Quelle Nummer 088

Rubrik 28 : TECHNIK   Unterrubrik 28.01 : BUECHER

SIEMENS-ZEITSCHRIFT
KLAUS KOOPMANN UND HELMUT FERNER
REGELUNG UND AUTOMATISIERUNG VON SCHERENLINIEN IN
GROBBLECHWALZWERKEN, S. 24-29
SIEMENS-ZEITSCHRIFT 46 HEFT 1, 1972


001  Regelung und Automatisierung von Scherenlinien in
002  Grobblechwalzwerken. Die in Grobblechwalzwerken
003  hergestellten Bleche mit Gewichten bis zu 25 t werden nach dem
004  Abkühlen in den Scherenlinien besäumt und geteilt. Alle vom
005  Schnittprogramm für ein Blech vorgegebenen Sollwerte der Breite
006  und der einzelnen Teillängen sind sehr genau einzuhalten. Das bis
007  zu 40 mm dicke Blech kann nur im Stillstand geschnitten werden;
008  daher ist es zum nächsten Schnitt in kürzester Zeit um den
009  Betrag der Besäumlänge bzw. Schnittlänge
010  vorzuschieben. Diese Betriebsweise bedingt eine große Anzahl von
011  Arbeitsspielen in der Stunde. Eine technisch und wirtschaftlich
012  günstige Lösung setzt voraus, daß die technologischen Kenndaten
013  und die Antriebsmotoren zum Bewegen und Schneiden des Bleches
014  sorgfältig bestimmt werden. Analoge und digitale Regelkreise
015  sowie eine automatische Ablaufsteuerung ermöglichen großen
016  Durchsatz und genaues Schneiden der Bleche. Aufbau und
017  Wirkungsweise der Anlage. Die mechanische Ausrüstung einer
018  Scherenlinie umfaßt als wesentliche Anlagenteile (Bild 1):
019  thr Rollgänge zum Transport der Bleche, Treibapparate
020  mit je vier Rollen zum schnellen Positionieren der Bleche für den
021  Besäumschnitt, Längsteilschnitt und
022  Querteilschnitt, Dirigiervorrichtungen und
023  Lichtrichtanlagen zum Ausrichten der Bleche vor den Scheren,
024  Doppelscheren zum beidseitigen Besäumen und
025  Einfachscheren zum Längsteilen und Querteilen,
026  Verfahrantriebe zum Positionieren der Scheren und
027  Treibapparate entsprechend der Blechbreite. Im ersten
028  Arbeitsgang wird das aus dem Walzwerk kommende Blech in der
029  Doppelbesäumschere (DBS) gleichzeitig auf beiden Seiten
030  besäumt. Wenn die Anlage mit einer Längsteilschere ausgerüstet
031  ist, werden Längsschnitt und Besäumschnitt
032  gleichzeitig ausgeführt. Zufuhrrollgänge bringen die zu
033  verarbeitenden Bleche mit Geschwindigkeiten bis zu 2 m (Formel) zur
034  Schere. Vor dem Einführen in die Doppelbesäumschere ist das
035  Blech auszurichten und zu prüfen, ob die Sollbreite auf der
036  gesamten Länge vorhanden ist. Wenn das vorangegangene Blech den
037  Bereich der DBS verlassen hat, werden die Schere und die
038  zugehörigen Treibapparate auf die neue Sollbreite eingestellt.
