger Nanosekunden
025  erfordern eine entsprechend hohe Bandbreite des Versuchsaufbaus,
026  wodurch die erzielbare Versuchsspannung entscheidend begrenzt wird.
027  Funkengesetze und Funkenkonstanten. Zunächst ist das
028  Toeplersche Funkengesetz zu nennen, das von Toepler rein
029  empirisch aufgestellt wurde. Die hohe Genauigkeit des Gesetzes
030  deutet darauf hin, daß ein echter Zusammenhang mit den Vorgängen
031  im Funkenkanal hergestellt werden kann. Ein Versuch dazu liegt
032  bisher erst von Toepler vor. Hier soll das Gesetz zumindest
033  formal auf eine Modellvorstellung über die Entwicklung des
034  Funkenkanals zurückgeführt werden. Dazu wird wie bei den anderen
035  Theorien angenommen, daß die Zündung der Entladung bereits
036  stattgefunden hat und ein schwach leitender Plasmakanal vorhanden
037  ist, dessen Leitfähigkeit durch Stoßionisation gesteigert werden
038  soll (Formel). Die Wegstrecke kann über die Geschwindigkeit bestimmt
039  werden: (Formel). Durch Einsetzen der Stromdichte ergibt sich (Formel).
040  Damit erhält man zur Zeit t nach dem nominellen Beginn
041  der Funkenentladung eine Elektronenkonzentration von (Formel). Jetzt
042  kann direkt der ohmsche Widerstand (Formel) des als homogen angenommenen
043  Funkenkanals berechnet werden (Formel). Daraus erhält man das
044  Toeplersche Gesetz, wenn der Kanalradius als zeitlich konstant
045  angenommen wird (Formel). Als Deutung der Toeplerschen
046  Funkenkonstanten k ergibt sich (Formel). Die Vernachlässigung
047  der Kanalexpansion ist bei Luft und Normaldruck vermutlich bis
048  etwa 10 ns nach dem nominellen Funkenbeginn zulässig. Meßwerte
049  für die Funkenkonstante k liegen bisher erst für Luft und
050  Normaldrcuk vor. Aus den Messungen von Andreev und Vanyukov
051  ergeben sich über eine Halbwelle des schwingenden Entladestromes
052  Mittelwerte der Funkenkonstanten von (Formel). Wegen der zu langen
053  Periodendauern von maximal 160 ns und der künstlichen Zündung der
054  Funkenstrecke sind diese Werte jedoch nicht besonders zuverlässig.
055  Durch digitale Rechnung des Spannungsverlaufs an Funkenstrecken
056  bestimmen Heilbronner und Kärner bei einer mittleren
057  Zündfeldstärke (Formel) von (Formel) Funkenkonstanten von (Formel). Diese
058  Angaben stehen in sehr guter Übereinstimmung mit den Messungen
059  von Möller, die für Zündfeldstärken von (Formel) Funkenkonstanten
060  zwischen (Formel) und (Formel) ergeben. Das Funkengesetz von Rompe und
061  Weizel basiert auf ganz ähnlichen Annahmen wie die zum
062  Toeplerschen Gesetz angeführte Theorie. Die wichtigsten
063  Übereinstimmungen sind die Vernachlässigung der Kanalexpansion
064  und die Voraussetzung, daß die Ionen in Ruhe bleiben. Damit
065  ergibt sich auch für den Funkenwiderstand ein ähnlicher Ausdruck
066  (Formel) und als Deutung der Funkenkonstanten a (Formel). In bezug
067  auf den zeitlichen Gültigkeitsbereich des Gesetzes gelten die
068  gleichen Überlegungen wie beim Toeplerschen Gesetz. Auch für
069  die Funkenkonstante a stehen nur Meßwerte für Luft zur
070  Verfügung. Von Grünberg wird für kleine Schlagweiten bei
071  Normaldruck ein Wert von (Formel) ermittelt. Die Messungen von
072  Möller ergeben bei einer Zündfeldstärke (Formel) einen Wert von (Formel),
073  der bei Verringerung von (Formel) durch Verwendung hyperbolischer
074  Elektroden auf (Formel) bis zu (Formel) ansteigt. Eine Begründung zu
075  diesem Verhalten wird noch angegeben. Für höheren Gasdruck bis
076  zu 7 atm liegen nur die Meßwerte von Mesyats und Korshunov vor,
077  die sich zwischen (Formel) und (Formel) bewegen, ohne eine merkliche
078  Abhängigkeit vom Gasdruck zu zeigen. Auf ganz anderem Wege
079  gelangt Braginskii zu einem Funkengesetz, wobei die Theorie von
080  Drabkina weiter ausgebaut wird. Unter der Voraussetzung, daß
081  die mittlere spezifische Leitfähigkeit des Funkenkanals
082  zeitunabhängig ist, kann der zeitliche Verlauf des Kanalradius
083  berechnet werden. Daraus ergibt sich dann der Funkenwiderstand (Formel),
084  wobei (Formel) als Funkenkonstante anzusehen ist. Die Konstanten
085  ergeben sich dazu wie folgt (Formel). Das Gesetz wird vermutlich in
086  einem großen Zeitbereich gelten und erst dann versagen, wenn die
087  Vernachlässigung der Energieverluste unzulässig ist. Während
088  des Spannungszusammenbruchs sind dagegen merkliche Fehler zu
089  erwarten, da hier *yk sicher nicht konstant angenommen werden darf.
090  Meßwerte der Funkenkonstanten sind bisher erst für Luft und
091  Normaldruck vorhanden. Unter diesen Bedingungen nennen Andreev
092  und Orlov einen Wert von (Formel). Von Möller wird die
093  Funkenkonstante zu (Formel) bestimmt, allerdings abhängig von der
094  Größe der entladenen Kapazität. Eine Begründung hierzu wird
095  noch angegeben. Meßverfahren und Lösung der Gleichung
096  des Entladekreises. Als Meßverfahren wird das Prinzip der
097  Leitungsentladung angewandt. Dazu wird eine Streifenleitung
098  oder Koaxialleitung auf die statische Zündspannung (Formel) der
099  Funkenstrecke aufgeladen und dann über die Reihenschaltung von
100  Funkenwiderstand und niederohmigen Strommeßwiderstand entladen.
101  Dabei wird die Vernachlässigung von Induktivitäten und
102  Kapazitäten angestrebt, was zu Abb. 1 als vereinfachtem
103  Ersatzschaltbild führt. (Abb.) Die Ersatzschaltung wird umso besser
104  gültig sein, je höher die Eigenresonanz des Schwingkreises
105  gebildet aus Funkeninduktivität und Elektrodenkapazität ist.
106  Der gesuchte Funkenwiderstand läßt sich dann sofort angeben (Formel).
107  Der Fehler durch die Vernachlässigung von (Formel) ist bei den hier
108  betrachteten relativ hohen Funkenwiderständen ohne Bedeutung.
109  Der Maximalwert des Entladestroms ergibt sich zu (Formel). Bei
110  Anwendung dieser Näherung muß man etwa 30 ns nach dem nominellen
111  Funkenbeginn bei Normaldruck mit einem Fehler von maximal 5 %
112  rechnen. Daraus folgt, daß aus dem Oszillogramm des
113  Entladestroms mit guter Genauigkeit die Höhe der
114  Durchschlagspannung (Formel) bestimmt werden kann. Unter Verwendung
115  der Gl. (12), (13) soll nun der Verlauf des Entladestroms
116  bei Berücksichtigung der verschiedenen Funkengesetze berechnet
117  werden. Für das Toeplersche Gesetz erhält man nach Normierung
118  des Entladestroms (Formel). Von Müller wurde bereits die
119  entsprechende Lösung für eine Spannungswanderwelle ermittelt.