039  Anschließend wird das Blech besäumt. Zwei mit gleichbleibender
040  Drehzahl umlaufende Exzenterwellen bewegen die Obermesser der
041  Doppelbesäumschere. Je nach Ausführung der Schere werden die
042  beiden Exzenterwellen mechanisch oder elektrisch im
043  Winkelgleichlauf gehalten, damit keine Querkräfte auf das Blech
044  wirken können. Die Messer führen bei jedem Hub auf beiden
045  Seiten einen Besäumschnitt bis zu einer Länge 1,4 m aus.
046  Schrottmesser teilen den auf beiden Seiten anfallenden
047  Saumstreifen nach jedem Besäumschnitt. Die Konstruktion von
048  Doppelbesäumscheren läßt bis zu 30 Schnitte in der Minute zu.
049  Bei geöffneten Messern wird das Blech über die vor und hinter
050  der DBS angeordneten Treibapparate um die Länge eines
051  Besäumschnitts (Besäumlänge) vorgeschoben. Bei diesem
052  Arbeitsspiel sind Geschwindigkeiten bis zu 2 m (Formel) und
053  Beschleunigungen von 3 m (Formel) möglich. Beim Längsteilen sind
054  Längsteilschere und Doppelbesäumschere im Winkelgleichlauf zu
055  halten, damit sichergestellt ist, daß beide Scheren gleichzeitig
056  schneiden. Das fertig besäumte Blech wird über den
057  Abfuhrrollgang abtransportiert. Im zweiten Arbeitsgang wird das
058  besäumte Blech quergeteilt. Der Zufuhrrollgang zur
059  Querteilschere bringt das Blech bis zu dem Treibapparat vor der
060  Schere. Zu jedem Schnitt ist das Blech mit dem Treibapparat
061  entsprechend der vorgegebenen Schnittlänge schnell und genau zu
062  positionieren. In der Querteilschere bewegen (Abb.) zwei
063  Exzenterwellen das Obermesser. Phasenverschobene
064  Exzenterbewegungen sorgen für eine annähernd gleichbleibende
065  Schnittkraft während der Schnittzeit. Zu jedem Schnitt startet
066  die Schere aus ihrer Ausgangsstellung. Die Enddrehzahl der
067  Exzenterwellen muß vor dem Auftreffen des Obermessers auf dem
068  Blech erreicht sein. Nach einer vollen Umdrehung der
069  Exzenterwellen wird die Schere wieder in der Ausgangsstellung
070  stillgesetzt. Unmittelbar nach dem Schnitt bringt der
071  Abfuhrrollgang die geschnittene Blechtafel aus dem Bereich der
072  Scherenlinie heraus. Wenn die Öffnung zwischen Obermesser
073  und Untermesser groß genug geworden ist, kann der
074  Treibapparat das noch nicht geschnittene Blech wieder beschleunigen
075  und erneut stillsetzen, sobald ein Weg entsprechend der
076  vorgegebenen Schnittlänge zurückgelegt ist. Eine Besonderheit
077  stellt die aus Doppelbesäumschere und Querteilschere bestehende
078  Scherenkombination dar. Bei dieser platzsparenden Anordnung
079  beträgt der Abstand beider Scheren nur einige Meter. Der
080  Querteilschnitt kann nur ausgeführt werden, wenn das Blech zum
081  Besäumschnitt stillgesetzt ist. Der Vorschub zum Besäumschnitt
082  ist, abhängig von der vorgegebenen Schnittlänge, so zu steuern,
083  daß vor einem Teilschnitt ein bestimmter Mindestwert nicht
084  unterschritten wird. Bestimmen der Antriebsmotoren zum
085  Bewegen der Bleche. Zum Vorschieben des Bleches zwischen zwei
086  Schnitten der Doppelbesäumschere ist nur die durch den Freiwinkel
087  und die Exzenterdrehzahl bestimmte Zeit verfügbar. Es besteht
088  daher die Aufgabe, in einer vorgegebenen Zeit t einen
089  vorgeschriebenen Weg s zurückzulegen. Setzt man einen
090  trapezförmigen Verlauf der Geschwindigkeit als Funktion der Zeit
091  voraus, so gilt allgemein für die benötigte Zeit, abhängig vom
092  zurückzulegenden Weg s, von der Endgeschwindigkeit v
093  und der Beschleunigung a: (Formel). Gleichung (1),
094  nach v aufgelöst, ergibt: (Formel). Der rechte Ausdruck
095  unter der Wurzel darf höchstens gleich 1 werden; daher ist für
096  den Grenzfall der Dreieckkurve im v-t-Diagramm
097  die kleinstmögliche Beschleunigung: (Formel) und die größte
098  Geschwindigkeit (Formel). Zum Bestimmen der Leistung und der
099  Drehmomente für die Antriebsmotoren der Rollgänge und Treiber
100  muß von dem quadratischen Mittelwert der Beschleunigungskraft (Formel)
101  ausgegangen werden. Vernachlässigt man die Reibungskraft, so
102  wird der Effektivwert der Kraft (Formel) zum Beschleunigen der Masse
103  m während des Arbeitsspiels T durch Gleichung (5)
104  bestimmt: (Formel). Mit (Formel) und (Formel) kann Gleichung (5) wie folgt
105  angeschrieben werden: (Formel). Für das Drehmoment und die Leistung
106  des Motors gilt: (Formel) (Formel). Für das Produkt va gibt es
107  ein Minimum. Zum Bestimmen des Minimums wird Gleichung (2)
108  mit a multipliziert, nach a differenziert und gleich
109  Null gesetzt: (Formel). Gleichung (9), nach a aufgelöst,
110  ergibt: (Formel). Nach den Gleichungen (2) und (10) gilt: (Formel).
111  Nach den Gleichungen (10) und (11) ergeben sich mit den
112  Grenzwerten (Formel) und (Formel): (Formel) und (Formel). Für das Drehmoment und
113  die Leistung ergeben sich die Beziehungen: (Formel) und (Formel). Werden
114  Geschwindigkeit und Beschleunigung optimal festgelegt, dann
115  können bei nur um 12,5 % größerer Beschleunigung 8 %
116  Drehmoment und 31 % Leistung eingespart werden. Aus der
117  Masse des Bleches, den Massenträgheitsmomenten aller sich
118  drehenden Teile, den Rollendurchmessern und den Kenndaten für
119  Geschwindigkeit und Beschleunigung werden die Drehzahlen (Formel) und
120  die erforderlichen Drehmomente (Formel) an den Antriebswellen bestimmt.
121  Nach einem an anderer Stelle beschriebenen Rechenverfahren für
122  Beschleunigungsantriebe sind die optimalen Nennmomente und die
123  Getriebeübersetzungen der Antriebsmotoren für die Rollgänge und
124  Treibapparate zu ermitteln. Bestimmen der Antriebsmotoren zum
125  Schneiden der Bleche. Die Scheren zum Besäumen arbeiten im
126  Durchlaufbetrieb mit gleichbleibender Drehzahl. Wenn die
127  Exzenterwellen mechanisch gekuppelt sind und die Drehzahl nicht an
128  die Blechdicke angepaßt werden muß, können Drehstrom-
129  Schleifringläufermotoren zum Antrieb von Doppelbesäumscheren
130  eingesetzt werden. Ist eine Anpassung der Drehzahl erforderlich,
131  so können je nach Steuerbereich Gleichstrommotoren mit Anker
132  steuerung und Feldsteuerung oder Drehstrom-
133  Schleifringläufermotoren mit unsynchroner Stromrichterkaskade
134  verwendet werden. Scheren mit nicht mechanisch gekuppelten
135  Exzenterwellen sind mit Gleichstrommotoren und einer
136  Winkelgleichlaufregelung ausgerüstet. Das erforderliche
137  Nennmoment der Antriebsmotoren ergibt sich aus dem quadratischen
138  Mittelwert des auf die Motorwelle bezogenen Schnittmoments
139  während einer Umdrehung der Exzenterwelle, das Stoßmoment
140  (Kippmoment) richtet sich nach dem Höchstwert des Schnittmoments.
141  Längsteilscheren werden ebenfalls mit gleichbleibender Drehzahl
142  betrieben. Das Problem des Winkelgleichlaufs zwischen einer
143  Längsteilschere und einer Doppelbesäumschere läßt
144  sich am einfachsten mit Gleichstrommotoren an der Längsteilschere
145  lösen. Zum Auslegen der Antriebsmotoren einer Längsteilschere
146  gelten die oben angestellten Überlegungen für Besäumscheren.