120  Der Wert der Integrationskonstanten wird durch die Wahl des
121  nominellen Funkenbeginns und damit durch das Auflösungsvermögen
122  der Strommessung bestimmt. Auch für das Gesetz von Rompe und
123  Weizel ist bereits ein ähnliches Problem gelöst worden. Unter
124  den hier vorliegenden Bedingungen erhält man (Formel). Die Lösung
125  weist formal eine gewisse Ähnlichkeit mit der beim Toeplerschen
126  Gesetz erhaltenen auf. Das Gesetz von Braginskii ist bisher noch
127  nicht zur Berechnung von Leitungsentladungen verwandt worden.
128  Hier ergibt sich (Formel). Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den
129  nominellen Funkenbeginn bei (Formel) zu definieren. Damit ergeben sich
130  folgende Integrationskonstanten: (Formel). Aus den erhaltenen
131  Lösungen soll nun noch die maximale Stromsteilheit bestimmt werden.
132  Daraus läßt sich dann eine Zeit (Formel) definieren, die eine
133  Ersatzkeilwelle gleicher maximaler Steigung zum Stromanstieg von
134  (Formel) auf (Formel) benötigt (Formel). Für die einzelnen Funkengesetze
135  ergeben sich folgende Ausdrücke: (Formel). Durch Vergleich der
136  einzelnen Werte besteht eine zusätzliche Kontrollmöglichkeit der
137  Funkengesetze untereinander. Aufbau der Meßanordnung.
138  Der Versuchsaufbau soll in seinen Eigenschaften möglichst genau
139  Abb. 1 entsprechen. Dazu ist zunächst ein Koaxialkabel mit
140  bis über 1 GHz reellem und über die Kabellänge konstantem
141  Wellenwiderstand erforderlich. Als einziges Hochfrequenzkabel
142  weist der Typ RG 218/U (Kabelmetal) mit 90 kV = die
143  notwendige Spannungsfestigkeit auf, wobei der Wellenwiderstand 50
144  *zq beträgt. Das eigentliche Problem liegt in der Verwirklichung
145  des Übergangs vom Kabel auf die Funkenstrecke. Die gewählte
146  Lösung zeigt Abb. 2. Aus Gründen der Spannungsfestigkeit
147  und des Raumbedarfs für die Funkenstrecke ist dabei ein größerer
148  (Abb.) Querschnittssprung unvermeidlich. Er wird erreicht durch ein
149  konisches Übergangsstück, das den Außenleiter des Kabels auf
150  den Außenmantel der Funkenstrecke erweitert. Der entstehende
151  Hohlraum wird mit Silikon-Kautschuk (Silopren K 1, Bayer)
152  vergossen. Als Material der Funkenkammer hat sich Keramik
153  (Stenan, Steatit-Magnesia), das nach der Bearbeitung bei
154  1200^ C gebrannt wurde, gut bewährt. Infolge der relativ
155  geringen Zugfestigkeit dieses Werkstoffs muß der Deckel der
156  Funkenkammer über eine Buchse durch die Andruckvorrichtung
157  vorgespannt werden. Damit wird gleichzeitig der
158  Strommeßwiderstand eingebaut. Das zu untersuchende Gas wird
159  radial zugeführt. Die Elektroden sind etwa halbkugelförmig und
160  besitzen Wolframkalotten zur Verringerung des Abbrandes. Die
161  Strommessung wurde mit dem Oszillograph Tektronix (Formel) vorgenommen.
162  Erfolgt die Meßbereichsänderung durch Abschwächung des
163  Signals, dann führt das sehr bald zu einer Überlastung des
164  Strommeßwiderstands. Deshalb wird hier ausschließlich der
165  Widerstandswert verändert. Dafür sind koaxiale Rohrwiderstände
166  sehr gut geeignet. Als Widerstandselement dient eine Folie aus
167  (Formel) 80/20 (Vacromium, Vakuumschmelze) von 10 *ym m Stärke.