147  Die Querteilscheren arbeiten im Start-Stopp-Betrieb mit
148  bis zu 1000 Arbeitsspielen in der Stunde. Die Arbeitsweise der
149  Querteilschere erfordert zwar keine einstellbare Drehzahl, aber
150  die hohe Schaltfrequenz und die Energiebilanz lassen doch den
151  Einsatz von Gleichstrommotoren zweckmäßig erscheinen. Da der
152  Beschleunigungsvorgang und der Verzögerungsvorgang einen
153  beträchtlichen Anteil am Effektivmoment während eines
154  Arbeitsspiels haben, kommen nur Motoren mit einem günstigen
155  Verhältnis von Massenträgheitsmoment zum Nennmoment in Betracht.
156  Aus der Zeit t, die für ein Arbeitsspiel zur
157  Verfügung steht, kann nach Gleichung (11) die optimale
158  Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl) für eine Umdrehung der
159  Exzenterwellen bestimmt werden. (Formel). Nach Gleichung (10) gilt
160  für die optimale Winkelbeschleunigung: (Formel). Aus diesen
161  Gleichungen lassen sich folgende Werte für die Winkel ableiten:
162  (Formel). Der quadratische Mittelwert des auf die Motorwelle bezogenen
163  Drehmoments für Beschleunigung, Schnitt und Verzögerung
164  während eines Arbeitsspiels von Start zu Start bestimmt das
165  Nennmoment der Antriebsmotoren. Das Stoßmoment richtet sich
166  nach dem während eines Arbeitsspiels auftretenden Höchstwert des
167  Drehmoments. Bestimmen der Verfahrantriebe. Die Leistung
168  der Verfahrantriebe zum Positionieren der Scheren,
169  Lichtrichtanlagen und Treibapparate richtet sich nach der
170  Stellgeschwindigkeit und den Reibungskräften im mechanischen
171  System. Bei hohen Anforderungen an die Stellgeschwindigkeit,
172  die Stellzeit und die Genauigkeit werden Gleichstrommotoren, in
173  den übrigen Fällen Drehstrommotoren verwendet. Beim Einsatz
174  von Drehstrommotoren in Verbindung mit Wegregelungen ist zu
175  beachten, daß nach dem Abschalten des Motors der Bremsweg
176  kleiner sein muß als die gewählte Einheit der Wegabbildung.
177  Diese Forderung läßt sich bei entsprechender Wahl der
178  Geschwindigkeit mit polumschaltbaren Motoren, Feingangmotoren
179  oder 6-Hz-Steuerungen erfüllen. Speisung und
180  Regelung. Die Gleichstrommotoren der Treibapparate,
181  Rollgänge, Teilscheren und Verfahrantriebe werden über
182  Thyristor-Umkehrstromrichter in kreisstromführender
183  Kreuzschaltung gespeist und mit elektronischen Bausteinen des
184  Systems Transidyn geregelt. Die einzelnen Speisegruppen
185  der Rollgangmotoren sind mit EMK-Regelungen und geregelten
186  Feldstromversorgungen ausgestattet, damit ein guter Gleichlauf mit
187  den drehzahlgeregelten Treibapparaten erzielt wird. Entsprechend
188  der augenblicklichen Lage der Bleche werden die Rollgangmotoren
189  den verschiedenen Speisegruppen über die Ablaufsteuerung
190  zugeordnet. Je nach Anzahl der von einer Gruppe zu speisenden
191  Motoren werden die EMK-Istwert-Bildung und die
192  Verstärkung des EMK-Reglers angepaßt. Dadurch ist
193  unabhängig von der Belastung der Speisegruppen eine
194  gleichbleibende Güte der Regelung gewährleistet. Den
195  Drehzahlregelungen der Treibapparate sind digitale Wegregelungen
196  zum Positionieren der Bleche überlagert. Die Wegeinheit der
197  Wegregelungen beträgt 1 cm für den Vorschub zum Besäumschnitt
198  und 1 mm für den Vorschub zum Querteilschnitt. Die
199  Oszillogramme (Bilder 2 und 3) zeigen die Wirkungsweise der
200  Wegregelung. Bei den Scherenkombinationen besorgen die
201  Treibapparate vor und hinter der Doppelbesäumschere den Vorschub
202  für den Besäumschnitt und Querteilschnitt.
203  Entsprechend der Schnittlänge geht einem Querteilschnitt
204  mindestens ein Vorschub zu einem Besäumschnitt voraus. Aus
205  diesem Grund wird die Wegregelung für den Teilschnitt der
206  Wegregelung für den Besäumschnitt überlagert. Die
207  drehzahlgeregelten Querteilscheren sind mit Wegregelungen für die
208  Ausgangsstellung des Obermessers ausgerüstet. Mechanisch nicht
209  gekuppelte Doppelbesäumscheren erfordern Einzelspeisung und
210  Einzel regelung, wenn ein guter Winkelgleichlauf vom
211  Stillstand aus erzielt werden soll und ein beim Schnitt
212  auftretender Winkelfehler schnell auszuregeln ist. Zum Festlegen
213  der Winkellagen der Exzenterwellen sind Wegregelungen für die
214  Ausgangsstellung beider Scherenhälften erforderlich. Den
215  Drehzahlregelungen ist eine digitale Winkelgleichlaufregelung
216  überlagert. Diese Regelung wird auch für den Winkelgleichlauf
217  zwischen einer Besäumschere und Längsteilschere
218  eingesetzt. Der Leitantrieb ist in jedem Fall die
219  Doppelbesäumschere, da diese auch mit Drehstrom-
220  Schleifringläufermotoren ausgerüstet sein kann. Alle
221  Verfahrantriebe sind zum Entlasten des Personals im allgemeinen
222  mit digitalen Wegregelungen ausgestattet, die bei Antrieben mit
223  Gleichstrommotoren einer Drehzahlregelung überlagert sind. (Abb.)
224  Der Übersichtsschaltplan (Bild 4) einer ausgeführten
225  Scherenkombination enthält die wichtigsten Antriebe mit den
226  zugehörigen Regelkreisen. Automatische Ablaufsteuerung.
227  Für die Steuerung des gesamten Ablaufs, d. h. für die
228  Befehlsvorgabe an die Steuerungen und Regelungen der Antriebe,
229  sind Indikatoren auf induktiver oder optischer Basis erforderlich.
230  Die Indikatoren erfassen ein in den Scherenbereich einfahrendes
231  Blech und verfolgen es, bis dessen Teilstücke den Abfuhrrollgang
232  verlassen haben. Die Sollwerte, wie Schnittlänge,
233  Bleichbreite, Probenlänge und Schrottlänge und
234  gegebenenfalls Temperaturbereich sowie Längenzuschläge
235  und Breitenzuschläge für das Schnittprogramm, werden über
236  Rechner, Lochkarten oder über eine Tastatur in einen
237  elektronischen Zwischenspeicher gegeben. Aus dem Speicher werden
238  während des Programmablaufs die Werte abgerufen. Messerspalte
239  und die Hubzahl der Besäumschere und Längsteilschere
240  werden abhängig von der automatisch gemessenen oder manuell
241  vorgegebenen Blechdicke eingestellt. Mit Hilfe eines Simulators
242  können für Prüfzwecke (Abb.) (Abb.) und Einstellzwecke das
243  Ablaufprogramm und die Bewegung eines Bleches nachgebildet werden,
244  ohne daß ein Indikator betätigt wird. Die Steuerung ist so
245  aufgebaut, daß die Befehle für die einzelnen Antriebe getrennt
246  gebildet werden. Dadurch bestehen ein geringer gegenseitiger
247  Informationsaustausch zwischen den einzelnen Antrieben und somit
248  klare Trennlinien, die der einfachen Wartung der Anlage
249  entgegenkommen. Am Beispiel eines Ablaufdiagramms (Bild 5)
250  für eine Scherenkombination werden die Einzelheiten der Steuerung
251  näher erläutert. Bereich 1: Das Blech wird vor der
252  Besäumschere mit Hilfe der Dirigiervorrichtung und der
253  Lichtrichtanlage manuell ausgerichtet und die Lage der vorgesehenen
254  Besäumschnittlinien geprüft. Nachdem die Besäumschere und die
255  Treibapparate auf Blechbreite positioniert sind, wird das Blech
256  in den Treibrollenbereich gefahren. Eine Breitenmeßeinrichtung
257  überwacht während des Besäumens fortlaufend die Breite des
258  Saumstreifens und stoppt gegebenenfalls den Vorschub des Bleches,
259  um ein Beschädigen der Besäumschere und der Treibapparate zu
260  verhindern. Bereich 2: Die oberen Treibrollen vor der
261  Besäumschere werden abgesenkt. Die DBS arbeitet im
262  Durchlaufbetrieb. Wenn sich die Scherenmesser außerhalb des
263  Schnittwinkels befinden, wird das Blech vorgeschoben. Der
264  Schnittwinkel der Besäummesser ist bei dünnen Blechen kleiner
265  als bei dicken. Dies hat zur Folge, daß der Start des
266  Vorschubs bei dünnen Blechen vorverlegt und bei gleichbleibender
267  Besäumlänge die Hubzahl der DBS erhöht werden kann. Bereich
268  3: Nachdem alle vorgesehenen Schnittlängen für ein Blech, der
269  Arbeitsfolge entsprechend, in den elektronischen Speicher
270  eingegeben und die Werte für Blechbreite und Temperaturbereich
271  überprüft wurden, kann mit dem vollautomatischen Ablauf begonnen
272  werden.

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