168  Damit ist im interessierenden Frequenzbereich bis 1 GHz der
169  Einfluß der Stromverdrängung auf das Übertragungsverhalten
170  vernachlässigbar. Von entscheidender Bedeutung ist dagegen die
171  Forderung, daß die Länge des Widerstandsrohres auch noch
172  gegenüber der kleinsten vorkommenden Wellenlänge vernachlässigbar
173  sein muß, womit man höchstens (Formel) zulassen darf. Das
174  Übertragungsverhalten der verwendeten Widerstände wurde durch
175  Messung der Rechteckstoßwidergabe bei Prüfströmen bis zu 6 A
176  ermittelt, wobei sich eine Anstiegszeit von maximal 0,45 ns
177  ergab. Die Schaltung des gesamten Versuchsaufbaus zeigt Abb.
178  3. Dabei sorgt der Vorwiderstand von 2,4 G *zq für eine
179  genügend große Ladezeitkonstante so daß zwischen den Entladungen
180  volle Wiederverfestigung des Isoliergases stattfindet. Der
181  Spannungsabgriff an der Strommeßeinrichtung erfolgt mit 50 *zq
182  Wellenwiderstand, wobei der Oszillograph über ein in
183  Signalrichtung abgeschlossenes T-Glied angepaßt wird.
184  Zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens der gesamten
185  Anordnung wurde ein Versuch bei kurzgeschlossenen Elektroden und
186  Zuführung des Prüfimpulses am Druckgasanschluß durchgeführt.
187  Dabei ergab sich folgende Rechteckstoßantwort. (Abb.) Mit einer
188  Anstiegszeit von 1,1 ns besitzt die Anlage eine Bandbreite
189  von 320 MHz. Durch diese endliche Bandbreite wird natürlich der
190  Stromanstieg verzögert, wobei der Fehler mit wachsender
191  Zündfeldstärke (Formel) zunimmt. Für den kritischsten Fall (Formel)
192  errechnet sich aus Gl. (14) mit (Formel) eine Anstiegszeit des
193  Entladestroms von (Formel). Dieser Wert wird durch die begrenzte
194  Bandbreite der Anlage um etwa 12 % vergrößert. Weitere
195  Fehler sind noch durch den Einfluß der Elektrodenkapazität und
196  der Funkeninduktivität möglich. Auch hier nimmt der Betrag des
197  Fehlers mit wachsender Zündfeldstärke zu. Die höchste
198  Zündfeldstärke tritt bei kleinster Schlagweite und damit
199  größter Elektrodenkapazität auf. Damit dürfte der kapazitive
200  Einfluß den induktiven bei weitem überwiegen, was auch durch eine
201  entsprechende Fehlerabschätzung bestätigt wird. Die maximal
202  mögliche Erhöhung des Entladestroms beträgt dabei 22 %.
203  Messungen und Auswertung. Im Verlauf der Messungen werden
204  Schlagweite und Gasdruck wie folgt verändert (Formel). Als
205  Füllgase dienen Stickstoff, Kohlendioxyd und Argon in reinster
206  Form (Messer-Griesheim). Zu bemerken ist, daß die
207  Druckmessung hier in technischen Atmosphären erfolgt und die
208  Funkenkonstante von Rompe und Weizel damit im Gegensatz zu den
209  bisherigen Messungen die Dimension (Formel) erhält. Die Ermittlung
210  der Durchschlagspannungen erfolgt gemäß Gl. (13) aus dem
211  Maximalwert des Entladestroms. Die Ergebnisse stehen in guter
212  Übereinstimmung mit den Angaben von Gänger. Für große Werte
213  von (Formel) (maximal etwa 30 (Formel)) zeigt sich, daß Kohlendioxyd etwa
214  87 % und Argon etwa 20 % der Spannungsfestigkeit von
215  Stickstoff aufweist. Die Bestimmung der gesuchten
216  Funkenkonstanten erfolgt durch punktweisen Vergleich des gemessenen
217  (Abb.) und des berechneten Stromverlaufs für die normierten
218  Stromwerte (Formel). Als eigentliche Funkenkonstante wird dabei der
219  arithmetische Mittelwert angegeben. Für die Auswertung wird
220  lediglich die Stirn und der Maximalwert des entstehenden
221  Stromverlaufs, den Abb. 5 für negative Polarität der
222  Ladespannung zeigt, benötigt. Der Verlauf der Funkenkonstanten
223  während einer Entladung wird nun für einige charakteristische
224  Parameterkombinationen gezeigt. (Abb.) Es zeigt sich, daß beim
225  Toeplerschen Gesetz nahezu eine echte Konstante vorhanden ist.
226  Bis zu einem normierten Stromwert von (Formel) gilt das auch für das
227  Gesetz von Rompe und Weizel. Die Konstante von Braginskii
228  weist dagegen im ganzen Stromverlauf einen merklichen Anstieg auf.
229  Durch die punktweise Auswertung der Entladestromkurven stehen nun
230  die entsprechenden Funkenkonstanten als Mittelwert einer Messung
231  zur Verfügung. Damit kann nach Gl. (17) auch die
232  Anstiegszeit (Formel) der Ersatzkeilwelle berechnet werden. Hierbei
233  kann man davon ausgehen, daß bei ausreichender Genauigkeit der
234  einzelnen Gesetze die erhaltenen Werte für (Formel) einigermaßen
235  übereinstimmen, was durch die Auswertung bestätigt wird. Bei
236  Betrachtung der entsprechenden Ausdrücke für (Formel) erkennt man,
237  daß dies bei veränderlichem (Formel) nur möglich ist, solange gilt (Formel).
238  Daraus folgt, daß selbst wenn k eine echte Konstante
239  ist, die Funkenkonstante a direkt von (Formel) abhängt. Wird
240  daher beispielweise (Formel) bei konstantem Druck durch eine besondere
241  Elektrodenform stark verringert, dann ist eine Erhöhung von a
242  unvermeidlich. Anderseits wird bei sehr kleinen Schlagweiten
243  (Formel) ansteigen, womit der Wert von a abnimmt. Die
244  Funkenkonstante (Formel) ist dagegen offensichtlich von der Höhe des
245  maximalen Entladestroms abhängig. Dazu ist jedoch einschränkend
246  zu sagen, daß eine Erhöhung von (Formel) durch Steigerung des
247  Gasdrucks (Formel) keine Wirkung auf den Wert von (Formel) hat, da (Formel) in
248  gleicher Form vom Gasdruck abhängt. Wird dagegen (Formel) durch
249  Vergrößerung der Schlagweite bei konstantem Druck oder durch
250  eine größere entladene Kapazität erhöht, dann steigt auch der
251  Wert von (Formel). Das erklärt die betreffenden Meßergebnisse von
252  Möller. Meßwerte der Funkenkonstanten und Vergleich
253  der Funkengesetze. Die schon zur Bestimmung von (Formel) verwendeten
254  Funkenkonstanten sollen nun für alle Parameterkombinationen
255  angegeben werden. Es zeigt sich, daß die Toeplersche
256  Funkenkonstante von der Schlagweite vollkommen unabhängig ist und
257  nur schwach mit der Zündfeldstärke ansteigt. Dabei kann man für
258  geringen Überdruck folgende typische Werte angeben: (Formel). (Abb.)
259  Die für Stickstoff erhaltenen Werte können am ehesten mit den
260  bisherigen Messungen in Luft bei Normaldruck verglichen werden,
261  und sie zeigen recht gute Übereinstimmung.

Zum Anfang dieser Seite